Immer wieder sonntags: Eine Wochen-Rückschau auf die Kurzmeldungen im “Blog-Telegramm” und in der Google+-Community “LED-Beleuchtung” – als LED-Tagebuch mit aktuellen Updates und Ergänzungen.

05.10.: Einige der ersten Osram-LED-Lampen „made in Germany“ bewirbt die „real,-„-Kette als Sonderangebot in ihrer aktuellen Werbebeilage (Ausschnitt oben, gültig vom 6. bis 11.10.). Die im bayerischen Eichstätt endmontierten, nicht dimmbaren „LED Star“ gibt’s als „CLA40“ für 7,99 Euro mit 6 Watt und 470 Lumen als Ersatz für 40-Watt-Glühlampen sowie als „CLA60“ für 8,99 € mit 10 Watt und 806 lm (60-W-Äquivalent) – jeweils mit klarer oder matter Haube.
Die LED-„Birnen“ haben eine „warm-weiße“ Farbtemperatur von 2700 Kelvin, Farbwiedergabeindex Ra 80, ca. 220 Grad Halbwertswinkel, EU-Ökolabel A+ sowie eine Nennlebensdauer von 15.000 Leuchtstunden und 100.000 Schaltzyklen.
06.10.: Wie viel Watt ziehen wohl die beiden „IClite“-LED-Deckenfluter-Modelle mit nicht auswechselbaren Modulen, die Sie ab heute für knapp 80 Euro bei Aldi Süd kaufen können (Prospektausschnitt rechts, zum Vergrößern anklicken)? Werbebeilage und Online-Angebot verraten es jedenfalls nicht.
Da die obere Lichtquelle ca. 1600 Lumen (dimmbar) und die Leseleuchte rund 350 lm mit „warm-weißer“ Farbtemperatur 3000 Kelvin liefern, dürften es insgesamt zwischen 22 und 24 Watt sein. Die subjektive Lichtfarbe solcher Discounter-/Baumarkt-Leuchten ist erfahrungsgemäß etwas „kälter“ und häufig auch grünstichiger als die von ähnlich hellen 100- bzw. 35-W-Halogenleuchtmitteln.

Mutmaßlich „kalt-weiß“ ist dagegen die Farbtemperatur des LED-Strahlers ohne Herkunftsangabe für 19,99 Euro (Beilagenausschnitt oben). Hier lesen Sie zwar was über die Leistungsaufnahme (14 Watt) und die Außenbereichs-Eignung (Schutzart IP 65), aber nichts über die Helligkeit. Die zwölf fest verbauten LED-Module könnten wohl insgesamt zwischen 1000 und 1200 Lumen erzeugen. Die ebenfalls ab heute bei Aldi Süd angebotenen „MeLiTec“-LED-Wand- und Deckenleuchten habe ich schon in diesem Beitrag ganz unten vorgestellt.

07.10.: Fünf neue, „warm-weiße“ LED-Lampen der Eigenmarke „ISY“ (PR-Fotos oben, Logo links) soll es ab etwa nächster Woche in den Filialen von „Media Markt“ und „Saturn“ geben. In einer Pressemitteilung verwirrt uns die Media-Saturn-Holding in den ersten beiden Absätzen allerdings noch mit den Leistungsdaten der bisherigen neun „ISY“-Lampen. Auf Nachfrage bestätigte mir die Pressestelle die Details der Neuheiten:
- „ILE-500“ heißt ein GU5.3-Spot – als Ersatz für 35-W/12-Volt-Halogenstrahler – mit 5 Watt, 300 Lumen und 40° Abstrahlwinkel;
- „ILE-750“ ist ein E14/R50-Strahler mit 5 W und 400 lm (kein Winkel angegeben; mutmaßlich über 90°);
- „ILE-2100“ bezeichnet eine E14-„Kerze“ mit 4 W, 250 lm und 280° (alle drei nicht dimmbar, EU-Ökolabel A+ und UVP 4,99 Euro);
- „ILE-1500“ nennt sich ein dimmbarer GU10-Spot mit 6 Watt, 320 lm und 40°;
- „ILE-2500“ ist eine dimmbare E14-„Kerze“ mit 6 W, 320 lm und 280° (beide mit Effizienzklasse A und UVP 7,99 Euro).
