Doppeltest: Carus-LED-Lampen aus Hessen – teils besser als versprochen

Nur knapp 5 und 7 Euro kosten die neuen, dimmbaren Carus-LED-Lampen mit 400 bzw. 600 Lumen Lichtstrom. Trotz der relativ niedrigen Preise kommen die E27-Retrofits mitten aus dem „Hochlohnland“ Deutschland und bieten überdurchschnittliche Lichtqualität, wie mein Doppeltest mit Laborwerten zeigt.

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Die Testobjekte: LED-„Birnen“ von Carus aus Hessen – links mit matter Haube und ca. 6,5 Watt, rechts klar mit knapp 9 Watt. (Fotos: W. Messer)

„Die Hesse komme!“ – dieser alte Gassenhauer der „Rodgau Monotones“ kann auch in der Licht-Branche gegrölt werden, seit im Herbst 2014 die Produktion von LED-Retrofits der Marke „Carus“ im hessischen Fronhausen anlief. Das „Spin-off“ des Marburger Aluminium- und Kunststoff-Spezialisten Seidel setzt in der neuen Fertigungshalle (PR-Foto unten) auf einen hohen Automatisierungsgrad, um Produktionskosten zu sparen, die Endpreise niedrig zu halten und dennoch den Claim „Carus – besseres Licht“ zu rechtfertigen. Nach Firmenangaben wurde mit IKEA sogar sehr schnell ein Großabnehmer für die „LED-Birnen made in Germany“ gefunden. Im deutschen Online-Sortiment habe ich diese Lampen jedoch bisher noch nicht gefunden; in Schweden werden sie laut „Carus“-Informationen bereits verkauft.

Carus-Halle Fronhausen

Sie sollen eine „warm-weiße“ Farbtemperatur von 2700 Kelvin haben, dimmbar sein – zumindest mit den empfohlenen Dimmermodellen, dank eines Halbwertswinkels von 240 Grad einen ziemlich runden Lichtkegel bieten sowie einen sehr guten Farbwiedergabeindex von Ra >87 aufweisen. Mit einer Nennlebensdauer von 25.000 Leuchtstunden und ebenso vielen Schaltzyklen liegen sie etwa im Mittelfeld des Marktes der Preisklasse unter 10 Euro. Wie gut und preiswert sind die „Carus“-Lampen tatsächlich? Das checken wir zuerst mit der schwächeren Variante.

Die matte 400-Lumen-„Birne“

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Eine Seite des Inlays der „Carus“-Blister-Verpackung – unter anderem mit der Nennlebensdauer, der Effizienz und dem EU-Ökolabel A+. Die Verbrauchsangabe „7 kWh/1000h“ wurde pflichtgemäß aufgerundet.

Carus-400lm-GratNur 71 Gramm bringt die nominell 6,3 Watt starke 400-Lumen-Lampe für 4,99 Euro auf meine Test-Waage – bei knapp 11 cm Länge und maximal 6 cm Durchmesser. „Carus“ verwendet eine Kombination verschiedener Kunststoffe und Metalle: Polycarbonat für die matte Haube, Polyamid-6 mit Glas- und Mineralfaserfüllung für’s Außengehäuse, Aluminium für den wärmeableitenden Innenteil und nickelbeschichtetes Messing für den E27-Schraubbsockel (pdf-Download des Datenblatts).

Sichtbare Kühlrippen oder -öffnungen gibt’s nicht; das weiße Gehäuse und die Haube sind weitgehend glatt – wenn man von einem kleinen, oben vertikal umlaufenden Grat im Kunststoff (Detailbild rechts) und dem horizontalen Absatz zwischen Haube und Gehäuse absieht.

Keine außergewöhnliche Hitzeentwicklung

Müssen Sie deshalb Temperaturprobleme befürchten? Kaum. In meiner offenen, hängenden Testfassung startete die Carus-LED-Lampe an einem normalen Schalter mit unter 0,5 Sekunden Verzögerung, blieb dabei geräuschlos und wurde nach zwei Stunden Dauerleuchten an der heißesten Gehäusestelle (oben) maximal 68 Grad warm. Die Haube blieb unter 30 Grad und somit gefahrlos berührbar. Nach Firmenangaben haben alle Modelle zudem eine automatische Dimmfunktion, die die Helligkeit bei Überhitzungsgefahr “kaum wahrnehmbar” reduziere und dadurch für eine “extrem lange Lebensdauer” sorge.

Mein Energiekosten-Messgerät zeigte einen „Warm“-Verbrauch von 6,7 Watt bei einem idealen elektrischen Leistungsfaktor von 1,0 (das Profi-Labor ermittelte 6,4 W und 0,92). Im Display meiner Digicam war dabei ein deutliches Flimmern zu sehen – ähnlich wie bei einer zum Vergleich beobachteten Glühlampe. Sensible Augen nehmen das eventuell auch ohne technische Hilfsmittel wahr. Nach dem Ausschalten dauerte es rund 3 Sekunden, bis die LEDs völlig dunkel waren.

