Stufenlos einstellbare Farbtemperaturen setzen sich zunehmend auch außerhalb der LED-Industrie durch, wie ich vergangene Nacht beim Kurz-Test einer integrierten Leuchte beobachten konnte.
(Fotos: W. Messer)
Hier war wirklich fast alles vertreten: Vom rötlich leuchtenden „Extra-Warmweiß“ (oben) bis zum nüchternen „Kaltweiß“ (Bild unten) – da blieb wohl kein Lichtfarben-Wunsch offen. Allerdings wirkte das Leuchtbild bei diesem Testmodell etwas inhomogen, der Halbwertswinkel dürfte bei der abgebildeten Einstellung kaum über 150 Grad liegen und die Positionierung der Leuchte ist leider nicht frei wählbar.
Wie man hört, verlangt der Anbieter für diese stufenlos dimmbare Leuchte Mondpreise, obwohl sie bei näherer Untersuchung über keine eigene Lichtquelle verfügt, deshalb regelmäßig komplett dunkel wird und ausgerechnet dann als „neu“ bezeichnet wird. Außerdem halte ich die Marke „Trabant“ für einen himmelschreienden Faux-pas der Marketing-Abteilung. Bis ein akzeptabler Name gefunden ist und die Kinderkrankheiten dieser flexiblen Steuerungstechnik behoben wurden, vergibt meine strenge Bewertungsskala jedenfalls nur
einen Stern.
Im Test: LightMe-„Varilux 3-in-1“ – die LED-„Birne“ mit versteckten Talenten
Im Test: „Varilux“-E27-LED-Lampe von „LightMe“ mit Fernsteuerung
Im Test: Sebson-„GU10 3Color“-Strahler – drei Lichtfarben mit einem Schalter
Haha, sehr gut 🙂
🙂
Großartig! 🙂
Kleiner Schönheitsfehler: Mondlicht ist nicht kaltweiß, sondern einfach Opfer der Kruithof-Kurve.
Das ist vermutlich nicht der einzige Fehler im Beitrag … 😉
Kommt auf die Definition von „kaltweiß“ an. Mondlicht hat typischerweise gute 4000 K (der Mond ist leicht bräunlich, daher nicht die vollen 5500 K von Sonnenschein), was z.B. bei Osram schon „cool white“ heißt 😉
Die Bedeutung der Kruithof-Kurve ist übrigens in neueren Arbeiten umstritten. Ich kann bei Interesse nochmal die Quelle nachgraben. Ein verwandtes Phänomen ist der Purkinje-Effekt, wonach Lichtquellen gleichen Spektrums umso bläulicher erscheinen, je schwächer sie sind. Daher erscheint Mondschein bläulicher als Sonnenschein (bei gleicher Höhe des jeweiligen Himmelskörpers überm Horizont und gleichen Atmosphärenbedingungen), obwohl es tatsächlich genau umgekehrt ist: Gelber Mond und blaue Sonne 😉
Der Purkinje-Effekt hat was mit den unterschiedlichen menschlichen Sehkurven bei Tag und Nacht zu tun – habe ich in diesem Beitrag kurz erklärt. Nachts ist das Auge für blaue Lichtfarben empfindlicher, da kann Neutralweiß auch mal wie Kaltweiß aussehen.
Noch nicht als LED, aber bei den herkömmlichen „Neon“röhren gibt es auch bei den namhaften Herstellern immer häufiger 8500K. Was soll das genau bringen? Tageslicht bei bedecktem Himmel soll angeblich einen höheren Blauanteil haben und gegen 8500K und darüber (bis 10.000 K) gehen.
Ich vermute, dass damit eine Atmosphäre wie unter blauem Himmel geschaffen werden soll.
Tageslicht bei bedecktem Himmel hat ungefähr 6000-8000 K, blauer Himmel bis 30000 K und mehr (im Gebirge teils bis fast „unendlich“, was idealer Rayleigh-Streuung entspräche).
Ich habe den Artikel jetzt erst entdeckt…sehr schön! Ich hatte das Glück zum besagten Zeitpunkt in New York gewesen zu sein und konnte dort vom Flachdach eines Wohnhauses aus ein paar Bilder schießen. Sind auch so ähnlich geworden wie das erste hier abgebildete.
Osram begründet Skywhite so:
Skywhite PDF
– Carsten