Immer wieder sonntags: Eine Wochen-Rückschau auf die Kurzmeldungen im “Blog-Telegramm” und in der Google+-Community “LED-Beleuchtung” – als LED-Tagebuch mit aktuellen Updates und Ergänzungen.
07.12.: Ein Blogleser hat mich heute darauf hingewiesen, dass im “Carus”-Online-Shop inzwischen zwei der hier im September vorgestellten, „warm-weißen“, dimmbaren E27-LED-Retrofits aus Hessen gelistet, aber derzeit “nicht auf Lager” sind: Die matte 400-Lumen-“Birne” für 5 Euro und die klare 600-lm-Variante für 7 € (PR-Foto rechts).
Dazu kämen noch 5,90 € Versandkosten pro Sendung – wenn die Modelle denn mal lieferbar sind. Meine Bitte um Testlampen blieb jedenfalls schon seit rund drei Monaten ergebnislos. Auch Nachfragen wurden nicht mehr beantwortet.
Update 11.12.: Diese Woche hat die Mutterfirma Seidel einen Werksverkauf direkt neben der Pforte des neuen Produktionsgeländes in Fronhausen eröffnet. Dort gibt es die „Carus“-Retrofits offenbar, wenn man dem gestellten (Werbe-)Foto im Beitrag der „Oberhessischen Presse“ glauben kann.
Update 13.12.: Jetzt sind die beiden Lampen auch im „Carus“-Webshop erhältlich – dann komme ich wohl hoffentlich auf diesem Weg zu meinen Testexemplaren. Bei meiner Bestellung (mögliche Zahlungsarten: PayPal und auf Rechnung) wurden neben den oben genannten Preisen jedoch 6 statt 5,90 Euro Versandkosten sowie eine „Steuer“ ungenannter Art und nicht zurechenbarer Höhe von 2,90 Euro addiert ausgewiesen – das ist in dieser Form unzulässig:
Kurz nach meiner Bestellung meldete sich der „Carus“-Pressesprecher und erklärte, dass ich die beiden Modelle kommende Woche als Gratismuster zum Testen bekommen werde. Die seltsame Berechnung im Online-Shop werde man am Montag überprüfen.
Update 16.12.: Laut Unternehmensauskunft wurde der Fehler jetzt behoben.
08.12.: Das LED-Jahr 2015 (übrigens auch das „Internationale Jahr des Lichts„) klopft schon kräftig an die Tür: Vor allem für „Entscheidungsträger in Kommunen sowie im Facility-Management“, Elektro-, Lichtplaner und Umrüster auf LED-Allgemeinbeleuchtung ist die „ledKon 01“ (Logo links) vom 20. bis 21. Februar im Mannheimer „Rosengarten“ gedacht. Diese neue Anwenderkonferenz mit zahlreichen Expertenvorträgen wird vom „LED-Institut Dr. Slabke GmbH & Co. KG“ und dem Fachgebiet „Lichttechnik“ der Technischen Universität Darmstadt veranstaltet.
Studenten zahlen 160, „Normalbucher“ 650, „Spätbucher“ (ab 15.12.) 750 Euro – inklusive Verpflegung und Abendveranstaltung. Bereits am 19. Februar gibt es am gleichen Ort ein vorbereitendes Halbtagsseminar für 340 Euro. Es soll unter anderem „die Grenzen der LED-Technik“ vermitteln und „einen fundierten Ausblick in die zukünftige Entwicklung der LED-Technologie“ geben.
09.12.: Rund 40 Prozent der Weltbevölkerung haben keine regelmäßige Stromversorgung; da kommt jede Hilfe recht. Forscher des US-Konzerns IBM fanden dieses Jahr bei einem Feldversuch in Bangalore (Indien) heraus: 70% der bei uns ausgemusterten, alten Laptop-Akkus hätten noch genug Saft, um beispielsweise sparsame LED-Leuchten und -Lampen ein Jahr lang vier Stunden täglich zu betreiben (das IBM-PR-Bild oben zeigt eines der Versuchsobjekte – einen kleinen Lebensmittelladen).
Wer auf dem Land oder in städtischen Slums ohne Netzanschluss wohnt und arbeitet, könnte von einem dafür entwickelten kleinen Gerät namens „UrJar“ profitieren, das die Akku-Spannung nutzbar aufbereitet und gleichzeitig als Lade-Interface dient (wenn’s mal eine Auflademöglichkeit gibt). Auch der Betrieb von kleinen Ventilatoren sei möglich. Für IBM soll „UrJar“ jedoch kein neues Geschäftsmodell werden: Die Technik werde Interessenten gratis zur Verfügung gestellt; bei größerer Stückzahl könne das Gerät für umgerechnet rund 8 Euro hergestellt werden. Die komplette IBM-Studie gibt’s hier als pdf-Datei.
