Immer wieder sonntags: Eine Wochen-Rückschau auf die Kurzmeldungen im „Blog-Telegramm“ und in der Google+-Community „LED-Beleuchtung“ – als LED-Tagebuch mit Updates und Ergänzungen.
22.11.: Die spanische Fluggesellschaft „Air Europa“ hat jetzt ihre rund zwei Dutzend Boeing 737-800 innerhalb kürzester Zeit auf LED-Kabinenbeleuchtung umgestellt – mit einem blau/weiß leuchtenden, voll programmierbaren Retrofit-System des britischen Herstellers „STG Aerospace“. Dessen „liTeMood“-Leuchten (PR-Foto oben) nutzen die vorhandenen Befestigungspunkte, Anschlüsse, Kabel und Cockpit-Bedienung der alten Leuchtstoff-Elemente.
Für die Umrüstung eines kompletten Flugzeugs reicht deshalb die Dauer eines „Overnight Checks“; die Crew benötigt anschließend keine besondere Schulung. Weitere Vorteile des LED-Systems: Rund 70% weniger Strombedarf, hellere und angenehmere Kabinenbeleuchtung, 40 kg Gewichtsersparnis pro Jet.
23.11.: Mit fast 3% überdurchschnittlich hoch ist die Defektrate der erst dieses Jahr installierten 4300 LED-Straßenleuchten im hessischen Gießen. Stadt-Pressesprecherin Claudia Boje bestätigte mir einen entsprechenden Bericht der „Gießener Allgemeine Zeitung“, laut dem inzwischen rund 120 Laternen plötzlich durch Flackern statt durch stabiles Leuchten auffielen.
Normalerweise liegt die Ausfallquote solcher LED-Module unter einem Prozent – in manchen Fällen aber auch deutlich höher. Die Fehler seien nicht durch die Installationsarbeiten der Gießener Stadtwerke verursacht worden, sondern lägen beim gewährleistungspflichtigen Leuchtenhersteller, dessen Namen man mir auf Nachfrage nicht nennen wollte.
Die ca. 1,5 Millionen Euro teure Umrüstung ist Teil eines Pilotprojekts der hessischen Landesregierung, die mit Hilfe von Mitteln aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ rund 50% der Kosten trägt (das PR-Foto seiner Behörde zeigt rechts Umweltminister Tarek Al-Wazir, der sich im Mai symbolisch an der LED-Installation in Gießen beteiligte. Auch ihn trifft wohl keine Schuld an den Defekten 😉 ).
24.11.: Das ist der helle Wahnsinn: Daniel Riley aus dem US-Bundesstaat Utah hat jetzt eine tragbare LED-Leuchte mit 1000 Watt Brutto-Leistungsaufnahme und mutmaßlich 90.000 Lumen Lichtstrom gebastelt (Präsentations-Video – oben ein Screenshot daraus). Zehn fette, „kaltweiß“ leuchtende LED-Module mit jeweils eigenem Treiber werden von zwei 12-Volt-Akkupacks gespeist und können bis zu zehn Minuten lang die Helligkeit von über 60 100-Watt-Glühlampen liefern – dank Vorsatz-Linsen fokussiert auf rund 60 Grad Abstrahlwinkel.
Der Lichtkegel kann deshalb noch in mehreren hundert Metern Distanz für nachhaltige Blendung sorgen und lässt alle bekannten Hochleistungs-LED-Taschenlampen wie Glühwürmchen aussehen. Allerdings wird die gut 5 kg schwere Kilowatt-Leuchte schon nach ein bis zwei Minuten hübsch heiß – trotz der großzügigen Alu-Kühlbleche. Auf den ursprünglich geplanten Einbau von Ventilatoren zur Hitzeabfuhr hat Riley bisher verzichtet.
25.11.: Zum zweiten Mal in diesem Jahr sammelt IKEA in 40 Ländern Geld für die Flüchtlingshilfe. Für jedes LED-Produkt (Lampen, Leuchten, Lichterketten etc. – rechts eine E27-„Ledare“-Retrofit, Foto: W. Messer), das in den drei Wochen zwischen dem 30. November und 19. Dezember on- und offline verkauft wird, spendet die „IKEA Foundation“ laut Pressemitteilung wieder einen Euro an das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR).
Damit sollen Solarlampen, solarbetriebene Straßenlaternen und Energiesysteme angeschafft werden, damit sich die Menschen in den UNHCR-Flüchtlingslagern und deren Gastgeber in Teilen von Asien, Afrika und dem Nahen Osten selbst mit Strom und Licht versorgen können. Außerdem werde die Spendenaktion einen leichteren Zugang zur Grundschulbildung finanzieren.
Im Februar und März 2015 hatte die globale Aktion „Ein Licht für eine bessere Zukunft“ (Kampagnen-Symbol links: obs/IKEA Deutschland GmbH & Co. KG/Inter IKEA Systems B.V. 2015) bereits 10,8 Millionen Euro gebracht; bei der Premiere 2014 waren es rund 7,7 Millionen.
