LED-Tagebuch (KW 40): Teures bei toom, Quiz-Gewinner, „grüne“ Lampen

Immer wieder sonntags: Eine Wochen-Rückschau auf die Kurzmeldungen im “Blog-Telegramm” und in der Google+-Community “LED-Beleuchtung” – als LED-Tagebuch mit aktuellen Updates und Ergänzungen.

Aldi-Nord-Melitec-10-1428.09.: Besonders farbtreue LED-Lampen von „MeLiTec“ aus Ense im Sauerland hat Aldi Nord ab 2. Oktober (Donnerstag) wieder im Angebot (Screenshot rechts). Im Mai kosteten die 3,5-Watt starken, nicht dimmbaren >Ra-90-Retrofits noch 6,99 Euro; jetzt sind sie einen Euro billiger.

In meinem Test waren die Laborwerte sogar teils besser als die nominellen für Farbwiedergabeindex (Ra 91,6) und Lichtstrom (284 statt 250 Lumen); allerdings leuchtete die Testkandidatin mit gut 2700 Kelvin auch etwas „kühler“ als die angegebenen 2600 K. Der Abstrahlwinkel ist mit 230 Grad ausreichend breit für eine rundstrahlende LED-Lampe. Diesmal gibt es jeweils „Tropfen“- und „Kerzen“-Varianten mit E14- bzw. E27-Sockel – alle mit den gleichen Leistungsdaten.

toom-LED-10-14-klein29.09.: Mit teils sehr speziellen Leuchten und Lampen von Paulmann stemmen sich die „toom“-Baumärkte diese Woche gegen den stetigen Preisverfall auf dem LED-Markt (Prospektausschnitt links, gültig bis 4. Oktober, zum Vergrößern anklicken). So gibt es zahlreiche nicht dimmbare, „warm-weiße“ Retrofits mit 200 bis 806 Lumen Lichtstrom für satte 8,99 bis 17,99 Euro, deren Farbwiedergabeindex auf der Paulmann-Website mit der äußerst ungenauen Spanne „80-89 Ra“ angegeben wird.

Richtig heftig wird’s bei den „Goldlicht“-LED-Dekolampen mit extrem „warm-weißen“ 2000 Kelvin und 170 bzw. 230 Lumen: Die kosten knapp 28 und 35 Euro. Mit rund 30 Euro kommen Sie davon, wenn Sie eine 470-lm-„Birne“ kaufen, die beim Dimmen nicht nur die Helligkeit, sondern auch ihre Lichtfarbe von 3000 auf 2000 K reduziert – ähnlich wie eine Glühlampe. Das Prinzip kennen Sie vielleicht auch schon von der LEDON-„Sunset Dimming“-Lampe.

Bettenlager-Duracell-10-1429.09.: „Bis zu 23%“ können Sie laut Prospekt (Ausschnitt rechts, regional unterschiedlich, maximal zwei Wochen gültig) bei den nicht dimmbaren „Duracell“-LED-Lampen sparen, die ab heute vom „Dänischen Bettenlager“ beworben werden. Tatsächlich kosteten die E27-„Birnen“ mit 6 bzw. 9 Watt und 470 bzw. 806 Lumen aber schon im Februar ebenfalls knapp 10 Euro – die E14-„Tropfen“ und -„Kerzen“ sowie den GU10-Spot (jeweils 4 Watt/250 lm) gab’s bereits damals für 7,99 €.

Die Retrofits kommen vom Duracell-Lizenzpartner VIDIS GmbH in Hamburg. Auf dessen Website sehen Sie auch einige zusätzliche Daten, die das „Bettenlager“ verschlafen hat; etwa den Farbwiedergabeindex Ra >80 oder die Nennlebensdauer von 25.000 Leuchtstunden. Die vermeintlich rundstrahlenden E27- und E14-Lampen haben übrigens einen engen Halbwertswinkel von nur 140 Grad – leuchten also hauptsächlich in eine Richtung.

Verbatim-DL-Kombi-klein29.09.: Das Anfang des Monats von mir getestete LED-Downlight von Verbatim (Bild links, Foto: W. Messer) ist laut Produktmanagement bei einem ausführlichen Reproduktionstest in Japan absolut flackerfrei geblieben. Die offizielle Stellungnahme mit Details des Tests steht in einem Update des Beitrags.

