Im Test: GE-„Bright Stik“-LED-Lampen – viel heller und effizienter als erwartet

Überraschendes Resultat der Labormessungen: Mindestens zwei der neuen, besonders schlanken E27-„Bright Stik“-LED-Lampenmodelle von „GE Lighting“ bieten deutlich mehr Helligkeit als versprochen und sind auch noch stromsparender als gedacht. Auf Dimmbarkeit und hohe Farbtreue müssen Sie allerdings verzichten – vor allem bei satten Rot-Tönen. Leider leuchteten die insgesamt drei Testexemplare – mit zwei verschiedenen Farbtemperaturen und Leistungsstufen – auch nicht ganz flimmerfrei.

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Die Testkandidatinnen: Zwei nominell 16 Watt starke E27-„Bright Stik“-Retrofits von „GE Lighting“ mit „neutralweißer“ Farbtemperatur (links und oben) und ein deutlich kleinerer 10-Watt-Stab mit „warmweißen“ 3000 Kelvin. (Fotos: W. Messer)

Die Namen „General Electric“ oder „GE Lighting“ haben Sie in diesem Blog zwar schon öfter mal im Zusammenhang mit LED-Beleuchtung gelesen; es gab aber bisher noch keinen einzigen Test einer GE-LED-Lampe. Wurde also höchste Zeit, sich mal was Aktuelles von den Amis vorzunehmen.

Mein Blog-Werbepartner „MEGALight Dr. Kunde“ bot mir dazu drei Testexemplare aus der neuen GE-„Bright Stik“-Serie an – das sind ziemlich effiziente, nicht dimmbare E27-Retrofits „made in China“, in nur 37 oder 45 mm dicken Zylinderformen, mit Farbtemperaturen von 3000 („warmweiß“), 4000 („neutralweiß“) oder 6500 Kelvin („kaltweiß“), offiziellen Lichtstromwerten von 470, 810 und 1521 Lumen, 240 Grad Halbwertswinkel, EU-Ökolabel A+ und 15.000 Leuchtstunden bzw. 30.000 100.000 Schaltzyklen Nennlebensdauer (siehe Update vom 21.11. unter dem ersten Test-Teil).

Eher ein Ersatz für Kompaktleuchtstofflampen?

Damit wären sie adäquate Nachfolger für Glühlampen mit 40, 60 und 100 Watt, sollen aber nur 6, 10 bzw. 16 Watt nuckeln, zwischen knapp 4 und 8 Euro kosten und locken in Zweier– oder Dreierpacks sogar mit noch etwas günstigeren Stückpreisen.

Die schlanke Formgebung weist allerdings darauf hin, dass die „Bright Stik“-Lampen eher auf bisher in engen Leuchtengehäusen verwendete Kompaktleuchtstoffstäbe (rund 50 mm dick) zielen als auf die fetteren, altertümlichen „Glühbirnen“ (ca. 55 mm). Die sonst üblichen leistungsstarken E27-LED-Retrofits haben normalerweise einen wesentlich größeren Maximaldurchmesser von bis zu 67 mm und kommen deshalb bei beengten Platzverhältnissen häufig nicht als Ersatz in Frage.

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Stellvertretend habe ich mir aus dem Sortiment eine „warmweiße“ 810-Lumen-Lampe sowie einen Doppelpack mit nominell 1521 lm starken, „neutralweißen“ Stäben gepickt. Was mich beim Blick auf die Verpackungsaufdrucke (oben sehen Sie die beim 10-Watt-Modell) verblüffte: Es fehlt durchweg ein konkreter Hinweis auf den Farbwiedergabeindex, obwohl das in der EU zwingend vorgeschrieben ist. Nur eine Zahl innerhalb der Modellbezeichnungen gibt dem Fachkundigen Auskunft – beispielsweise „830“ oder „840“. Dabei steht die Acht für Ra 80 und der Rest für die ersten beiden Ziffern der Farbtemperatur – also 3000 und 4000 Kelvin.

