Immer wieder sonntags: Eine Wochen-Rückschau auf die Kurzmeldungen im „Blog-Telegramm“ und in der Google+-Community „LED-Beleuchtung“ – als LED-Tagebuch mit Updates und Ergänzungen.
27.03.: Seit Oktober 2015 leuchten jeweils vier Exemplare von acht LED-Fadenlampen-Modellen mit E27-Sockeln (der SRF-Screenshot oben zeigt einen Teil davon) im VDE-Prüfinstitut in Offenbach – als Langzeittest des Verbrauchermagazins „Kassensturz“ im Schweizer Fernsehen. Rund 4000 Leuchtstunden und zahlreiche Schaltvorgänge seien bisher zusammengekommen; für jede zweite Lampe war das offenbar schon zuviel: Die Helligkeit ließ in dieser Zeit stark nach (SRF-Beispiel-Screenshot links).
Hier musste wegen Unterschreitens der 80%-Schwelle des anfänglichen Lumen-Werts sogar das Ende der Lebensdauer festgestellt bzw. extrapoliert werden. Das gelte für die „Wiva Wire LED“, zwei Segula-„Filament“-Modelle (ca. 3600 Stunden) sowie die „Onlux FiLux“ (4700 h) – die jeweils eine Nennlebensdauer von 15.000 Stunden haben sollten.
28.03.: Für einen kurzzeitigen, starken Höhenflug der Aktie sorgten vergangene Woche zwei Erfolgsmeldungen des Herzogenrather Halbleiter-Spezialmaschinenbauers Aixtron. So habe man mit der neuen OVPD-Demonstrationsanlage OLAD („Organic Large Area Demonstrator“, PR-Foto unten) einen wichtigen Meilenstein für die Produktion von großformatigen organischen Leuchtdioden (OLED) erreicht.
Nach mehrmonatiger interner Testphase werde die Anlage bereits für erste Kunden-Demos und -Tests genutzt. Sie ermögliche OLED-Herstellern erstmals, das durch OVPD erzielbare Kostensenkungspotenzial in einer industriell relevanten Größenordnung detailliert zu ermitteln. Analysten schätzen, dass aktuell etwa 70 Prozent der Forschungs- und Entwicklungsausgaben von Aixtron in die OLED-Technologie fließen, mit der vor allem Bildschirme noch flacher und sparsamer werden können. Für die Licht-Branche spielen dagegen solche Panels derzeit nur eine sehr marginale Rolle mit unsicherer Zukunft.
29.03.: „Airspace by Airbus“ nennt der europäische Flugzeugbauer sein neues Kabinen-Konzept, das ab Ende 2017 auch im kommenden „A330neo“ eingesetzt werden soll und unter anderem mit flexibel regelbarer LED-Beleuchtung arbeitet.
Wie schon im größeren Modell „A350 XWB“ (für „Widebody“, PR-Foto der Business-Class oben) kann sie nicht nur gedimmt werden, sondern erlaubt mit 16,7 Millionen möglichen Farbtönen gleichzeitig ein stufenloses Anpassen der Farbtemperatur zur Erzeugung individueller Lichtstimmungen (die PR-Computersimulationen unten zeigen eine eher „neutralweiße“ und eine bläulich-„kaltweiße“ Einstellung).
Damit soll nach Airbus-Angaben der Jetlag bei Langstreckenflügen über mehrere Zeitzonen hinweg reduziert werden können. Solche chronobiologisch wirksame LED-Beleuchtung wird schon seit Jahren auch im Hinblick auf den Einsatz in der Luftfahrt erforscht.
30.03.: Ruckzuck ausverkauft war offenbar die erste Charge einer Neuheit meines Werbepartners Sebson – jetzt zum Monatswechsel ist sie jedoch wieder lieferbar: Ein überwiegend aus Glas gebauter, nicht dimmbarer GU10-LED-Spot mit zentralem „Chip-on-Board“-Modul für 6,99 Euro (PR-Foto):
Aus 6 Watt produziert er insgesamt rund 500 Lumen bzw. 370 lm über den EU-konformen Nutzwinkel von 90 Grad, hat einen Halbwertswinkel von 36°, 3000 Kelvin Farbtemperatur, Farbwiedergabeindex Ra >80, maximal 582 Candela Lichtstärke, EU-Ökolabel A+ und eine Nennlebensdauer von mindestens 25.000 Leuchtstunden sowie 12.500 Schaltzyklen. Der Sebson-„GU10 MCOB“-Strahler soll mit kompakten 54 mm Gesamtlänge als stromparendes Akzentlicht-Retrofit für „warmweiße“ 50-Watt-Halogenspots dienen, leuchtet allerdings etwas „kühler“.
