Nicht dimmbar, aber sehr hell und preiswert sind zwei neue LED-Lampen von „LED’s change the world“ (LCTW): Eine 3,6-Watt-„Kerze“ mit E14-Sockel und ein 6,5 Watt starker GU10-Spot für je 5,95 Euro. Ob Sie bei diesem Preis noch anständige Qualität kriegen, klärt ein Test mit allen wichtigen Laborwerten.
Der neue LCTW-Spot von oben mit (links) und ohne Linse/Streuscheibe: Der Blick unter die Haube enthüllt vier „Mid Power Packages“ von Osram Opto Semiconductors, die im Testlabor zusammen über 430 Lumen Lichtstrom boten. (Fotos: W. Messer)
Klein, aber fein ist der LED-Importeur und -Anbieter „LED’s change the world“ (LCTW) aus Königswinter im Rheinland. Seit rund drei Jahren beweist das Team um Geschäftsführer Hans-Georg Kucharski, dass solide Retrofit-Qualität nicht teuer sein muss. Da gibt’s keine Zwischen- oder Einzelhändler – die Lampen des chinesischen Produzenten „Sengled“ („Shenghui Lighting“) werden nach Vorgaben aus Deutschland hergestellt und direkt hier im Online-Shop sowie bei Amazon vertrieben. Die Marketing-Kosten sind minimal; das LCTW-Banner rechts oben hier im Blog ist eine der ganz wenigen Werbemaßnahmen der Firma und reißt sicher kein großes Loch in die Kasse.
Dem Markt-Trend folgend, hat LCTW gerade erst die Preise des gesamten Retrofit-Sortiments kräftig gesenkt und bleibt auch bei seinen beiden „Frischlingen“ mit jeweils 5,95 Euro weit unter dem früher üblichen Niveau. Prima, weil so die Hemmschwelle für potenzielle LED-Einsteiger wieder ein Stückchen nach unten rutscht. Dabei steckt durchaus Markenqualität in den Aluguss-/Kunststoff-Gehäusen. Schauen wir uns zuerst die neue E14-Lampe an:
Die Alternative zu Discounter-LED-„Kerzen“
Weitgehend glatt und ohne Kühlrippen zeigt sich die 3,6-Watt-Lampe mit nominell 280 Lumen Lichtstrom. 35 mm Durchmesser, 103 mm Länge und 39 Gramm Gewicht sind relativ nahe an einer traditionellen 25-Watt-„Glühkerze“, die sie als Retrofit ersetzen kann. Mit nominell 2700 Kelvin ist die Farbtemperatur etwas „kühler“ und der Farbwiedergabeindex Ra/CRI 80 liegt ein gutes Stück unter dem perfekten Glühlampen-Wert 100.
Hinweise auf die fehlende Dimmbarkeit finden Sie zwar zweimal sehr klein auf der Verpackung, aber nicht auf dem Lampengehäuse (Fotos rechts). Dabei hatte ich schon bei einem früheren Test moniert, dass so was eminent wichtig wäre, weil der versehentliche Betrieb einer nicht dimmbaren LED-Lampe an einem Dimmer den Tod für beide Geräte bedeuten kann. Und wer hebt schon jahrelang die Verpackung auf?
Bei Dauerbetrieb wird’s ziemlich warm
Getestet wurde natürlich mit einem stinknormalen Schalter und einer offenen Fassung. Hier gab es keine merkliche Ein- oder Ausschaltverzögerung; die Lampe blieb geräuschlos und zog nach zwei Stunden „Einschwingen“ laut meinem Amateur-Messgerät 4,1 Watt mit einem elektrischen Leistungsfaktor von 0,54. Das Profi-Labor meines Blog-Kooperationspartners „David Communication“ ermittelte 3,7 Watt bei Faktor 0,43.
Das ist genau so weit vom Idealwert 1,0 entfernt wie die maximale Temperatur an der heißesten Gehäusestelle: 68 Grad sind für eine relativ leistungsschwache LED-„Kerze“ ziemlich viel und erreichen schon etwa das Niveau einer weitaus kräftigeren 6-Watt/500-Lumen-Lampe von Osram. Wohlgemerkt: Wir reden hier nicht von einer Messung in einem engen, schlecht belüfteten Leuchtengehäuse, sondern komplett frei stehend.