Der „warmweiße“, ziemlich helle „Leuchtzwerg“

ge-brightstik-10w-ausMal sehen, ob all das, was „GE Lighting“ behauptet, auch wirklich stimmt. Als erstes habe ich die 51 Gramm leichte und insgesamt 11,6 cm lange 10-W-Lampe (Bild links) in meine offene, hängende Testfassung geschraubt und die üblichen zwei Stunden dauerleuchten lassen. Dabei blieb sie geräuschlos, wurde an der heißesten Stelle des glatten, weißen Alu-/Kunststoff-Hybridgehäuses – oben am Sockel – bis zu 76 Grad warm, während es unten an der matten Plastikhaube ungefähr bei Zimmertemperatur blieb.

Mein ELV-„Energy Master“-Amateurmessgerät zeigte 9,2 Watt bei einem elektrischen Leistungsfaktor von 0,84 – sehr nahe an den Werten aus dem Profi-Labor meines Kooperationspartners „David Communication“ (9,3 W und 0,86).

Auch die Flimmer-Messwerte lagen bei einer Bezugsfrequenz von 100 Hertz kaum auseinander: Die Amateur-„Flicker Tester“-App meldete Index 0,1 und 22 Prozent Rate, das Profi-Gerät „FM-LM“ zeigte 28%. Wirklich flimmerfrei ist diese GE-Lampe also nicht, sollte aber für die meisten Nutzer und Anwendungsbereiche stabil genug leuchten. Subjektiv reagierte der „Bright Stik“ sehr schnell auf Schalterbefehle, hatte also keine nennenswerte Einschaltverzögerung und wurde nach dem Ausschalten innerhalb etwa einer Sekunde komplett dunkel.

Ausgeprägte Schwäche bei satten Farben

Die Lichtfarbe kam mir beim direkten Blick etwas „kühler“ vor als angegeben – mit einer minimalen Tendenz zu Gelb-Grün. So sieht mein Standard-Farbtreuemotiv mit der „warmweißen“ GE aus – zwei Modell-Motorräder auf weißem Untergrund (Weißabgleich „Tageslicht“, ohne Nachbearbeitung):

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ge-brightstik-10w-pack-vornHier könnten das Rot der Ducati und das Blau der Yamaha sicher wesentlich deutlicher herausgearbeitet werden – beides bleibt ziemlich im Ungefähren; vor allem die dunkleren Töne saufen etwas ab. Immerhin entspricht die Farbe des Untergrunds weitgehend dem, was man von einer 3000-Kelvin-Lampe erwarten würde. Sie wirkt neutraler, weniger gelblich als mit traditionellen 60-Watt-/2700-Kelvin-„Glühbirnen“.

Laut Labor hat der „Bright Stik“ jedenfalls 3048 K bei einem „allgemeinen Farbwiedergabindex“ Ra 81,4 und sehr schwachen Werten für die Zusatz-Messfarben „Rot gesättigt“ (R9 = 9,5) und „Blau gesättigt“ (R12 = 64,1). Ihr Farbort liegt allerdings fast direkt auf der idealen „Schwarzkörperkurve“ (pdf-Download des Messprotokolls), was meinen subjektiven Eindruck widerlegt.

Andererseits glänzt diese LED-Retrofit mit viel Helligkeit: Knapp 927 statt 810 Lumen – das sind gut 14% mehr als versprochen (siehe Packungs-Vorderseite rechts). Und auch die Abstrahlwinkel-Angabe aus den Datenblättern wird übertroffen: Gut 253 statt 240 Grad Halbwertswinkel (Abstrahldiagramm) – mit ausgeprägter „Flügel“-Charakteristik, wie auch mein Leuchtbild zeigt:

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Das wirkt nicht wirklich rund, weil es oben und unten leichte „Dellen“ in der Lichtkeule gibt, während es zu den Seiten hin besonders hell wird. Für eine LED-Lampe mit so schlanker Bauform ist der Winkel aber vergleichsweise groß und sollte für die meisten Anwendungsbereiche okay sein.

Vorsicht bei engen, geschlossenen Leuchten!

ge-brightstik-10w-warnaufdruckEin wenig herummeckern könnte man noch wegen der Optik bzw. Verarbeitungsqualität, weil der kreisförmige Übergang vom Gehäuse zur Haube etwas ungleichmäßig aussieht. Wirklich bemerkbar machte sich das aber eher bei den größeren Schwestern (siehe Fotos weiter unten), und bei einem Preisniveau unter 4 Euro ist das zu verschmerzen.

