LED-Tagebuch (KW 13): Jede Menge Messe-Neuheiten, Osram-Rekord-Röhre

Immer wieder sonntags: Eine Wochen-Rückschau auf die Kurzmeldungen im “Blog-Telegramm” und in der Google+-Community “LED-Beleuchtung” – als LED-Tagebuch mit Updates:

Philips-Stand-lb14
24.3.: Auf vollen Touren laufen diese Woche die Aufbauarbeiten für die Fachmesse „Light + Building“ vom 30. März bis 4. April in Frankfurt/M.. Philips verwandelt beispielsweise das komplette „Forum“ (Ebene 0) gerade in einen riesigen, zweistöckigen Messestand (Philips-PR-Bild, mit freundlicher Genehmigung, einen interaktiven Standplan finden Sie hier). Am Montag, 31. März, gibt’s dort am frühen Nachmittag eine Pressekonferenz mit Vorstellung der LED-Neuheiten – unter anderem den jüngsten Mitgliedern der „hue“-Familie. Ich werde natürlich ebenfalls dabei sein und aktuell berichten.

euroLighting LED-Roehren
24.3.: Es „röhrt“ gewaltig beim LED-Anbieter „euroLighting“– und es ist nicht der Schwarzwald-Elch. Für die energiesparende Umrüstung von Parkhäusern und Tiefgaragen empfehlen die Schwarzwälder Beleuchtungsexperten nämlich ihre LED-Röhren-Lösungen. 70-Watt-„Neonlampen“ könnten beispielsweise schnell, preiswert und sicher durch „Ecoxtube“-Röhren mit nur 24 bis 30 Watt ersetzt werden (PR-Bild oben).

Der Lichtstrom liege bei 3.400 Lumen, der Abstrahlwinkel bei bis zu 180 Grad. Voraussetzung dafür sei allerdings ein VVG- oder KVG-Vorschaltgerät; bei EVG-Startern sei ein Umbau nötig. Alternativ gebe es komplette LED-Leuchtensysteme. Damit seien in Hoch- und Tiefgaragen bis zu 60% Energieeinsparung möglich.

euroLighting-treiberlose-LED

Außerdem präsentieren die Nagolder als „Weltneuheit“ treiberlose LED-Leuchtmittel (das PR-Bild oben zeigt Komponenten einer E27-Lampe).  Eine derartige Technik auf Basis der Telefunken-„Airglow“-Module wurde allerdings schon vor einem Jahr beworben. Seither war es mir nicht gelungen, ein Testexemplar zu bekommen. Die dimmbaren Lampen werden ohne Netzteil direkt an 230 Volt betrieben und sollen „ein garantiert flimmerfreies Licht“ liefern. Durch einen integrierten Schaltkreis werde die Netzfrequenz auf 100 Hertz verdoppelt und den LED-Chips eine Gleichspannung von 70 Volt zur Verfügung gestellt.

Der Vorteil des Konzepts bestehe unter anderem darin, dass es für eine Vielzahl unterschiedlicher LED-Chips mit unterschiedlichen Betriebsspannungen zwischen 2 und 70 Volt geeignet sei. Anschauen können Sie sich das und viele weitere „euroLighting“-LED-Produkte bei der Frankfurter Fachmesse „Light + Building“ vom 30.3. bis 4.4. in der Halle 4.1/Stand K49.

Cree-Xlamp-XB-H25.3.: Ein Fall für’s Mikroskop ist das neue „XLamp XB-H LED“-Modul des US-Marktführers „Cree“ (PR-Bild rechts). Auf einer Grundfläche von nur 2,45 x 2,45 Millimeter kann die „High Density“-LED laut Pressemitteilung rund 500 Lumen Lichtstrom erzeugen und biete damit branchenweit die höchste Leistung.

Der Wirkungsgrad sei gegenüber den bisherigen, gleich großen „XB-D“-Modulen verdreifacht worden; die maximale Effizienz betrage nun bis zu 175 Lumen/Watt. Lampen- und Leuchtenhersteller könnten durch die 1:1-Austauschmöglichkeit bisherige Designs ohne großen Aufwand erheblich heller machen. Die „XLamp XB-H“ sei in Farbtemperaturen von 2700 („warm-weiß“) bis 8300 Kelvin („kalt-weiß“) sowie mit Farbwiedergabeindizes von Ra 70, 80, 85 und 90 erhältlich.

Viso-LabSpion25.3.: Leuchtmittel messen ohne teure Ulbrichtkugeln, Dunkelkammern und Goniophotometer – dafür liefert die dänische Firma „Viso Systems“ seit einigen Jahren kompakte Geräte wie den „LightSpion“. Auf der Kundenliste stehen Namen wie LEDON, ELV, Heitronic oder Philips.

