Zwei dimmbare GU10-LED-Spots habe ich aus dem Neuheiten-Sortiment von Philips zum Test ausgewählt: Den rund 4 Watt starken „DimTone“-Strahler mit stufenlos regelbarer Lichtfarbe und eine besonders farbtreue Lampe, die mit nur knapp 6 Watt herkömmliche 50-Watt-Halogenspots ersetzen kann. Auch die Laborwerte bestätigen: Beide werden ihren Ansprüchen weitgehend gerecht.
Etwas über 10 Euro kostet der „Master LEDspot MV DimTone“ (links), knapp 12 Euro der „Master LEDspot Value CRI90“ mit offiziell 378 Lumen. (Fotos: W. Messer)
Standard-LED-Spots mit „warm-weißer“ Lichtfarbe, einem Farbwiedergabeindex von Ra 80 oder knapp darüber und zu Preisen um oder unter 5 Euro gibt’s inzwischen wie Sand am Meer – viel zu zahlreich und beliebig, um hier im Blog auch nur ansatzweise einen Überblick zu geben. Ausführliche Tests solcher 08/15-Strahler wären außerdem heutzutage wohl ähnlich spannend wie eine Analyse von destilliertem Wasser.
Schon aus Zeitgründen konzentriere ich mich deshalb auf LED-Retrofits mit besonderen Merkmalen, die’s eben nicht an jeder Ecke gibt und die gerne etwas teurer als der große Rest sein dürfen. Diverse neue „Master LEDspot“-Modelle von Philips mit zweifarbigem Gehäuse (unten anthrazit, oben dunkles Silber) erfüllen diese Ansprüche – zwei davon „made in China“ habe ich herausgepickt und regulär zum Testen gekauft.
Der 4-Watt-Halogen-Imitator
„DimTone“-LED-Lampen von Philips gab es schon vor vier Jahren, wurden aber in letzter Zeit nicht mehr offensiv beworben. Das Prinzip: Beim Herunterdimmen sollen sie sich ähnlich wie Glüh- und Halogenlampen verhalten – also nicht nur dunkler werden, sondern auch immer „wärmer“ leuchten. Gibt’s natürlich nicht nur von Philips, sondern beispielsweise auch auch als „Sunset Dimming“ von LEDON oder als „Dim-to-Warm“ von Megaman.
In den USA promotet Philips solche Retrofits seit Kurzem wieder als „Warm Glow“, bei uns heißen die neuen Modelle nach wie vor „DimTone“, sind aber jetzt in bezahlbaren „Consumer“-Preisregionen gelandet und orientieren sich auch bei den Maßen an ihren traditionellen Vorbildern. So hat der nominell 4 Watt starke GU10-Spot 5 cm Durchmesser, 5,6 cm Gesamtlänge (mit Pins) und wiegt trotz stabilem Aluguss-Gehäuseunterteil und jeder Menge Elektronik drin nur 47 Gramm.
Fünf LEDs, eine tanzt aus der Reihe
Oben stecken unter einer Linsen/Streuscheiben-Kombination mit Bienenwaben-Struktur vier „warm-weiße“ SMD-Chips und in der Mitte eine bernsteinfarbenes Exemplar („Amber“), das bei hellster Einstellung komplett dunkel bleibt, sich erst beim Dimmen nach und nach ins Geschehen einmischt und auf unterster Stufe im Alleingang leuchten darf.
Die Packungsangabe „0% bis 100%“ trifft deshalb nicht ganz die Wahrheit; tatsächlich kriegen Sie je nach Dimmermodell auch bei kleinster Einstellung noch ein paar Lümchen Lichtstrom. Das Labor meines Blog-Kooperationspartners „David Communication“ ermittelte nach zwei Stunden „Einschwingen“ jedenfalls eine Spanne zwischen gut 338 Lumen bei 4,3 Watt (bzw. 283 lm innerhalb des EU-konformen Bemessungswinkels von 90 Grad, pdf-Download des Messprotokolls) und knapp 8 lm (pdf-Download). Eine Watt-Angabe wäre hier ziemlich sinnlos, weil dann in jedem Fall der Dimmer viel mehr Leistung frisst als die Lampe. Offiziell schafft der Spot maximal 280 Lumen Lichtstrom bzw. 600 Candela Lichtstärke.
Lichtfarben-Spanne sehr nahe an der Vorgabe
Die Farbtemperatur konnte im Labor stufenlos zwischen ca. 2660 und 2160 Kelvin verändert werden. Das liegt ausreichend nahe an der nominellen Spanne von 2700 bis 2200 K (siehe Lampenaufdruck rechts) und am Eindruck eines Halogenstrahlers. Interessanterweise war die „DimTone“ im gedimmten Zustand auch noch einen Tick farbtreuer – zumindest laut den Laborwerten: Ra 84,6 statt Ra 82,4 – zudem mit klaren Vorteil bei der Wiedergabe von sattem Rot (Zusatz-Messfarbe R9 = 21,2 statt 11,4) und erstaunlicherweise auch bei „Blau gesättigt“ (R 12 = 88,3 gegen 72,5).