Auffällig ist dagegen der Lampenaufdruck (Bild links), der unter anderem davor warnt, den „Bright Stik“ in versenkten, völlig geschlossenen Leuchtengehäusen zu betreiben. Da geht’s wohl um die mangelnde Wärmeableitung unter so ungünstigen Konditionen.

Dieser Hinweis fehlt bei den stärkeren Modellen mit erheblich größeren Gehäusen, die wohl auch eine etwas andere Materialzusammensetzung haben. Vielleicht ist das schon die verkappte Antwort auf eine Frage, die mir sofort in den Sinn kam und die MEGALight bei nächster Gelegenheit an „GE Lighting“ weiterreichen wird: Warum gibt es die starken Stäbchen nicht auch mit E14-Sockeln? Viele würden sich ja über mehr Helligkeit in ihren kleinen Leuchtengehäusen freuen – das könnte jedoch an der Thermik scheitern.

Mein Testurteil:

ge-brightstik-10w-anWer viel „warmweißes“ Licht aus kleiner, röhrenförmiger Quelle und mit möglichst geringen Kosten braucht, keinen großen Wert auf hohe Lichtqualität oder absolut runde Abstrahlung legt und auf Dimmbarkeit verzichten kann, dem dürfte dieser nominell 10 Watt starke „Bright Stik“ von „GE Lighting“ gefallen: Für rund 4 Euro (oder knapp 10 Euro im Dreierpack) bekommen Sie über 900 Lumen und eine Effizienz von knapp 100 lm/Watt – mehr als versprochen.

Von störenden Surrgeräuschen oder Einschaltverzögerungen werden Sie verschont; Sie sollten jedoch nicht zu dem kleinen Prozentsatz besonders flimmersensibler Menschen gehören. Achten Sie darauf, dass das Leuchtengehäuse ausreichende Hitzeabfuhr erlaubt. Sonst könnte es sein, dass die Lebensdauer einer sehr speziellen Lampe leidet, die ideal für Funktionslicht-Anwendungen scheint – etwa im Treppenhaus, Keller, Flur, in der Garage oder Vorratskammer. Wer dort noch mehr Helligkeit und/oder „kälteres“ Licht braucht, der liest gleich den nächsten Test – hier gibt’s von meiner bis Fünf reichenden, strengen LED-Bewertungsskala erstmal
zwei Sterne.

Update 21.11.: Laut aktueller Auskunft des „GE Lighting“-Vertriebs wurden auf den Verpackungen der mir vorliegenden ersten Produktionscharge 30.000 Schaltzyklen gedruckt, weil die Tests damals noch nicht abgeschlossen gewesen seien. Inzwischen würden jedoch durchweg 100.000 Zyklen angegeben – analog zu den Datenblatt-Werten. Außerdem solle im Dezember tatsächlich mit der Produktion von „Bright Stik“-Modellen mit E14-Sockeln begonnen werden. Diese könnten voraussichtlich ab Februar 2017 für den Handel verfügbar sein.

Der „helle Wahnsinn“ mit Kaliber 45 mm

ge-brightstik-16w-aus„Neutralweißes“ Licht bis zum Abwinken kriegen Sie von einem anderen GE-„Bright Stik“-Modell mit E27-Schraubsockel serviert. Es heißt „LED16/STIK/840“, soll laut Hersteller 1521 Lumen aus 16 Watt zaubern, wiegt gerade mal 90 Gramm, ist 137 mm lang und 45 mm dick. Mein Werbepartner „MEGALight Dr. Kunde“ bietet es aktuell nur im Zweierpack für 14,98 Euro an – also knapp 7,50 € pro Stik … äh, Stück natürlich.

Es unterscheidet sich von den kleineren Brüdern nicht nur durch die Größe, sondern auch beim Gehäusematerial: Die Oberfläche ist deutlich rauer, wirkt matter und etwas dunkler. Dafür fehlt die Warnung vor dem Einbau in enge, geschlossene Leuchten. Entspannte Temperaturlage trotz höherer Leistung? Tatsächlich habe ich mit dem Infrarot-Fühler nach zwei Stunden Dauerbetrieb in der offenen, hängenden Testfassung exakt dasselbe gemessen wie bei beim 10-Watt-Modell: Maximal 76 Grad oben, ca. 25° unten an der Haube.