Mein erstes Testexemplar hatte nach längerer Leuchtdauer und späterem Wiedereinschalten bis zu 10 Sekunden lang stark geflackert. Eine zweite, baugleiche Leuchte ist bei mir bis heute fehlerfrei im Einsatz.

Obi-Sortiment Spots-hochkant30.09.: Vor genau einem Jahr erschien hier erstmals ein LED-Lampen-Test mit exakten Laborwerten. Mein damals noch anonymer Blog-Kooperationspartner „David Communication“ nahm sich auf meinen Wunsch ein paar Spots von „OBI Lighting“ (Bild rechts) ausführlich vor – mit teils bemerkenswerten und erstaunlichen Resultaten. Unter anderem bestätigte eine Lumen-Messung einen von mir lange zuvor publizierten Schätzwert. Meine Metamorphose zur Ulbricht-Kugel gelang bisher aber nur äußerlich, so dass ich mich weiterhin lieber auf die Licht-Profis und ihre Geräte verlasse.

Seit Oktober 2013 gab und gibt es in diesem Blog immer wieder Testberichte und Kurztests, die mit exakten Messdaten zu Helligkeit, Lichtfarbe, Farbtreue, Spektralverteilung und Abstrahlwinkel unterfüttert werden können. Das ist eine wertvolle, zusätzliche Dimension für meine Blogarbeit und damit natürlich für die Leser. Und das Beste: Es kostet mich keinen Cent – nochmal herzlichen Dank dafür!

30.09.: Erheblich später als vorgesehen können Sie die neue LED-Beleuchtung in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan begutachten. Osram erklärte auf meine Nachfrage, dass die ursprünglich bereits im Februar geplante offizielle Wiedereröffnung wegen Verzögerungen bei den weiteren umfangreichen Installationen (Klimatechnik, Belüftung etc.) auf Ende Oktober 2014 verschoben worden sei.

Eigenwerbung Juni 2014

30.09.: Seit heute hat dieses Blog wieder einen neuen Werbepartner auf der Übersichtsseite „Alles über LED-Beleuchtung„: „BAB Lighting“ aus Löhne in Ostwestfalen, das sich vorwiegend um den Vertrieb von LED-Leuchten für professionelle Anwender kümmert. Eines der neuesten Produkte im Sortiment hatte ich diesen Monat schon kurz vorgestellt: Die besonders farbtreuen „terra Pantria“-Einbau-LED-Panels.

LCTW-Kerzen-Spots-klein01.10.: Toll, wie viele Blogleser bis Mitternacht beim Gewinnspiel mitgemacht haben und das Päckchen mit sieben aktuellen „LED’s change the world„-Lampen (Bild links, Foto: W. Messer) wollten! Die Quizfrage dazu lautete:

Welche Stiftung wird bei jedem Verkauf einer LED-Lampe von LCTW mit einer kleinen Spende unterstützt?

Die Antwort war natürlich „OroVerde“ und wurde von allen Teilnehmern richtig genannt (Einsendungen ohne Postadresse konnten jedoch nicht berücksichtigt werden). Deshalb musste jetzt das Los entscheiden: Drei der neulich getesteten nicht dimmbaren GU10-Spots und vier E14-“Kerzen” meines Werbekunden LCTW gehen an Benjamin Reinhard in Rosenheim. Herzlichen Glückwunsch!

Update 18.01.2015: Nach längerer Erprobung hat der Gewinner jetzt eine ausführliche Beurteilung der Lampen geschrieben.

LEDON-Downlight-klein01.10.: Wie LEDON heute in seinem Newsletter mitteilte, habe man sich entschlossen, „in Kürze die perfekt passenden Rahmen“ für das hier im Juli getestete, neue 10-Watt-LED-Downlight (Bild rechts, Foto: W. Messer) anzubieten. Da es üblicherweise als Einbauspot deckenbündig verbaut werde und die Nachfrage nach passenden Einbaurahmen sehr hoch sei, dürfe man sogar mit mehreren Varianten in unterschiedlichen Formen und Farben rechnen. Ein genauer Zeitpunkt dafür wurde noch nicht genannt.

