Immer wieder sonntags: Eine Wochen-Rückschau auf die Kurzmeldungen im „Blog-Telegramm“ und in der Google+-Community „LED-Beleuchtung“ – als LED-Tagebuch mit Updates und Ergänzungen.
31.01.: Der von der EU forcierte Umstieg von Glühlampen (oben links) auf effizientere Leuchtmittel (oben rechts eine E14-LED-„Kerze“) hat offenbar zumindest in Deutschland den erwünschten Stromspareffekt erzielt.
Wie „Spiegel Online“ eine Sprecherin des Umweltbundesamtes zitiert, sei hier der jährliche Verbrauch für Haushaltsbeleuchtung von 2008 bis 2015 um rund ein Viertel zurückgegangen, von 12,2 auf 9,3 Terawattstunden – trotz einer stetig steigenden Zahl von Privathaushalten. Damit habe Deutschland seinen Beitrag zum europäischen Sparziel schon fast erfüllt. Bis 2020 fehle dafür nur noch rund eine halbe Terawattstunde.
Nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass es bis heute kein wirkliches „Glühbirnen-Verbot“ in der EU gibt – entgegen unzähliger Falschmeldungen. Allerdings, so die Behördensprecherin weiter, „hätten die Einsparungen noch größer sein können, wenn die Deutschen schneller auf wirklich energiesparende Lampen wie LED umgestiegen wären.“
01.02.: Einige relativ günstige LED-Retrofits haben diverse „Kaufland“-Märkte diese Woche im Angebot (PR-Fotos oben und rechts, gültig vom 1. bis 6. Februar „solange Vorrat reicht“, regional unterschiedlich). Sie tragen den inzwischen zum malaysischen „Pelikan International“-Konzern gehörenden Markennamen „boeder“ (kam ursprünglich aus meiner Geburtsstadt Flörsheim am Main).
Die nicht dimmbaren T8/G13-LED-Röhren für KVG/VVG-Leuchten sind 60, 120 bzw. 150 cm lang, liefern „kaltweißes“ Licht (kein Kelvin-Wert angegeben) mit 900 Lumen aus 9 Watt, 1800 lm aus 18 W oder 2200 lm aus 22 W mit einer Nennlebensdauer von ca. 25.000 Leuchtstunden und kosten 9,99, 12,99 bzw. 14,99 Euro.
Nur 8,99 Euro will „Kaufland“ für eine nicht dimmbare E27-LED-Lampe mit integriertem Bewegungsmelder und ebenfalls mindestens 25.000 Leuchtstunden – beispielsweise für’s Treppenhaus. Sie leuchtet mit 3000 K noch einigermaßen „warmweiß“ und produziert 450 lm aus 6 Watt.
Laut Packungsaufdruck soll sie 45-Watt-Glühlampen ersetzen können, während die Online-Artikelbeschreibung erklärt: „Entspricht 40 W“. Beide Behauptungen sind in der EU nicht zulässig, weil für ein 40-W-Äquivalent mindestens 470 lm nötig wären. Aber da die Website auch einige weitere EU-Pflichtangaben für die vier Angebots-Lampen verschweigt, ist das fast schon egal.
02.02.: Drei weitere LED-Neuheiten (PR-Fotos oben, nicht maßstabsgetreu) präsentiert mein Werbepartner Sebson aus Dortmund: Der 3,5-Watt-/GU10-Strahler „SMD5015“ (3,99 Euro) löst ein ähnlich starkes Vorgängermodell ab, beherbergt aber nur noch 15 statt 60 SMD-Chips. Mit 300 Lumen entspricht er etwa der Helligkeit eines 30-W-Halogenspots, leuchtet jedoch mit einem rund dreimal so breiten Halbwertswinkel von 110 Grad.
Doppelt so viel Licht wie ihre ältere, kleinere Schwester hat die G4-Stiftsockellampe „Silicon SMD48“ (5,99 €). Sie liefert mit 12-Volt-Gleichspannung und knapp 3 W rund 200 lm mit einem Abstrahlwinkel von ca. 260 Grad. Insgesamt bis zu 550 lm bietet jetzt das stärkste GX53-Bajonettsockel-Modell „SMD30“ mit 7 Watt und 100 Grad Halbwertswinkel (7,99 €).
Für alle drei Sebson-Lampen gilt: Nicht dimmbar, Farbtemperatur 2900 Kelvin, Farbwiedergabindex Ra >80, Nennlebensdauer (bis maximal 25% Lichtstromverlust) 25.000 Leuchtstunden bzw. 12.500 Schaltzyklen.
