LED-Tagebuch (KW 42): Aixtron-Pläne, Sonderangebote, Fadenlampen-Test

Immer wieder sonntags: Eine Wochen-Rückschau auf die Kurzmeldungen im „Blog-Telegramm“ und in der Google+-Community „LED-Beleuchtung“ – als LED-Tagebuch mit Updates und Ergänzungen.


Aixtron-RD-Center
11.10.: Der Spezialmaschinenbauer Aixtron will sich künftig weniger auf das Geschäft mit LED-Herstellern konzentrieren (PR-Fotos: Oben die Firmenzentrale in Herzogenrath, unten der Blick in eine Produktionshalle). Die hohen Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie der schwächelnde Absatz von Produktionsanlagen für die Halbleiterlicht-Industrie – vorwiegend in Asien – hatten in den vergangenen Jahren für rote Zahlen bei der TecDAX-notierten Aktiengesellschaft gesorgt.

Laut Medienberichten erklärte Vorstandschef Martin Goetzeler: „Bis 2019 wollen wir über 50 Prozent unseres Umsatzes mit Produkten abseits des LED-Markts erzielen. Mein Ziel ist es, das Unternehmen auf mehrere Säulen zu stellen.“ Aixtron setze beispielsweise auf energieeffiziente Chips aus alternativen Materialien, die die üblichen Silizium-Halbleiter ablösen sollen, sowie auf die weitere Miniaturisierung von Speicher-Chips.

Update 13.10.: Wegen „Verzögerungen von Lieferungen an einen chinesischen Großkunden“ hat Aixtron heute sein Umsatzziel für 2015 um 30 bis 50 Millionen Euro reduziert. Die Börse reagierte auf die Warnung kurzfristig mit Kursverlusten im zweistelligen Prozentbereich. Manchmal hat man halt kein Glück und dann kommt noch Pech dazu …
Aixtron-Produktionshalle


Kaufland-XQ-lite-Filament-10-15-klein12.10.: In einer Sonderbeilage mit dem Titel „Trage ein Stück Verantwortung“ wirbt die Kaufland-Kette aktuell für preisreduzierte LED-„Fadenlampen“ im Retro-Design aus dem „XQ-lite“-Sortiment (Prospektausschnitt rechts, gültig bis 24. Oktober, zum Vergrößern anklicken).

Die Retrofits mit E27- und E14-Schraubsockeln kosten zwischen knapp 3 und 6 Euro, kommen vom niederländischen Zulieferer „smartwares safety & lighting“, sind nicht dimmbar, leuchten mit „warmweißer“ Lichtfarbe (2700 Kelvin), mindestens 300 Grad Halbwertswinkel, sollen mindestens 15.000 Betriebsstunden durchhalten und tragen das beste EU-Ökolabel A++.

Jedes CoB-Filament zieht etwa ein Watt und produziert daraus ca. 100 Lumen, teils auch etwas mehr. Die 6-Watt-„Birne“ für 5,99 Euro hat also beispielsweise sechs LED-Fäden unter der klaren Glashaube und mit 600 lm ungefähr die Helligkeit einer imaginären 50-W-Glühlampe. Die Zahl der schadlosen Schaltzyklen sowie der Farbwiedergabeindex (vermutlich Ra 80) werden leider EU-regelwidrig verschwiegen.


Edeka-Mueller-Licht-10-1513.10.: LED-Retrofits von „Müller-Licht“ in Blister-Verpackungen gibt’s diese Woche mal wieder in vielen Edeka-Märkten (Prospektausschnitt oben, gültig bis 17.10., regional unterschiedlich). Die drei „warmweiß“ leuchtenden, nicht dimmbaren Modelle mit matten Hauben, Farbwiedergabeindex Ra >80, EU-Ökolabel A+ und 25.000 Leuchtstunden sowie 100.000 Schaltzyklen Nennlebensdauer kennen Sie teils schon von älteren Aldi-Süd-Aktionen oder aus dieser Datenliste.

Die E14-„Kerze“ für knapp 4 Euro holt aus 3 Watt 250 Lumen Lichtstrom (entspricht einer 25-W-Glühlampe; der „30 Watt“-Vergleich von Edeka ist falsch) mit einem Halbwertswinkel von 150 Grad, die beiden E27-„Birnen“ mit 5,5 W und 470 lm (vermutlich falsche Abbildung im Prospekt) und 10 W sowie 810 lm sollen rund 200 Grad Abstrahlwinkel haben. Die Preise von 5,99 und 6,99 Euro wären früher mal günstig gewesen; inzwischen kriegen Sie jedoch vergleichbare Marken-LED-Lampen häufig schon für deutlich weniger Geld.


Eigen-Banner-03-15


toom-LED-Deckenleuchte-10-1514.10.: Eine nicht dimmbare 12-Watt-Deckenleuchte mit fest eingebauten LEDs haben die „toom“-Baumärkte zum „4 Wochen Dauersparpreis“ von knapp 15 Euro (Prospektausschnitt oben, gültig bis 7. November). Mit 850 Lumen und einem Abstrahlwinkel von geschätzt rund 160 Grad kann sie immerhin einen ähnlich hellen Lichtkegel nach unten werfen wie eine rundstrahlende 75-Watt-Glühlampe.