Vergleichen wir mal meine neuen Farbtreue-Standardmotive – eine rote Ducati „1199 Panigale“ und eine blaue Yamaha „YZF-R1“ auf weißem Untergrund, aufgenommen mit Weißabgleich „Tageslicht“, ohne Nachbearbeitung. Zuerst die hellste Stufe – ohne Mitwirkung der bernsteinfarbenen LED:
Das wirkt durchschnittlich farbtreu, nicht wirklich sensationell – so wie bei den meisten LED-Spots der Ra-80-Klasse. Auffällig sind aber die irritierenden Multi-Schatten durch die vier unterschiedlich positionierten Chips. Das können „Single LED“-Strahler mit Reflektor-Optik besser. Und jetzt nochmal in „extra-warm-weiß“ mit nur einer aktivierten LED und sehr wenig Licht:
Natürlich hatte hier die Belichtungsautomatik der Kamera ihre liebe Mühe, noch was Verwertbares zu zaubern und lässt vor allem das blaue Moped ziemlich im Dunkeln verhungern. Dennoch wird deutlich: Das Rot wirkt röter; der Hintergrund tendiert viel mehr nach Orange und es gibt nur einen, klar definierten Schattenwurf.
Lichtkegel teils enger als erwartet
Auch die Spektraldiagramme mit der Strahlungsverteilung in Milliwatt pro Nanometer Wellenlänge zeigen die Unterschiede. Hier die „DimTone“ bei voller Leistung:
Und hier als „Bernstein-Funzel“ auf unterster Dimmstufe:
Der „Color Peak“ rutscht ein Stückchen von ca. 608 nm nach gut 618 nm in Richtung Rot; die kleinere Bergspitze bei Königsblau schrumpft zu einem Mini-Hügel. Soweit war das alles zu erwarten. Überraschender dagegen die Unterschiede beim Abstrahlverhalten, die sich erst durch die Kenntnis der LED-Chip-Positionierung erklären. Der nominelle Halbwertswinkel von 40 Grad wird in keinem Fall erreicht – das Labor ermittelte maximal 35,4 Grad (pdf-Download des Diagramms). Tatsächlich wirkt aber der Lichtkegel mit den vier äußeren LEDs zumindest im ersten Drittel ziemlich breit:
Erheblich fokussierter wird der Eindruck, wenn nur die mittlere „Amber“-LED leuchtet:
Die Hell-Dunkel-Grenzen sind stärker definiert; es fällt prozentual weniger Streulicht an. Also ändert der „DimTone“-Spot beim Dimmen gleich vier Parameter stufenlos: Helligkeit, Farbtemperatur, Abstrahlcharakteristik und Schattenwurf.
Richtig dunkel wurde es mit keinem Test-Dimmer
Apropos Dimmbarkeit: Ich habe die Lampe mit vier sehr unterschiedlichen Reglermodellen umfassend ausprobiert – von nicht justierbaren Ehmann-„be“-Phasenabschnittdimmer aus dem Baumarkt bis hin zum umschalt- und justierbaren Merten-Universaldimmer. Dazu könnte ich locker 100 Zeilen schreiben; ich fasse es aber mal so zusammen: An Phasenabschnittdimmern surrte der Spot vor allem bei dunkelster Einstellung ziemlich leise. In stiller Umgebung war das maximal bis 10 cm Distanz hörbar.
Teilweise blieb aber die Regelspanne etwas zu eingeschränkt, so dass die „wärmste“ Farbtemperatur nicht erreichbar war. In keinem Fall war die „DimTone“ problemlos bis zur völligen Dunkelheit regelbar. Je nach Reglerstellung „fadete“ das Licht nach dem Einschalten innerhalb etwa einer Sekunde ein (die „Amber“-LED etwas schneller als die vier anderen Chips) und benötigte nach dem Ausschalten etwa zwei Sekunden zum völligen Erlöschen.
Mit Phasenanschnitt-Dimmung verstärkte sich das Surren erheblich. Bei dunkler Voreinstellung reichte das für über 50 cm Distanz, dazu meldeten sich die Dimmer selbst teils mit noch lauterem Störgeräusch – vor allem ein Modell von Jung, wenn die untere Schwelle sehr niedrig justiert war.
Flimmern ist vermutlich hier kein Thema
Unabhängig vom Dimmermodell war immerhin eine ziemlich gleichmäßige und stufenlose Regelung möglich; das Kamera-Display zeigte in keinem Fall ein Flackern oder Flimmern. Die „Flicker Tester“-App von Viso Systems registrierte bei der 100-Hertz-Bezugsfrequenz eine Spanne zwischen Index 0,0 sowie fast optimalen 10% (bei hellster Stellung des Jung-Dimmers) und 0,1 sowie schlechte 50% (dunkelste Stellung, ebenfalls beim Jung). Inzwischen haben die dänischen Messgerätehersteller jedoch gegenüber einem Fastvoice-Blogleser eingeräumt, dass in ihrer App offenbar eine Fehlkalkulation steckt; deshalb können Sie wahrscheinlich zumindest die höheren Werte getrost ignorieren.
Natürlich leuchtete der Spot bei mir aus messtechnischen Gründen auch an einem stinknormalen Schalter, obwohl das in der Praxis keinen Sinn machen würde. Hier zog er nach zwei Stunden Dauerbetrieb 4,4 Watt bei einem elektrischen Leistungsfaktor von 0,82, blieb komplett still und wurde in meiner offenen, hängenden Testfassung an der heißesten Gehäusestelle am Sockel maximal 50 Grad warm. Am Lichtaustritt blieb’s bei moderaten 30 Grad. Die Einschaltverzögerung betrug höchstens eine Viertelsekunde, das „Fading“ nach dem Ausschalten dauerte gut zwei Sekunden – wie an den Dimmern.
Mein Testurteil:
Schön, dass es die „DimTone“-Technik von Philips jetzt auch in echten Retrofit-Maßen und zu vernünftigen Preisen gibt. Solche LED-Lampen waren früher mal viel länger und teurer.
