Rund 15 bis 20% effizienter als ihre Vorgänger sollen die neuen, sehr farbtreuen E27-LED-Lampen von LEDON sein, außerdem teils leichter und kompakter. Aus nominell 8,5 Watt bieten sie rund 600 Lumen „warm-weißes“ Licht; die äußerlich identischen 10,5-W-Varianten werden mit 800 lm angegeben. Was davon in der Realität Bestand hat, zeigt der ausführliche Test mit Laborwerten.
Die beiden LEDON-Testkandidatinnen: Links eine nicht dimmbare 800-Lumen-„Birne“ für knapp 14 Euro, rechts eine dimmbare 600-lm-Lampe für 15,99 €. (Fotos: W. Messer)
Die E27-Retrofits des mittelständischen, erst seit sechs Jahren bestehenden, aber inzwischen etablierten österreichischen LED-Spezialisten LEDON (neuer Claim: „pioneering light“) waren schon immer etwas größer, stabiler, farbtreuer, hochwertiger und deutlich teurer als der Durchschnitt. Von Anfang an setzten die Vorarlberger bei Ihren LED-„Birnen“ auf „Premium-Licht“ mit Farbwiedergabeindizes von mindestens Ra 90, was den traditionellen Glühlampen recht nahe kommt, jedoch – physikalisch bedingt – stark auf die Lumen-pro-Watt-Effizienz schlägt. Üblicherweise kalkulieren Experten etwa 25% Verlust durch die Verbesserung der LED-Konversions-Beschichtung von Ra 80 auf Ra 90.
Gut, dass diese Differenz in absoluten Zahlen immer geringer wird, weil neu entwickelte LED-Chips normalerweise stets effizienter und stromsparender sind als ihre Vorläufer. Für die LEDON-„Birnen“ bedeutet das: Was bis jetzt gut 10 Watt zog, kommt künftig mit knapp 9 W aus; aus einer 13-Watt-Lampe wird eine 10,5-W-Nachfolgerin – ohne Helligkeitseinbußen. Starten wir mit dem schwächeren, aber auch teureren Modell des Test-Duos:
Die dimmbare Edel-LED-Lampe mit „Pfiff“
Irgendwo zwischen herkömmlichen 40- und 60-Watt-Glühlampen sortiert sich die 600-Lumen-Gesamthelligkeit der LEDON-„A60 8,5W E27“ ein (pdf-Download des Datenblatts). Als nicht dimmbare Variante kostet sie knapp 12 Euro, als dimmbare sind’s sogar rund 16. Für diese stolzen Summen bekommen Sie eine 12 cm lange, maximal 6 cm breite sowie zwischen 135 und 147 Gramm schwere „Birne“ mit matter Kunststoffhaube und stabilem Aluguss-Gehäuse.
Verarbeitungsmängel konnte ich nicht entdecken, thermische Probleme ebenso wenig: Nach zwei Stunden Dauerleuchten in einer offenen, hängenden Testfassung habe ich am oberen Teil nahe des Sockels höchstens 69 Grad gemessen, unten an der Haube blieb es bei Raumtemperatur. Große Kühlrippen oder umlaufende Schlitze zur passiven Wärmeabfuhr sind wegen der immer besseren Effizienz offenbar auch bei stärkeren LED-Lampen nicht mehr notwendig.
Etwas stromhungriger als angegeben
Am normalen Schalter regelte sich die LEDON innerhalb etwa einer halben Sekunde stufenweise auf volle Helligkeit, danach war in stiller Umgebung auf maximal 5 cm Distanz ein leises Surren zu hören. Beides dürfte sich im Alltagsbetrieb nicht negativ bemerkbar machen.
Mein Verbrauchsmessgerät meldete 8,8 Watt bei einem elektrischen Leistungsfaktor von 0,78 – das Profi-Labor meines Blog-Partners “David Communication” ermittelte mit 8,9 W und 0,82 fast identische Werte. Die Packungsangabe „8,5 W“ ist also leicht untertrieben; das „A+“-EU-Ökolabel kommt mit seiner „9 kWh/1000h“-Aufrundung der Wahrheit näher (Foto links).