Weitgehend runder Lichtkegel

Der Lichtkegel meines Standard-Leuchtbilds schien der 240-Grad-Winkel-Vorgabe zu entsprechen – sah alles relativ gleichmäßig und weitgehend rund aus:

Carus-400lm-Leuchtbild

Tatsächlich stützte das Diagramm meines Partnerlabors bei „David Communication(pdf-Download) meine subjektive Einschätzung: Knapp über 253 Grad Halbwertswinkel – sehr gut! Keine negativen Überraschungen gab’s auch bei der gemessenenen Helligkeit (408 Lumen), der Farbtemperatur (2646 Kelvin) und dem „allgemeinen Farbwiedergabeindex“. Hier lag der ermittelte Ra-Wert von 91,4 sogar deutlich über dem versprochenen Mindestwert von 87 (pdf-Download des gesamten Messprotokolls).

Sehr gute Werte bei den Zusatz-Messfarben

Nicht optimal, aber weit überdurchschnittlich fielen ebenso die Einzelwerte der Zusatz-Messfarben R13 („Hautfarbe rosa“ = 95,1) und R9 („Rot gesättigt“ = 56,1) aus. Kein Wunder, dass sich sich mein Farbtreue-Modell – die sattrote Ducati 916 im Kleinformat auf weißem Untergrund, fotografiert mit Weißabgleich „bewölkter Himmel“ und ohne Nachbearbeitung – auf das Licht der „Carus“ freute:

Carus-400lm-Farbtreue

Tatsächlich gibt’s hier eine recht natürliche Wiedergabe der Farben und keine unangenehmen Stiche – abgesehen natürlich von der generellen Gelb-Orange-Verschiebung solcher „warm-weißer“ Lampen. Die wirkt auf mich übrigens bei sehr farbtreuen LEDs schwächer als bei den meisten Ra-80-Leuchtmitteln. Hat wohl was mit der ausgeglicheneren Spektralverteilung zu tun, die übrigens bei beiden Testlampen weitgehend identisch aussieht. Deshalb hier stellvertretend das Diagramm der 400-Lumen-Lampe (Milliwatt Strahlungsleistung pro Nanometer Wellenlänge):

Carus-400lm-Spektrum

Dass man so was mal von einer dimmbaren LED-Lampe für knapp 5 Euro geliefert kriegt, hätte ich vor zwei Jahren kaum zu träumen gewagt. Bevor aber jetzt das große Schulterklopfen und Jubeln in Fronhausen ausbricht: Es gibt auch was zu Meckern. Fragwürdig erscheint mir beispielsweise der Inlay-Aufdruck „erzeugt Ambiente wie 40W Glühlampe“:

Carus-400lm-Inlay1-Aufdruck
Die offiziellen Daten auf dem Einleger der Verpackung und auf der Lampe selbst (unten rechts von mir ‚reinmontiert).

Tatsächlich müsste das LED-Äquivalent einer 40-Watt-Glühlampe laut EU-Tabelle aber 470 Lumen leisten. Nicht umsonst wird auf der „Carus“-Website nur eine (fiktive) 32-W-„Birne“ als Vergleich genannt. Das Label „Made in Germany“ bezieht sich außerdem nicht auf die elektronischen Innereien – LEDs und Vorschaltelektronik werden vorwiegend in Asien zugekauft, so wie es beispielsweise auch Osram bei seinen Retrofits aus Eichstätt oder „vosla“ mit den „LED-Fadenlampen“ aus Sachsen tun. Die aufwendige Entwicklung geschah nach Firmenangaben jedoch komplett in Deutschland – in Zusammenarbeit mit einem IC-Zulieferer aus den USA.

Die üblichen Probleme an meinen Test-Dimmern

Nicht ganz reibungslos verliefen erwartungsgemäß meine Dimmerversuche – da gibt’s ja bei fast jedem LED-Test diverse Problemchen. Am nicht justierbaren „No Name“-Phasenabschnittdimmer aus dem Baumarkt lief’s noch einigermaßen okay: Bis maximal ca. 1 Sekunde Einschaltverzögerung, die Helligkeitsregelung folgte der Reglerstellung mit leichter Verspätung, blieb aber immerhin flackerfrei. Die Regelspanne: 2,8 bis 8,4 Watt (addierte Leistungsaufnahme von Lampe + Dimmer), was etwa einem sehr breiten Bereich zwischen 15 und 100 Prozent der Maximalhelligkeit entspricht.

Allerdings meldete sich die Lampe vor allem bei dunkelster Einstellung mit einem Surren, das in stiller Umgebung bis rund 50 cm Distanz hörbar blieb. Ebenfalls bei dunkler Stellung auffällig: Das Digicam-Display-Flimmern wurde merklich schwächer und das Licht wirkte subjektiv „kühler“. Mir kam es fast so vor, als wären da zwei verschiedene LED-Typen am Werk und die rötlichen würden stärker gedimmt als die gelblichen. Ein Blick unter die Haube der klaren Lampen-Variante zeigt jedoch nur eine Vielzahl von SMD-Chips mit identischer Konversions-Beschichtung (siehe Abbildung im zweiten Test-Teil).