Wer das Dimmverhalten von Halogenstrahlern liebt, wird auch mit diesem gut 4 Watt starken LED-Spot für rund 10 Euro gut klarkommen. Die Nennlebensdauer von 50.000 Leuchtstunden und Schaltzyklen (siehe Packungsausschnitt) ist überdurchschnittlich; die Helligkeit von über 280 Lumen übertrifft die EU-Äquivalenzvorgabe für 35-Watt-PAR16-Halos (200 lm) erheblich. Das Stromsparpotenzial liegt deshalb bei rund 90% und das EU-Ökolabel A+ wird problemlos erreicht.
Als kleine Kritikpunkte bleiben die eher durchschnittliche Farbtreue, die teils eingeschränkte und nicht wirklich lautlose Dimmbarkeit sowie die Änderungen von Lichtkegel und Schattenwurf beim Dimmen. Auf meiner strengen LED-Bewertungsskala reicht das locker für
drei Sterne.
Der kompakte Farbtreue-Meister
Bis zu 8 cm lang waren bisher die besonders farbtreuen, dimmbaren Profi-LED-Spots von Philips – gar nicht zu reden von den horrenden Preisen. Die kompakteren Strahler beließen es dagegen bei Farbwiedergabeindex Ra 80. Jetzt gibt’s aber endlich helle „Master LEDspot“-GU10-Lampen mit offiziellen Ra 90, nur 5,7 cm Gesamtlänge (inkl. Pins), 5 cm Maximaldurchmesser, 45 Gramm Gewicht und für knapp 12 Euro.
Die offiziellen 378 Lumen sind weit mehr, als die EU für den Ersatz von 50-Watt-PAR16-Halos verlangt; die „warm-weiße“ Farbtemperatur von ca. 2700 Kelvin entspricht etwa der ihrer Vorbilder. Um Welten länger ist jedoch die Nennlebensdauer dieser LED-Retrofit: 50.000 Leuchtstunden und Schaltzyklen. Sollte also bei durchschnittlicher Nutzung mehrere Jahrzehnte halten, wenn uns Philips hier nicht anschwindelt.
Der passt gut in viele Strahlergehäuse
Tatsächlich sind die überprüfbaren Angaben überwiegend realitätsnah: „Perfect Fit“ stimmt sogar bei meinen kurzen Zwillings-Strahlergehäusen, wie das Foto links zeigt – oben der nur leicht herausragende 5,4-Watt-Spot, unten der etwas kürzere „DimTone“-Strahler.
Das Silbergrau passt ebenfalls ganz gut zu zahlreichen Leuchtentypen; den anthrazitfarbenen Sockel sieht man meistens sowieso nicht. Unter der Kunststoff-Abdeckhaube mit peripherer Bienenwaben-Streuscheibe werkelt eine völlig andere LED-Technik als beim oben getesteten Strahler. Statt mehrerer SMD-Chips leuchtet hier inmitten einer Reflektor-Optik ein kompaktes „CoB-Array“ aus zahlreichen Einzel-LEDs, die in der Summe eine weitgehend homogene Lichtfläche erzeugen.
Der nähere Blick von oben demonstriert das Prinzip, das inzwischen bei immer mehr LED-Strahlern verschiedener Hersteller angewendet wird. Einer der großen Vorteile ist die Halogen-ähnliche Anmutung des Lichtkegels und die Vermeidung von mehrfachen Schattenwürfen, wie sie häufig bei Multi-LED-Spots auftreten (siehe das erste Farbtreue-Foto der „DimTone“ oben).
Brilliant leuchtende Farben von Rot bis Blau
Sehr klar definiert sind dagegen die Schatten bei diesem Strahler, der noch dazu für einen „Wow!“-Effekt bei der brillianten Abbildung der beiden Modell-Mopeds sorgt (Weißabgleich „Tageslicht“, ohne Nachbearbeitung):
Das nenne ich mal eine wirklich gelungene Farbwiedergabe, die zwar das satte Rot ein wenig ins Orange zieht, aber auch bei Tiefblau nicht schlapp macht, den weißen Untergrund vergleichsweise minimal einfärbt und die schwarzen Teile glänzen lässt. Das Profi-Labor bestätigte meinen Eindruck nach zwei Stunden „Einschwingen“ mit den Messwerten Ra 93,8 für den „allgemeinen Farbwiedergabeindex“, 85,3 für die Zusatzfarbe „Blau gesättigt“ (R12), 58,4 für „Rot gesättigt“ (R9), 96,1 für „Hautfarbe Rosa“ (R13) und 2649 Kelvin für die Farbtemperatur (pdf-Download des Messprotokolls).
Das Spektraldiagramm zeigt eine etwas wellige, aber breit gespannte Linie – mit einer Farbspitze bei rund 624 Nanometer und einer für „warm-weiße“ LED-Lampen typischen Dominante bei knapp 584 nm:
Hier spielt sich auch nach rechts in Richtung Tiefrot mehr ab als bei der „DimTone“ im „extra-warm-weißen“ Modus, ohne dass das Licht irgendwie übertrieben rötlich erscheinen würde.
Hier gibt’s zwei Lichtkegel zum Preis von einem
Beim Dimmen ändert sich diesmal auch nichts an der Abstrahlcharakteristik, die laut Labor einen recht engen Halbwertswinkel von 34,7 Grad aufweist (pdf-Download des Diagramms) und damit etwas unter der Werksvorgabe von 40° bleibt. In meinem Leuchtbild sieht das so aus:
Sie kriegen also von einer Lampe zwei Lichtkegel: Einen schwachen und recht breiten direkt am Lichtaustritt (verursacht durch den „Bienenwaben“-Streuscheibenkranz), und einen sehr starken, engeren und weit reichenden in der Mitte, wo sich die CoB-LED gebündelt austoben kann.