Das Besondere: Wegen ihrer Schutzart IP44 darf die Kunststoffleuchte auch in feuchten Innenräumen (Waschküche, Keller, Badezimmer etc.) und in Außenbereichen montiert werden, bei denen sie nicht direkt starken Regengüssen ausgesetzt ist. Die „neutralweiße“ Farbtemperatur von 4000 Kelvin passt sehr gut als nüchternes Nutz- und Arbeitslicht. Zur Nennlebensdauer oder der Farbtreue erfahren Sie von „toom“ allerdings nichts.


IKEA-Nittio-E27-aus-an
15.10.: IKEA hat mal wieder ein paar neue LED-Retrofits ins Sortiment genommen, die jetzt nicht mehr durchweg „Ledare“ heißen. So nennen sich Globe-Lampen mit einem nach Glühlampen-Vorbild gewendeltem LED-Filament „Nittio“ – das schwedische Wort für Neunzig (Grafik oben links: IKEA-PR, Leuchtbild oben rechts: privat). IKEA-Ryet-E27-600lm-ausGibt’s mit E14-Sockel und 9,5 cm Maximaldurchmesser für 7,99 Euro und als E27-Variante mit 12 cm für 9,99 €. Beide liefern aus 1,8 Watt nur 20 Lumen Lichtstrom und sind deshalb höchstens als sehr dezentes Deko-Licht nutzbar.

„Made in Germany“ sind die E27-„Ryet“-LED-Lampen mit 600 lm aus 7,5 W – im Doppelpack für nur 7,99 € (PR-Foto rechts). Es sind offensichtlich effizientere, nicht dimmbare Schwestern der bekannten „Carus“-Retrofits aus Hessen mit rund 2700 Kelvin Farbtemperatur. Der Farbwiedergabeindex liegt hier jedoch offiziell bei nur Ra 80 und die Nennlebensdauer bei 15.000 Leuchtstunden sowie 15.000 Schaltzyklen. Die Maße werden mit 11 cm Länge und 6 cm Maximaldurchmesser angegeben, das EU-Ökolabel mit A+.


Kassensturz-LED-Fadenlampen
16.10.: Acht hocheffiziente LED-Fadenlampen mit E27-Sockeln stellte diese Woche das Verbrauchermagazin „Kassensturz“ des Schweizer Fernsehens vor. Die „warmweiß“ leuchtenden Modelle waren zuvor vom VDE-Prüfinstitut in Offenbach gemessen worden (pdf-Download der Testtabelle). Beste Filament-Retrofit im Feld war die 6 Watt starke „ToLEDo Retro“ von Havells Sylvania (im SRF1-Screenshot oben zu sehen).

Mit Vorsicht zu genießen ist allerdings diese Aussage:

„Sämtliche getesteten Produkte überzeugen bei der Farbwiedergabe.“

Hier wurde nämlich allein die Abweichung von der Deklaration bewertet, die in den meisten Fällen nur beim Mindestwert Ra 80 liegt. Negativ fiel dabei die extrem teure „LCC“-Lampe von Xnovum auf, die eigentlich mit spezieller Keramik-Halbleitertechnik einen exzellenten Farbwiedergabeindex von Ra >94 aufweisen sollte. Den unterbot sie jedoch um 15% und schwächelte außerdem bei der Lichtstrom-Messung: 806 statt 960 Lumen. Immerhin lag auch ihr realer Verbrauch mit ca. 6 Watt weit unter dem 7-W-Nennwert.

Nur mit „Gut“ wurde eine 5,5-W-Megaman-„Filament Classic“ aus der „Smart“-Serie benotet, die als einziges dimmbares Modell im Testfeld einen entsprechenden, elektronisch bedingten Effizienznachteil hatte – ein unfairer Vergleich.

23.03.2016: Nach einem sechsmonatigen Langzeittest aller Probanden gab es bei einzelnen Modellen massive Lumen-Verluste, während die Megaman-Lampe nachträglich auf „Sehr gut“ hochgestuft wurde.


MegaLight-Logo17.10.: Zu über 140 teils stark preisreduzierten LED-Retrofits verschiedener Marken verlinkt jetzt mein Nürnberger Werbepartner „MEGALight Dr. Kunde“ auf der „LED-Deals“-Seite. Die günstigste Lampe gibt’s schon für 1,99 Euro: Eine nicht dimmbare E14-„Kerze“ von Toshiba mit 250 Lumen.

Homesphaere-LogoNeu dabei in meiner ständig wechselnden Liste von LED-Schnäppchen ist der „Homesphäre“-Online-Shop in Norddeutschland mit seiner Herbstaktion: Dort gibt’s aktuell LED-Lampen und -Trafos bis zu 70% billiger als bisher – so lange der Vorrat reicht.


Mehr zum Thema:

„Kaltes“ Licht ohne Netzanschluss: Akku-LED-Strahler bei Lidl und Kaufland

Leuchtender Rosenmontag – mit LED-Schnäppchen bei Aldi

Doppeltest: Carus-LED-Lampen aus Hessen – teils besser als versprochen

Im Test: Girard Sudron A70 – superhelle E27-LED-Fadenlampe aus Frankreich