Im Datenblatt (pdf-Download) wird die Flimmer-Rate mit < 3% beziffert. Das konnten sowohl mein Kamera-Display als auch die „Flicker Tester“-App von „Viso Systems“ weitgehend bestätigen, jedoch nur, solange kein auf „Dunkel“ geregelter Dimmer im Spiel war:
Links die Flimmer-Messung mit Bezugsfrequenz 100 Hertz am Schalter, in der Mitte am LED-Phasenanschnittdimmer von Jung, rechts mit einem Sygonix-Phasenabschnittdimmer – beide auf dunkelster Stufe.
Tatsächlich sah ich bei meinen Versuchen mit vier unterschiedlichen Dimmer-Modellen, dass bei hellen Einstellungen noch „alles in Butter“ war, sich aber mit abnehmender Helligkeit ein leichtes, sehr hochfrequentes Flimmern bemerkbar machte. Die Regelelektronik in der Lampe bemüht sich offensichtlich nach Kräften und mit einer extrem schnellen Schaltung, ein stufenlos dimmbares und flackerfreies Licht zu erzeugen. Dafür sprechen auch die akustischen Beobachtungen weiter unten.
Dimmer-Regelung mit niederfrequenter Resonanz?
Das in den „Flicker Test“-Screenshots oben sichtbare Flimmern liegt mit mehreren Kilohertz in einem Frequenzbereich, der eigentlich selbst von sehr sensiblen Augen nicht mehr wahrgenommen werden kann, aber offenbar leichte niederfrequente Resonanzen verursacht. Meine Digitalkamera sah die Regelvorgänge an einem Sygonix-Phasenabschnittdimmer und dem „ELV Energy Master Profi-2“-Messgerät so:
(Wenn Sie kein Video sehen, bitte hier klicken)
Ob dieses Flimmern für Sie eine Bedeutung hat, kann ich nicht entscheiden – im Alltag der allermeisten Kunden wohl nicht. Hier zählt eher eine möglichst geräusch- und stufenlose, breite Regelbarkeit und die fiel bei mir je nach Dimmer-Typ etwas anders aus.
Je dunkler, desto lauter wird’s
Am nicht justierbaren „No Name“-Phasenabschnittmodell aus dem Baumarkt waren die Ein- und Ausschaltverzögerungen – ähnlich wie mit dem Schalter – maximal 0,5 Sekunden lang. Die Regelspanne (mit addierter Leistungsaufnahme von Lampe und Dimmer) lag zwischen 2,6 und 9,7 Watt bzw. zwischen ca. 20 und 100 Prozent der maximalen Helligkeit. Bei dunkelster Einstellung war die Lampe mit einem leichten Pfeifen und Surren bis etwa 20 cm Entfernung hörbar, während der Dimmer still blieb.
Eine etwas breitere Regelspanne bot der per „Trafoanpassung“ justierbare Sygonix-Abschnittdimmer: 2,2 bis 9,8 Watt. Hier ging’s also unfallfrei bis unter 15 Prozent des Lichtstroms ‚runter, was dort jedoch gleichzeitig das Pfeifkonzert leicht verstärkte – vernehmbar bis rund 30 cm Distanz. Fast komplett dunkel konnte es mit dem ebenfalls justierbaren LED-Anschnittdimmer von Jung werden: 1,1 bis 9,6 Watt – das breiteste Spektrum im Feld. Sie ahnen es vielleicht: Das war auch die lauteste Kombination mit einer Reichweite von ca. einem halben Meter. Dazu kam bei kleinster Voreinstellung eine bis zu einsekündige Gedenkpause nach dem Einschalten.
