Immer wieder sonntags: Eine Wochen-Rückschau auf die Kurzmeldungen im „Blog-Telegramm“ und in der Google+-Community „LED-Beleuchtung“ – als LED-Tagebuch mit Updates und Ergänzungen.
11.09.: Acht GU10- und sieben GU5.3-LED-Strahler von „EGLO Leuchten“, LEDON, „Lighting Ever“, LightMe (Megaman-Zweitmarke), Müller-Licht, Osram, NeoLux (Osram-Zweitmarke), Philips, „Shine Glory Lighting“, Sygonix (Conrad-Exklusiv-Lieferant), Verbatim, V-TAC und Xavax mit einem Nenn-Lichtstrom zwischen 320 und 500 Lumen waren im August Testkandidaten der österreichischen Verbraucher-Website „topprodukte.at“ (Screenshot-Ausschnitt oben, alle Ergebnisse gibt’s dort).
Nach ihren Angaben habe man weniger bekannte Marken den Produkten namhafter Hersteller gegenüberstellen wollen, „um Unterschiede in der Qualität und im Preis-Leistungs-Verhältnis aufzuzeigen“. Vier der durchweg „warmweiß“ leuchtenden Modelle hätten laut den Messungen der Österreichischen Energieagentur deutlich weniger Licht als versprochen geliefert und seien deshalb abgewertet worden.
Merkwürdig mutet allerdings die Kritik an, dass „keine der getesteten Lampen hinsichtlich Farbwiedergabe eine Top-Bewertung (Ra >90)“ bekommen habe. Ins Testfeld waren nämlich erst gar keine Strahler mit einer derart hohen offiziellen Farbtreue aufgenommen worden – „topprodukte.at“ brachte sogar das Kunststück fertig, aus dem vorwiegend über Ra 90 positionierten LEDON-Sortiment das einzig verbliebene GU10-Spot-Modell mit der alten Ra->80-LED-Technik herauszupicken.
12.09.: Vier rund strahlende Osram-LED-„Fadenlampen“ zum Preis von drei verspricht „real,-“ in seiner aktuellen Werbebeilage (Ausschnitt oben, nachbearbeitet, gültig bis 17. September). Im Angebot sind diese Woche fünf nicht dimmbare E27- und E14-Retrofit-Modelle mit „Chip-on-Cord-Filaments“ – drei haben eine klare, zwei eine matte Haube.
Für alle gilt: 2700 Kelvin Farbtemperatur („warmweiß“), Farbwiedergabeindex Ra ≥80, rund 300 Grad Halbwertswinkel, 15.000 Leuchtstunden bzw. 100.000 Schaltzyklen Nennlebensdauer (siehe pdf-Datenblatt eines E14-Modells). Die Leistungsspanne reicht von 2,1 Watt und 250 Lumen (Ersatz für 25-W-Glühlampe) bis 7,2 W und 806 lm (60-W-Äquivalent). Laut Prospekt starten die Filial-Preise schon bei 4,99 Euro; auf der „real,-“-Website sind es dagegen 5,99, 6,49, 6,99 und 7,49 Euro. Beim (Offline-)Kauf von vier Lampen bekommen Sie die billigste gratis.
13.09.: „Fluxunit – The Osram Accelerator“ (Logo ganz links) heißt eine „neue, flexible Unternehmenseinheit“, die „außerhalb der etablierten Strukturen“ des Licht-Giganten Osram „neue und auch disruptive Geschäftsideen“ fördern soll. Die GmbH agiert von eigenen Firmenräumen in München aus und mit dem früheren Osram-„OLED Lighting“-Chef Ulrich Eisele als Geschäftsführer. Außerdem dient Fluxunit laut Pressemitteilung „als Anlauf- und Andockstelle für externe und interne Startups“.
Initiator dieses parallelen „Beschleunigers“ war wohl der neue Osram-Technikvorstand Stefan Kampmann (PR-Foto rechts). Seine Vision: „Osram will der führende Anbieter von digitalen und vernetzten Lichtlösungen sein. Mit der Fluxunit werden wir zukunftsweisende Ideen fördern und vorantreiben sowie unsere führende Position im Lichtmarkt durch Innovationen stärken. Dank der Fluxunit sind wir so schnell, wie es die Digitalisierung erfordert.“ Ziel sei die gemeinsame Entwicklung von Geschäftsmodellen, die „über das klassische Geschäft des Lichtanbieters hinausgehen“ – bis hin zur Marktreife.
Möglicherweise hat sich Kampmann dabei nicht nur von einem Film-Gadget, sondern auch von einem sehr ähnlichen Projekt des Konkurrenten „GE Lighting“ inspirieren lassen: „FastWorks“ nennt sich dort eine seit 2014 agierende, schlanke Parallelstruktur, die schon während der Entwicklung eines neuen Produkts Kundenmeinungen einholt und im Prozess berücksichtigen kann (ich hatte im März 2015 darüber berichtet). Sie sollte trotz der „GE“-Unternehmensgröße die Reaktionsschnelligkeit und Flexibilität eines kleinen Start-Ups erreichen – genau wie die „Fluxunit“ für Osram.
14.09.: Wenn Ihnen die riesige LED-Leuchtmittel-Schwemme ab diesem Donnerstag (15. September) bei Aldi Nord und Lidl nicht genügt, könnten Sie theoretisch noch zu „Penny“. Auch dort gibt’s dann nämlich in vielen Filialen unter dem Motto „Strahlende Angebote“ diverse LED-Leuchten und -Lampen.