Für alle neuen Modelle gelte außerdem: 2800 Kelvin Farbtemperatur, Farbwiedergabeindex Ra 80 sowie ca. 25.000 Leuchtstunden und mindestens 12.500 Schaltzyklen Nennlebensdauer.
07.10.: Isamu Akasaki, Hiroshi Amano und Shuji Nakamura (Foto links: karaage831@Wikimedia Commons, Lizenz CC-BY-2.0) teilen sich dieses Jahr den mit umgerechnet rund 880.000 Euro dotierten Physik-Nobelpreis.
Sie gelten als Wegbereiter der modernen LED-Beleuchtung. Die drei japanischen Forscher entwickelten bis Anfang der 1990er-Jahre die ersten hocheffizienten blauen Galliumnitrid-LEDs – so eine sehen Sie in der Mitte meines Blog-Kopfes und hier rechts unten (Foto: W. Messer).
Später experimentierten Nakamura und der inzwischen verstorbene Prof. Dr. Jürgen Schneider, Abteilungsleiter des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Festkörperphysik in Freiburg, – parallel und unabhängig voneinander – mit Luminiszenz-Konversion. Dabei regt das blaue LED-Licht einen darüber liegenden Leuchtstoff an, der gelbes Licht emittiert. Jenes mischt sich additiv mit dem Blau und ergibt das für „Allgemeinbeleuchtung“ taugliche weiße LED-Licht. Dieses 1995 präsentierte Prinzip dominiert den Halbleiterlicht-Markt bis heute. „Erfinder der Leuchtdioden“, wie es in vielen Pressemeldungen hieß, sind die drei Preisträger allerdings bei weitem nicht – LED-Vorläufer gab es im Prinzip schon über acht Jahrzehnte zuvor.
08.10.: Unter dem Titel „Eine künstliche Sonne ins Haus“ berichtet das „Interior Design“-Blog der „Neue Zürcher Zeitung“ über die LED-Tageslicht-Simulationen von Coelux (PR-Foto links). Die Gastautorin Rita Imwinkelried ließ sich vom italienischen Physiker und Firmengründer Paolo di Trapani einige der Demo-Installationen zeigen und auf sich wirken. Seit September gibt es im „Ideaworks London Experience Center“ einen permamenten Coelux-Ausstellungsraum, der jedoch nur nach Terminvereinbarung besichtigt werden kann (Tel. +39 02 36714394 oder via info@coelux.com).
08.10.: Die „Wachstumsdynamik im LED-Geschäft“ lässt allmählich nach – davon gehen jedenfalls die Analysten der Privatbank „Hauck & Aufhäuser“ in ihrer aktuellen Einschätzung aus. US-Hersteller Cree hat gerade erst wegen des schwachen Quartals eine Gewinnwarnung veröffentlicht.
Das bedeute auch für Konkurrenten wie Osram nichts Gutes, zumal der deutsche Konzern weiterhin mit strukturellen Herausforderungen und dem Umbau des klassischen Lichtgeschäfts zu kämpfen habe. Laut Experten der Unternehmensberatung Roland Berger sinken die Preise von LED-Lampen derzeit jährlich um bis zu 40 Prozent.
09.10.: Der wohl seltsamste Blogkommentar der Woche kam von einem Leser aus Nordhessen zu diesem Grundlagenbeitrag (hier im unredigierten Original):
„Kann man von Ihnen direkt 3 LED Birnen geziehen, die ca 100 Watt Licht ergeben. Vielen Dank. Habe Ihren Bericht im HR Fernwehen gesehen.“
Dann folgten Postadresse und Telefonnummer. Gemeint war möglicherweise ein HR-TV-Bericht über die jüngst gestartete LED-Lampen-Produktion von „Carus“ in Mittelhessen. Das hier ist aber eines der wenigen deutschsprachigen LED-Blogs ohne eigene Service– oder Verkaufsabteilung.