31.03.: Da steht zwar „Neu“ – es sind jedoch keine neuen LED-Lampen, die IKEA aktuell bewirbt. Dafür sind die Stückpreise neu und niedriger als bisher: Vier Modelle der besonders günstigen „Ryet“-Reihe mit 200, 600 bzw. 1000 Lumen bekommen Sie jeweils im Zweierpack schon für 4,99 bis 9,99 Euro (Website-Screenshot oben, nachbearbeitet).
Anders als viele der teureren IKEA-„Ledare“-Retrofits, sind diese „warmweiß“ leuchtenden Lampen nicht dimmbar, haben nur einen Farbwiedergabeindex von Ra 80 und eine Nennlebensdauer von jeweils 15.000 Leuchtstunden und Schaltzyklen. Bei Stückpreisen von knapp 2,50, 3 bzw. 5 Euro darf man halt keine Wunderdinge verlangen; für viele Einsatzbereiche genügen jedoch vermutlich Leistung und Qualität dieser ziemlich effizienten „Brot und Butter“-Modelle.
Update 03.04.: Wie mir ein Blogleser gerade mitteilte, wurde die IKEA-Website nach dem Schreiben der Meldung inzwischen noch um ein besonders günstiges „Ryet“-Doppelpack ergänzt (Screenshot rechts, nachbearbeitet).
Zwei nicht dimmbare, „warmweiße“ E27-„Birnen“ à 400 Lumen gibts jetzt für nur 2,99 Euro (Stückpreis also mickrige 1,50 €). Mit schlanken 5,5 cm Maximaldurchmesser und 10 cm Gesamtlänge passen diese Retrofits auch in sehr kompakte Leuchtengehäuse.
01.04.: Kein Aprilscherz – im Gegenteil: Der LED-Hersteller „Cree Inc.“ mit Stammsitz in den USA wird seit gut drei Jahren immer mehr zur direkten Konkurrenz seiner Chip-Abnehmer auf dem nordamerikanischen Lampen- und Leuchtenmarkt. Seit Ende März sind beispielsweise laut Pressemitteilung die neuen, rund 7 cm flachen LED-Panels der jüngst gestarteten Profi-Marke „Essentia by Cree“ erhältlich (PR-Beispielfoto rechts).
Die vor allem für gewerbliche und öffentliche Kunden gedachten „Troffer“ zum Einbauen oder Abhängen bieten je nach Größe (ca. 60 x 60, 120 x 30 oder 120 x 60 cm) und Farbtemperatur-Variante (3500, 4000 oder 5000 Kelvin) zwischen 3400 und 5000 Lumen mit einer Effizienz von bis zu 100 lm/Watt sowie einem Farbwiedergabeindex von mindestens Ra 90. Dazu gibt’s eine limitierte Fünf-Jahres-Garantie.
Schon diesen Monat sollen mit einer Stromschienen-Strahlerserie („Track Lights“) weitere „Essentia“-Komplettleuchten lieferbar sein. Hier werden bis zu 80 lm/W, weiches, homogenes, Farbsaum-freies Licht mit 2700, 3000, 3500 oder 4000 Kelvin und Farbwiedergabeindex Ra 80 versprochen – beispielsweise für die Shop-Beleuchtung. Fotos wurden leider noch nicht veröffentlicht.
LED-Tagebuch (KW 42): Aixtron-Pläne, Sonderangebote, Fadenlampen-Test
Licht-Zukunft mit LED und OLED: Zauberwort „Integration“
LED-Splitter: Lichtsteuerung gegen Jetlag …
Doppeltest: Kaltlichtspiegel-Strahler von LCTW – die hellen LED-Glas-Spots
Doppeltest: Müller-Licht-HD-LED contra IKEA-Ledare-„Birne“ (Update)
Sensation von Cree: Dimmbare LED-Lampen für unter 10 Euro (Update)