Eigenwerbung Juni 2014

Weitgehend unbrauchbar schien die „Carus“ mit einem offiziell LED-geeigneten, justierbaren Jung-Phasenanschnittdimmer 225 NVDE (nicht auf der Liste der empfohlenen Modelle). Zwar war die Lampe auch hier bei korrekter Voreinstellung des Dimmer-Schräubchens zwischen 2,8 und 8,9 Watt Gesamtleistung regelbar, hatte eine ähnliche Einschaltverzögerung, zeigte sich aber ziemlich zickig: Im unteren Bereich änderte sich die Helligkeit teils sprunghaft, sonst zwar regelmäßig, aber mit „Nachlauf“. Lampe und Dimmer surrten noch dazu lautstark im Duett – bei mittleren Einstellungen bis ca. 1,5 Meter, sonst auf maximal einen Meter. Das dürfte für die meisten Einsatzbereiche inakzeptabel sein.

Im Spekulationen vorzubeugen: Surren und Flimmern sind in diesem Fall kein Problem einer eventuell zu hohen Mindestlast der Test-Dimmer, sondern treten bei beiden „Carus“-Varianten genau so auch mit einer parallel dazu betriebenen 60-Watt-Glühlampe auf.

Mein Testurteil:

Carus-400lm-ausErwarten Sie von dieser dimmbaren LED-Lampe für 4,99 Euro bitte nicht exakt die gleiche Helligkeit wie von einer 40-Watt-Glühlampe und regeln Sie sie lieber nicht mit einem Phasenanschnittdimmer. Nur zwei Jahre Werksgarantie bei privater Verwendung, 25.000 schadlose Schaltzyklen und das eventuell störende Flimmern sind ebenfalls keine Spitzenleistungen.

Davon abgesehen, punktet die rund 6,5 Watt starke „Carus“ aber mit sehr guter Lichtqualität und -Verteilung, guter Materialauswahl und -Verarbeitung sowie ca. 80% Stromsparpotenzial – auch wenn sie das zweitbeste EU-Ökolabel A+ mit einem nach unseren Messwerten berechneten Energieeffizienzindex von 0,17 nur knapp erreicht.

Bei einem Farbtreuewert von knapp Ra 92 nehme ich aber gerne die dadurch physikalisch bedingte Einbuße beim Lumen/Watt-Verhältnis (nur 64) in Kauf. Auf meiner bis Fünf reichenden, neuen und sehr strengen LED-Bewertungsskala reicht das – vor allem wegen des hervorragenden Preis-/Leistungsverhältnisses – locker für
LED-Stern halbdreieinhalb Sterne.

Update Mai 2015: Die matte 400-Lumen-„Birne“ gibt’s jetzt auch zum gleichen Preis mit einem kleinen E14-Schraubsockel.

Die klare 600-Lumen-Lampe

Carus-600lm-top-Kombi

Eigentlich ist die knapp 9 Watt starke Carus-LED-Lampe mit klarer Haube für 6,99 Euro das spektakulärere der beiden Testexemplare. Erstens sehen Sie hier deutlich die runde Prismenoptik in der Mitte mit den ringförmig angeordneten Leuchtdioden (im Bild von der Seite und von oben), zweitens ist sie mit nominell 600 Lumen Lichtstrom natürlich erheblich stärker und drittens mit ca 71 lm/W auch etwas effizienter. Dabei sind die Außenmaße (10,8 x 6 cm) identisch und das Gewicht liegt mit von mir gemessenen 77 Gramm nur unwesentlich über den 71 g der matten Schwester. Dennoch ist sie für mich nicht die bessere Lampe.

Warum? Etwa, weil sie mit gemessenen knapp 616 Lumen zwar etwas heller leuchtet als angegeben, aber noch weit weg liegt von einer 60-Watt-Glühlampe, die als „Ambiente“-Vergleich herhalten muss (siehe Abbildung unten). Laut EU-Tabelle bräuchte ein LED-Äquivalent dafür mindestens 806 lm – diese Differenz von 190 lm dürfte auch in der Praxis für jeden sichtbar sein.

Carus-600lm-Inlay1-Aufdruck
Die Inlay-Vorderseite der Verpackung und – von mir hineinmontiert – der Aufdruck der stärkeren Carus-LED-Lampe. Alle Hersteller-Daten gibt’s hier als pdf-Download.

Carus-600lm-BeschlagOder, weil sich bei meinen Dauerleucht-Versuchen sehr schnell ein leichter Kondensationsfilm unter dem Haubenoberteil bildete, sobald die Lampe stehend montiert war (Detailbild rechts). Dieses bei LED-Retrofits verbreitete Phänomen liegt eventuell am Verdampfen und Kondensieren der Restfeuchtigkeit von wasserbasierten Klebstoffen und ist zwar reversibel und unschädlich, fällt aber bei klaren Kuppeln unangenehm auf. Ein zusätzlicher Trocknungsprozess bei der Montage im Werk könnte das Problem vermutlich ganz fix lösen, falls es keine eindringende Feuchtigkeit durch ungünstige Lager- und Transportbedingungen ist.