01.10.: Das vermutlich kurioseste LED-Zitat der Woche kommt von „derStandard.at“ aus Österreich. In einem Beitrag über die zukünftigen Entwicklungen in der Display-Technik schrieb ein Autor mit dem Kürzel „gpi“ am Montag:

„Herkömmliche LED-Technologie wandelt zwei bis vier Prozent des zugeführten Stroms in Licht und den Rest in Wärme um.“

Das wäre allerdings noch schlechter als bei herkömmlichen Glühlampen. Tatsächlich machen aktuelle LED-Leuchtmittel jedoch 20 bis 30 Prozent des Stroms zu Licht.

02.10.: Mit einem riesigen „Treueprogramm“ und über 3000 Prämien für Einzelhändler will Osram jetzt das Geschäft mit seinen aktuell 90 LED-Lampentypen befeuern. Je 50 Euro Rechnungsnettowert soll es 50 „Treuepunkte“ in Form von Codes über die teilnehmenden Elektrogroßhändler geben. Für die richtig fetten Prämien brauchen Händler teils ca. 130.000 Euro Netto-LED-Umsatz. Immerhin bringt schon die Anmeldung bei diesem Programm 300 Punkte.

Währenddessen hat laut Pressemitteilung der frühere WDR-Wirtschaftsredakteur Jan-Peter Schwartz am 1. Oktober Dr. Constantin Birnstiel als weltweiter Chef des Osram-Bereichs „externe und interne Kommunikation“ abgelöst sowie die Position des „Chief Sustainability Officers“ übernommen. Schwartz war zuvor für die globale Unternehmenskommunikation des Energie-Sektors von Siemens verantwortlich.

Gruene-Lampe02.10.: Wie „grün“ oder nachhaltig sind LED-Lampen bei der Gesamtbetrachtung von Materialbedarf, Produktion, Transport, Betrieb und Entsorgung (Grafik rechts: LEDON-PR)? Diese Frage beantwortet LEDON in einem neuen Beitrag der Rubrik „Lichtwissen“.

Die wenig überraschende Erkenntnis: LED-Retrofits verbrauchen zwar bei der Herstellung deutlich mehr Energie als traditionelle Glühlampen, sind aber wegen ihres weit geringeren Stromverbrauchs und der rund 25fachen Lebensdauer dennoch um etwa 80% ressourcenschonender als Glühlampen.

Philips_Fortimo_LED_DLM_Flex
03.10.: Ab sofort für alle europäischen Märkte verfügbar ist laut Pressemitteilung eine neue LED-Downlight-Modul-Familie von Philips. „Fortimo DLM Flex“ gibt’s als pure Platine mit kreisförmig angeordneten Einzel-LEDs und zusätzlich mit flachem oder hohem Gehäuse (Philips-PR-Fotos oben). Es soll mit bis zu 121 Lumen/Watt eine 15% höhere Systemeffizienz bieten als das Vorgängermodell „Fortimo LED DLM-Gen5“. Leuchtenhersteller können außerdem die Leistungsstufen 1100, 2000, 3000 und 5000 lm sowie die Farbtemperaturen 3000 und 4000 Kelvin wählen. Der Farbwiedergabeindex wird generell mit Ra >80 angegeben, die Nennlebensdauer mit 60.000 Leuchtstunden und die Farbkonsistenz mit exzellenten 3 SDCM.

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04.10.: Integrierte LED-Decken- und Wandleuchten von „MeLiTec“ für knapp 40 Euro hat Aldi Süd ab Montag (6.10.) im Angebot (Prospektausschnitt oben). Die lichtschwächeren Vorgängermodelle gab’s teils schon vor genau zwei Jahren zum gleichen Preis – damals noch unter der Eigenmarke „Casalux“.

