Immer wieder sonntags: Eine Wochen-Rückschau auf die Kurzmeldungen im „Blog-Telegramm“ und in der Google+-Community „LED-Beleuchtung“ – als LED-Tagebuch mit Updates und Ergänzungen.
13.03.: Als „Edition 1906“ bezeichnet Osram die laut Pressemitteilung ab Sommer lieferbaren, goldfarben beschichteten CoB-LED-Fadenlampen sowie klaren Halogenlampen und die dazu passenden Hängeleuchten namens „PenduLum“ (PR-Fotos).
Die „Vintage“-Beleuchtungsserie innerhalb der ab 1. Juli eigenständigen „Ledvance“-Firmensparte (ein Logo und eine eigene Website hat sie auch schon) orientiert sich am klaren Industriedesign im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts, wie es beispielsweise vom „Deutschen Werkbund“ als Abkehr vom verschnörkelten Jugendstil propagiert wurde. 1906 war das Jahr der Eintragung des Warenzeichens „Osram“ beim Kaiserlichen Patentamt in Berlin durch Carl Auer von Welsbach.
Die Lampen der Serie seien in den klassischen Formen „Globe“, „Edison“, „Oval“ und „Tubular“ erhältlich, die Pendelleuchte mit einer Fassung aus mattiertem Aluminium in den Farben Gold oder Schwarz und einem schwarzen Textilkabel. Dank eines Zugseils könne sie flexibel im Raum positioniert werden und entweder als einzelne Lichtquelle eingesetzt oder mit weiteren „PenduLum“-Leuchten zu einem Ensemble kombiniert werden.
Weitere Osram/Ledvance-Neuheiten bei der heute beginnenden „Light + Building“ in der Festhalle (Halle 2.0, Stände B50 und B10) des Messegeländes in Frankfurt/Main sind die „Duo Click Dim“- und „Active & Relax“-LED-Lampen. Durch doppeltes Betätigen des Lichtschalters wird auf 30 Prozent gedimmt bzw. von warm- auf neutralweißes Licht geschaltet (2700 und 4000 Kelvin). Leistungsdaten und unverbindliche Preisempfehlungen wurden bisher nicht veröffentlicht; einige der neuen Produkte könnten auch erst zum Beginn der nächsten Lichtsaison im Herbst auf den Markt kommen.
14.03.: Jede Menge Marketing-Worthülsen können Sie diese Woche an den Messeständen der „Light + Building“ in Frankfurt/Main hören und sehen. So wolkig und hochtrabend sie teils wirken, so entlarvend können Sie aber auch sein.
Das britische Online-Lichtmagazin „Lux Review“ (Logo links) hat einige davon „entschlüsselt“ und den mutmaßlich wahren Kern von Werbeslogans und Worthülsen wie „diese LED-Lampe ist treiberlos“ freigelegt. Vor allem Branchen-Insider dürften sich über die launigen Übersetzungen des „jargon buster“ wahlweise sehr freuen oder wahnsinnig ärgern – im konkreten Fall: „Sie hat ein nerviges Flimmern.“
15.03.: Bisher konzentrierte sich die österreichische Zumtobel-Gruppe auf Leuchten für Gewerbe, Industrie und öffentliche Einrichtungen. Ab Herbst sollen unter dem Label „Atelier of Light“ erstmals auch gezielt Privathaushalte mit hochwertigen LED-Lichtlösungen und -Steuerungen für den Innen- und Außenbereich versorgt werden (PR-Grafik).
Aktuell präsentiert das Unternehmen bei der Fachmesse „Light + Building“ (Halle 2, Ebene 0, Messestand B30/31) einige dafür ausgewählte Produkte der Eigenmarken Thorn, Tridonic, Zumtobel, acdc und Reiss. Sie sollen über zertifizierte Partnerbetriebe vertrieben werden. Im April werde die Pilotphase gestartet, für September sei die Markteinführung geplant.
16.03.: Nach längerer Pause mal wieder was Neues aus der Aachener Dependance des US-Herstellers „OLEDWorks LLC“. Zur „Light + Building“ in Frankfurt/Main wurden jetzt die dimmbaren „Lumiblade Brite 2“-OLED-Panels vorgestellt, die es nicht nur in zwei Formen (quadratisch und rechteckig, PR-Foto links) und mit zwei Oberflächenstrukturen (matt oder spiegelnd), sondern auch in zwei Farbtemperatur-Varianten gibt: 3000 und 4000 Kelvin (pdf-Datenblatt).
Sie produzieren typischerweise aus 5,2 Watt 300 bzw. 250 Lumen Lichtstrom mit einer Leuchtdichte von bis zu 8300 Candela/Quadratmeter und einem Farbwiedergabeindex von Ra >90 sowie über 50 für die Zusatz-Messfarbe R9 („Rot gesättigt“). Die Nennlebensdauer soll zwischen mindestens 10.000 (bei Volllast) und 50.000 Leuchtstunden (bei 115 bzw. 100 lm) liegen; eine Serienfertigung sei ab Herbst am ehemaligen Philips-Lumiblade-Standort in Aachen geplant.