Eine Nummer größer ist der aus drei Hauptkomponenten bestehende neue „LabSpion“ (PR-Bild), der laut Mitteilung des Unternehmens alle wichtigen Leistungswerte liefern kann – von Lichtstrom über Abstrahlwinkel und Lichtstärke bis zu Farbtemperatur, Spektralverteilung und Farbwiedergabeindex. Dafür braucht das Gerät keinen komplett dunklen Raum, sondern nur einen schwarzen Hintergrund. Vorgestellt wird der „LabSpion“ kommende Woche bei der Fachmesse „Light + Building“ in Frankfurt/M. (Halle 4.2, Stand B80).

Verbatim-Dichronic-an26.3.: Gleich mehrere LED-Messeneuheiten stellt die Mitsubishi-Chemical-Tochter Verbatim ab Monatsende bei der „Light + Building“ vor (Halle 4.2/Stand F30); etwa einen GU5.3/MR16-Strahler mit 4 Watt als Retrofit für „dichroitische“ Halogenlampen mit ca. 20 Watt und Kaltlichtspiegel-Reflektor. Nach oben strahlt er eine Haupt-Lichtkeule mit rund 30 Grad Raumwinkel ab, nach unten gibt’s durch den beschichteten Glaskolben zusätzliches Streulicht (Fotos: Verbatim-PR).
Verbatim-MirageballLEDlamp
Die LED-„Birnen“ der „Classic A“-Reihe bekommen künftig eine neue Verteiloptik. Die runde „Mirageball“-Linse mitten unter der Haube soll auch bei klaren Lampen für ein homogeneres, breiter gestreutes Licht sorgen – ohne Schatten- und Lichtringe. Laut Verbatim eignen sich diese neuen E27-Leuchtmittel vor allem für Steh- und Wandleuchten.

Zuwachs gibt’s bei den „VxRGB Classic B“-Kerzenlampen mit E14-Sockel. Die „Flicker Flame Candle“ ist eine Abwandlung der bereits bekannten, besonders „warm“ leuchtenden 1900-Kelvin“Natural Vision Candle“ und imitiert das sanfte Flackern einer Kerze. Verbatim-VxRGB-Ra97-ausFlackerfrei wird dagegen die „Rich Flame Candle“ sein, deren Licht mit nur 1650 K noch mehr ins Rötliche geht. Geplant ist eine weitere Variante, die an einem Dimmer nicht nur die Helligkeit, sondern auch ihre Farbtemperatur zwischen 2200 und 1800 K verändern kann.

Außerdem gibt’s bei Verbatim frisches Futter für Farbtreue-Fans: Die neuen „VxRGB„-MR16-Spot-Varianten mit GU5.3-Niedervolt-Pins (Bild rechts) sind wahlweise in 2950 („warm-weiß“) oder 6500 K („kalt-weiß“) erhältlich und glänzen mit einem Farbwiedergabeindex von ca. Ra 98. Viel besser geht’s nicht.

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26.3.: „Philips Lighting“ lässt seit dieser Woche erste Entwürfe für sein nächstes Homepage-Design von Beta-Testern (wie mir) begutachten. Die Rückmeldungen sollen für kontinuierliche Modifikationen genutzt werden. In monatlichen Abständen folgen deshalb weitere Vorveröffentlichungen mit verschiedenen Haupt- und Produktseiten – durchweg englischsprachig. Offiziell ins Netz gehen sollen die länder- und sprachspezifischen neuen „Philips Lighting“-Online-Auftritte sukzessiv ab Jahresende.

27.3.: Auch hinter den Kulissen geht’s in diesem Blog rund. Innerhalb eines Jahres nach Installation des Akismet-Plugins hat dieser Filter unglaubliche 60.000 Spam-Kommentare abgefangen – mit einer Trefferquote von 99,94 Prozent.

27.3.: Jetzt ist sie endlich offiziell zu kaufen: Die schon vor rund zwei Jahren präsentierte „Wooden Light Bulb“ des japanischen Designers Ryosuke Fukusada (LEDON-PR-Fotos):

Wooden-Light-Bulb
Im Ruhezustand sieht sie aus wie ein massives Stück Holz in Birnenform. Eingeschaltet scheint aber das Licht einer „warm-weißen“, sehr farbtreuen 5-Watt-LEDON-LED-„Kerze“ (Ra 90) durch eine nur 2-3 mm dünne Schicht, die aus einem über 100 Jahre alten Kieferblock gefräst wurde. „Rokuro“ (japanisch für Drehbank) heißt die Handwerkskunst, die für diesen transluzenten Effekt und den Stückpreis von 2000 Euro pro Exemplar der limitierten Serie verantwortlich ist.

Laut LEDON-Pressemitteilung habe die geringe Wärmeentwicklung der LED-Lampe eine entscheidende Rolle bei der Realisierung gespielt, weil nur so das empfindliche Holz nicht geschädigt werde. Wer sich das Designobjekt leisten will (und kann), darf sich ab sofort bei info@ledon-lamp.com melden.