Bei der Leistungsmessung kam zu diesem Zeitpunkt natürlich was völlig anderes ’raus: 14,5 Watt und Wirkfaktor 0,90. Hoppla – das sind ja deutlich weniger als die offiziellen 16 Watt! Spinnt mein ELV-„Energy Master“? Nein. Das Profi-Labor maß nämlich bei den zwei Testlampen auch nur 14,4 und 14,6 W bei Faktor 0,91. Heißt das jetzt, dass GE eventuell auch bei der Lichtstromangabe übertrieben hat?

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Die Antwort ist mehr als überraschend, sogar halbwegs sensationell: In der Ulbricht-Kugel kamen rund 1824 (pdf-Download des Messprotokolls der 2. Lampe) bzw. sogar 1855 Lumen zusammen (Protokoll von Lampe 1) – also mindestens 20 Prozent mehr, als auf der Packung steht (siehe die Aufdruck-Montage oben)! Und wenn wir die Messwerte als Basis nehmen, können wir noch zwei weitere Angaben als heftiges Understatement entlarven:
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  • Die Effizienz liegt nicht nur bei 95, sondern bei rund 127 Lumen/Watt.
  • Das EU-Ökolabel dürfte eigentlich A++ statt nur A+ zeigen (Packungsaufdruck rechts), weil der Energieeffizienzindex nach meiner Berechnung nämlich bei knapp 0,11 und damit gerade noch so im Bereich der bestmöglichen Auszeichnung liegt.

Ich hatte mir schon beim ersten Anschauen gedacht, dass diese „neutralweißen“ E27-LED-Röhrenlampen heller als 100-Watt-Glühlampen wirken und diesen Eindruck erstmal auf die leicht bläulich wirkende, „kältere“ Lichtfarbe geschoben. Tatsächlich kratzen die beiden Testexemplare auch objektiv an der 125-W-Äquivalenz, die es allerdings in der offiziellen EU-Vergleichstabelle nicht gibt.

Auch in anderen Disziplinen keine wesentliche Schwäche

Und wo kommen jetzt die Pferdefüße dieser hohen Effizienz? Bei der Farbtemperatur, der Farbtreue oder dem Abstrahlwinkel? Tut mir leid, da habe ich sie nicht gefunden – jedenfalls nicht in Relation zu den Packungsangaben oder zum erheblich weniger effizienten 10-W-„Bright Stik“. Die Labormessungen attestierten mit rund 3900 Kelvin sogar eine etwas „wärmere“ Farbtemperatur als versprochen; die Farborte der beiden Testexemplare liegen nur geringfügig oberhalb der Idealkurve und der „allgemeine Farbwiedergabeindex“ beträgt einheitlich Ra 82,6.

Selbst die Werte für die anspruchsvollste Zusatz-Messfarbe „Rot gesättigt“ (R9) sind mit 14,2 bzw. 15,2 etwas besser als bei der „warmweißen“ Lampe ganz oben. Mein Standard-Farbtreuemotiv braucht sich deshalb auch hier nicht zu verstecken – im Gegenteil:

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Für eine LED-Lampe mit eher mittelmäßigem Farbwiedergabeindex wirkt das schon ziemlich naturgetreu; die satten Töne werden einigermaßen gut herausgearbeitet, der weiße Untergrund nur leicht farbverschoben. Natürlich ist das noch lange keine Lichtquelle für Profi-Fotografen, für ein stromsparendes Funktionslicht aber sehr ordentlich.

Abstrahlwinkel minimal breiter als angegeben

Keine Blöße geben sich die 45-mm-Scheinwerfer auch bei der Abstrahlcharakteristik: Die 246 bzw. 247 Grad Halbwertswinkel sortieren sich sogar leicht über der 240er-Werksangabe ein. Entsprechend sieht auch das Leuchtbild eines stehend montierten „Bright Stiks“ aus:

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Prinzipiell gilt das gleiche Urteil wie bei den kleineren Lampen: In Relation zum Rest der Lichtkeule tut sich nach unten am wenigsten; ihre beste Lichtstärke-Performance zeigen die großen Röhren zu den Seiten hin. Richtig eingesetzt, ist der im Vergleich zu Glüh- oder Kompaktleuchtstofflampen etwas eingeschränkte Halbwertswinkel kein wirklicher Nachteil.