Phasenanschnitt wird offenbar bevorzugt
Der umschalt- und justierbare Merten-Universaldimmer „MEG5134-0000“ zeigte ziemlich eindeutig, dass der LEDON-Lampe der weit verbreitete Anschnitt-Modus offenbar besser gefällt: Regelspanne 1,5 bis 9,7 Watt und etwas leiser als mit der Abschnitt-Regelung (1,8 bis 9,7 W), bei der der Dimmer sich ebenso wie die „Birne“ mit einem lauteren Sirren meldete.
Wen solche Geräusche stören, sollte die untere Dimmschwelle mittels Feinjustierung etwas nach oben schrauben oder den Hauptregler nicht bis ganz nach unten drehen. Dann bleibt es bei allen Dimmer-Modellen deutlich leiser; an der prinzipiell korrekten und reaktionsschnellen Umsetzung Ihrer Helligkeitsvorgaben durch die Testkandidatin gibt’s ohnehin nichts zu meckern. LEDON hat selbst zahlreiche Dimmer-Modelle mit seinen „Birnen“ ausprobiert und die Ergebnisse in diesem ausführlichen pdf-Dokument zusammengefasst.
Warum kein roter Ring am Sockel?
Apropos „dimmbar“: Die roten Farbstreifen auf den LEDON-Verpackungen (oben links) sind das eindeutige Kennzeichen für diese Fähigkeit, während ein blauer Streifen auf die nicht regelbaren Varianten hinweist. Eigentlich könnte man diesen Unterschied auch am Schraubsockel farblich eindeutig sichtbar machen.
Dort prangt jedoch bei allen neuen Lampen ein blauer Ring; ebenso bei meinem dimmbaren Testexemplar (Foto rechts). Das sollte alternativ doch auch in Rot möglich sein.
War noch was? Na klar: Das Wichtigste!
Bevor wir’s vergessen: Das ist eine LED-Lampe; reden wir jetzt also endlich mal über’s Licht! Es leuchtet nämlich – und wie:
Schön „warm“ und rund sieht das aus – das Labor bestätigte diesen Eindruck mit handfesten Zahlen: 2616 Kelvin Farbtemperatur („wärmer“ als die angegebenen 2700 K), etwas über 590 Lumen Lichtstrom (innerhalb der Messtoleranz, pdf-Download des gesamten Protokolls), gut 272 Grad Halbwertswinkel (pdf-Download des Diagramms) und Farbwiedergabeindex Ra 92,4.
Der Farbort sitzt nur leicht oberhalb der „Planckschen Schwarzkörperkurve“ in Richtung „Gelb“ (Grafik rechts) und das Spektraldiagramm mit der Energieverteilung (in Milliwatt) über die Lichtwellenlängen (in Nanometer) zeigt sich fast mustergültig:
Sieht man die weit ins Rot-Spektrum reichende rechte Flanke auch in der Praxis? Aber ja, wie mein Standard-Farbtreuebild mit der sattroten Ducati 916 im Kleinformat auf weißem Untergrund beweist (Weißabgleich „bewölkter Himmel“, ohne Nachbearbeitung):
Hier ist tatsächlich „Musik“ im Spektrum zwischen Gelb-Orange und Tiefrot – mit einer sehr Glühlampen-ähnlichen Farbverschiebung von weißen oder schwarzen Gegenständen. Manchem mag das schon zu „warm-weiß“ erscheinen; unangenehme Farbstiche sind mir jedoch nicht aufgefallen und außerdem ist Licht sowieso Geschmackssache.
Die sehr guten Zusatz-Messwerte für die Einzelfarben „Rot gesättigt“ (R9 = 60,1) und „Hautfarbe rosa“ (R13 = 93,4) qualifizieren diese LEDON jedenfalls auch für sensible Beleuchtungsaufgaben – etwa über dem Schminkspiegel im Schlafzimmer oder Bad, in der Garderobe, im Wohnzimmer oder als stimmungsvolles, farbtreues Licht in Restaurants und Hotels.