10.12.: Noch eine Power-Schippe draufgelegt hat Osram Opto Semiconductors bei seinen „Ostar Stage“-Multi-LED-Modulen: Die neueste Variante aus Regensburg (PR-Grafik rechts) liefert im Vergleich zu den bisherigen Mitgliedern der Produktfamilie mehr als zweieinhalb mal so viel Lumen. Damit sind laut Pressemitteilung kompaktere und leistungsstärkere bewegliche Scheinwerfer („Moving Heads“) für Bühne oder Messe möglich (PR-Grafik oben).
Die vier RGBW-Hochstromchips (rot, grün, tiefblau und weiß) seien mit jeweils 2 mm² Fläche doppelt so groß wie bisher; das Modulgehäuse legte jedoch mit 5,7 mm x 6,4 mm x 1,3 mm nur um rund 30% zu. Pro Einzel-Chip könnten bis zu 4,5 Ampère angelegt werden – die Binning-Stromstärke liege bei 1,4 A.
Außer für Bühnenlicht sollen sich die farbsteuerbaren „Ostar Stage“-Module auch für Spots und Scheinwerfer auf Messen oder in der Architekturbeleuchtung eignen. Zu sehen ist das neue Modell erstmals auf der International Consumer Electronics Show (CES) 2015 vom 6. bis 9. Januar 2015 in Las Vegas (USA).
11.12.: Nicht besonders schön, aber ziemlich hell, sparsam und vor allem billig sind die nicht dimmbaren 12-Watt-LED-Deckenleuchten aus dem aktuellen OBI-Prospekt 2100/14 (gültig bis 20.12., Ausschnitt oben). Schon ab 14,99 Euro (online sind’s noch 21,99 €) bekommen Sie 967 Lumen Lichtstrom mit einem mutmaßlichen Halbwertswinkel von 120 Grad. Das ist nicht ganz so hell wie die von OBI zum Vergleich herangezogene 75-Watt-Glühlampe; dafür müssten es EU-offiziell mindestens 1055 lm sein.
Die Farbtemperatur von 3100 Kelvin ist deutlich „kühler“ als gewohnt – nix für’s Schlafzimmer, taugt jedoch gut als Zweckbeleuchtung für Arbeits- und Kellerräume, Treppenhäuser oder Küchen. Die LED-Module sind nicht auswechselbar und sollen 20.000 Leuchtstunden durchhalten. Knapp daneben liegt die Prospektangabe „Energieeffizienz-Klasse A“: Nach meiner Rechnung (EEI 0,16) darf die Leuchte nämlich das bessere EU-Ökolabel A+ tragen.
11.12.: Auf LED-Flutlicht von Philips setzen die Bamberger Bundesliga-Basketballer laut einer Pressemitteilung seit dieser Saison in der heimischen „brose Arena„. In der Spielzeitpause waren 88 vernetzte „ArenaVision LED“-Scheinwerfer (PR-Foto oben) mit jeweils bis zu knapp 1,5 kW Leistungsaufnahme sowie 87.000 Lumen Lichtstrom, 5700 Kelvin Farbtemperatur („kalt-weiß“) und einem Farbwiedergabeindex von mindestens Ra 85 installiert worden. Jeder könne einzeln angesteuert und stufenlos gedimmt werden.
Dazu seien weitere 30 LED-Leuchten für die Grund- und Tribünenbeleuchtung montiert worden. Besonders bei HDTV-Aufnahmen in Superzeitlupe bei Sportübertragungen zeige „ArenaVision LED“ seine Überlegenheit gegenüber konventioneller Beleuchtung. Das auf dem Bildschirm sichtbare Flackern bzw. Flimmern, das beispielsweise Halogenmetalldampflampen bei solchen Aufnahmen erzeugten, sei nun verschwunden.
12.12.: Digital farb- und fernsteuerbare LED-Lichterketten empfiehlt der freundliche Osram-Berater dieses Jahr für den Christbaum (PR-Foto oben). 16 Millionen mögliche Farben bzw. Farbtöne setzen dem festlichen Spieltrieb mit Smartphone oder Tablet kaum Grenzen – funktioniert aber nur mit einem „Lightify-WLAN-Gateway“ für knapp 50 Euro oder einem bereits vorhandenen „Lightify-Starter-Kit„.
Der Clou: Auf den erweiterbaren Lichterketten thronen in der rund 100 Euro teuren Basisversion neun wetterfeste Garten-LED-Spots (Schutzart IP66, Netzteil IP44). Sie können deshalb nach der Weihnachtszeit problemlos einen neuen, sinnvollen Einsatzort irgendwo um’s Haus herum finden und müssen nicht – wie der ganze andere Fest-Deko-Kram – nutzlos im Keller auf den nächsten Dezember warten.
