Immer wieder sonntags: Eine Wochen-Rückschau auf die Kurzmeldungen im “Blog-Telegramm” und in der Google+-Community “LED-Beleuchtung” – als LED-Tagebuch mit Updates und Ergänzungen.
13.09.: „ClearGuide“ nennt Philips eine neue Lichtleittechnik für seine „Lumec“-LED-Straßenleuchten.
Dabei leuchtet die „Light Engine“ (im Philips-PR-Foto aus dem Entwurfsstadium oben links zu sehen) von oben in eine vertikale, transparente Optik mit „Präzisionsringen“, die das Licht blendfrei und weitgehend homogen seitlich sowie nach unten streut. Die LEDs selbst treten nicht als punktförmige Lichtquellen in Erscheinung.
Eingebaut wird die Technik in die Modellreihen „ClassicStyle“ (Beispiel oben rechts, zum Vergrößern anklicken) und „SleekVision“ (links).
Alle Varianten haben klare Hauben, die auch im ausgeschalteten Zustand einen freien Blick auf die „ClearGuide“-Zylinder ermöglichen. Philips selbst bezeichnet das neue Konzept gänzlich unbescheiden als „a breakthrough in outdoor lighting“; ein Werbevideo dazu gibt’s hier.
14.09.: Ziemlich rätselhaft ist eine aktuelle Werbung von „hagebaumarkt“ (Ausschnitt aus der Beilage „Hammer Herbst Wochen“ [HBJ2015_26], kein Gültigkeitszeitraum angegeben, regional unterschiedlich). Unter der Schlagzeile „LED-Filament-Technik“ werden diverse nicht dimmbare Osram-„LED Star“-Retrofits ab 5,99 Euro beworben, die aber offensichtlich teils keine der hier im Sommer vorgestellten „Fadenlampen“ sind.
Welche Modelle da genau zu welchen Preisen zu haben sind, verschweigt auch die Website. Ebenso erstaunlich: Der im Prospekt detailliert vorgestellte Osram-GU10-Glas-Spot mit 3,2 Watt und 230 Lumen (ganz ohne „LED-Filament-Technik“) soll laut „hagebaumarkt“ eine Nennlebensdauer von nur 6000 Stunden haben. Das wäre für eine LED-Lampe extrem kurz. In Wirklichkeit sind es jedoch mindestens 15.000 Stunden und 100.000 Schaltzyklen.
15.09.: Satte 152 Seiten hat der neue „Megaman“- und „Megatron“-Gesamtkatalog 2015/2016 – so umfangreich war das Lichtprogramm der IDV GmbH noch nie (pdf-Download, Titelseite rechts). Das Sortiment besteht – bis auf wenige Leuchtstoff-Ausnahmen – fast durchweg aus LED-Lampen und -Leuchten aller Art.
Unter den zahlreichen Neuheiten und Spezialangeboten finden Sie auch einige der im Handel immer beliebteren LED-Retrofit-Doppelpacks (Katalogseite 11). Verkaufspreise sehen Sie allerdings keine, weil „Megaman“ nur an Wiederverkäufer liefert, nicht direkt an uns Konsumenten.
16.09.: In gut einer Woche – am 24. September – veröffentlicht die Stiftung Warentest online mal wieder einen umfangreichen Lampen-Test, der auch im Oktober-„test“-Heft erscheinen wird. Neben 13-LED-Retrofit-Modellen sind auch zwei Kompaktleuchtstofflampen dabei.
Nach meinen Informationen wird’s diesmal um was sehr Spezielles gehen: Rundstrahlende E27-Lampen und GU10-Richtstrahler mit unterschiedlichen Lichtfarben und überdurchschnittlicher Farbtreue. Die Dimmbarkeit spielte diesmal angesichts der Probanden-Auswahl eine untergeordnete Rolle.
17.09.: Während die EU-Galgenfrist für viele rundstrahlende 230-Volt-Halogenlampen (außer mit G9- und R7s-Sockeln) dieses Frühjahr sinnloserweise um zwei Jahre bis zum 1. September 2018 verlängert wurde, geht es den richtstrahlenden Schwestern planmäßig zum 1.9.2016 an den Kragen (oben rechts ein GU10-Halo-Spot neben einem LED-Retrofit) – entgegen den Wünschen des Lobby-Verbandes „Lighting Europe“.
Zu diesem Zeitpunkt kann laut einer Entscheidung der EU-Kommission (pdf-Download der deutschen Übersetzung) problemlos Stufe 3 der EU-Verordnung 1194/2013 in Kraft treten, die bei Glüh- und Halogenlampen mit Netzanschluss und gebündeltem Licht einen Energieeffizienzindex von maximal 0,95 vorschreibt. Das entspricht dem für solche Lampen unerreichbaren EU-Ökolabel B. 230-Volt-LED-Strahler schaffen dagegen mindestens A, immer häufiger auch A+ oder A++.
