LED-Tagebuch (KW 17): IKEA-Millionen, Philips-Sorgen, Weißmacher

Immer wieder sonntags: Eine Wochen-Rückschau auf die Kurzmeldungen im “Blog-Telegramm” und in der Google+-Community “LED-Beleuchtung” – als LED-Tagebuch mit Updates. Diesmal fällt es wegen der Oster-Feier- und Urlaubstage etwas kürzer aus als sonst.

LED-Kalender

23.4.: Offenbar hat IKEA zwischen dem 3. Februar und 29. März allein in Deutschland rund 1,35 Millionen „Ledare“-LED-Lampen verkauft. So hoch ist nämlich der deutsche Spendenanteil der „IKEA Foundation“ für das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) – ein Euro pro Exemplar.

Ikea-Logo-kleinWeltweit seien bei der Aktion „Ein Licht für eine bessere Zukunft“ laut Pressemitteilung rund 7,7 Millionen Euro zusammengekommen. 350.000 Kinder und Familien in Flüchtlingslagern in Äthiopien, dem Tschad, in Bangladesch und Jordanien könnten durch diese Großspende nachhaltiges Kunstlicht bekommen – beispielsweise mit solarbetriebener Straßenbeleuchtung und privaten Solarleuchten.

FransvanHouten-klein 23.4.: Ein paar dunkle Wolken ziehen aktuell mal wieder über die globale Licht-Branche. Die neuesten Quartalszahlen von Marktführer Philips und US-LED-Produzent „Cree“ haben offensichtlich die Anleger enttäuscht und ihre Aktienkurse fallen lassen – auch die Osram-Anteilscheine hatten kurzfristig darunter zu leiden.

Das Grundproblem ist bekannt: Traditionelle Lichttechnik wird immer weniger gewinnbringend und nachgefragt; die einem heftigen Preisdruck unterliegenden LED-Lampen und -Leuchten können diesen Rückgang trotz satter Mengenzuwächse nicht kompensieren. Philips-Chef Frans van Houten (Foto: Philips-PR) hält deshalb auch 2014 für „ein schwieriges Jahr“.

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24.4.: Heißer Kandidat für die dämlichste LED-Überschrift der Woche: „Optische Aufheller: LED-Lampen ruinieren weiße Wäsche“. Gizmodo.de betitelte so einen dürren Artikel über ein Experiment der „Penn State University“, bei dem Studenten Weiß-Abstufungen unter verschiedenen Lichtquellen erkennen sollten.

In der Studie ging’s jedoch laut eines ausführlichen PR-Berichts von A’ndrea Elyse Messer (vermutlich nicht mit mir verwandt) um einen ziemlich harmlosen Effekt: Nur LED-Lampen mit Violettanteil könnten die Wirkung von optischen Aufhellern in Waschmitteln ausreichend wiedergeben. Bei den herkömmlichen „weißen“ Modellen mit gelb beschichteten, blauen LED-Chips fehle der entsprechende Wellenlängenbereich und die Wäsche erscheine gelblicher.

Soraa-AR111-PAR30 Finanziert wurde das Weißmacher-Experiment übrigens von der US-Firma „Soraa Inc.“, die noch dazu zwei der vier Forscher stellte und zufällig LED-Lampen mit „Violet 3-Phosphor (VP³) Natural White“-Technik anbietet (Foto: Soraa-PR). Natürlich hat aber auch keins der anderen LED-Leuchtmittel irgendein weißes Wäschestück „ruiniert“, wie uns Gizmodo.de weismachen wollte – im Gegenteil.

Philips-SlimStyle-klein25.04.: Unschlagbar günstig bekommen ab sofort viele US-Verbraucher die dimmbaren „SlimStyle“-LED-Retrofits von Philips mit 10,5 Watt und 800 Lumen (Foto: W. Messer). Wie c|net.com auf Basis einer Philips-Pressemitteilung berichtet, erhielt das Modell jetzt das begehrte „Energy Star“-Zertifikat des Energieministeriums.

Damit verbunden seien Subventions-Rabatte der regionalen Stromversorger, die den effektiven Preis pro Lampe in vielen Bundesstaaten auf unter 4 US-Dollar drücken (ca. 2,90 Euro). In mindestens einer Region seien es sogar nur 1,97 $ (rund 1,43 €). Aktuell verkauft die nordamerikanische „Home Depot“-Kette die „SlimStyle“ exklusiv für knapp 9 $.

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Ein Gedanke zu „LED-Tagebuch (KW 17): IKEA-Millionen, Philips-Sorgen, Weißmacher

  1. Ich glaub, ich lass mir von der lieben Soraa-Fee eine Studie mit schönen Sachspenden fördern, nach der soundsogroßer volkswirtschaftlicher und emotionaler Schaden durch Verschlafen und unnötige Eile entsteht, weil viele herkömmliche Waschmittel LED-Lampen die phosphoreszierenden Zeigerbeschichtungen von Uhren und Weckern nicht genug anregen, um frühmorgens im Halbschlaf die Uhrzeit noch hinreichend hell darzustellen.

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