Immer wieder sonntags: Eine Wochen-Rückschau auf die Kurzmeldungen im „Blog-Telegramm“ und in der Google+-Community „LED-Beleuchtung“ – als LED-Tagebuch mit Updates und Ergänzungen.
15.11.: Acht mehr oder weniger bunte Geschwister hat jetzt die klare und sehr farbtreue 600-Lumen-LED-Lampe des hessischen Produzenten Carus: „lookatme“ (schau mich an) heißen die neuen E27-Varianten in Pink, Silber, Rot, Grau, Lila, Gold, Schwarz und Grün (PR-Bild oben, mein Foto links zeigt das aktivierte grüne Modell).
Die bunten Retrofits bestehen hauptsächlich aus eloxiertem Aluminium und transparentem Kunststoff – mit den technischen Innereien der weißen, dimmbaren 8,6-Watt-„Birne“. Während diese aber nur knapp 7 Euro kostet, will Carus für die eingefärbten Modelle fast 20 Euro – ein satter Aufschlag für die außergewöhnliche Optik; also bitte nicht unter einem schnöden Leuchtenschirm verstecken.
16.11.: Rund drei Jahre, 1000 Unterrichtsstunden, jede Menge „Hausaufgaben“ und knapp 5600 Euro Gebühren müssen Sie investieren, wenn Sie „geprüfte/r Industriemeister/-in -Licht und Beleuchtung (IHK)“ werden wollen.
Das IHK-Bildungsinstitut Hellweg-Sauerland bietet diese Fortbildung in Kooperation mit dem „Lichtforum NRW“ an (Logos rechts). Los geht’s am 13. Februar 2016, die Lehrgänge finden wechselweise in Olsberg, Lippstadt und Arnsberg statt – immer samstags von 7.30 bis 14 Uhr (pdf-Download des Prospekts).
Bis Mitte Dezember 2018 sollten Sie dann qualifiziert genug für eine leitende Position in der Leuchtmittel-Branche sein – und die ist ja vor allem in der deutschen „Lichtregion“ Sauerland reichlich vertreten. Bei erfolgreich bestandener Prüfung gibt’s außerdem den Ausbilderschein oben drauf.
17.11.: Da ich unter anderem wegen der Terroranschläge von Paris seit dem Wochenende verstärkt beruflich in Frankreich eingespannt bin, wird es in den nächsten Tagen hier im Blog etwas ruhiger. Meine Gedanken sind derzeit ohnehin weniger bei der LED-Beleuchtung als bei den Opfern und ihren Angehörigen (Grafik: „Peace for Paris“/Jean Jullien).
18.11.: Schon im Frühjahr 2014 hatte ich die Prototypen auf der Fachmesse „Light + Building“ in Frankfurt/M. fotografiert – jetzt erst gibt’s die erste „Mirageball“-LED-Lampe von Verbatim (PR-Fotos unten) endlich in Europa zu kaufen. Die klare, dimmbare E27-Retrofit soll sich laut Pressemitteilung durch „ein in Ihrer Klasse führendes, gleichmäßiges und omnidirektionales Licht ohne unansehnliche Schatten oder Ringe“ auszeichnen.
Erreicht werde das durch eine sphärische „Dual Shot“-Spritzguss-Linse, deren oberer, mattierter Teil aus Polycarbonat (PC) und lichtstreuendem Material und der klare/transparente untere Teil ausschließlich aus PC bestehe. Dieser „Wunderkugel“-Materialmix stammt von der Verbatim-Mutterfirma „Mitsubishi Chemical“. Mit einer besonders „warmen“ Farbtemperatur von 2500 Kelvin sei die Lampe „perfekt geeignet für Stehlampen und Hängeleuchten, bei denen ein sehr gleichmäßiges und breitstrahlendes Licht erforderlich ist“.
Die weiteren Daten laut Verbatim-Website: 11,2 cm lang, 6 cm Durchmesser, 8,8 Watt, 490 Lumen Lichtstrom (etwas heller als eine 40-Watt-Glühlampe), Farbwiedergabeindex Ra 80, 230 Grad Halbwertswinkel, 130 Candela Lichtstärke, EU-Ökolabel A, 15.000 Leuchtstunden bzw. 100.000 Schaltzyklen Nennlebensdauer. Auf meine Nachfrage, warum die Lampe trotz der relativ schwachen Effizienz von rund 56 lm/W nur Ra 80 habe, erklärte Senad Iljaz, „Sales Manager LED Europe Central“ von Verbatim: „Bei E27-Leuchtmitteln ist der Ra-Wert nicht von Bedeutung. Wichtiger ist CCT (2500 K) und der Abstrahlwinkel (220°, sic!).“
Vom Produktmanagement kam einige Tage später die Aussage: „Es gibt einen bestimmten Verlust bei LEDs mit warmen Lichtfarben und durch die optische Struktur. Das Produkt wurde vor allem mit dem Blick auf seinen optischen Effekt entworfen und von unseren Kunden gut aufgenommen – ungeachtet der geringen Effizienz.“ Die unverbindliche Preisempfehlung für die „LED Classic A Clear Dome Mirageball“ liegt bei 16,99 Euro. Wenn diese erste Modellvariante erfolgreich ist, sollen weitere folgen.