Lange Nennlebensdauer, hohe Schaltfestigkeit
Für einen gewerblichen Einsatz spricht auch die Nennlebensdauer von 25.000 Leuchtstunden und 100.000 Schaltzyklen (Packungsaufdruck rechts). Wenn das nicht zu optimistisch prognostiziert wurde, relativiert sich auch der hohe Preis. Die anhand unserer Messdaten berechnete Effizienz von rund 67 Lumen/Watt (Vorgängermodell: 60 lm/W) ist nicht überragend und reicht mit einem Energieeffizienzindex von 0,17 gerade noch so für’s aufgedruckte EU-Ökolabel A+.
Bleibt als einzige Einschränkung die immer noch beeindruckende Länge von 12 cm, die diverse kompakte Leuchtengehäuse überragen könnte. Andere dimmbare LED-Lampen in der 600-lm-Klasse sind teils über einen Zentimeter kürzer.
Mein Testurteil:
Die neue dimmbare LEDON-„A60 8,5W E27“ (links die auf der Lampe gedruckten Daten) ist nur gut 10% effizienter und leichter als ihre 10 Watt starke Vorgängerin; hat aber immerhin nichts an Helligkeit und Lichtqualität eingebüßt.
Die Preise sind zwar auch bei LEDON seither stark gesunken; mit 15,99 Euro hält die Testkandidatin allerdings noch ein recht hohes Niveau. Durch das neue Gleichteile-Prinzip gibt es keinen Gehäusegrößen-Vorteil zur unten getesteten, stärkeren LEDON-„Birne“ und auch nicht zum ebenfalls schon recht lang geratenen, alten 600-Lumen-Modell.
Die Laborwerte bestätigen oder übertreffen die nominellen Leistungsdaten; Verarbeitung und Nennlebensdauer sind top; die Dimmbarkeit ist prinzipiell okay, verursacht jedoch je nach Dimmermodell mehr oder weniger unschöne akustische Begleiterscheinungen. Ein wirklich beeindruckender Fortschritt sieht anders aus, ist aber leider mit LED-Lampen und haushaltsüblichen Dimmern kaum zu realisieren. Sagen wir’s so: Es war früher häufig noch viel schlimmer. Insgesamt verdient sich die neue LEDON auf meiner strengen LED-Bewertungsskala solide
vier Sterne.
Der unauffällige LED-Ersatz für 60-W-Glühlampen
So unspektakulär, wie diese Schlagzeile klingt, so einfach ist die Sache auch mit der neuen LEDON-„A60 10,5W E27“ – jedenfalls dann, wenn sie 13,99 Euro kostet und nicht dimmbar ist (pdf-Download des Datenblatts). Mit der dimmbaren Variante für 4 Euro mehr wäre ein Testbericht vermutlich genau so komplex und lang wie jener, denn Sie gerade einigermaßen heil überstanden haben.
Jetzt können wir jedoch die zeitraubenden Dimmer-Versuche vergessen und uns gleich auf das Wichtigste konzentrieren. Sie sehen im Foto rechts eine äußerlich gleiche Lampe wie die erste Testkandidatin – ebenfalls 12 cm lang und maximal 6 cm breit, oben mit matter Plastikhaube, unten das Metallgehäuse mit der LEDON-typischen Wellenkontur, auf dem natürlich ein etwas anderer Aufdruck prangt. Trotz höherer Leistung ist sie mit nachgemessenen 135 Gramm etwas leichter, weil die Dimmer-Regel-Elektronik fehlt.
Die 13 Watt starke Vorgängerin mit Glashaube war noch ein echtes Trumm mit 13 cm Länge, 6,6 cm Durchmesser und beeindruckenden 210 Gramm. Raus kamen aus dieser „Monsterlampe“ damals auch nur rund 800 Lumen Lichtstrom mit 2700 Kelvin, Farbwiedergabeindex Ra 90 und nominell 260 Grad Abstrahlwinkel.
Hier wird Fortschritt wirklich messbar
Das neue Modell zeigt tatsächlich eine bemerkenswerte Miniaturisierung und Effizienzsteigerung: Sowohl mein Messgerät als auch das „David Communication“-Labor haben nach zwei Stunden „Einschwingen“ exakt 10,5 Watt bei einem Leistungsfaktor von 0,64 gemessen; dabei sammelte die Ulbricht-Kugel 795 Lumen mit einer Farbtemperatur von 2680 Kelvin ein (pdf-Download des Messprotokolls).