03.02.: Osram hat jetzt in einer Vorschau zur Fachmesse „Light + Building“ diverse neue Produkte vorgestellt, darunter eine serienreife Version des von mir bereits im Mai 2015 hochgelobten „Omnipoint“-Leuchten-Prototyps mit 61 einzeln via W-LAN und DMX ansteuerbaren LEDs für die flexible Shop-Beleuchtung der Zukunft (PR-Foto oben).
Im künftigen Osram-Unternehmensbereich „Ledvance“ werden unter anderem neue einbaufertige LED-Downlights und -Spots gleichen Namens zuhause sein (Modellbeispiele rechts). Sie brauchen keine externen Vorschaltgeräte.
Extrem kompakt baut das neue „Ultraflat“-System mit einem DALI-Edition-2-konformen, programmierbaren „Optotronic“-LED-Treiber (PR-Foto unten) sowie einem Präsenz- und Tageslichtsensor. Beide Geräte sind nur 11 mm dick und können beispielsweise in Steh-, Pendel- oder Einbauleuchten sowie für LED-Lichtleisten eingesetzt werden.
04.02.: Wegen der stetig sinkenden Stückpreise kommen nach den 2015 verbreitet angebotenen Zweier-Sets jetzt offenbar LED-Lampen-Dreierpacks in Mode. Bei „Bauhaus“ werden aktuell drei nicht dimmbare Osram-Modelle als Trios für jeweils 9,99 Euro beworben (Prospektausschnitt oben, gültig bis 27. Februar, „solange Vorrat reicht“).
Zum kalkulatorischen Stückpreis von 3,33 € gibt’s „Classic A 60“-Lampen in Birnenform mit E27-Sockel, 9 Watt und 806 Lumen, „Classic B 40“-E14-„Kerzen“ mit 5,3 W und 470 lm sowie 4,8 W starke GU10-Strahler mit 350 lm und 36 Grad Halbwertswinkel. Alle Modelle haben eine Farbtemperatur von 2700 Kelvin, Farbwiedergabeindex Ra >80, EU-Ökolabel A+ und 10.000 Leuchtstunden bzw. 100.000 Schaltzyklen Nennlebensdauer.
Ebenfalls als Dreier-Set liegen „Tween Light“-LED-Einbauleuchten mit auswechselbaren, nicht dimmbaren GU10-Strahlern im Regal – für 19,95 Euro (Beilagenausschnitt links).
Pro Leuchte (nicht Feuchtraum-geeignet!) gibt’s 240 lm aus 3 Watt mit 3000 Kelvin, Ra 80 und ca. 110 Grad Abstrahlwinkel. Hier soll die Lebensdauer mindestens 20.000 Leuchtstunden betragen; die Schaltfestigkeit wird verschwiegen.
05.02.: Ab sofort werde ich hier nicht mehr auf LED-Sonderangebote der Einrichtungskette „XXXLutz“ und ihrer Ableger wie „Mann Mobilia“ oder „mömax“ hinweisen. Wer derart rücksichtslos und rechtswidrig mit seinen Mitarbeitern umgeht, wird von mir boykottiert.
05.02.: Nachdem schon im Oktober und November 2015 jeweils Bis-dato-Höchstwerte beim Datentransfervolumen und den http-Zugriffen für dieses Blog registriert wurden, legte der Januar 2016 noch eins drauf (1&1-Statistik-Ausschnitt oben): Rund 359 Gigabyte und über 7,8 Millionen Zugriffe sind ein neuer Allzeit-Traffic-Monatsrekord. Vor einem Jahr waren es noch 268 GB und 6,15 Millionen.
06.02.: Das „EHI Retail Institute“ in Köln hat seinen Leitfaden „Einsatz von LED im Handel 2016“ aktualisiert (39 Euro + MwSt., für die rund 750 Mitglieder gratis). Nach Angaben des „Forschungs- und Beratungsinstituts für den Handel und seine Partner“ bestünden immer noch erhebliche Qualitätsunterschiede im LED-Angebot.
Neben den bewährten Referenzgrößen für eine objektive Bewertung von Qualität, Effizienz und Robustheit einer Leuchte für weißes Licht enthalte die neue Ausgabe beispielsweise zusätzliche Ausführungen zu Fragen der Netzsicherheit (80 Prozent der LED-Ausfälle in Handelsunternehmen resultierten aus Spannungsspitzen) und zum Einbau von LED in Zwischendecken (hier könne es durch übermäßige Wärmeentwicklung zur vorzeitigen Alterung von LEDs und Treiberelektronik kommen).
Wichtige Zusatzinformationen liefere außerdem das Kapitel zu LEDs in Kühlbereichen. Sie basierten auf konkreten Erfahrungen des Handels. Zwar seien gegenwärtig noch unter 20 Prozent der Gesamtbeleuchtung auf LED-Technik umgestellt – im Lebensmittelhandel würden aber schon fast 60 Prozent der neu- oder umgebauten Märkte komplett mit LEDs ausgestattet (siehe EHI-Grafik oben).
