LED-Splitter: Radium/Osram, LEDON-Lieblinge, großer „Retrofit“-Test

Heute in den LED-Splittern: Warum einige Osram-Leuchtmittel „Radium“ heißen und umgekehrt, wie Osram den Wandel in der Lichttechnologie meistern will, welche LED-„Retrofits“ von LEDON besonders beliebt sind und die ersten Ergebnisse eines großen LED-Lampentests in Österreich.

Radium-Lampensortiment
Einige Lampen aus dem „Radium“-Sortiment dürften Osram-Kunden sehr bekannt vorkommen. (Foto: Radium-PR)

Zweitmarken sind weder was Neues noch irgendwie sensationell, aber manchmal durchaus bemerkenswert – jedenfalls für die „normale“ Kundschaft. Bekannt sind sie vor allem aus dem Lebensmitteldiscount- oder Mobilfunkbereich. Aber auch im Lichtmarkt fallen immer mal wieder Produkte auf, die sich äußerlich nur durch verschiedene Aufdrucke unterscheiden, aber sonst ähnlich aussehen und es wohl auch im Innern sind.

Oder ein Hersteller tritt in einem bestimmten Marktsegment nicht unter seinem eigenen Namen auf, sondern mit einer anderen Marke. Viele Jahre bot beispielsweise Philips Autolampen mit dem „Narva“-Label an; auch heute noch ist eine „Narva“-Nachfolgefirma namens „Vosla“ Philips-Zulieferer.

Überschneidungen beim Sortiment

Radium-LogoOsram verfügt seit einigen Jahren über einen „Ableger“ in Wipperfürth. Der ist allerdings weit entfernt von einer „Billigmarke“ – im Gegenteil. Bei „Radium“ (links Logo und Claim) liegt der Schwerpunkt auf professionellen Anwendern, zum Beispiel mit Stadionscheinwerfern, UV-Lampen zur Reinigung von Lebensmittelverpackungen oder der Fertigung der speziellen Osram-LED-Leuchten für’s generalsanierte Lenbachhaus in München.

Radium-LED-KerzeDie meisten „Radium“-Leuchtmittel bekommen Sie ebenso von Osram, umgekehrt gibt’s auch Osram-Lampen mit „Radium“-Label. Neuestes Beispiel: Die gerade in Fachkreisen beworbene RaLED Star 4,5W als dimmbarer „Retrofit“-Ersatz für traditionelle 25-Watt-Kerzenlampen (PR-Foto rechts oben).

Regelmäßige Blog-Leser dürften sie schon kennen – unter dem Namen Superstar Classic B25 E14 4,5W matt advanced von Osram (rechts unten, Foto: W. Messer). Anfang März absolvierte sie bei mir einen Vergleichstest und erhielt vier von fünf Sternen meiner LED-Bewertungsskala.

Osram-B25-KerzeGanz schön teuer

Auch die zwischen 7,5 und 14,5 Watt starken dimmbaren E27-LED-Lampen mit weitgehend rundem Abstrahlwinkel aus dem Osram-Sortiment finden Sie bei „Radium“ (pdf-Download des Produktkatalogs). Allerdings liegen hier die unverbindlichen Preisempfehlungen (UVP) mit rund 35 bis 68 Euro erheblich über dem Osram-Niveau.

Das gilt ebenso für die dimmbare „Radium“-LED-„Kerze“ mit offiziell 21 Euro. Das Osram-Pendant bekommen Sie zumindest im Online-Shop rund 5 Euro billiger.

Glühlampenwerke ‚raus – LED-Fertigung ‚rein

Apropos Osram: Hier geht die Umstrukturierung kurz vor dem geplanten Börsengang im Juli ungebremst weiter. Nachdem bereits im März der Verkauf eines traditionellen Glühlampenwerks im chinesischen Shaoxing bekanntgegeben worden war, kam jetzt die Meldung über das Aus für eine Osram-Fabrik im indonesischen Tangerang. Bis zum Jahresende soll sie abgewickelt werden; rund 1100 Mitarbeiter verlieren ihren Job.