Das EU-Ökolabel auf der Packung (Foto links) passt also mit der zweitbesten Einstufung A+ und seinem aufgerundeten „11 kWh/1000h“-Wert. Der soll Laien klarmachen, dass der Stromzähler nach 1000 Stunden Dauerleuchten (entspricht etwa einem Jahr Normalbetrieb) 11 Kilowattstunden mehr auf der Uhr hat. Üblicherweise rechnet man nämlich bei Lampen im Schnitt mit knapp drei Stunden Gesamteinsatz pro Tag.
Beim aktuell kalkulierten deutschen Durchschnittpreis von 29,3 Cent pro kWh würde das pro Jahr etwa 3,22 Euro kosten. Mit einer ähnlich hellen 60-Watt-Glühlampe hätten Sie in dieser Zeit aber satte 17,58 Euro verbraten. Die Differenz ist mit 14,36 Euro schon größer als der relativ hohe Preis dieser LEDON-Lampe. Meist amortisiert sich Ihre teure Anschaffung also bereits nach einem Jahr. Die Lebensdauer währt jedoch wesentlich länger: Offiziell 25.000 Leuchtstunden oder 25 Jahre bis zum Nachlassen der Helligkeit auf 70% des Anfangswerts.
Kein Surren, kein nennenswertes Flimmern
Und wo ist da der Haken? Keine Ahnung. In meiner offenen, hängenden Testfassung startete die LED-„Birne“ am normalen Schalter nämlich ähnlich reaktionsschnell wie eine Glühlampe, blieb komplett still und wurde oben an der heißesten Gehäusestelle beim Sockel maximal 80 Grad warm. Unten an der Haube waren es nur rund 25 Grad.
Weder die Kamera noch die „Flicker Tester“-App (Screenshot rechts) registrierten ein nennenswertes Flimmern – eine Rate von nur 2 Prozent bei 100 Hertz ist vorbildlich und wird auch von sehr sensiblen Augen nicht als störend empfunden. Zur Erinnerung: Viele traditionelle Glühlampen flimmern weit stärker und wesentlich heißer werden sie natürlich auch.
Leuchtbild wie bei der schwächeren Schwester
Das Spektraldiagramm und der Farbort der 10,5-Watt-Lampe entsprechen weitestgehend der oben getesteten 8,5-W-Variante – auf diese Abbildungen kann ich also verzichten. Der Vollständigkeit halber gibt’s noch einen Blick auf das Leuchtbild, das im Labor mit exakt 273 Grad Halbwertswinkel ermittelt wurde (pdf-Download des Diagramms) und die sehr gute Rundstrahlfähigkeit beweist:
Wenn Sie im Foto kleine Unterschiede zum Pendant oben sehen sollten, liegt das höchstens an der Belichtungsautomatik der Kamera. In der Praxis wird Ihnen das Licht vermutlich dennoch etwas „kühler“ vorkommen als beim 600-Lumen-Modell. Ich würde das jedoch nicht auf die minimalen 64 Kelvin Differenz bei der gemessenen Farbtemperatur schieben, sondern auf die subjektiv neutralere Farb-Wahrnehmung bei größerer Helligkeit. Dunkleres Licht wirkt halt normalerweise auch „heimeliger“.