Ebenfalls verbesserungswürdig: Der Kontrollbildschirm meiner DigiCam zeigte bei den Fotos ein leichtes Flimmern – etwas stärker als beim gleichzeitig getesteten GU10-Spot (siehe weiter unten). Okay – da habe ich schon weitaus Dramatischeres gesehen bei anderen LED-Lampen und die allermeisten Käufer werden’s mit bloßem Auge sowieso nicht wahrnehmen.
Korea-LEDs mit ordentlicher Lichtqualität
Apropos Auge: Die koreanischen LED-Chips des renommierten Zulieferers „Seoul Semiconductor“ unter der matten Kunststoffkuppel machen einen ordentlichen Job bei der Erzeugung von Helligkeit und Lichtfarbe. Mein Standard-Farbtreue-Foto mit einer sattroten Ducati 916 im Kleinformat auf weißem Untergrund (Weißabgleich „bewölkter Himmel“, ohne Nachbearbeitung) zeigt die übliche Gelb-/Orange-Verschiebung von „warm-weißen“ Lampen, aber keine unangenehmen Grün- oder Blaustiche:
An so was kann man sich auch als „Hardcore“-Glühlampen-Fan schnell gewöhnen, zumal Hitzeentwicklung und Stromverbrauch erheblich geringer sind. Die Laborwerte stützen diese subjektive Sicht: Allgemeiner Farbwiedergabeindex Ra 82,7 und akzeptable 14,2 für die besonders schwierige Zusatz-Referenzfarbe R9 („Rot gesättigt“). Die Farbtemperatur ist mit 2652 Kelvin etwas „wärmer“ als angegeben. Das komplette Messprotokoll können Sie hier als pdf ‚runterladen. Dort sehen Sie auch, dass der Lichtstrom mit 324 Lumen weit höher ist als die Werksangabe von 280 lm.
Eine Achillesferse vieler vermeintlich „rundstrahlender“ LED-Lampen ist häufig noch der eingeschränkte Halbwertswinkel zwischen 120 und 160 Grad. Die LCTW-„Kerze“ kann das besser, wie mein Leuchtbild demonstriert:
Zwar geht auch hier das meiste Licht nach oben und zur Seite; der Bereich unter dem Sockel kriegt aber ebenfalls noch ’ne ordentliche Portion Helligkeit ab. Das Lichtverteilungsdiagramm zeigt dann auch tatsächlich beeindruckende 223,5 Grad als Kegelwinkel, in dem mindestens die Hälfte der maximalen Lichtstärke abgestrahlt wird (pdf-Download). Wer beispielsweise seinen Kronleuchter mit stehenden Fassungen auf LED-Technik umrüsten will, steht also unten nicht im Dunkeln; die Decke wird nicht überproportional stark beleuchtet.
Das Stromsparpotenzial liegt bei rund 85 Prozent, die Effizienz bei 87,5 Lumen/Watt, das EU-Ökolabel (Bild links) zeigt die zweitbeste Stufe A+. Mit den hier gemessenen Daten würde die LED-„Kerze“ sogar einen Energieeffizienzindex (EEI) von knapp über 0,11 erreichen und fast in die A++-Spitzenklasse gehören. Die Nennlebensdauer ist mit 15.000 Leuchtstunden und 100.000 Schaltzyklen durchschnittlich; dazu gibt’s drei Jahre Garantie. Die Rücksendekosten für defekte Lampen trägt LCTW.
Mein Testurteil:
„LED’s change the world“ liefert mit der 3,6-Watt-„Kerze“ für 5,95 Euro gewohnt anständige Mittelklasse ab, mit der preisbewusste Käufer wahrscheinlich nichts falsch machen. Mit gemessenen 324 Lumen über einen sehr breiten Winkel bietet sie sogar deutlich mehr Helligkeit als eine 25-Watt-Glühlampe (EU-Vergleichswert 249 lm) und liegt rund 15% über der Werksangabe.
Ein kleines Fragezeichen gibt’s allerdings bei der Hitzeentwicklung: Hier sollten Sie auf ausreichende Belüftung der Lampe im Leuchtengehäuse achten, damit die Lebensdauer nicht leidet. Der Leistungsfaktor ist seltsam niedrig, hat jedoch keine Auswirkung auf Ihre Stromrechnung. Auf Spitzen-Lichtqualität mit Ra 90 und mehr müssen Sie bei LCTW noch warten – deshalb spendiert meine neue, bis Fünf reichende und ziemlich strenge LED-Bewertungsskala nur
zweieinhalb Sterne.