Im aktuellen Online-Angebot fehlen leider mal wieder fast alle Leistungsdaten der neuen Leuchten – die müssen Sie sich im „MeLiTec“-Online-Shop zusammensuchen. Dort erfahren Sie beispielsweise, dass die runden und eckigen Varianten mit 30 cm Durchmesser bzw. Kantenlänge 42 nicht auswechselbare LEDs haben, die aus 17 Watt gerade mal 600 Lumen mit einer „warm-weißen“ Farbtemperatur von 3000 Kelvin erzeugen. Die 50 x 50 cm großen Paneele bieten mit 30 LEDs 500 Lumen aus 13 Watt.

Die Gesamteffizienz liegt also durchweg unter 40 lm/W, obwohl mit aktueller LED-Technik locker das Doppelte möglich wäre. Abstrahlwinkel (mutmaßlich 90 bis 120 Grad) und Farbwiedergabeindex werden nirgendwo verraten. Dass die von Aldi beworbenen Versionen mit einem normalen Lichtschalter in (wie vielen?) Stufen dimmbar sind, bleibt da nur ein schwacher Trost.

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12 Gedanken zu „LED-Tagebuch (KW 40): Teures bei toom, Quiz-Gewinner, „grüne“ Lampen

  1. Danke für den Hinweis zur Aldi Aktion. Ich wollte mir die 50×50 Leuchte als Deckenleuchte fürs Bad holen. Bei 500lm lasse ich es jedoch bleiben…

    • Sind halt als Einzelexemplare eher Deko als Beleuchtung. Bei mehreren Leuchten gekoppelt sieht’s dann schon besser aus.

      • Dann bräuchte ich drei oder vier Stück. Das wird preislich unattraktiv.

      • Apropos Angebot: Wurden zufällig schon mal LEDs unter dem Namen Polaroid getestet?
        Habe diese zufällig bei druckerzubehoer.de entdeckt, wo man heute keine Versandkosten zahlt.
        Mich interessiert da besonders ein GU5.3-Retrofit mit 5 Watt und 320 Lumen für 4,87 Euro.
        Schönen Sonntag noch!

        • Tipp: Wenn die Blogsuche oben bei „Polaroid“ kein Ergebnis liefert, dann gibt’s hier auch nichts. Ob schon mal woanders getestet wurde, sollte Google wissen – ich selbst weiß es nicht.

  2. „allerdings leuchtete die Testkandidatin mit gut 2700 Kelvin auch etwas “kühler” als die angegebenen 2600 K“

    Verständnisproblem: Warum gilt eine höhere Temperatur als kühler?

    • Ja, das klingt immer etwas seltsam – deshalb schreibe ich diese Begriffe in Anführungszeichen. Tatsächlich empfinden wir Licht mit höheren Farbtemperaturen (mehr Blauanteile – etwa das Tageslicht mit teils über 7000 Kelvin) als „kühler“. Hat wahrscheinlich mit dem „Lagerfeuer“- oder „Wachskerzen“-Empfinden zu tun (niedrige Farbtemperatur um 2000 Kelvin, aber hohe Celsius-Temperatur).

      Mehr dazu steht zum Beispiel hier oder hier.

    • Ergänzung zu Wolfgangs Erklärung: Diese umgekehrte „warm“-„kalt“-Assoziation gibt es meines Wissens in diesem Umfang, der entsprechende Begriffe in der Deklaration der Leuchmittel zulässt, nur in der abendländischen Kultur (und auch dort nicht bei jedem, siehe einige „Stammleser“ hier incl. mich selbst). Viele Menschen aus z.B. asiatischen Gegenden scheinen Lichtfarbe nicht mit „gefühlter“ Temperatur zu assoziieren (kann ich aus priv. Kommunikation bestätigen) und auch hochtemperiertes Licht ab 4000 K zu bevorzugen.

      Warum es diese Unterschiede gibt, weiß ich leider nicht, bzw. kann nur spekulieren (mir ist trotz umfangreicher Googelei keine öffentlich zugängliche Studie zu diesem Thema bekannt), dass es mit der ggf. früheren Verdrängung der Glühlampen/Kerzen durch Leuchtstofflampen im asiatischen Raum zu tun hat, oder generell mit kulturellen Unterschieden, die sich auch in der Farbpsychologie auswirken und auch zeitlich keine Konstanten sind. Psychologie ist generell ein hochkomplexes Phänomen und nicht immer mit einfacher Newtonscher Mechanik erfassbar 😉

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