Die Ulbricht-Kugel sammelte innerhalb des EU-konformen 90-Grad-Winkels für Akzentbeleuchtung 370 Lumen Lichtstrom ein; insgesamt waren es knapp 409 lm. Das kleine Delta von rund 40 lm spricht also für einen ziemlich geringen Streulichtanteil, und die Werksvorgabe von 378 lm (siehe Lampenaufdruck rechts) wird bei Berücksichtigung der Messtoleranz erreicht. Glaubhaft ist deshalb auch der offizielle Lichtstärke-Wert von 800 Candela, der selbst in mehr als fünf Meter Entfernung auf der 0-Grad-Achse noch eine problemlose Buchlektüre ermöglicht.
Watt-Angabe wird nur leicht übertroffen
Dafür braucht dieser „Master LEDspot“ jedoch ein Fitzelchen mehr Strom als versprochen: Statt 5,4 waren’s im Labor 5,8 Watt mit einem elektrischen Leistungsfaktor von 0,87; bei mir hatte ich 5,7 W und 0,85 gemessen. An der Einstufung in die EU-Effizienzklasse A+ (Label links) ändert das jedoch nichts; die aufgerundete Pflicht-Verbrauchsangabe „6 kWh/1000h“ passt sowieso.
In meiner offenen, hängenden Testfassung nahm der Strahler an einem normalen Schalter nach knapp 0,5 Sekunden Bedenkzeit seine Arbeit auf, wurde nach zwei Stunden an der heißesten Stelle nahe des Sockels höchstens 60 Grad warm – unten an der Streuscheibe waren’s maximal 30° – und zeigte keine nennenswerte Ausschaltverzögerung.
Teilweise sehr lange Einschaltverzögerung
Letzteres gilt auch für den Einsatz am Dimmer; dafür steigt aber die Einschaltverzögerung bei sehr dunkler Voreinstellung auf teils bis zwei Sekunden an (Merten-Universaldimmer im Phasenabschnittmodus). Die Packungsangabe „Instant 100%“ (siehe Ausschnitt rechts) trifft also nicht die Realität. Hier ist es allerdings bei justierbaren Dimmermodellen teilweise sogar möglich, den Spot analog zum Herstellerversprechen zwischen 0 und 100 Prozent zu regeln (gilt beispielsweise für Jung-Phasenanschnittdimmer sowie Merten im Phasenanschnitt-Modus).
Bei Phasenabschnitt-Regelung sank die Leistungsaufnahme aber selbst bei den justierbaren Modellen nie unter 2 Watt (Merten, Gesamtleistung inklusive Dimmer), was zumindest noch für ein paar Lumen reichte. Eine seltsame „Nachlauf“-Tendenz zeigte der Jung-Dimmer: Bei ihm reagierte der Philips-Spot teils mit über einer Sekunde Verzögerung auf Schalt- und Regelbefehle.
Surren ist ein Thema, Flimmern eher nicht
In Sachen Surren gilt in etwa das Gleiche wie beim Philips-„DimTone“-Strahler: Phasenanschnittdimmer sorgen für erheblich lautere Geräusche, die bei dunklen Einstellungen und stiller Umgebung bis zu 75 cm (Dimmer) bzw. 50 cm (Spot) Distanz hörbar sind. Mit Phasenabschnittdimmern blieb’s dagegen komplett still (Sygonix) oder fast geräuschlos. Beim nicht justierbaren Ehmann-„be T46“-Abschnittdimmer aus dem Baumarkt konnten aber weder die Regelspanne (2,4 bis 5,9 W Gesamtleistung) noch die Charakteristik überzeugen: Im unteren Helligkeitsbereich viel zu grob, im oberen Spektrum sehr feinfühlig. Hier machte sich die fehlende Justierbarkeit bemerkbar – einer der seltenen Fälle der jüngsten Tests, bei dem dieser Dimmer nicht meine erste Wahl wäre.
Weitgehend proportional zu den Surrgeräuschen verliefen die Flimmer-Messkurven der dänischen „Flicker Tester“-App. Während es am Schalter sowie bei sehr hellen Dimmereinstellungen Werte zwischen Index 0,0 sowie hervorragende 10% Rate und 0,1 sowie 24% gab, kletterten sie bei sehr dunklen Stufen auf bis zu Index 0,2 sowie 55% Rate. Faustregel: Je dunkler der Dimmer regeln konnte, desto schlechter fielen die Flimmer-Werte aus. Tatsächlich zeigte das Display meiner Kamera jedoch bei keiner Konstellation ein merkliches Flimmern des Bildes. Mit dem bloßen Auge war ebenfalls nichts Nachteiliges zu sehen – vermutlich wieder ein Beispiel für die unzuverlässigen Messungen dieser Gratis-App.
Mein Testurteil:
Helligkeit, Farbwiedergabe, Nennlebensdauer und Abstrahlcharakeristik sind die Stärken des neuen GU10-„Master LEDspot Value CRI90“ von Philips. Die Hitzeentwicklung ist moderat, Effizienz (ca. 65 Lumen/Watt) und Stromsparpotenzial (rund 90% gegenüber 50-Watt-Halogenstrahlern) überdurchschnittlich. Dass es je nach Dimmermodell auch mal einige unerwünschte Geräusche und Effekte (Einschaltverzögerung!) geben kann, ist in der LED-Welt immer noch die Regel und leider mit herkömmlicher Regeltechnik nur schwer in den Griff zu kriegen.