Konkurrent Osram empfiehlt seinen betroffenen Kunden übrigens: „Normalerweise lässt sich die Feuchtigkeit mit einem oder evtl. mehreren längeren Brennzyklen (mindestens 6 Stunden an und anschließend ganz auskühlen lassen) austreiben.“

Mindestens eine dieser Angaben stimmt nicht

Carus-600lm-Inlay2
Ebenfalls nicht optimal: Der vom Labor gemessene Halbwertswinkel liegt mit rund 193 Grad (pdf-Download des Diagramms) deutlich unter dem 240-Grad-Nennwert auf dem Packungseinleger (Bild oben). Hier macht sich offensichtlich das Fehlen eines (matten) Diffusors bemerkbar, wie Sie auch am Leuchtbild mit seinen ungleichmäßigen „Zacken“ und Einbuchtungen sehen. Ein wirklich runder Lichtkegel ist das nicht. Er hat zwar seinen eigenen, speziellen Reiz, aber nur wenig mit der homogenen Abstrahlcharakteristik des matten Schwestermodells zu tun:

Carus-600lm-Leuchtbild

Dabei ist elektrisch und thermisch eigentlich alles im grünen Bereich: Am normalen Schalter gab’s nur rund eine halbe Sekunde Einschaltverzögerung; die Lampe blieb absolut still, nuckelte laut meinem Messgerät 8,5 Watt bei einem perfekten Leistungsfaktor von 1,0 (Labor: 8,7 W, 0,96) und wurde bei hängender Montage nach zwei Stunden an der heißesten Gehäusestelle maximal 75 Grad warm. Die unten liegende Haube erreichte höchstens moderate 35 Grad.

Das „Fading“ bis zur völligen Dunkelheit dauerte nach dem Ausschalten rund 3 Sekunden – wie bei der 6,5-W-Lampe. Auch das im Kamera-Display beobachtete Flimmern war weitgehend identisch. Beides gilt übrigens ebenso beim Betrieb an einem beliebigen Dimmer.

Am Dimmer gibt’s „Light & Sound“

Das Stichwort „Dimmer“ bringt uns zum nächsten Schwachpunkt: Am Dreh-/Drück-Phasenabschnittdimmer brauchte die 600-lm-Lampe bei dunkelster Voreinstellung etwa 1,5 Sekunden, um die gewünschte Helligkeit zu erreichen. Bei hellster Position reduzierte sich das auf rund eine halbe Sekunde. Der flackerfreie Regelbereich: 2,7 bis 10,3 Watt (Gesamtleistung Lampe + Dimmer)  – das entspricht etwa 10 bis 100 Prozent des maximalen Lichtstroms. Dabei meldete sich die Lampe mit einem gepulsten Surren, das Sie in stiller Umgebung noch in etwa einem halben Meter Entfernung hören können. Der Dimmer selbst blieb lautlos.

Nicht gepulst, sondern durchgehend und noch nerviger und lauter war das Surr-Duett „Carus-Lampe/justierbarer Jung-Phasenanschnittdimmer“. Bei dunkler bis mittlerer Reglerposition trug es bis maximal ca. 2 Meter weit, bei hellster Einstellung waren es immer noch rund 1,5 m. Der Regelbereich: 2,7 bis 10,1 Watt – also ziemlich identisch mit dem Abschnittdimmer, obwohl der kein Schräubchen zur Feinjustage der unteren Schwelle hat. Dazu gab es  im unteren Bereich teils sprunghafte Helligkeitsänderungen beim Dreh am Dimmer, sonst eine zwar flackerfreie und stufenlose Regelung, jedoch mit etwas „Nachlauf“ – also alles wie bei der 400-lm-Lampe.

Weitgehend Gleichstand bei der Lichtqualität

Wenig überraschend: Auch bei der Lichtqualität gibt es sehr starke Gemeinsamkeiten. Die vom Labor gemessene Farbtemperatur lag mit ca. 2600 Kelvin etwas unter der Werksvorgabe (2700 K) und der schwächeren Schwester (2646 K); der „allgemeine Farbwiedergabeindex“ (Ra) war jedoch mit 91,9 fast identisch – auch die Einzelwerte der sechs Zusatzfarben R9 bis R14 zeigen keine nennenswerten Differenzen (pdf-Download des Messprotokolls).

Deshalb sehen Sie hier auch keine weitere Abbildung eines langweiligen Spektraldiagramms, sondern nur der Form halber das Standard-Farbtreue-Bild mit der Duc. Dass es ein wenig satter und glänzender wirkt als das entsprechende Foto oben, liegt allenfalls an der größeren Helligkeit der klaren Lampe, nicht an einer höheren Farbtreue:

Carus-600lm-Farbtreue

Mein Testurteil:

Carus-600lm-ausEine nicht dimmbare, „warm-weiße“ E27-LED-Lampe mit 600 Lumen und Farbwiedergabeindex Ra 92 für nur 6,99 Euro wäre eigentlich schon ein sehr gutes Angebot. Dass sich die knapp 9 Watt starke „Carus“ mit einigen teuren Dimmermodellen ganz gut verstehen soll, ist eine nette Zugabe, sollte aber nicht pauschalisiert werden – vor allem nicht mit Phasenanschnittdimmern.

Leichte Schwächen im Produktions- oder Lagerungsprozess (Kondensat in der Haube!) und eine deutlich zu optimistische Halbwertswinkelangabe geben meinem Gesamturteil weitere Dämpfer, zumal nur zwei Jahre Privatverwendungs-Garantie und 25.000 Leuchtstunden sowie 25.000 Schaltzyklen Nennlebensdauer nicht außergewöhnlich viel sind.