Der LED-Ersatz für superhelle Halo-Spots
Satte 350 Lumen Lichtstrom innerhalb des EU-konformen Bemessungswinkels von 90 Grad sowie maximal 850 Candela Lichtstärke im Halbwertswinkel von 36 Grad verspricht der nominell 6,5 Watt starke, neue GU10-Spot von LCTW. Wie die E14-„Kerze“ hat er offiziell „warm-weiße“ 2700 Kelvin und ist nicht dimmbar.
Bemerkenswert: Auf dem lichtweißen Gehäuseunterteil steht groß etwas, das Sie auf der „Kerzen“ nicht finden: „Non dimmable“. Na also, geht doch! Noch mehr Unterschiede: Der Farbwiedergabeindex wird hier mit Ra >80 angegeben; die Nennlebensdauer mit 25.000 Leuchtstunden bei ebenfalls 100.000 Schaltzyklen.
Solide Bauweise mit Osram-LEDs drin
Das Design mit den Kühlrippen und Luftdurchführungen rund um den Strahlerkopf hat sich gegenüber den älteren LCTW-Spots fast nicht verändert; die Maße von 57 mm Gesamtlänge und 50 mm Maximaldurchmesser kennen wir auch schon. Der abgestufte Oberteil des Spots kann teilweise Pass-Probleme bei einigen Standard-Einbaurahmen verursachen, die für anders geformte Halogenstrahler vorgesehen sind. Neu ist die Farbgebung mit zwei Weiß-Tönen – eine zweite Variante mit dem sonst bei aktuellen LCTW-Spots üblichen Silber soll folgen. Das von mir gemessene Gewicht von 75 Gramm spricht für eine solide Aluguss-Bauweise mit geringem Kunststoffanteil.
Die Lichtaustrittsfläche ist nun größer als bei den alten Strahlern, weil die Streuscheibe mit den Linseneinsätzen nicht mehr durch einen zusätzlichen, intransparenten Ring fixiert wird (siehe Foto ganz oben links). So dringt mehr Licht von den vier „Mid Power Packages“ des Zulieferers „Osram Opto Semiconductors“ nach draußen. Vermutlich ist deshalb der Halbwertswinkel jetzt mit 36 statt bisher 35 Grad angegeben. Im Labor kamen zwar nur 34 Grad ‚raus (pdf-Download der Lichtverteilungskurve) – das hat aber angesichts der anderen Messwerte und des tatsächlichen Leuchtbildes keine entscheidende Bedeutung für die Praxis.
Das Leuchtbild des neuen LCTW-LED-Spots zeigt zwei markante Lichtkegel: Einen zentralen, recht engen, hellen und weit reichenden, sowie einen schwächeren und relativ breiten. Halogen-Fans können also mit einem ordentlichen Streulichtanteil über mehr als 90 Grad Abstrahlwinkel rechnen – so ähnlich ist das auch bei den alten Stromfressern.
In meiner offenen Testfassung leuchtete der Neuling nach höchstens 0,2 s Einschaltverzögerung – ähnlich kurz ist auch die Nachleuchtzeit. Störgeräusche konnte ich nicht hören. Nach zwei Stunden Dauerleuchten erwärmte sich der Spot an der heißesten Stelle auf rund 70 Grad – nicht ungewöhnlich für sehr leistungsstarke GU10-LED-Strahler. Mein Amateur-Messgerät und das Profi-Labor waren sich weitgehend einig bei Leistungsaufnahme und elektrischem Leistungsfaktor: 6,6 bzw. 6,7 Watt, beide mit 0,63.
Fast schon sensationell fiel die Lichtstrom-Messung aus: Innerhalb des EU-konformen Bemessungswinkels für Strahler von 90 Grad zeigte die Ulbricht-Kugel 391 Lumen – über den Vollwinkel waren’s sogar heftige 436 lm! Das bedeutet, dass Sie mit dieser Lampe nicht nur 50-Watt-Halogenspots ersetzen können (EU-Äquivalenzwert 300 lm), sondern schon in den Bereich eines (fiktiven) 60-W-Halos kommen. Noch in fünf Meter Entfernung wird’s anständig hell – der tatsächliche maximale Candela-Wert liegt mutmaßlich über 900. Die Energieeffizienz von 58 bzw. 65 Lumen/Watt schlägt alle bisherigen LCTW-Spots (pdf-Download des Messprotokolls).