Wem Leistungsbedarf, Abstrahlwinkel oder die „warm-weiße“ Farbtemperatur des Testmodells nicht gefallen, hat die Auswahl zwischen weiteren Ra->90-Varianten von Philips mit 4 Watt, 25 Grad und/oder 3000 und 4000 Kelvin. Der „Straßenpreis“ von knapp 12 Euro ist – verglichen mit diversen Konkurrenz-Strahlern – für einen dimmbaren Spot mit einem Ra-Wert von knapp 94 und in dieser Leistungsklasse derzeit absolut okay. Dafür rückt meine bis „Fünf“ reichende LED-Bewertungsskala doch gerne
vier Sterne ’raus.
Doppeltest: „Sunset Dimming“-Strahler von LEDON – flexibel und farbtreu
Doppeltest: Megaman-„Mellotone“- und „Dim-to-Warm“-LED-Strahler
Im Test: „GLOWdim“-LED-Lampen von Osram – der letzte Dreh fehlt noch
Im Test: Farbtreue 12-Volt-LED-Spots von Civilight, Heitronic und MaxTrack
Schöner Testbericht 🙂
Ein Detail würde mich interessieren:
„Die Ulbricht-Kugel sammelte innerhalb des EU-konformen 90-Grad-Winkels für Akzentbeleuchtung 370 Lumen Lichtstrom ein […]“
Wie kann man sich die Messung vorstellen? Bekommt die Lampe eine Art ‚Hunde-Halskrause‘ aus schwarzem lichtabsorbierenden Material? Denn eine Ulbricht-*Kugel* ist ja per se erstmal eine Kugel…
Nein – dieser Anteil für den „Bemessungswinkel“ wird letztendlich nicht mit der Ulbricht-Kugel ermittelt, sondern mit einem Goniophotometer-Abgleich. Ich wollte aber den Satz nicht unnötig komplizieren, weil’s ja gleich danach um den Gesamt-Lichtstrom geht, der tatsächlich in der Ulbricht-Kugel gemessen wird.
Handelt es sich bei bernsteinfarben / amber für die 2200K-warmweiße zentrale Dimtone-LED um eine offizielle Bezeichnung des Lampenherstellers?
Nö, die habe ich von der entsprechenden Bezeichnung des „extra-warm-weißen“ Chips in der LEDON-„Sunset Dimming“ geklaut.
Philips selbst rückt normalerweise keine Details zur Bestückung ’raus. Könnte natürlich sein, dass der dort offiziell anders heißt. Zum Vergleich: Hier die Lumileds-Luxeon-Color-Line, wie sie teilweise auch in den Philips-hue-Lampen steckt.
Vielen Dank für den ausführlichen Test. Wir würden den Master LED Spot gerne durchgängig in den privaten Wohnräumen einsetzen. Gibt es etwas, das dagegen spricht? Der Hersteller sieht das Einsatzgebiet eher im Hotel und gewerblichen Bereich.
Was für anspruchsvolle gewerbliche Einsätze geeignet ist, sollte private Anwendungen umso besser meistern – also überdurchschnittlich lange leben.
Wären solche GU10 LEDs prinzipiell auch im Außenbereich einsetzbar oder würde da etwas gegensprechen?
In meinen Außenleuchten sind bislange ES111 GU10 Halogenlampen von SLV verbaut. Auf den „Typ“ ES111 stößt man eigentlich ausschließlich bei SLV. Deren ES111 LEDs sind aber sehr viel teurer (30 bis 80 EUR pro Stück) als gute GU10 LEDs, weshalb ich am liebsten letztere einsetzen würde, obwohl diese natürlich einen kleineren Durchmesser haben.
Geht nur in wirklich wetterfesten Außenleuchten (Gehäuse mit Schutzart mindestens IP44). Die Lampen selbst sind eigentlich ausschließlich für trockene Innenbereiche geeignet.
Die Außenleuchten haben Schutzart IP44.
Ich kann bei den ES111 Lampen von SLV in den Spezifikationen nicht wirklich erkennen, dass diese „wetterfester“ oder speziell für den Außenbereich sind.
Ich vermute, dass es diesen speziellen „Typ“ rein aus optischen Gründen gibt, da größere Lampen in den Leuchten besser aussehen. Technisch ist der Sockel ja identisch (GU10).
Da ich technisch keinen Hinderungsgrund sehe, kann ich ja in einer Leuchte testweise GU10 LED-Lampen nutzen.
Halogen- und Glühlampen sind prinzipiell wetterfester als LED-Lampen, weil sie ja technisch bedingt komplett dicht sein müssen. Ausführliches zum Thema steht in diesem Beitrag.
Ich habe die Philips LEDs nun auch im Außenbereich getestet. In einer Leuchte haben diese genau 2 Tage gehalten. Sie waren in einer IP44 Leuchte im Einsatz. Es war die ganze Zeit über trocken, allerdings hatten wir Nachtfrost (ca. -5°C).
Die LEDs leuchteten genau so hell wie die oben genannten SLV (75W!). Leider sind sie nun innerhalb kürzester Zeit defekt 🙁
Gibt es sonst GU10-Empfehlungen für den Außenbereich (IP44 Leuchte?)
Die moderaten Minustemperaturen waren sicher nicht das Problem – ich würde eher auf Kondenswasser oder so tippen. Tests von „normalen“ LED-Retrofits in Außenleuchten mache ich sehr selten und das auch nur nichtöffentlich, weil diese Lampen fast durchweg offiziell nur für den Innenbereich geeignet sind.
Hier noch eine Ergänzung (weiter unten ließ sich nicht kommentieren): Der Philips-Support bestätigt, dass die 5,4W-Modelle 45-50°C warm werden und durch die erhitzte Elektronik dann Kondenswasser entsteht.
Da die Leuchtmittel selber nur IP20 sind, gehen sie dann entsprechend kaputt.