27.3.: Nach den aktuellsten Zahlen des Veranstalters wird die Fachmesse „Light + Building“ in Frankfurt/M. Light+Building-Logodieses Jahr noch etwas größer als im Februar angekündigt: 2458 Aussteller (statt rund 2300 vor zwei Jahren) werden ab Sonntag auf 245.000 Quadratmeter (4% mehr) um die Aufmerksamkeit der rund 200.000 erwarteten Besucher buhlen.
Osram-SubstiTUBE_Advanced
28.3.:
Einen neuen Labor-Weltrekord meldet Osram. Man habe „die effizienteste LED-Lampe der Welt gebaut“ – eine 1,20 Meter lange LED-Röhre mit einer Lampeneffizienz von 215 Lumen/Watt. Dank einer besonders verlustarmen Vorschaltelektronik liege die Ausbeute des gesamten Systems bei 3900 Lumen Lichtstrom aus 19 Watt (205 lm/W).

Anders als wesentlich kürzere Prototypen anderer Hersteller, habe der Demonstrator die Maße gebräuchlicher Leuchtstoffröhren, die doppelt so viel Strom brauchen. Aktuelle LED-Röhren dieser Größe (PR-Bild: Teilansicht einer Osram „SubstiTUBE advanced“) sind nur rund halb so hell wie die Laborlampe. Sie gebe „warm-weißes“ Licht mit 3000 Kelvin Farbtemperatur und einem sehr hohen Farbwiedergabeindex von Ra 90 ab.

Erreicht worden sei das mit einer „Kombination aus hocheffizienten roten LED-Chips und grün-weißlichen LEDs von Osram“ sowie verschiedenen neuen Technologien. Diese würden schrittweise in die Entwicklung einfließen und vermutlich ab 2015 in Serienprodukten eingesetzt. Zu sehen ist die Rekord-Röhre ab Sonntag in Halle 2.0 der „Light + Building“. Dort hat Osram die Standnummern B10 und B50. Pressebilder des Prototyps gab’s vorher auch auf Anfrage nicht.

Hess-Leuchten-Messe-klein28.3.: Trotz Insolvenzverfahren und vorherigen mutmaßlichen Bilanz-Tricksereien brennt beim Schwarzwälder Leuchtenhersteller Hess noch Licht. Unter dem Konzerndach des neuen Eigentümers „Nordeon Group“ wurden nach eigenen Angaben schon wieder Gewinne eingefahren und frische Produkte entwickelt.

Auf der „Light + Building“ (Halle 5.0, Stand A60) präsentiert die „Hess GmbH Licht + Form“ (früher Hess AG) kommende Woche Systemleuchten, modulare Säulenleuchten und projektspezifische Sonderlösungen (PR-Bild oben). Sie heißen beispielsweise „Varedo“ oder „Avangardo 2“. Außerdem sei das bereits bekannte Multifunktionssystem „City Elements“ ab sofort komplett in LED-Technik erhältlich.

28.3.: Nach nur zehn Tagen wurde meine neue Beratungsseite „Ihr Weg zum LED-Licht“ schon rund 2000mal abgerufen – so kann’s weitergehen!

29.3.: LEDON hat dem hier im Februar ausführlich besprochenen Flimmer-Phänomen jetzt einen neuen Beitrag in der Rubrik „Lichtwissen“ gewidmet. Der Schluss des Textes lässt keinen Zweifel am Verhalten der aktuellen LED-Lampen aus Vorarlberg zu:

„Im Zuge der stetigen Weiterentwicklung und Verbesserung seiner LED-Lampen, wird dem Thema Flimmerfreiheit bei LEDON besondere Beachtung geschenkt. So können wir im Hinblick auf die großen Fortschritte bei der Vorschaltelektronik sagen, dass unsere aktuelle Produktpalette an LED-Lampen im Gegensatz zu zahlreichen anderen Anbietern (auch Markenanbietern) komplett ohne wahrnehmbares Flimmern leuchtet.“

So ähnlich konnten Sie es auch schon in einem Kommentar unter meinem Blogbeitrag lesen.

29.3.: Der Countdown läuft: Jetzt fehlen nur noch gefühlt 300 Pressemitteilungen von 200 LED-Anbietern, dann dürften Sie als fleißiger Blogleser und ich als gebeutelter Blogschreiber bereits alle Messeneuheiten kennen, noch bevor die „Light + Building 2014“ beginnt (morgen). Ich werde dennoch am Montag nach Frankfurt/M. fahren, mich dort von tausenden Ständen sowie zehntausenden Produkten optisch „erschlagen“ lassen und im Überlebensfall selektiv berichten. 😉

real-technaxx-04-1429.3.: Die fernsteuerbare „Technaxx“-LED-Farbwechsellampe für 14,99 Euro im aktuellen „real“-Prospekt (gültig vom 31.3. bis 5.4., Ausschnitt rechts) gab’s dort bereits im Januar zum gleichen Preis – die durchgestrichenen 24,99 € sind irreführend.

Und selbstverständlich entspricht dieses 5-Watt-Leuchtmittel auch bei weitem nicht – wie in der Werbebeilage behauptet – „40 Watt einer herkömmlichen Glühlampe“. Im Online-Angebot ist von „ca. 75% weniger Stromverbrauch als Standardleuchten“ die Rede – diese Rechnung führt maximal zur Helligkeit einer traditionellen 20-Watt-„Birne“.

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