Neue Arbeitsplätze enstehen allerdings dennoch bei Osram in Asien. Zur Zeit läuft beispielsweise der Aufbau eines LED-Montagewerks in Wuxi bei Shanghai auf Hochtouren. Vermutlich im Dezember sollen hier die ersten Chips produziert werden. Insgesamt sieht das Umstrukturierungsprogramm von Osram bis 2015 Einsparungen von rund einer Milliarde Euro vor.

Die „Stars“ von LEDON

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Gehört zu den meistverkauften LEDON-Lampen: Die neue 7-Watt-„Birne“ mit 400 Lumen Lichtstrom und relativ runder Abstrahlung. Gibt’s bald auch in einer dimmbaren Version. (Foto: W. Messer)

In seinem nächsten (Update: … einem seiner nächsten … siehe Kommentare) Newsletter wird der österreichische LED-„Retrofit“-Spezialist LEDON vermutlich auf meine Anregung hin auch ein paar Worte über seine erfolgreichsten Lampen schreiben:

Diese Vorabinformation deckt sich kurioserweise weitgehend mit den Abrufzahlen meiner Blogbeiträge über LEDON: Der Januar-Test der 7-Watt-Lampe gehört bisher zu den meistgelesenen das Jahres 2013, gefolgt vom Artikel über die neu gestylten LEDON-MR16-Spots zwei Wochen danach.

Österreich testet LED-Lampen

Was Großes haben sich topprodukte.at und die Initiative „PremiumLight“ vorgenommen: Sie unterziehen über mehrere Monate über 25 in Österreich erhältliche LED-„Retrofits“ einem ausführlichen Test. Darunter sind zahlreiche „Birnen“ und „Kerzen“ sowie einige Spots. Im vorläufigen Ranking schnitten Lampen von Philips und LEDON mit „sehr gut“ ab. Ein „Gut“ erreichten Leuchtmittel von Osram, Bioledex, LG, Samsung, Toshiba und „Megaman“. Weniger gefallen konnten LED-Lampen von IKEA, Barthelme, „AustroLED“ und ein dimmbares, rundstrahlendes Modell von „Megaman“.

Bewertet wurden bisher die Kriterien Lichtfarbe (Farbtemperatur), Farbwiedergabeindex, Helligkeit (Lichtstrom) und Energieeffizienz. Vermisst habe ich allerdings die Beurteilung des Abstrahlwinkels, vor allem bei den vorgeblich „rundstrahlenden“ Lampen.

Dauertestlauf bis zum Herbst

Im weiteren Verlauf des Tests bis zum Herbst steht die Lebensdauer auf dem Prüfstand. In der Endabrechnung dürfte sie eine große Rolle spielen. Nach Angaben der Initiatoren sei nämlich das größte Manko von LED-Lampen das immer noch sehr hohe Preisniveau. Kostenseitig lohne deshalb sich der Einsatz von LED-Birnen gegenüber Kompaktleuchtstofflampen (im Volksmund „Energiesparlampen“ genannt, obwohl auch LED-Lampen unter diese reglementierte Bezeichnung fallen) bisher nur, wenn die Lebensdauer etwa doppelt so hoch sei – nicht nur als Nennwert auf der Verpackung, sondern auch in der Praxis.

Die getesteten Lampen – so schreibt futurezone.at – hätten laut Herstellerangaben überwiegend eine Mindestlebensdauer von 25.000 Stunden. Es gebe jedoch ebenso billigere LED-Lampen, die nur für 10.000 Stunden deklariert seien, während mittlerweile manche Kompaktleuchtstofflampen 15.000 bis 20.000 Stunden schafften. Somit könne die Rechnung „Lebensdauer vs. Preis“ schwierig werden.