Philips selbst empfiehlt, auf schwächere Leuchtmittel z.B. die 4,3W zu wechseln. Bei diesen könnte es aufgrund der geringeren Temperatur der Elektronik gut gehen.
Ich habe die MASTER LEDspotMV DimTone 4.5-50W GU10 40D in verbindung mit einem Gira-Dimmer (Gira 238500 Uni-LED-Dimmeinsatz, System 2000 – müsste der sein) in meinem Bad eingesetzt. Meine Strahler glimmen auch. Halten Sie das „Glimmen“ der DimTone für bedenklich, bzw. gibt es eine Idee, welche Leistung hier verloren geht. Grundsätzlich stört mich das Glimmen nicht (ist ja wie ein Nachtlicht in meinem Bad), wenn es mich was kostet allerdings schon.
Herzlichen Dank für Ihre Einschätzung.
Bitte mal hier bei Punkt 9 schauen. Kann man zwar in den Griff kriegen, braucht aber auch so kaum Strom. Den Lampen dürfte es wohl nicht schaden.
Ich habe die 305lm Ausgabe GU10 Ausgabe von Philips bestellt, bin sehr zufrieden damit. Dabei ist mir folgendes aufgefallen:
Sortiment Philips Professional
Artikelnummer 43830500; 4-35W, 305lm, 40°, „dim tone“
Sortiment Philips normal
Artikelnummer 8718696509722; 4-35W, 305lm, 36°, „Warm glow“
Erstere um die 10€, letztere um die 8€. Beide mit der anscheinend gleichen Dimmtechnik unter verschiedenen Namen mit gleicher Lumenangabe und bei der günstigeren minimal kleinerem Winkel.
Vielleicht sind es auch diesselben Lampen 🙂 Auf die günstigere warte ich gerade auf die Zustellung.
Der Unterschied bei der Nennlebensdauer ist allerdings erheblich: 20.000 Leuchtstunden bei der „Warm Glow“, 50.000 beim „DimTone“.
Lieber Herr Messer, vielen Dank für die zahlreichen nützlichen Infos. Wirklich großartig! Ich versuche, mich mit einem kurzen Erfahrungsbericht zu den Philips-Strahlern mit Fibaro-Dimmer 2 zu revanchieren.
Hintergrund: Wir bauen unser Haus um und wollen bei der Gelegenheit eine größere Zahl Deckeneinbaustrahler verbauen. Viele davon sollen dimmbar sein, und zwar mit dem Z-Wave-Fibaro-„Dimmer 2“ mit Bypass-Modul für LEDs. Wir wollen die Leuchten manuell steuern (zum Testen habe ich einen Taster von Jung gekauft) und automatisch oder per App, sobald ein Z-Wave-Hausautomationssystem eingerichtet ist.
Um zu testen, welche Strahler für verschiedene Anwendungsfälle in Frage kommen könnten, habe ich folgende Exemplare bestellt:
– Dimmtone 4 W: 1x
– Dimmtone 4,5 W: 2x (versehentlich doppelt bestellt)
– CRI 90 4 W: 1x
– CRI 90 5,4 W: 1x
Folgende Beobachtungen habe ich gemacht:
Der Fibaro-Dimmer verbraucht im Standby 0,5 W. Jeder Dimmer kostet also etwas über 1 Euro pro Jahr, wenn die Lampen aus sind.
Der Fibaro-Dimmer verbraucht im laufenden Betrieb 1 W.
Beispiel: Der DT 4W verbraucht ohne Dimmer 4,1W, mit Dimmer bei max. Leistung 5,1W.
Keiner der Strahler erzeugt ein Geräusch, das ich wahrnehmen könnte, die Strahler-/Dimmer-Kombination ist also absolut Wohnzimmer- und HiFi-tauglich, was für mich noch vor der Qualität der Farbwiedergabe ausschlaggebend ist. Flackern habe ich auch nicht bemerkt, evtl. gelegentlich eine Art Blitzen. Dem bin ich aber nicht auf den Grund gegangen.
Der Dimmtone 4,5 W funktioniert – scheinbar – als einziger nicht korrekt:
Exemplar A „dimmt“ nur über einen Umweg: Taste gedrückt halten: Lampe schaltet ohne Übergang auf Minimalleistung (2 Watt inkl. Dimmer). Taste weiter gedrückt halten: Lampe wird schrittweise heller, in ungefähr 4 oder 5 Schritten, also nicht sehr flüssig.
Generell passiert bei allen Lampen das Dimmen nicht flüssig, sondern in Schritten, die zwischen 0,2 und 0,5 Watt schwanken.
Exemplar B dimmt gar nicht, sondern geht auf einen Schlag aus.
Ist DT 4,5W B kaputt? Ich schalte ihn parallel zu DT4,5 W A, um mögliche Abweichungen bei der Farbtemperatur zu messen. Überraschung: Das Dimmverhalten der beiden Strahler zusammen ist OK, so wie man es erwartet. Exemplar B ist offenbar ein animal sociale, das nicht gern allein ist. In Gesellschaft fühlt es sich offenbar wohl. Auch Exemplar B hat sein Verhalten normalisiert.
Exemplar DT 4,5W A strahlt übrigens auch kühler: Bei Minimalleistung A: 2730 K vs. B: 2600 K, bei Maximalleistung A: 2870K vs. B: 2670 K. Meine nicht sehr kontrollierten Messungen deuten also auf eine gewisse Schwankungsbreite. Es liegt aber eher an der Messung: Bei der Messung am einzeln installierten Strahler war ich auf eine Temperatur von 2450 bei minimaler Leistung gekommen, jetzt dagegen auf 2600K. Trotzdem: Evtl. muss man beim Installieren die Strahler der Temperatur nach sortieren, damit es nicht uneinheitlich wirkt. Könnte mir vorstellen, dass die Strahler für den professionellen Einsatz ungeeignet sind (sie kosten ja auch nur 8,80 €).