Gute Lichtqualität trotz hoher Effizienz
Häufig wird eine höhere Effizienz mit Einbußen bei der Lichtqualität erkauft. Nicht bei dieser LED-Lampe: Im Labor kamen 2625 Kelvin für die Farbtemperatur, Ra 81,7 für den „allgemeinen Farbwiedergabeindex“ und akzeptable 12,1 für R9 („Rot gesättigt“) ‚raus. Die Energieverteilung über das Lichtspektrum (Milliwatt pro Nanometer Wellenlänge) macht einen ziemlich ausgeglichenen Eindruck – mit recht sanften Hügel- und Tälerflanken sowie dem für „warm-weiße“ LEDs typischen „Peak“ bei rund 600 nm (Gelb-Orange):
Und so wirkt sich das bei meinem Standard-Farbtreue-Foto aus (Weißabgleich „bewölkter Himmel, ohne Nachbearbeitung):
Wie schon bei der E14-„Kerze“ oben habe ich außer der üblichen Gelb-/Orange-Einfärbung keinen störenden Farbstich festgestellt. Die Duc wirkte noch recht natürlich, was bei Ra-80-LED-Lampen nicht immer der Fall ist. Und weil auch der Zusatz-Messwert R 13 (Hautfarbe) mit 81,8 sehr ordentlich ist, könnten Sie den Spot unter anderem an kosmetisch und textiltechnisch sensiblen Einsatzorten nutzen (Badezimmer, Garderobenspiegel etc.).
Kleine Einschränkung: Besonders sensible Augen könnten eventuell ein leichtes Flimmern beobachten. Jedenfalls war das im DigiCam-Display zu sehen; allerdings schwächer als bei der „Kerze“ oben und von den Allermeisten wohl nicht ohne technische Hilfsmittel wahrnehmbar.
Mein Testurteil:
Der neue, nicht dimmbare 6,5-Watt-GU10-Spot von LCTW ist laut Labor fast so lichtstark wie das dimmbare 7,8-W-Modell aus dem gleichen Haus, obwohl das die Packungsangaben nicht nahelegen (Fotos oben). Tatsächlich erreicht der Strahler mit unseren Messwerten einen Energieeffizienzindex (EEI) von rund 0,18 und kratzt damit an der EU-Ökolabel-Einstufung A+. Wer also ohne Helligkeitsregelung auskommen kann, kriegt zum Discounter-Preis von 5,95 Euro einen kleinen, geräuschlosen „Monster-Spot“ mit sehr kurzer Einschaltverzögerung und insgesamt 436 Lumen, die nicht nur fokussiert und sehr weit in die Ferne strahlen, sondern dank des signifikanten Streulichtanteils auch etwas breiter leuchten als viele andere Konkurrenten.
Leichte Punktabzüge gibt’s wegen der Hitzeentwicklung, dem leichten Flimmern und dem schwachen elektrischen Leistungsfaktor. Die Farbwiedergabe ist okay, jedoch nicht berauschend. Wie wär’s denn mal mit einem Ra-90-Spot in dieser Leistungsklasse, liebe LCTW-Leute? Der dürfte auch gerne ein paar Lumen weniger haben – echte 325 oder so würden ja schon für viele Einsatzgebiete reichen (man rechnet allgemein mit einem Effizienzverlust von ca. 25% beim Sprung von Ra 80 auf 90). Dann könnte meine LED-Bewertungsskala auch mehr ‚rausrücken als nur
drei Sterne.
(Offenlegung: Die Lampen wurden mir gratis von „LED’s change the world“ zur Verfügung gestellt. LCTW ist einer meiner Werbekunden, bekommt deshalb aber keine besseren Beurteilungen als andere Anbieter.)
Im Test: LCTW wechselt neue GU10-LED-Spots ein
Im Test: Neue E27-LED-„Birne“ von LCTW – solide Mittelklasse
Im Test: Neue LCTW-LED-Spots – GU4 mit 3,7 W und G10 mit 7,8 W
GU4-LED-Spots von LCTW und LEDON: Fast identische Messwerte
Im Test: Neue LCTW-LED-Spots und helle A60-”Birne” zu Hammerpreisen
Anmerkung zu den LCTW Kerzen:
Wir haben in unserem Hotel bereits so ca. 250 LEDs von LCTW im Einsatz. Die meisten davon als E14 Retro-Kerze. Diese haben LED eines anderen Anbieters aus D ersetzt, die jenseits sämtlicher Erwartungen waren.