Still, reaktionsschnell, aber leider nicht flimmerfrei

ge-brightstik-16w-pack-vornWährend der langen Testleuchterei blieben beide Lampen (im Bild rechts die Vorderseite des Doppelpacks) übrigens geräuschlos, hatten nur eine kurze Einschaltverzögerung von unter einer halben Sekunde, brauchten allerdings gut zwei Sekunden bis zum völligen Erlöschen nach dem Ausschalten. In dieser Zeit werden wohl die Pufferkondensatoren leergesaugt, die für flackerfreies, stabiles Licht sorgen sollen.

Das gelingt ihnen jedoch nicht perfekt: Das Display meiner Digicam zeigte ein leichtes Flimmern, die „Flicker Tester“-App registrierte Index 0,1 und 30% Flimmerrate, das Profi-Messgerät im Labor zeigte 34 bzw. 35% – jeweils bei 100 Hertz Bezugsfrequenz. Haben wir es hier etwa mit einem einfachen Kondensator-Netzteil statt mit einem hochfrequenten Schaltregler zu tun? Denn die gemessenen Werte könnten auf ein für besonders flimmersensible Menschen unangenehmes Licht hindeuten.

Optik-Makel zwischen Gehäuse und Haube

Und wo wir schon das Haar in der Suppe suchen: Vor allem bei einem der beiden Testexemplare fiel mir der unsaubere Übergang zwischen Gehäuse und Haube auf, wo weiße Kleber- oder Dichtungsmasse-Reste in unterschiedlicher Dosis vorwitzig aus der Spalte lugten:

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Wenn Sie diesen kosmetischen Makel nicht mit einem feinen Werkzeug oder einem Fingernagel entfernen, kann er sich sogar beim Leuchtbild der nackten Lampe ein wenig bemerkbar machen, wie Sie im Bild rechts unten sehen.

Mein Testurteil:

ge-brightstik-16w-anMan sagt, er wolle dem Mond Konkurrenz machen und könne selbst sehr trübe Tassen zum Glänzen bringen. Alles, was wir wissen, ist: Er heißt „Bright Stik“!

Und wie hell so ein „helles Stöckchen“ von „GE Lighting“ sein kann, das haben die sensationellen Laborwerte gezeigt: Bis zu 1855 Lumen aus schlanken 14,5 Watt oder knapp 128 lm/W Effizienz sind – jenseits der „Filament“-Technik – bei LED-Retrofits noch sehr selten und zeugen von einer erheblich besseren Perfomance, als selbst der Hersteller seinem Produkt zugestehen will.

Dass auch hier regelwidrig der konkrete Ra-Wert für den „allgemeinen Farbwiedergabeindex“ auf der Packung fehlt, die Lampe nicht wirklich flimmerfrei leuchtet und leichte Schwächen beim optischen Finish hat, dass sie nicht dimmbar ist und keine Top-Farbtreue bietet, kann man diesem „Bright Stik“-Modell angesichts des günstigen Stückpreises von 7,49 Euro, seiner kompakten Maße und des bevorzugten Einsatzes als neutrales Funktionslicht wohl teilweise nachsehen.

Deshalb habe ich auch keine Bedenken, meiner bis Fünf reichenden, strengen LED-Bewertungsskala noch einen halben Extra-Punkt ’rauszuleiern und spendiere insgesamt
LED-SternLED-SternLED-Stern halbzweieinhalb Sterne.

(Offenlegung: Die drei „Bright Stik“-LED-Retrofits kamen gratis von meinem Blog-Werbepartner „MEGALight Dr. Kunde“ und bleiben zum Dauer-Praxistest bei mir.)

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5 Gedanken zu „Im Test: GE-„Bright Stik“-LED-Lampen – viel heller und effizienter als erwartet

  1. Vielen Dank für den Test.

    Die 16 Watt Variante ist in bestimmten Szenarien durchaus geeignet eine 150 Watt Halogen-Birne (z.B. Osram Halolux Ceram Eco 150w, E27,) zu ersetzen.