Vergleich von DT 4W und CRI 90 4W, subjektiver Eindruck:
– Der Dimmtone-Effekt (Verringern der Farbtemperatur beim DT 4W von 2900 K auf 2600 K, wieder gemessen mit meinem Smartphone) beim Ein- und Ausschalten und beim Herunterdimmen machen ihn definitv wohnzimmertauglich.
– Meine Frau und Sohn sind sich einig, dass für Flur und Treppenhaus besser der CRI 90 geeignet ist. Mir kommt der der CRI 90 im direkten Vergleich etwas zu bläulich vor, der DT4 natürlicher. Mit dem DT4 parallelgeschaltet, ist seine Farbtemperatur 2900 K, einzeln angeschlossen war die Farbtemperatur 2700K. Gemessen ist das mit dem unkalibrierten Smarthone-Lux-Meter, das scheint meinem subjektiven Eindruck Recht zu geben. Aber in Wirklichkeit ist die Streuung der Messwerte zu groß als dass diese Werte Aussagekraft hätten. Das müsste man unter kontrollierten Bedingungen einmal prüfen.
Lässt man das Bypass-Modul weg, summt zwar nichts, aber das Dimmen funktioniert nicht, man kann nur an-/ausschalten. Wobei die DT-Modelle bei 0,5 W deutlich glimmen. Nur der CRI90 4W lässt sich ohne Bypass dimmen. Mehrere parallel geschaltete Strahler habe ich nicht getestet.
Ein konventioneller Bewegungsmelder lässt sich nicht vorschalten. Wird der Strom unterbrochen, werden die Einstellungen (also der letzte Dimmzustand) gelöscht. Der Fibaro-Chip fährt beim Wiedereinschalten erst hoch, offenbar um die minimale und maximale Last zu ermitteln. Nach dieser Hochfahrprozedur bleibt das Licht mit maximaler Leistung an (zumindest manchmal, das habe ich nicht systematisch geprüft). Man muss also einen Z-Wave-BWM verwenden. Aber das ist ja der Sinn von Hausautomation, feinere Regeln definieren zu können (z.B. „Bei Bewegung im Flur Licht an, aber zwischen 0 und 6 Uhr nur mit 30 % Leistung“), sonst könnte ich auch einen normalen Dimmer nehmen. Der Fibaro hat bei einem Preis von weniger als 50 € plus 8 € für das Bypass-Modul (evtl. reicht auch ein einfacher Widerstand) den Vorteil, dass er sich manuell mit einem Taster nutzen lässt, aber auch die Option auf Automatisierung offenlässt. Im manuellen Betrieb geht übrigens nur ein einfacher Taster für die Grundfunktionen Ein/Aus, Hell/Dunkel. Ist der Dimmer in ein Netzwerk eingebunden, lässt sich aber laut Manual auch das Verhalten eines zweiten Taster programmieren.
Mit den normalen 1,5 qmm-Drähten eines NYM-Kabels kriegt man Schalter, Dimmer und Bypass nicht in eine 60 mm tiefe Dose, die ich in meinem Testaufbau verwende. Evtl. geht das, wenn man flexible Litze verwendet, wo möglich. Ich glaube, es läuft darauf hinaus, ein Loch für eine zweite Dose zu bohren.
Die normalen Wago-Klemmen sind irgendwie auch nicht das Gelbe vom Ei; für diesen Anwendungsfall sind sie auf jeden Fall zu groß und für Litze nicht geeignet.
Fazit: Das Zusammenspiel von Strahlern und Fibaro-Dimmer klappt, und das vor allem geräuschlos. Zum Glück habe ich den DT4,5 versehentlich doppelt bestellt. Hätte ich nur Exemplar B gehabt, hätte ich es für defekt halten müssen. Dabei ist diese Lampe mein persönlicher Favorit: Sie lässt sich bei Bedarf angenehm runterregeln, gäbe aber in der von uns geplanten Konstellation genug Licht. Eine 5,4 Variante wäre für meinen Geschmack noch besser, muss aber nicht. Aber warten wir ab, was meine Frau sagt…
Das Zauberwort bei der Dimmcharakteristik heißt „Mindestlast des Dimmers“. Normalerweise funktioniert ein Dimmer mit LED-Lampen besser und mit breiterer Spanne, wenn mehrere Lampen dran hängen, die Last also höher ist.
Wegen der Mindestlast: Genau, ich bin ziemlich beruhigt, vielen Dank.
Bleibt die Sorge wegen der Farbtemperaturen: Bestimmt haben Sie Streuung der Farbtemperaturen bereits einmal an einer Beispiellampe untersucht. Wie wirkt sich das in der Praxis aus, mit welchen Effekten muss man rechnen, was kann man tun?
Ihre Smartphone-Kelvin-Messungen können Sie gleich vergessen – die haben mit der Realität nicht viel zu tun (da braucht’s Profi-Equipment, siehe die im Beitrag verlinkten Messprotolle). Da mir jeweils nur ein Spot vorliegt, kann ich leider nichts zur Streuung mehrerer Exemplare des gleichen Modells sagen.
Danke Herr Messer für den sehr interessanten Testbericht der beiden Philips Master LEDs. Die MASTER LEDspot 5,4-50W 927 GU10 40° DIM (Bestell-Nr. 45717700) hatte ich wenige Tage zuvor als meinen Favoriten für unser neues Haus bestimmt. Die verbauten Loxone-Dimmermodule sind sogar auf Phasenabschnitt einstellbar, ich denke, da wird es keine Probleme geben.