Die LCTW LEDs sind qualitativ hierzu ein deutlicher Unterschied. Viele LEDs brennen bei uns 16 Stunden am Stück, viele sind hinter Glasabdeckungen eingebaut. Bisher noch kein einziger Ausfall, ideale Voraussetzungen für ein langes LED-Leben und viel Freude beim Sparen. Für mich ist LCTW die Marke unter den Nonames. Leider hab ich jetzt schon alles Leuchtstellen im Haus auf LED getauscht, sonst würde ich noch weiter mit LCTW tauschen und sparen.
Vital-Hotel Erika
Ralf Aulbach
Das hört sich gut an, vielen Dank für die Rückmeldung! Mit 250 Stück kann man schon etwas Statistik machen. Wie lange sind die schon im Einsatz?
Hallo,
die ersten sind seit Mitte Juni 14 in Betrieb.
Gruß
Hotel-Erika
Hallo, ich bin der Gewinner des LCTW-Gewinnspiels von Sept 2014. (Das erste mal, das ich was Gescheits gewonnen hab in meinem Leben!) Zu gewinnen gab es oben getestete Kerzen (4 Stück, E14) und Strahler (3 Stück, GU10) Herr Messer bat mich um eine kleine Beurteilung der Lampen, was ich jetzt noch nachholen will.
Zuerst eine kurze Bewertung der Lampen, dann noch ein paar Tipps und Erfahrungen zur LED Beleuchtung und Umrüstung.
Die Kerzen Lampen sind grundsätzlich zu empfehlen. Oben sind sie sehr gut und ausführlich beschrieben, deshalb nurnoch kleine Details von mir:
Bei den Kerzen muss klar sein, dass trotz des großen Abstahlwinkels keine Rundumbeleuchtung wie bei „Glühbirnen“ erreicht wird. Außerdem sind die LCTW Kerzen etwas größer wie ihre alten Schwestern. Eingebaut sind sie im Badezimmerspiegel unter einer Glasabdeckung, die ziemlich „eng“ an der Lampe anliegt, hier kommt die „nach oben strahlen“ Eigenschaft besonders zu Tage. Der untere Teil des Lampenschirms ist also ziemlich dunkel. Denke, bei größeren oder Matten Lampenschirmen spielt das eine untergeordnete Rolle. 25W erstetzen sie jedenfalls sehr gut.
Einen Kronleuchter habe ich allerdings mit LED Kerzen von Aldi ausgestattet, da diese mit 2,50€ pro Stück (2er Pack 4,99€) unschlagbar günstig waren, und eine schönere „Optik“ haben: klar, mit interessanten Lichtmustern an der Decke. (Nachricht über das Angebot habe ich natürlich über diesen Blog erhalten 😉 )
Die LCTW Kerzen würde ich für einen Kronleuchter nicht empfehlen, da der Keramiksockel recht groß ist, und komplett bedruckt ist. Finde ich nicht so hübsch an einem Kronleuchter im Blickbereich, auch die matte optik gefällt mir da nicht so gut. Auch hier kommt die „schlechte“ Rundstrahlkarakteristik zu tragen. Wer es unten richtig hell haben will, muss leider noch Warten, es gibt da glaube ich(immer noch) wenig gute Angebote, eventuell sind sogenannte „Filament“ Led „Fadenlampen“ eine Alternative, dazu mehr unten.
Also alles in allem gute Leuchtmittel, sofort hell, ohne Betriebsgeräusche (kein Dimmer angeschlossen), kein Quecksilber, gute Lichtqualität und bis jetzt kein Ausfall (seit ca. Dez.2014 in Betrieb).
Die Strahler „Spots“ von LCTW (wie oben 6,5 W) ersetzen 50W GU10 Halogen Spots gut. Die Lichtqualität und Lichtmenge ist völlig ausreichend, bis jetzt gab es keinen Ausfall. Bei mir sind sie im Badezimmer verbaut, mit E27 zu GU10 Adaptern.
Mir persönlich gefällt allerdings (bei allen Spots im Wohnbereich) die Spotwirkung nur bedingt. Spots werden (heute) leider oft dazu verwendet, Zimmer zu beleuchten, wozu sie eigentlich nicht gedacht sind, denn Spots setzen Lichtakzente und sorgen ursprünglich für keine Gundbeleuchtung. Auch die LCTW Spots können nicht für eine „Gundbeleuchtung“ sorgen, sie strahlen das meiste Licht in eine Richtung ab. „Energiefressende“ Halogenspots mit durchscheinendem Glas können das (immer noch) besser. Jeder sollte sich überlegen, ob eine „Spotschiene“ wie sie heute überall zu haben ist, die richtige Zimmerbeleuchtung ist. Als Akzentbeleuchtung sind die Lampen natürlich sehr zu empfehlen.