Deshalb gibt’s hier auch ein halbes Sternchen weniger als für die matte Carus-LED-Lampe, und meine strenge LED-Bewertungsskala spendiert nur
drei Sterne.

(Offenlegung: Ich wollte die beiden Lampen ursprünglich regulär im firmeneigenen Online-Shop kaufen, bekam sie dann aber doch gratis von „Carus“ geliefert. Sie bleiben – wie üblich – zum Dauertest bei mir.)

Update 12.01.: Wie ich erst heute von Inhaber Dr. Andreas Ritzenhoff erfuhr, hat „Carus“ seit 1. November 2014 zwei neue Geschäftsführer: Pia Meier aus dem Seidel-Management und den niederländischen LED-Spezialist Martijn Dekker, der zuvor seit März 2013 intensiv als freier Projektentwickler an den LED-Lampen aus Hessen mitgearbeitet hatte.

Update 19.02.: Seit Dienstag bei YouTube zu sehen: Ein Werbevideo des „VDI Zentrum Ressourceneffizienz“ über die „materialeffiziente Produktion von LED-Lampen“. Im Wesentlichen geht’s um die Entwicklung und Fertigung der „carus“-Retrofits. Wer genau hinschaut, kann sogar einen Blick auf die Hitzeentwicklung der direkt nebeneinander zum Dauertest aufgereihten „Birnen“ werfen:
Carus-Waermebild
Die „Fluke“-Wärmebildkamera (Video-Ausschnitt) zeigt in mehreren Einstellungen rund 87 Grad als heißeste Kühlkörpertemperatur, bis zu 46 Grad auf den matten Hauben und 24 bis 25 Grad Umgebungstemperatur. Zum Vergleich: Bei meinem Test oben erreichte die knapp 9 Watt starke Lampe in einer hängenden, offenen Fassung laut IR-Thermometer maximal 75 Grad.

Update 11.03: Zumindest die matte 400-Lumen-Lampe scheint jetzt auch im offiziellen deutschen IKEA-Sortiment gelandet zu sein.

Update September 2015: Die 600-Lumen-Variante gibt’s jetzt zum selben Preis auch mit matter Haube und entsprechend runderem Lichtkegel.

Update Juni 2019: Nach eigenen Angaben hat Carus leider bereits Ende April 2019 Produktion und Verkauf von LED-Lampen und Wohnaccessoirs eingestellt – „aufgrund der allgemeinen Marktlage und wirtschaftlicher Überlegungen“.

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16 Gedanken zu „Doppeltest: Carus-LED-Lampen aus Hessen – teils besser als versprochen

  1. Danke für den Test. Ich habe neulich bei IKEA Lampen mit 600 und 1000 Lumen E27 gekauft, die aber vom weißen Fuß her geringfügig anders aussehen. Die IKEA 400 und 600 Lumen Modelle sind derzeit exakt 1 ct günstiger als bei Carus im Werksverkauf. Ob es tatsächlich schon die Carus Modelle sind sei dahingestellt, aber insgesamt bin ich mit dem Licht der IKEA Lampen sehr zufrieden.

    Einziger Schwachpunkt ist für mich das Dimmen. Kaum eine der LED Retrofits lässt sich auch nur Ansatzweise so herabdunkeln wie eine echte Glüh bzw. Halogenlampe. Und bei meine LCN Bus Dimmern springen die LEDs schon bei 1-2% Dimmerleistung an, sind dann aber gleich relativ hell, etwas so wie eine Glühlampe vielleicht bei 40% wäre.

    Insofern würde ich dringend vorschlagen, den Test um eine sichtbar gemachte Dimmung zu ergänzen. Wie wäre es denn, bei fixer Kameraeinstellung einen Dimmer langsam von 0 auf 100% zu stellen und dabei die vom Dimmer ausgehende Spannung irgendwie sichtbar zu machen (z.B. mit einer digitalen Anzeige über ein entsprechendes Messgerät) und dabei die Helligkeit der Lampe zu sehen, am besten im direkten Vergleich zu einer echten Glühlampe.

    Ich könnte das für mich selbst mal mit einer Deckenleuchte mit 2 Fassungen so simulieren. Carus sollte sich dringend bemühen, die Dimmbarkeit zu perfektionieren, dann zahlen die Kunden dafür gerne ein paar Euro mehr – denn das ist der wahre Komfort bei den Glühlampen.

    • Zumindest diese 400-Lumen-Lampen von IKEA sind nicht dimmbar, können also ohnehin keine „Carus“-Modelle sein. Wie im Beitrag geschrieben, werden sie aktuell nicht in deutschen IKEA-Filalen angeboten – teils aber in anderen Ländern wie Schweden.

      Eine filmisch sinnvolle Darstellung des Dimmprozesses ist mit meinen kameratechnischen Möglichkeiten nicht möglich. Die Dimmbarkeit und Regelspanne hängen ohnehin sehr stark vom Dimmermodell, der eventuell möglichen Voreinstellung der Mindestschwelle (Justierschräubchen) und der Anzahl sowie Fabrikate/Modelle der LED-Lampen im Dimmer-Stromkreis ab. Erfahrungsgemäß können LED-Lampen umso stärker mit den üblichen Haushaltsdimmern gedimmt werden, je mehr von Ihnen parallel leuchten bzw. je höher die Gesamt-Wattzahl ist.