09.10.: Die „Soleriq S 19“-CoB-LED-Modellreihe von Osram hat Zuwachs bekommen (das Bild oben zeigt ein Modul in einem Demo-Aufbau, Foto: W. Messer): Neben den bisherigen Versionen mit Farbwiedergabeindex Ra >80 gibt es nun auch welche mit einem Ra-Wert von mindestens 90. Die Effizienz dieser sehr farbtreuen Module ist zwar etwas geringer, erreicht aber ja nach Variante dennoch bis zu 104 Lumen/Watt. Aus einer Leuchtfläche mit nur 19 mm Durchmesser können die aktuellen „S 19“-Modelle – je nach Bestromung und Farbtemperatur (2700, 3000, 3500 oder 4000 Kelvin) – zwischen ca. 2000 und über 6000 Lumen Lichtstrom mit einem Abstrahlwinkel von 120 Grad erzeugen.
10.10.: Vier „warm-weiße“ Osram-LED-Lampen mit EU-Ökolabel A+ bzw. A und Farbwiedergabeindex Ra 80 gibt’s am kommenden Donnerstag (16.10.) zum Einheitspreis von 5,99 Euro in den Lidl-Filialen und online (Screenshot-Ausschnitt rechts). Nicht dimmbar sind die „LED Star“-E27-„Birnen“ mit 7 Watt und 470 Lumen Lichtstrom (Ersatz für 40-W-Glühlampen, jedoch viel engerer Lichtkegel), die E14-„Kerzen“ mit 4 W und 250 lm (25-W-Äquivalent) sowie die GU10-Spots mit 4,6 W, 245 lm und 36 Grad Abstrahlwinkel (35-W-Hochvolt-Halogen-Ersatz).
Die GU5.3-Niedervolt-„LED Superstar“-Strahler mit 5 W, ca. 200 lm und 850 Candela Lichtstärke können dagegen gedimmt werden, sofern Sie einen dimmbaren, LED-geeigneten Trafo haben. Der Osram-Vergleich mit einem 35-Watt/12-Volt-Halogenspot passt hier nicht, weil die LED-Lampe dafür laut EU-Tabelle 300 Lumen haben müsste. Außerdem sind ihre 24 Grad Halbwertswinkel deutlich enger als bei Halos (ca. 40°). Auch falsch: Die Lidl-Angabe „A+“. Nach meiner Rechnung verdient der GU5.3-Spot nur das „A“-Label.
11.10.: Noch ein LED-Sonderangebot ab Donnerstag (16.10.) bei Lidl: Für knapp 25 Euro locken zwei 20-Watt-Außenstrahler-Varianten der Eigenmarke „Livarno Lux“ mit Bewegungsmelder – wahlweise mit schwarzem oder grauem Aluminium-Gehäuse (Online-Screenshot links; in der gedruckten Werbebeilage habe ich sie nicht gefunden).
Mit 1400 Lumen Lichtstrom, einem Abstrahlwinkel von rund 120 Grad und Schutzart IP65 können diese Fluter problemlos ein 100-Watt-Halogen-Pendant ersetzen. Allerdings bieten die LED-Strahler bei einer Farbtemperatur von 6500 Kelvin eine viel „kältere“ Lichtfarbe und sollen mit einer Nennlebensdauer von 30.000 Leuchtstunden auch wesentlich länger halten. Die für Sensorleuchten wichtigere Schaltfestigkeit wird leider nicht verraten; im Vergleich zu einem Lidl-Angebot vom Februar kriegen Sie jedoch über doppelte Helligkeit und zahlen nur 5 Euro mehr.
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