Allerdings ist nicht alles, was sich dort als Aktions-Schnäppchen präsentiert, auch wirklich besonders preiswert. Die nicht dimmbaren, „warmweiß“ leuchtenden Philips-LED-Lampen im Zweierpack für 6,49 und 7,99 Euro (Prospektausschnitt rechts, gültig bis Samstag, 17. September) finden Sie beispielsweise woanders günstiger. Einige dieser nur durchschnittlich farbtreuen Ra->80-Modelle waren im Juni sogar in den „toom“-Baumärkten schon ab 4,99 Euro zu haben – und das will was heißen.
Relativ okay sind die 7,99 Euro für zwei GU10-„LEDclassic“-Glas-Spots mit je 4,6 Watt, 355 Lumen und 36 Grad Halbwertswinkel, mit denen Sie jeweils 50-W-Halogenstrahler ersetzen können. Die Nennlebensdauer wird mit 15.000 Leuchtstunden beziffert.
15.09.: Falls Sie bei meinen Ankündigungen der vielen aktuellen LED-Aktionen von Aldi, Lidl, Penny, „real,-“ etc. die Einzelhandelskette „Kaufland“ vermisst haben: Die stürzt sich ebenfalls ab heute unter anderem mit nicht dimmbaren, „warmweißen“ LED-Lampen der „Philips Lighting“-Zweitmarke Attralux ins Halbleiterlicht-Sonderangebote-Getümmel (Prospektausschnitte oben, nachbearbeitet, Angebote gültig bis 21. September oder „solange Vorrat reicht“, regional unterschiedlich, zum Vergrößern anklicken).
Die neun Modelle mit EU-Ökolabel A+ haben E27-, E14, GU10- oder GU5.3-Sockel, teils LED-„Filaments“ unter einer klaren Glashaube und kosten nur 2,99 bis 5,99 Euro. Sie bieten bei 2700 Kelvin Farbtemperatur, Farbwiedergabindex Ra >80 und 15.000 Leuchtstunden Nennlebensdauer mit 3,3 bis 15,5 Watt zwischen 250 und 1521 Lumen Lichtstrom. Das entspricht einer EU-offiziellen Glüh- bzw. Halogenlampen-Äquivalenzspanne von 25 bis 100 Watt.
Auch nicht schlecht: Die nicht dimmbaren „No Name“-LED-Deckenleuchten der Kaufland GmbH für knapp 20 und 30 € (im Bild links oben). Hier kriegen Sie 1100 bzw. 1200 Lumen mit 3000 Kelvin. Dummerweise wurden hier aber die Watt-Angaben „vergessen“ und zu den rund 120 Grad Halbwertswinkel lesen Sie auch nichts. Stattdessen erfahren Sie, dass die eckige, hellere Leuchte mit Schutzart IP20 nur für trockene Innenbereiche taugt, während die runde für 19,99 € dank IP44 auch draußen montiert werden darf.
16.09.: Wer vergangene Woche in seiner Aldi-Süd-Filiale nicht schon sein ganzes Geld für LED-Lampen ’rausgeballert hat, darf sich dort an diesem Samstag erneut bei stromsparendem Halbleiter-Licht bedienen (Prospektausschnitte oben, nachbearbeitet, gültig am 17. September, zum Vergrößern anklicken).
Im Angebot ist unter anderem eine „Ranex“-Wand-/Hausnummernleuchte für knapp 25 Euro – mit integriertem Dämmerungssensor (aber ohne Bewegungsmelder!) und fest eingebauter 7-Watt-LED-Leiste mit 18 nicht dimmbaren Chips, die immerhin 630 Lumen bieten sollen (Detailfoto von unten: W. Messer):
Das Teil leuchtet ungefähr so hell wie ein 50-Watt-Hochvolt-Halogenstab, wird direkt an 230 Volt angeschlossen, leuchtet automatisch bei Dunkelheit mit etwa 3000 Kelvin Farbtemperatur, Ra >80 und ca. 110 Grad Halbwertswinkel. Die Nennlebensdauer laut Packungsaufdruck: 25.000 Leuchtstunden und >12.500 Schaltzyklen; dazu gibt’s drei Jahre Garantie der „Smartwares Safety and Lighting“-Tochter Ranex GmbH in Arnsberg. Meine Messung der Leuchte ergab übrigens eine Gesamt-Leistungsaufnahme von 7,8 Watt. Rund 0,8 W gehen demnach auf das Konto von Lichtsensor und Treiber.
Erstaunlich teure 27,99 Euro kostet bei Aldi Süd ein fernbedienbarer „Dynamax“-20-Watt-LED-Fluter mit einem im Abdeckglas integriertem 160-Grad-Bewegungsmelder. Ende August hatte Aldi Nord nämlich ein offenbar identisches Modell für nur 19,99 Euro, das ebenfalls 1500 Lumen mit „kaltweißen“ 6500 Kelvin sowie drei Jahre Herstellergarantie versprach. Eine derart krasse Bevorzugung der „Nordlichter“ unter den LED-Fans kann ich als Badener nicht gut finden.
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Vom Kaufland-Angebot habe ich die 6 Filament-Leuchtmittel auf das Flimmern hin getestet. Pauschal: Alle flimmerfrei, weil sie mit einem Regler bei etwa 50 kHz arbeiten, der seinerseits die 100 Hz ganz eliminiert. Die Details dazu finden sich wie immer auf meiner Test-Webseite.
Danke für die Messungen, deren Ergebnisse ich fast so erwartet habe. Der Philips/Attralux-Lieferant „Ningbo Klite“ verwendet nämlich sehr gerne hochfrequente Schaltnetzteile. Nicht umsonst hatte eine Philips-E14-„Kerze“ in Sachen Flimmern bei meinem Test hervorragend abgeschnitten, während drei andere Anbieter disqualifiziert werden mussten.