      Weitgehend sinnlos wäre auch der visuelle Vergleich von parallel betriebenen LED- und Glühlampen am gleichen Dimmer. Beide Lampentypen haben ein sehr unterschiedliches Dimmverhalten und benötigen auch andere Schwellwert-Voreinstellungen an justierbaren Dimmern.

      Welches untere Helligkeits-Level bei einer dimmbaren LED-Lampe noch sinnvoll ist, wäre Anlass für eine Grundsatzdiskussion. Häufig konstruieren die Hersteller ihre Vorschaltelektronik inzwischen so, dass das Licht unter möglichst allen Umständen flackerfrei bleibt. Im Zweifel – bei sehr kleiner Dimmereinstellung – bleibt die Lampe dann halt lieber ganz aus. Und mal ehrlich: Wer braucht schon eine Regelspanne bis unter 10% der Maximalhelligkeit?

      Für mich ist das aktuelle Hauptproblem weniger die Regelspanne als eher die Geräuschentwicklung – vor allem an Phasenanschnittdimmern. Und das betrifft sehr viele meiner Testlampen.

      • Das Lampenverhalten beim Dimmern habe ich mir bereits schon mal stichprobenartig angeschaut. Eine Solarzelle und ein Einstiegs-Digital-Oszi genügt dafür. Die Solarzelle kam aus einer alten defekten Garten-Solarlampe und Oszi ist vorhanden. Die Solarzelle ist auch in einer einfachen nichtoptimalen Grundschaltung mit einem 330 Ohm Belastungswiderstand schnell genug. Auch für meinen PWM-Dimmer mit 750 Hz. Mittlerweile gibt es auch billige USB-Oszis. Etwas Brauchbares gibt es schon um 60 EUR. Wer wie ich lieber ein Komplettgerät hat, bekommt ein gutes Auslaufmodell um 270EUR oder ein aktuelles Preis-Leistungs-Topmodell um 350EUR.
        Mit einer normalen Kamera sind eher nur qualitative Aussagen möglich. Es sei denn man hat eine Zeitlupenkamera.

      • Über die Geräuschentwicklung braucht man eigentlich nicht zu diskutieren – das ist ein no-go.

        Dennoch muss es möglich sein, einen Treiber zu entwickeln der nahezu geräuschlos auch die Lampen sanft bis auf nahe 0% Helligkeit bringt. Mit meinem LCN Bus Dimmern kann ich für jede Lampe z.B. Rampen definieren und ggf. auch Maximalspannungen (war früher hilfreich die Glühlampenlebensdauer zu verlängern, wenn sie z.B. nicht über 95% gefahren wurden usw.). Diese Rampen sind ein sehr netter Effekt. Ich habe abends beim Fernsehen nicht selten ein paar Lampen auf recht niedriger Dimmstufe stehen (bei Glühlampen reden wir von kaum 5%), damit entsteht ein sehr schönes Ambiente, fast wie Kerzenlicht.

        Insofern bin ich noch nicht ganz dabei wenn wir Dimmbarkeit unter 10% abgeschrieben wird.

        Zudem ist mir wichtig zwischen 10% Dimmleistung und 10% Helligkeit zu unterscheiden. Wenn ich mein Zimmer auf z.B. 5% Helligkeit Dimmen möchte, dann wäre mir zunächst egal wieviel Strom die Lampe dafür braucht – es geht ja dabei um den Komfort. Aber es wäre mir wichtig, das die Lampe das möglichst flackerfrei hinbekommt. Tatsächlich erlebe ich die meisten LED Retrofits so, das sie mit gefühlt 30-40% Mindesthelligkeit starten.

        Ich fände es daher super, wenn zu dimmbaren Lampen eine Helligkeitskurve abhängig von der Ausgangsleistung oder Stellung der verschiedenen Dimmertypen existieren würde. Oder ein Video, das einem die Dimmerspreitzung zumindest mal veranschaulicht.

        Ich glaube ich schraube nachher mal eine Glühlampe parallel zu einer LED in eine meiner doppel-Lampen…

        • Wenn das Dimmen der LEDs so wichtig für die Anwendung ist, dann heißt es für mich heute weg von den Retrofits auf eine andere Technik. Ich betreibe seit geraumer Zeit einen 12V LED-Bar mit Billig-PWM-Dimmer 750Hz (<5EUR). Und das geht ausgezeichnet auch im niedrigen Bereich. Problem für mich gelöst. Praktisch flimmerfrei, Stroboeffekt kann zwar noch provoziert werden, in der Praxis aber nicht störend. Durch PWM verändert sich auch die Farbe nicht, weil der Strom konstant bleibt.
          Versuchsweise habe ich auch schon LED-Arrays mit einer regelbaren Stromquelle betrieben. Das geht auch, völlig flimmerfrei. Farbort ändert sich leicht, was mich nicht so gestört hat. Aber das Ganze ist etwas aufwendiger. Es gibt entsprechende dimmbare Stromquellen von Meanwell.
          Wenn das Dimmen unter 10% wichtig ist und man mit einem vorhandenen Installationsdimmer arbeiten möchte, wäre evtl. noch eine Modifikation der Leuchte hilfreich. Eine zusätzliche schwache Lampe einbauen und die starke Lampe zuschaltbar machen. Dann kann man im Niedrigintensitätsbereich die schwache Lampe dimmen (notfalls auch eine schwache Halogenbirne) und für die Normalbeleuchtung die helle Lampe zuschalten.
          Alles zwar keine optimalen Lösungen, aber pragmatisch. Man bekommt das Licht, das man möchte. Problem lokal gelöst – unabhängig von den globalen Entwicklungen der Industrie.