Wie üblich, gilt das Verbot nur für neu „in Verkehr gebrachte“ Produkte; Lagerware darf unbegrenzt weiter verkauft werden. Nicht betroffen sind auch Niedervolt-Halogenspots für vorgeschaltete Trafos.
18.09.: Nicht dimmbare „LED-Faden-Leuchtmittel Filaments“ unbekannter Herkunft bewirbt die OBI-Baumarktkette in ihrem neuesten Prospekt (4220/15, gültig bis 26. September, regional unterschiedlich, Ausschnitt links). Ab 4,99 Euro soll es „Kerzen“ und „Tropfen“ mit 2 Watt und 175 Lumen sowie „Birnen“ und „Globes“ geben (ohne Leistungsangabe, alle mit EU-Ökolabel A+). Höchst erstaunlich ist die nominelle Farbtemperatur von nur 2000 Kelvin, die erheblich „wärmer“ als herkömmliche Glühlampen ist und an dekorative Kohlefaden-Leuchtmittel erinnert.
Die fehlenden Infos über Farbtreue und Nennlebensdauer habe ich auch im OBI-Online-Angebot nicht gefunden. Hier gibt’s stattdessen etwas effizientere und hellere „Filament“-LED-Lampen für 4,99 und 6,99 € mit deutlich „kühleren“ 3000 K sowie Effizienzklasse A++. Die sollen „aus dem Prospekt“ sein, fehlen jedoch in der aktuellen Beilage. In unserer OBI-Filale in der Nähe von Baden-Baden gab es bisher allerdings auch auf Nachfrage keine der beworbenen LED-„Fadenlampen“ – weder mit 3000 noch mit 2000 Kelvin.
19.09.: Kurzfristige Chance für Firmen, die gerne mal in meinem – ansonsten ausgebuchten – Blog für ihr LED-Angebot werben würden: Zum 2. Oktober wird die einzige Banner-Platzierung auf der Übersichtsseite „LED-Testberichte“ frei (ganz oben, „präsentiert von:“). Gebucht werden kann für drei, sechs oder zwölf Monate – Konditionen gibt’s auf E-Mail-Anfrage.
19.09.: „Carus“ hat das Sortiment seiner in Hessen montierten LED-Retrofits auf vier Modelle erweitert: Die bisher nur mit klarer Haube erhältliche, 8,6 Watt starke, dimmbare E27-/600-Lumen-„Birne“ gibt’s jetzt auch in matt für ebenfalls 6,99 Euro (PR-Foto rechts).
Durch die diffundierende Wirkung der Polycarbonat-Opal-Hülle wird der Hauptlichtkegel von knapp 200 auf rund 260 Grad Halbwertswinkel verbreitert und homogensiert – wie schon bei den matten 400-lm-Varianten mit E27- und E14-Sockeln. An der „warm-weißen“ Farbtemperatur von ca. 2700 Kelvin und dem überdurchschnittlich hohen Farbwiedergabeindex Ra >90 ändert sich bei der neuen LED-Lampe natürlich nichts.
„Intelligente“ LED-Straßenleuchten machen Zebrastreifen nachts sicherer
LED-Tagebuch (KW 24): „Fadenlampen“ von Osram …
Doppeltest: Megaman-„Mellotone“- und „Dim-to-Warm“-LED-Strahler
„Stiftung Warentest“ prüft LED-Lampen jetzt schneller, aber kaum besser
LED-Tagebuch (KW 16): … Halogen-Galgenfrist
Aktuelle OBI-LED-Deals: Viele Lumen und fehlende Daten für wenige Euros
Doppeltest: Carus-LED-Lampen aus Hessen – teils besser als versprochen
nicht zu vergessen, Kaufland hat kommende Woche ein recht großes Sortiment an Attralux – LED – Lampen, leider wieder ohne Pflichtangaben im Papiierprospekt. Das war doch irgendwie verkapptes Osram?
Nein, Attralux ist eine Philips-Zweitmarke und die Preise sind leider nicht viel günstiger als bei einer ähnlichen Aktion vor einem Jahr.
(Neolux wäre eine Osram-Zweitmarke)
Das mit den 6000 h bei den durchwegs chinesischen Pseudofilament-„Osrams“ aus dem hagebaumarkt stimmt leider, deren Garantie wurde teilweise auch auf 2 Jahre runtergefahren. Immerhin wird die Schaltfestigkeit noch mit 100’000 angegeben.
Die 6000 Stunden im Beitrag bezogen sich auf die Angabe beim GU10-Glas-Spot (hat nix mit Filament zu tun!). Und der hat eben 15.000 Leuchtstunden Lebensdauer (siehe hier) und sollte auch die üblichen drei Jahre Garantie haben.
Die neuen Osram-Filaments werden übrigens laut Pressemitteilung ebenfalls mit 15.000 Stunden und 100.000 Schaltzyklen beziffert, kriegen allerdings tatsächlich nur zwei Jahre Garantie.