Soviel zu den Kerzen und Spots, jetzt noch ein paar „LED Umsteiger“ Tipps:
1. Wenn man nicht alle „Birnen“ auf einen Schlag kauft, wirkt es nicht so teuer 😉 und hin und wieder kommt ein Schnäppchen daher, bei dem man dann zuschlägt. Aber nicht zu lange warten, und auf den Rat dieses Blogs achten. Außerdem sind die Preise massiv gefallen, die Strompreise jedoch gestiegen. Es lohnt sich!
2. Bei mir gab es noch keinen Led Ausfall. Bei meinen 12V G 4 20W Glüh Halogen Strahlern habe ich dagegen ständig die „Birnchen“ gewechselt, da sie gefühlt halbjährlich durchbrannten.
3. Bei LED Ersatz, >150W habe ich bisher wenig gute Angebote gefunden, die Rundstrahlend sind, und Led Leuchten>Led Leisten, einer der „aufgeräumtesten“ LED Shops die ich je gefunden habe, mit allen wichtigen Angaben). Auch hier: Bis jetzt ohne Ausfall.
5. Für die in 2. erwähnten 12V Strahler G4 20W habe ich folgende Lösung gefunden: in die kleinen Fassungen passen auch die „großen“ GU 5.3 Spots, die ich dann mitte 2013 installierte. Das waren damals auch schon LCTW Spots, auch damals schon unter 8 € zu haben, 4,5 W, WW, 230 lm. Gekauft habe ich dann 9 Stück (je 3 an einem Trafo). Für diese „bastel“ Konstrucktion kann ich natürlich nicht garantieren, bei mir bisher aber ohne Probleme.
Sie reichen als 20W Ersatz mehr als aus, das Licht ist allerdings etwas stärker „gebündelt“, und nicht so gut im Raum verteilt (33° Abstrahlwinkel). Hoffentlich gibt es bald breitstrahlendere „Spots“von LCTW, um bestehende „Spotschienen“ gut zur Zimmerbeleuchtung nutzen zu können.
6. Einen G4 „Stift“ als Ersatz für die alten G4 Halogenlämpchen habe ich dann doch noch ausprobiert, ist aber kein Ersatz für 20W und deshalb nicht zu empfehlen. (Parlat G4 2W, 150lm). Er strahlt sehr breit, hat aber genau in der Mitte des Lichtkegels einen „dunklen Fleck“ wo es bei herkömmlichen Strahlern sehr hell ist(„spot“). Also keinerlei Spot Ersatz, wirkt aber gut verarbeitet und solide.
7. Eine große Wohnzimmerdeckenleuchte mit 5 nach oben montierten 40W Glühlampen habe ich mit sogenannten „Filament“ Led Lampen fit für die Zukunft gemacht. Die schwierigkeit besteht hier, dass man auch auf dem Tisch Licht haben möchte, und dass sehr viele „Retrofit“ Led Lampen ihr Licht hauptsächlich nach oben abstrahlen, bei nach oben gerichteten Lampen also wenig Licht auf dem Tisch ankommt. Mit den Filament Lampen von Lighting ever (LE) sind wir bisher zufrieden (Installation Aug.2014, E27, 4W, 480lm, „360°“ Abstrahlwinkel) die Helligkeit ist sehr gut, die Lichtqualität gut und niemand bemerkt einen Unterschied zu vorher.
Also legen sie los, ich kann LED nur empfehlen, die Qualität ist gut und die Preise mittlerweile hervorragend. Für fast alle Lampen gibt es einen Ersatz, und warten sie nicht, bis die letzt Birne durchgebrannt ist, ihr Stromversorger wird es ihnen sonst verrechnen.
Zum Ende möchte ich Wolfgang Messer für diesen hervorragenden Blog danken. Danke auch an die Firma Led’s change the world (LCTW) für die gewonnenen Kerzen und Strahler Lampen und allgemein für die gut Qualität ihrer Produkte.
Ein gutes 2015 wünsche ich,
Blogleser und Energietechnikstudent Benjamin
Danke für die ausführliche Beurteilung – ich dachte schon, da kommt nix mehr. 😉