          • @Axel: Ich verstehe nicht, warum 10% Dimmerleistung nicht 10% LED-Helligkeit entsprechen sollen. Ich messe das ja immer in Watt und schaue, was die Lampen daraus machen. Und da LED-Lampen stark gedimmt nicht effizienter werden, sind bei korrekt justiertem Dimmer und anständiger Lampen-Vorschaltelektronik Leistung und Helligkeit weitgehend proportional über die nutzbare Regelspanne (abgesehen vom nicht proportionalen Eigenverbrauch des Dimmers).

            Die meisten Test-GU10-Spots verschiedener Hersteller in meinem 14-Strahler-Stromkreis im Studio können sogar problemlos und flackerfrei bis weit unter 10% der Maximalhelligkeit gedimmt werden (die Menge macht’s, sieht bei Einzelanschluss anders aus!). Manche sind dann allerdings auch schon komplett aus.

  2. Das Kreuz mit der LED-Lampen-Dimmerei haben wir an anderer Stelle schon ausführlich erörtert und auch eine Alternative dazu unter „LED-Fadenlampe aus China“, die mit dem SwitchCap-Retrofit-Ecodimmer sogar noch unter 5% dimmbar ist, die Effizienz der ohnehin günstigeren und effizienteren angeblich „nicht dimmbaren“ LED-Retrofitlampen dabei sogar deutlich verbessert, statt sie mit konventionellen Dimmern abzuwürgen und keinerlei Geräusche von sich gibt.

    Vermutlich scheitert eine Video-Darstellung des Dimmvorgangs an der Belichtungsautomatik der Kamera, die dabei so nachregelt, dass der Dimmeffekt erkennbar kompensiert wird. Die könnte man aber eventuell auch abstellen. Übrigens kommt bei den Glühlampen noch eine erhebliche Farbverschiebung mit ins Spiel, da diese durch die Dimmung graduell zu Infrarotstrahlern mutieren d.h. der Grünanteil der hauptverantwortlich ist für die physiologische Helligkeitswahrnehmung, wird überpropotional abgeregelt. Das funktioniert bei LED-Lampen nicht (bzw. nicht annähernd in diesem ausgeprägten Maße).

    • Guter Einwand. Unter anderem das meinte ich auch mit dem sehr unterschiedlichen, nicht vergleichbaren Dimmverhalten der Lampentypen im Kommentar oben. Selbst solche Farbtemperatur-variablen LED-Lampen wie die LEDON-„Sunset Dimming“ (@Axel: Im Testbeitrag gibt’s übrigens auch ein – nicht optimales – Dimm-Video von mir!) können das Glühfaden-Verhalten nur begrenzt imitieren – und auch das ist teils stark vom verwendeten Dimmer abhängig.

    • ‚SwitchCap-Retrofit-Ecodimmer‘

      Wo gibt es dieses sagenumwobene Teil denn zu kaufen?
      Es wird viel drüber geredet, aber wenn man ihn kaufen will, sieht es mau aus.

      Ausserdem scheint man sich diese tolle Kombination, Filament-LED-Leuchtmittel und SwitchCap Dimmer auch nur mit deutlichem Leuchtmittel-Flicker leisten zu können.

      Hat jemand diese Kombi mal auf das Flimmerverhalten untersucht? Reduziert der SwitchCap Dimmer auch das Flimmern der Filament-LED-Leuchtmittel etwas? Teil des Konzeptes dieser Leuchtmittel ist ja das winzige Kondensatornetzteil im Sockel, da ist mit gegenwärtigen Technologien doch kaum Flimmerfreiheit hinzukriegen?

      – Carsten

      • Ja derartige Untersuchungen zur Reduktion der Flimmerneigung durch die kapazitive Dimmung treiberloser LED-Retrofitlampen gibt es und zwar von Prof. Peter Marx. Die Ergebnisse sind reflektiert in einem Fachartikel des ELEKTRONIK-Redakteurs Dr. Jens Würtenberg, der am Ende des 2. Teils auf das Thema eingeht. Das ist insbesondere relevant für TV- und Filmstudiobeleuchtung nicht so sehr für den Heimbedarf.