13.12.: Preisfrage: Was sind „LED-Dioden„? Vielleicht so was wie „LCD-Displays“ oder „Düsenjets„? In jedem Fall ein schönes Beispiel für pleonastisch-fantastischen „Kwalitäts-Schurnalismus“.
Doppeltest: Carus-LED-Lampen aus Hessen – teils besser als versprochen
Neu von Osram: 3000 Lumen LED-Power für Bühne und Studio
Äh nee, da wurde nix addiert, sondern aufgeführt. Passen tut es aber trotzdem zu keinen Steuersätzen, die hierzulande gültig sind…
Danke für den Hinweis, hab’s oben korrigiert!
Jüngste Erfahrung mit dem Carus-Webshop: Er funktioniert, die Waren sind lieferbar! Wegen der seltsamen Steuer mit ungewöhnlichem Steuersatz war ich zunächst auch etwas irritiert, aber da sie in der Tat nicht auf den Kaufpreis draufgeschlagen, sondern nur nachrichtlich ausgewiesen wurde, war sie mir letztlich egal.
Ich habe in meiner Neugier beide Lampenmodelle bestellt, die Carus aktuell im Angebot hat. Interessant ist, was sich seit meinem Online-Kauf bei den Preisen getan hat:
Das 400-Lumen-Modell wurde von glatten 5 Euro auf 4,97 herabgesetzt, das 600-Lumen-Modell von 7 Euro auf 6,99.
Als Versandkostenpauschale waren bei mir noch 6 Euro für Käufe unter 25 Euro angegeben, mittlerweile sind es wieder die ursprünglich genannten 5,90. Freilich muss man jetzt bei den minimalen Preissenkungen ggf. mehr kaufen, um über die 25-Euro-Grenze zu kommen, die Preissenkungen im Cent-Bereich waren also wohl nicht ganz uneigennützig.
Erster Eindruck der Leuchtmittel: Farbwiedergabe subjektiv sehr angenehm. Das klare 600-Lumen-Modell neigt in einem offenen Lampenschirm etwas zum Blenden, wenn man seitlich in Richtung Lampe schaut. Glübirnen-ähnliches Warmweiß – etwas gelblicher, als ich es von anderen LED-Lampen (und zwar von durchaus ernsthaft warmweißen) kenne. Im Vergleich zu einem Osram-Modell, das ich kürzlich erstanden habe, wird aber der ganze Raum angenehm gleichmäßig in diesem warmen, gelblichen Weiß erleuchtet. Die Osram-„Birne“ scheint je nach Winkel teils wärmer, teil kühler abzustrahlen, was ein bisschen gewöhnungsbedürftig ist.
Carus wollte ja besonders leichte LED-Lampen auf den Markt bringen. Meine Neuerwerbungen sind lt. meiner mäßig genauen Digitalwaage um 1g schwerer als die o.g. Osram-Lampe (Letztere ein 470-Lumen-Modell), damit scheint sich Carus schlicht im Normalbereich der aktuell Machbaren zu bewegen.
Bin schon sehr gespannt auf die Erfahrungsberichte und Mess-Ergebnisse von Fastvoice mit den Carus-Neulingen
Tja, da hast Du mir was voraus – bis heute sind die bestellten Lampen noch nicht eingetroffen, weil offenbar was mit der Lieferung schief gegangen ist. Soll jetzt als UPS-Express nochmal ‚rausgeschickt worden sein.
Wegen der Fest-/Urlaubs-Tage und Postlaufzeiten (zum Labor und zurück) wird’s sowieso dann noch ein Weilchen dauern, bis ich einen kompletten Doppeltest fertig habe. Als nächstes sind erstmal die Soraa-Spots dran.
Könnte es sein, dass die 470-lm-Lampe von Osram eine nicht dimmbare „LED Star“ ist? Die dimmbaren können je nach Modell auch mal 144 Gramm schwer sein. Die neuen Osram-Superstar-Varianten aus Eichstätt liegen bei ca. 77 Gramm, die 400er von Carus bei 71 g, die 600er bei 77 g.
Stimmt, dem ist so. Da habe ich jetzt wohl Äpfel mit Birnen verglichen, denn die Carus-Lampen sollen ja dimmbar sein. (Ein Umstand, auf den ich nur sehr wenig achte, weil unser Haushalt noch nie einen Dimmer gesehen hat – letztlich gar nicht unpraktisch, weil wir uns auf diese Weise nicht mit Dimmer-Problemen herumschlagen müssen …)
Haben Sie schon die Ergebnisse aus dem Doppeltest, Herr Messer?
Ja – bin gerade am Verarbeiten.
Update 10.01.: Ist jetzt online.