Ebenfalls am Messestand zu sehen: Bis auf 25% dimmbare „Keuka“-OLED-Module mit integriertem Treiber, bei denen Sie die Abstrahlrichtung der Lumiblade-Panels durch einfaches Umstecken um 180 Grad drehen können (PR-Foto unten). Auch bei diesem „plug and play“-System werde es eine komplette Produktfamilie mit zahlreichen Leistungs- und Kostenoptionen geben.
17.03.: Auf drei Säulen wird das Wachstum des europäischen Lichtmarkts bis 2025 aufbauen; so steht’s in einem diese Woche publizierten Strategie-Ausblick des Lobby-Verbands „LightingEurope“ (PR-Grafik oben): Effizientere Beleuchtung durch Umrüstung auf LED-Technik („LEDification“), „intelligente“ Lichtsysteme („Smart Lighting“) und biologisch positiv wirksames Licht („Human Centric Lighting“) – basierend auf einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft.
Und damit es für die namhaften Mitgliedsfirmen aus der Lichtbranche auch wirklich ein anständiges Umsatzwachstum gibt, will „LightingEurope“ für entsprechende politische und finanzielle Rahmenbedingungen sorgen. Dazu gehöre etwa, öffentliche Förderprogramme auf den Weg zu bringen oder für freiwillige Produktstandards bzw. Harmonisierungen zu sorgen. Welche Herausforderungen in den nächsten Jahren zu meistern sind und wie die konkreten Schritte in diesem Zeitraum aussehen sollen, will der Verband mit umfangreichen Präsentationen bei diversen Schlüsselkonferenzen erläutern.
18.03.: Je fünf verschiedene LED-Tisch- und –Schreibtischleuchten mit drei Jahren Hersteller-Garantie gibt’s ab diesem Montag zum Einheitspreis von 19,99 Euro in den Aldi-Nord-Filialen (Screenshot-Beispiele oben und unten, gültig ab 21.03.). Die Modelle meines Werbepartners „MeLiTec“ ziehen zwischen 4,5 und 6 Watt und bieten zwischen ca. 300 und 350 Lumen mit einer Farbtemperatur von 3000 Kelvin sowie Farbwiedergabeindex Ra >80. Teils sind sie mit austauschbaren, aber nicht dimmbaren E14-LED-Retrofits ausgestattet, teils mit fest verbauten Modulen. Besonders interessant erscheinen mir die drei Tischleuchten-Varianten mit Sensorschalter inklusive Zeitprogrammierung (T90) bzw. mit Sensor-Stufendimmer (T91, T92). Die Nennlebensdauer der integrierten Leuchten: Mindestens 25.000 Leuchtstunden und 50.000 Schaltzyklen. Halbwertswinkel werden leider nicht genannt.
19.03.: Wieder ein Rekord für für die gestern beendete Fachmesse „Light + Building“: Mehr Aussteller (2.589 aus 55 Ländern statt 2.495 aus 57 Ländern im Jahr 2014), mehr Bruttofläche (248.500 statt 245.000 Quadratmeter) und mehr Besucher (rund 216.000 statt 211.232). Aus 160 Ländern strömten sie laut stolzer Pressemitteilung nach Frankfurt/Main.
Die Internationalität sei nochmals gestiegen: 67 Prozent der Aussteller (2014: 63%) und 49% der Besucher (2014: 47%) seien aus dem Ausland gekommen (im Bild rechts die „Flamingo“-Leuchte von Vibia aus Barcelona/Foto: Messe Frankfurt, Pietro Sutera). Zu den stärksten Herkunftsländern (außer Deutschland) hätten Italien, die Niederlande, Frankreich, Großbritannien und China gezählt.
Einen erheblichen Zuwachs verzeichneten Spanien und osteuropäische Länder wie Polen, die Tschechische Republik, Ungarn und Rumänien. Deutlich sei auch das Besucher-Plus aus der Türkei, Indien, Marokko und dem Iran gewesen. Die nächsten Rekordzahlen kann es dann wieder vom 18. bis 23. März 2018 geben, wenn die nächste „Light + Building“ stattfindet.
Ledvance startet mit einem Riesen-LED-Sortiment in den Lichtmarkt
„Light + Building“ 2016: Messe ohne Messer
LED-Tagebuch (KW 51): … Zumtobel-Wandel …
Philips speckt ab, verkauft auch seine Aachener OLED-Tochter “Lumiblade”
„Smart Home“, „Smart Lighting“: Warum der Durchbruch auf sich warten lässt