Subjektive Differenzen können täuschen
In Sachen Farbtreue nehmen sich die beiden Testkandidatinnen jedenfalls nichts: Ra 92,1 für den „allgemeinen Farbwiedergabeindex“, 58,3 für den Zusatz-Referenzwert R9 („Rot gesättigt“) und 93,3 für R13 („Hautfarbe Rosa“) sind bei der 800-Lumen-LEDON auf dem gleichen hohen Niveau. Mein Standard-Farbtreue-Motiv hält deshalb auch keine großen Überraschungen parat:
Adleraugen werden vielleicht bemerken, dass einige Details der Mini-Duc hier etwas schärfer durchgezeichnet und neutraler dargestellt werden. Das ist jedoch wieder ein Resultat der höheren Gesamthelligkeit und nicht einer differierenden Lichtfarbe. Die generelle Gelb-Orange-Farbverschiebung, die sehr ordentliche Rot-Wiedergabe und die recht weichen Schattenverläufe sind meiner Beobachtung nach bei beiden Testlampen identisch und kommen einer Glühlampe sehr nahe.
Mein Testurteil:
Die nicht dimmbare Version der LEDON-„A60 10,5W E27“ hat diverse Vorteile gegenüber der dimmbaren Variante: Mit knapp 14 Euro immerhin 4 Euro günstiger, kein Ärger mit eventuellen seltsamen Geräuschen oder hochfrequentem Flimmern. Sie profitiert stärker als die 8,5-Watt-Lampe vom neuen Einheitsgehäuse, weil es im Vergleich zum wuchtigen 13-Watt-Vorgängermodell erheblich kompakter geraten ist.
Bemerkenswert auch der Fortschritt bei der Lumen/Watt-Effizienz: Rund 76 statt nur knapp 62. Das bedeutet eine Steigerung von fast 20% – ohne Einbußen bei der Lichtfarbe oder der hohen Farbtreue von über Ra 92. Wie ich’s oben schon beschrieben habe: Diese LEDON-Neuheit ist zwar kein billiger, aber ein unauffälliger, problemloser, adäquater, über 80% Strom sparender LED-Ersatz für 60-W-Glühlampen – mindestens. Dafür gibt’s als Anerkennung eine Bewertung von meiner LED-Skala, die eigentlich für dimmbare Lampen reserviert ist, mir in diesem Fall aber ebenso gerechtfertigt erscheint wie bei der ersten Kandidatin:
vier Sterne.
(Offenlegung: Die beiden Testlampen wurden mir von LEDON gratis zur Verfügung gestellt und bleiben – wie üblich – zum Langzeit-Praxistest bei mir)
Im Test: LEDON-E27-„Double-Click“ mit über 1000 Lumen und Ra >90
Doppeltest: Neue LEDON-Spots – weiße LED-Strahler mit „Premium“-Licht
Im Test: Neue 10-Watt-LED-“Birne” von LEDON – rundum gut
Im Test: LEDON A66/13W – die LED-“Birne” für helle Köpfe
Im Test: Der 7-Watt-LEDON-Bestseller mit neuer LED-Dimmtechnologie
Sehr schön endlich mal was richtig hochwertiges,
dimmbare Beleuchtung ist mir egal den hatte vor der LED Beleuchtung die letzten Jahrzehnte Energiesparlampen genutzt .
Werde mir die geteste neue Ledon A60 mit 800 Lumen kaufen,
ist genau auf was ich schon länger gewartet hatte sehr gute qualität ,noch Kompakt und einen guten Abstahlwinkel ein schöner Test !
Kurze Anmerkung: Der Farbort liegt nur scheinbar leicht oberhalb der Planckkurve, vermutlich aufgrund der schlechten Auflösung der Grafik. Mit numerischen Mitteln (Position gegenüber einer hoch aufgelösten numerisch nach CIE-Standard erzeugten Planckkurve) erhält man einen minimal unterhalb der Kurve liegenden Punkt. Im u,v Farbraum (CIE 1960, in diesem wird die korrelierte Farbtemperatur ermittelt) ergibt das delta u,v = -0.0006 bei der ersten und -0.0009 bei der zweiten Lampe. Zum Vergleich: Die Abweichung des mittleren Tageslichts-Standards D65 gegenüber Planck 6500 K beträgt +0.0032, und ist ohne direkten Vergleich schon kaum wahrnehmbar. Man kann beide Lampen also als nahezu perfekt in der Einhaltung der Planck-Lichtfarbe ansehen.