LED-Umrüstung: Wie viel sparen Sie wirklich? (Update 2016)
LED-Röhren und -Lampen bei Kaufland und Netto: Gut und günstig
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Osram-„OmniPoint“ – die Zukunft der flexiblen LED-Beleuchtung (Update)?
Im Vergleich: Aktuelle LED-Zweierpacks bei OBI, Hagebaumarkt und Bauhaus
Spannend: Schneller LED-Tod wegen zu viel Volt im Stromnetz?
Von den Boeder Leuchtstoffröhren bei Kaufland hatte ich wegen des guten Preises mal zwei 150er mitgenommen.
Leider flimmern sie sehr deutlich, gehen also wieder zurück. Das kommt davon, wenn man Melitec untreu wird.
Aber leider passen die Melitec Röhren nicht in diese G13 Steckfassungen , weil die Enden zu dick sind. Ärgerlich, habe mir einen Satz davon bei ebay geschossen. Die Boeder passen, aber Flimmern, nicht mit mir.
– Carsten
Ups, solche G13-Fassungen kenne ich gar nicht – die sollten doch eher so aussehen.
Ja, diese klassischen ‚Eindrehfassungen‘ sind verbreiteter, davon habe ich auch ein paar, aber diese Aufsteckdinger schienen mir für die leuchtenfreie Verwendung der T8-LEDs praktischer (dazu passend gibts Metallklammern für die Halterung). Ausserdem waren sie spottbillig.
Jetzt habe ich 12 Stück von diesen Aufsteckdingern, und die Melitec-Röhren passen nicht rein. Ist aber ein spezielles Problem, sowas kann Melitec kaum auf dem Schirm haben, in alle Standardleuchten passen diese Röhren ja.
– Carsten
Übrigens, diese Boeder T8-Retrofits sind auch die ersten, die ich gesehen habe, bei denen der Röhrenkörper nicht durch ein Aluprofil gestützt wird, sondern komplett aus Kunststoff ist. Da hätte ich auf Dauer schon Bedenken, was die Stabilität angeht, in jedem Fall bei den 150ern. Da ist so langsam das Ende der Materialoptimierungsstrategien erreicht, scheint mir. Wenn man Materialaufwand, Gewicht, Verpackung, Transport etc. bewertet gegenüber den diesbezüglich eher unkritischen kleinen Retrofit-LED Leuchtmitteln, dann muss man sich über das jetzige Preisniveau schon wundern.
– Carsten
Eine kleine Anmerkung zu den Zugriffszahlen, was ich schon lange anbringen wollte aber bisher immer vergessen habe.
Die Hoster-Statistiken sind mehr als irreführend und einfach falsch, auch bei 1&1. Hier werden oft die gesamten Zugriffe auf Datei-Basis gezählt. Wenn jetzt ein Besucher die Seite aufruft ergibt dies dann je nach Webseite bzw. System so ca. 10-50 Zugriffe, weil eben so viele Dateizugriffe erfolgen. Bots usw. werden oft auch einfach mitgezählt.
Wenn du genauere Zahlen möchtest würde ich Google Analytics empfehlen. Das kann man ohne Probleme und rechtssicher in Deutschland einsetzen, wenn man ein paar Dinge beachtet.
Hier mal ein Beispiel meiner Seite:
Analytics:
Besucher: 9.001
Zugriffe: 30.346
Webhoster:
Besucher: 84.124
Zugriffe: 712.525
Außerdem, bei wirklichen 7 Millionen Zugriffen könntest du mehrere Tausend Euro pro Monat an Werbung verdienen und auch ein paar zusätzliche Tester anstellen 😉
Ja sicher, darauf weise ich ja in den Jahresbilanzen auch immer wieder hin. Und dass Einzel-html-Dateizugriffe und Traffic-Volumen nicht mit Page Impressions oder Visits gleichzusetzen sind, sollte wohl allgemein bekannt sein. 😉
Inzwischen setzt 1&1 auch einen neue WebAnalytics-Algorithmus ein, der etwas realistischere Zahlen anbietet als der alte. Aktuell hat dieses Blog durchschnittlich so zwischen 10.000 und 12.000 Besucher und 18.000 bis 22.000 PIs pro Tag, was auch von den Zählungen der VG Wort gestützt wird (das Verhältnis von knapp 2 Seiten pro Besucher halte ich übrigens allgemein bei Websites fuer realistischer als Werte über 3 wie bei Deinen Zahlen). Und über die Werbeeinnahmen kann ich echt nicht meckern – im Moment sind alle Bannerplätze ausgebucht. 🙂