        Den ’sagenumwobenen‘ SwitchCap-Retrofit-Ecodimmer gab es bei ELV aus einer Vorserie, allerdings mit ca. 80 Euro zu teuer für den Massenmarkt und noch nicht auf Nachhaltigkeit getrimmt. Beide Aspekte sind inzwischen optimierbar – allerdings nicht ohne einen gewissen Investitionsaufwand, den ich als privater Erfinder nicht allein stemmen kann. Deshalb suche ich noch verwertungsinteressierte Investoren (vielleicht kennt hier ja jemand solche Interessenten). Für das Verfahren wurde 2006 ein deutsches Patent erteilt.

        • Den Artikel hatte ich schon gelesen.
          Schade, dass da nicht mehr passiert. Im Grunde müsste man Dimmer und Leuchtmittel im Paket verkaufen, denn die üblichen Schaltnetzteile tun ja nicht mit diesem Dimmer und dann ist die Enttäuschung vorprogrammiert (siehe Kommentare bei Amazon). Ist halt schwierig mit der Vermarktung, der normale Verbraucher will sich damit nicht befassen, und auf den Leuchtmitteln steht ja auch nicht drauf, welche Stromregelung drin ist. Dafür bräuchte man erstmal eine Kategorisierung. Zu kompliziert für den Markt.

          Das Matrix-Konzept ist ziemlich cool, und dürfte für einen potenten Hersteller eigentlich kein Problem sein, aber vermutlich ist man mit der Idee bei einem klassischen Mechanik-Hersteller von Drehschaltern, etc. besser aufgehoben.

          Mir würden übrigens 2-4 Stufen locker reichen, ich sehe gar keine Notwendigkeit darin, eine stufenlose Dimmbarkeit zu haben, solange die wenigen Stufen sinnvoll abgestuft sind. Das könnte man sogar fernsteuerbar über Miniaturrelais machen.
          Ich habe hier 3 G9 über dem Esstisch an einem konventionellen Einbaudimmer. Die üblichen G9 Retrofits sind da keine Option. Ich denke ernsthaft über einen Eigenbau so eines Dimmers nach, denn diese Lampen brennen sehr oft und lange. Ich sehe nicht, wie G9 Retrofits da jemals mit Standarddimmern funktionieren werden, das ist bei E27 Retrofits ja immer noch schwierig genug.

          – Carsten

          • Zum Dimmen von Glühbirnen wird man aber recht fette Kondensatoren brauchen. Bei 3 Glühbirnen würde ich erst mal anders vorgehen:
            – Stufe 1 max: alle Lampen parallel
            – Stufe 2: mittlere Lampe aus
            – Stufe 3: Die beiden äußeren Lampen in Reihe schalten.

          • Toi, toi, toi Carsten, zum Eigenbau kann ich nur ermutigen – man lernt dabei auch jede Menge z.B., dass man brückende Umschalter braucht, um Funkenerosion zu vermeiden, weil es sonst jedesmal knistert, wenn sich benachbarte Kondensatoren entladen. Aber wie gesagt: im Prinzip alles durchaus beherrschbar.

            Die vielen möglichst logarithmisch gestaffelten Abschwächungsstufen sind auch wichtig zur Abdeckung eines erweiterten Netzspannungs- und Lastbereichs vor allem wenn sowohl Einzellampen als auch Lampengruppen damit dimmbar sein sollen (z.B. in der Gastronomie).

          • Äh, nein, natürlich will ich nicht die G9 Halos mit Kondensatoren dimmen, das tut mit dem existierenden Phasenanschnittsdimmer ja gut. Aber irgendwas dimmbares an LED Leuchtmittel muss da hin, und es muss leise sein. Die Anzahl der Dimmstufen dagegen ist vollkommen unkritisch.

            – Carsten

  3. Tolles Video über die Carus Produktion. Ich habe schon etliche Energiesparlampen selbst zerlegt und zerlegt gesehen und über die teilweise abenteuerlich anmutenden Produktionsmethoden nachgedacht. Keine Ahnung, wie es bei den ‚Großen‘ diesbezüglich aussieht, aber mir scheint, Seidel verfolgt dort einen vielversprechenden Ansatz, und wenn die Qualität auch lichttechnisch und elektrisch stimmt, bin ich gerne bereit einen Mehrpreis gegenüber den Discounter-Angeboten zu zahlen. Nebenbei scheint man bei Seidel nach der langjährigen Produktion von Luxus-Verpackungen auch dem Design und der Material- und Montagequalität entsprechende Aufmerksamkeit zu schenken, auch dafür bezahle ich gerne etwas mehr.

    – Carsten

  4. „Aber irgendwas dimmbares an LED Leuchtmittel muss da hin, und es muss leise sein. Die Anzahl der Dimmstufen dagegen ist vollkommen unkritisch.“

    In Zusammenhang mit Eigenbau/Lampenumbau: Die ausgewogenste Konfiguration, die ich empfehlen kann: 12V oder 24V Led-Bar bzw. gut gekühlter Streifen, 12V bzw. 24V Gleichspanungsnetzteil und 5 EUR PWM Dimmer mit ca. 700Hz. Diese Zeilen entstehen unter einer solchen Selbstbau-Leuchte. Das Restflimmern kann nur noch mit Fächertest (oder einem Meßgerät) sichtbar gemacht werden, ansonsten scheint das Licht flimmerfrei. Dimmung praktisch stufenlos bis „ganz nach unten“. Große Auswahl an Komponenten.

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