26.11.: Rund 1850 Lumen Lichtstrom soll die neueste E27-„Globe“-LED-Lampe meines Werbepartners Sebson bieten (PR-Foto rechts). Die knapp 20 Watt starke und 13,99 Euro teure Retrofit besteht aus Aluminium und Glas, ist maximal 12,5 cm breit und 15,5 cm lang, nicht dimmbar, leuchtet mit 3000 Kelvin Farbtemperatur, Farbwiedergabeindex Ra >80 und 180 Grad Halbwertswinkel.
Die Nennlebensdauer der „Globe“ gibt Sebson mit mindestens 25.000 Leuchtstunden und >12.500 Schaltzyklen an. Ihre Helligkeit entspricht etwa der einer traditionellen 120-W-Glühlampe. Das Stromsparpotenzial liegt also bei ca. 84%; die EU-Ökolabel-Einstufung ist A+.
27.11.: LED-Licht auf dem Preisniveau von Halogenlampen und -leuchten gibt’s noch bis zum 5. Dezember bei der Möbelkette „mömax“ (Prospektausschnitt links, regional unterschiedlich, zum Vergrößern anklicken). Die „XXXLutz“-Tochter verlangt für einen Fünferpack mit nicht dimmbaren „No Name“-E14-LED-Lampen (als „Kerze“ oder „Kugelform“) 6,99 Euro – pro Stück sind das nur knapp 1,40 €!
Jede holt aus 3 Watt 220 Lumen mit 3000 Kelvin Farbtemperatur sowie Farbwiedergabeindex Ra 80 und leuchtet deshalb etwas dunkler, deutlich „kühler“ und weniger farbtreu als eine 25-W-Glühlampe mit ca. 250 lm, 2600 K und Ra 100. Die Online-Halbwertswinkel-Angabe von 270 Grad ist vermutlich vor allem für die E14-LED-„Kerzen“ stark übertrieben – mehr als 200° traue ich dieser Bauform nicht zu.
Ebenfalls seltsam: Die Strahlerleiste „Fritz“ für rund 13 Euro ist laut Werbebeilage oben mit vier auswechselbaren GU10-LED-Lampen à 2,3 W und 170 lm bestückt, im Online-Angebot sind es je 3 W und 250 lm. Wer dort bestellt, statt direkt in einer „mömax“-Filiale zu kaufen, muss 2,95 € Versandkosten addieren und leider auch einen 15-Euro-Mindestbestellwert beachten (Beispiel-Screenshot):
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Bin gestern im Kaufland gewesen. Nicht bei den Aktionstischen, sondern normal an der Wand hängend bei den Leuchtmitteln gab es jede Menge LED-Sonderangebote (wobei die durchgestrichenen Preise eher die UVP als der normale Verkaufspreis waren).
Mitgenommen habe ich:
XQ-Lite 4 W / 400 lm – Tropfen, E27 klar mit vier Filamenten, 2700 K, Ra > 80, 15000 h, 15000x für (meine ich) 3,50 €
Habe sie schnell im Gästebad ausprobiert. Für 400 lm kommt sie mir etwas funzelig vor, aber das ist die erste Filamentlampe, die keinen störenden Grünstich hat! Im direkten Vergleich mit der Spiegellampe (Philips E14 von 2012 noch mit Rot-LEDs) ist sie nur einen Hauch gelb-grünlich, und ich vermute, das liegt vor allem am Vergleich.
Dann habe ich noch eine Osram Retrofit Classic A 60 mit 8 W (auf der Birne steht 7,5 W), 806 lm, 2700 K, > 80, 6000 h (?!?) und 100000x (ziemlich viel für die wenigen Stunden) mitgenommen. Sie hat einen matten Kolben vermutlich aus Glas und nur einen ca. 5 mm breiten Kunststoffstreifen bei der Fassung. Vermutlich handelt es sich auch um Filamente. Jedenfalls hat sie keinen Farbstich, ist gut hell und viel gleichmäßiger ausgeleuchtet als die Philips-Lampe aus Polen mit dem matten Kolben, in dem sich à la Cree Leds auf im Achteck angeordneten stehenden Platinen befinden.
Ach ja, die Osram kostete 5,50 €. Daneben gab es noch diverse klare Filament-Osrams, die bis auf den klaren Kolben sehr ähnlich aussahen.
Kann es sein, dass Du die Kommentare eigentlich unter einem anderen Beitrag posten wolltest? Mit den Meldungen hier hat das ja eher nichts zu tun – bitte die Kommentarregeln beachten.
Unter Neuigkeiten und Infos der Woche schien es mir am besten zu passen. Wenn Du es lieber unter Filament sieht, verschieb es bitte.
Leser-Kommentare verschieben kann ich leider nicht – nur meine eigenen.