19.11.: Uniformen mit eingearbeiteten LEDs probiert jetzt die britische Billig-Fluggesellschaft „easyJet“ zu ihrem 20. Geburtstag an einigen ihrer Flugbegleiter/innen aus (PR-Foto oben: Nathan Gallagher). Bisher kannte man solche leuchtenden Outfits vor allem von Showgrößen wie Katy Perry oder Nicole Scherzinger.
Die in Zusammenarbeit mit dem Londoner High-Tech-Modelabel „CuteCircuit“ entwickelten „Wearables“ können beispielsweise auf den Revers für die Passagiere Informationen wie Flugnummer und -ziel anzeigen (Werbe-Video auf YouTube). In Ausnahmesituationen leuchten LEDs im Schulter- und Saumbereich und dienen so als Orientierungshilfe für Passagiere – etwa bei einer Evakuierung nach starker Rauchentwicklung.
Kabinen-Chefin Tina Milton war nach ersten Tests überzeugt: „Unsere Crew-Mitglieder sind in einem Notfall leichter zu erkennen“. In die leuchtenden Uniformen wurden außerdem Mikrophone und Sender eingenäht, um die Kommunikation zwischen den Besatzungsmitgliedern sowie mit den Fluggästen zu erleichtern.
20.11.: Eine gratis zugängliche „EcoTopTen-Marktübersicht“ für besonders effiziente LED-Lampen hat jetzt das Öko-Institut veröffentlicht. Sie basiert auf der kostenpflichtigen „LED Navi“-App und bietet eine nach Hersteller, Sockeltyp, Lampenform, Lichtstrom und Farbtemperatur sortierbare Auswahl von Retrofits mit diversen Daten.
Naturgemäß legt der Verein hier besonderen Wert auf die umweltrelevanten Kennzahlen (Stromverbrauch, Lumen-/Watt-Relation, CO2-Emissionen, Nennlebensdauer). Erstaunlicherweise fehlen jedoch die EU-Ökolabel-Einstufungen und die mindestens ebenso wichtigen Werte für Abstrahlwinkel und Farbwiedergabeindex.
Dass die Energieeffizienz bei hoher Lichtqualität (Ra >90) zwangsläufig um rund 25% niedriger sein kann als bei Ra-80-LED-Lampen gleicher Bauweise und deshalb nicht das primär entscheidende Kriterium sein kann, wird in den „EcoTopTen“-Tabellen weder erwähnt noch berücksichtigt. Außerdem ist die Auswahl der Hersteller auf 17 beschränkt und somit alles andere als vollständig.
21.11.: Freunde des etwas „kühleren“ LED-Lichts können aktuell in den OBI-Baumärkten relativ günstig versorgt werden: Noch bis zum Samstag, 28.11., finden Sie dort diverse nicht dimmbare Retrofits ab 3,99 Euro mit rund 3000 oder 4000 Kelvin Farbtemperatur (Prospektausschnitt 2100/15, regional unterschiedlich, zum Vergrößern anklicken). Zum Vergleich: Traditionelle Glüh- und Halogenlampen liegen meistens zwischen 2600 und 2800 K, leuchten also deutlich „wärmer“.
Die 230-Volt-LED-Leuchtmittel der Eigenmarke „OBI Lighting“ gibt’s mit GU10-, E14-, G9- und E27-Sockeln und haben je nach Modell zwischen 170 und 806 Lumen. Laut den bei einigen Modellen online verlinkten Datenblättern kommen sie von der OBI-Tochter Euromate GmbH in Wermelskirchen, bieten einen Farbwiedergabeindex von Ra 80 sowie eine Nennlebensdauer von 25.000 Leuchtstunden und 12.500 Schaltzyklen. In den Online-Angeboten selbst ist jedoch nur von 15.000 Stunden die Rede.
Doppeltest: Carus-LED-Lampen aus Hessen – teils besser als versprochen
LED-Tagebuch (KW 06): … Lichtwoche
Test: Drei dekorative E27-LED-Lampen von Verbatim, Jooby und Carus
Auf Treue achten … auch bei LED-Lampen! (Update)
LED-Angebote bei OBI und Penny – der Baumarkt hat Helleres billiger
Endlich Retrofis mit 4000K. Da muß ich doch glatt mal bei Obi vorbei. Aber ich bräuchte auch dimmbare Lampen.
Dafür ist man ja nicht unbedingt auf Baumärkte angewiesen – so was gibt’s anderswo.