    Klar gibt es ‚Einschränkungen, da Abstrahlwinkel < 360 °, Bauform recht lang. Aber immerhin es funktioniert durchaus annehmbar. Z.B. eine 8 W Sebson ist im Vergleich bei dieser Aufgabe komplett überfordert.

    Ich benutze den GE Bright-Stik 16W 830 (~3000k) in einer Luceplan Titania und sie ist die erste LED welche in dieser Leuchte akzeptable Ergebnisse liefert (das Licht ist nicht absolut gleichmäßig verteilt, speziell im hellen Mittelteil ist die eine Hälfte eher 'dunkel' die Lamellen sind jedoch recht gleichmäßig ausgeleuchtet, ebenso ist der Lichtwurf an Decke und Wand recht homogen).

    Die Farbschwäche kann man bei der Luceplan Titania durch zur Leuchte gehörende Farbfilter 'anpassen…' (von dieser Leuchte wird man wohl keine absolute Farbtreue erwarten). Andere Retro-Fit LEDs sind in dieser Leuchte unbrauchbar, da entweder die Bauform nicht passt, die LED zu dunkel ist und/oder der Abstrahlwinkel noch kleiner ist.

    Vielleicht wird ja die nächste Generation der Bright-Stiks noch besser. Luceplan selbst empfiehlt in seinem neuesten Katalog eine LED in 'Röhrenform' mit 13 Watt als Halo Ersatz. Bislang kann ich jedoch nirgendwo ein solches Exemplar finden.

  2. Interessant wäre allgemein beim Testen der Helligkeit (bzw. der Effizienz), ob dieselben Ergebnisse auch erzielt werden, wenn die Glühbirne (harhar) bereits ein paar mal ~10 Stunden am Stück in Betrieb war. Ist sonst doch ein wenig praxisfern, oder?

    • Die Testerei ist so schon sehr zeitaufwendig für ein Ein-Mann-Hobby-Blog. Ich bin schließlich nicht die teils steuerfinanzierte Stiftung Warentest, die ihre Resultate erst nach 1500 Leuchtstunden ermitteln lässt (und dann teils über LED-Lampen berichtet, die schon nicht mehr auf dem Markt sind).

      Mit meiner selbst gesetzten Vorgabe, die Werte erst nach zwei Stunden Dauerlauf zu messen, bin ich wegen der Hitzeentwicklung bis dahin wohl schon ziemlich nah an der Praxis. Ein paar 10-Stunden-Durchläufe könnten zwar einzelne Frühausfälle entlarven, bei normalen Exemplaren jedoch kaum Lichtstromverluste auslösen. Aber auch bei mir gab’s schon mal einen Nachtest nach 1000 Stunden. 😉

  3. Ich habe noch ein Update im Test ergänzt: Die Zahl der Schaltzyklen beträgt in Wirklichkeit 100.000 statt 30.000 und es wird bald E14-Varianten geben.

    • Das klingt ja ganz prima.
      Vielen Dank für diesen Tipp und Test! Endlich mal wieder E27/E14 Retrofits mit 4000K- und dann noch so klein!
      Dafür habe ich schon einige Brennstellenkandidaten. Z.B. die Steinel RS16L Radarleuchten und eine schreckliche Tiffany-Leuchte. Die RS16L sind allerdings komplett geschlossen, aber die Einschaltdauer ist auch <30min.
      Jetzt muß ich nur noch klären, welche Wattage am besten passt.
      Dann können wieder einige Mais-LEDs abgelöst werden – vor dem Ausfall.
      Ob Kondensatornetzteile enthalten sind? Erstes Indiz: Es gibt verschiedene Versionen für 230V und 110V. Nächster Test: An einen Stelltrafo anschließen und Spannung langsam hochdrehen. Ein Schaltnetzteil springt schlagartig an und hält dann bei steigender Spannung die Leistung etwa konstant.
      Beim Kondensatornetzteil startet die Lampe nicht so schlagartig und die Leistung steigt mit steigender Spannung weiter deutlich an.

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