Meine Freundin ist aber von dem gelben Farbsaum, der beim kleineren 4W-Modell (262 lumen), das wir zur Ansicht gestern ausleihen konnten, nicht begeistert. Hält man ein weißes Blatt Papier ca. 20 cm vor dem Spot, so ist dieser äußere gelbe Kreis deutlich zu erkennen. Leider zeichnet sich dieser Farbschatten auch an einer weißen Wand ab, die z.B. schräg von dem Spot angestrahlt wird. Bei dem aus sechs LEDs zusammengesetzten Master LEDspot MV Value mit 4,3 W (355 lumen) ist dieser Effekt nicht beobachtbar, aber tatsächlich meinen wir, dass die Farbwiedergabe bei diesem Modell mit eben nicht Ra90-Wert nicht so gut ist. Ist dieser Farbsaum leider systembedingt auf die neue Bauform (bei den Ra90-Modellen) zurückzuführen?
Zugleich möchte ich die Frage stellen, ob es Probleme aufgrund Hitzestau geben kann, wenn man diese oder andere GU10-LEDspots in 68mm-Bohrungen mit ca. 15 cm Tiefe verbaut. Ob man also auf das Oberflächenmaterial oder gar einen Kühlkörper achten sollte?! Evtl. ist aber auch ein 5,4 W-Modell gerade dort im Nachteil gegenüber einem 4 W-Modell, eben aufgrund der größeren Wärmeentwicklung?
Daran schließt sich die letzte Frage an, ob bei 10 Strahlern auf ca. 24 m² verteilt, es sinnvoll bleibt, das größere Modell (mit 5,4 W) zu wählen, um auf Wunsch den Raum stark ausleuchten zu können, im Regelfall eine Dimmeinstellung auf ca. 50% den Spots aber nichts ausmacht. Haben Sie also Erfahrungen, ob eine dimmbare LED nahezu dauerhaft gedimmt einzusetzen dessen Lebensdauer beeinflusst?
Diese gelblichen, teils auch rötlichen Farbsäume (auch „chromatische Aberration“ genannt) gibt’s häufig in den Randbereichen, wo die Lichtstärke abnimmt. Je schärfer die Hell-/Dunkelgrenze, desto eher fallen sie auf. Im Prinzip gibt’s die auch bei Halogenstrahlern – je nachdem, wie die Vorsatzoptik gestaltet ist. Bei LED-Strahlern tritt das unabhängig vom LED-Bauprinzip auf (eine zentrale oder mehrere LEDs – siehe beispielsweise dieser Test) – stärker bei Spots mit klaren Linsen/Vorsatzscheiben, schwächer bei solchen mit matten Streuscheiben bzw. Linsenrändern. Profi-LED-Leuchten ganz ohne Farbsaum (etwa für Museen, Produktionshallen etc.) gibt’s auch, sind aber teuer.
In Ihrem Fall ist das aber nicht so schlimm, weil ich bei 10 Lichtquellen und 24 qm ohnehin zum Kauf der stärkeren 5,4-W-Variante raten würde. Bei mir leuchten in ähnlicher Umgebung sogar 14 Strahler (mit bis zu 7 Watt) – meistens gedimmt. Nach meiner Erfahrung verlängert sich die Lebensdauer von seriösen LED-Lampen durch das häufige Dimmen – eigentlich logisch, weil sie ja schwächer belastet werden.
Zum Thema Hitze: Wenn die Strahler deckenbündig eingebaut werden, wäre ein möglichst großer Luftraum dahinter günstig. Abgehängte Decken sind dafür sehr gut geeignet, weil sich dort wegen des durchgehenden Hohlraums kein Hitzestau entwickelt. Bei Einzelbohrungen ist das – fast unabhängig von der Tiefe – problematischer. Schließlich steigt die Abwärme ja nach oben und will irgendwo hin. Welches der beiden Spotmodelle dort eingesetzt wird, ist fast egal. Könnte durchaus sein, dass das stärkere gedimmt weniger Wärme entwickelt als das schwächere bei voller Dauer-Power.
Nun habe ich mir die beiden auch als Schnäppchen kaufen können und sie professionell vermessen. Neben dem Lichtflimmern teste ich mittlerweile mit meinem Testautomaten auch das Dimmprofil, also welche Helligkeit bei welcher Dimmerstellung erreicht wird. Dazu wird der gesamte Dimmbereich gleichmäßig auf 16 Messpunkte verteilt (Phasenanschnitt oder/und Phasenabschnitt: Abstand 10ms/16=0,625ms). Das Dimmprofil vergleiche ich dann mit dem einer Glühbirne, z. Zt. nur qualitativ. Ergebnisse:
Master LEDspot CRI90:
Flimmern ungedimmt: CFD=5% (%Flicker@100Hz=10%)
Flimmern gedimmt auf 25%: CFD=16% (%Flicker@100Hz=36%)
Das Dimmverhalten ist mit dem einer Glühbirne vergleichbar, insbesondere bei Verwendung eines Phasenanschnittdimmers.
Master LEDspot DimTone:
Flimmern ungedimmt: CFD=4% (%Flicker@100Hz=8%)
Flimmern gedimmt auf 25%: CFD=15% (%Flicker@100Hz=33%)
Das Dimmverhalten ist auch hier mit dem einer Glühbirne vergleichbar, aber hier besser bei Verwendung eines Phasenabschnittdimmers.
Somit halte ich beide Leuchtmittel für gelungene Produkte, die ihrem Verhalten nach einem Glühspot gut nachempfunden sind, auch wenn sie gedimmt etwas mehr flimmern als Glühspots.