Diese Woche: LED-Röhren-Duell mit toom und Aldi Süd – kein klarer Sieger

„Neutralweiße“ LED-Röhren für Leuchten mit konventionellem Vorschaltgerät gibt’s diese Woche unter anderem in den „toom“-Baumärkten und bei Aldi Süd zu günstigen Aktionspreisen. Die Helligkeitsspanne reicht von 900 bis 2200 Lumen – alle Modelle erreichen das zweitbeste EU-Ökolabel A+.

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Was Ihnen da diese Woche von „toom“ (Prospektausschnitt oben, gültig bis 19. September, regional unterschiedlich) und ab Samstag von Aldi Süd (Beilagenausschnitt unten, ab 19. September) so plakativ zum Kauf empfohlen wird, hat vieles gemeinsam: Es sind durchweg T8-LED-Röhren mit G13-Sockel, nicht dimmbar, „neutralweiße“ Farbtemperatur 4000 Kelvin, Farbwiedergabeindex ca. Ra 80, EU-Effienzklasse A+ und etwa 150 Grad Halbwertswinkel.

Montiert werden dürfen sie nur in Einzelleuchten mit magnetischer KVG/VVG-Elektronik und bei Austausch des normalen Starters durch einen mitgelieferten „Dummy“. Moderne Leuchtengehäuse mit elektronischem Vorschaltgerät (EVG) sind für diese billigen LED-Röhren ebenso tabu wie Tandemleuchten in Serienschaltung mit gemeinsamem Vorschaltgerät. Dafür gibt’s anderswo sehr spezielle, teurere Modelle. Die Lichtfarbe und -qualität der Baumarkt- und Discounter-Sonderangebote genügt für nüchterne Arbeitsbereiche wie Garage, Hobbykeller oder Abstellräume, für Treppenhäuser und eventuell auch Küchen – aber eher nicht für kuschlige Wohnräume oder dort, wo besonders hohe Farbtreue gefragt ist.

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Diese beiden „Müller-Licht“-Röhren mit 1,20 und 1,50 Meter Länge kennen Sie vermutlich schon länger. Vor zwei Jahren waren sie nämlich bereits Teil eines Premieren-Angebots bei Aldi Süd – damals kosteten sie noch rund 20 bzw. 25 Euro und arbeiten seither bei uns fleißig, anstandslos und flimmerfrei.

Die Leistungsdaten sind jedenfalls gleich geblieben: 1700 Lumen Lichtstrom aus 18 und 2000 Lumen aus 22 Watt. Aktuell fehlt jedoch der „Benjamin“: Die 60-cm-Röhre mit 10 W und 850 lm. Diese Länge hat jetzt stattdessen „toom“ im Sortiment: Für 12,99 € kriegen Sie dort ein namenloses T8-Leuchtmittel, das mit 900 Lumen aus nur 9 Watt deutlich effizienter ist.

Wichtige Daten fehlen mal wieder

Bei der mittleren Länge ist wiederum Aldi Süd im Vorteil, weil die 1,20-m-„Müller-Licht“-Röhre für knapp 14 Euro etwas mehr Helligkeit und Effizienz bietet als das rund 17 Euro teure „toom“-Modell mit ebenfalls 18 W. Keinen eindeutigen Sieger gibt’s in der 1,50-m-Klasse: Hier zahlen Sie für „Müller-Licht“-Qualität zwar mit 18,99 € einen Euro weniger, bekommen aber auch nur 2000 statt den von „toom“ versprochenen 2200 lm aus 22 Watt.

Eigentlich müsste man ja sowohl „toom“ als auch Aldi Süd ihre aktuellen Aktionsangebote um die Ohren hauen: Beide Anbieter verschweigen dort on- und offline wesentliche EU-Pflichtangaben wie den Farbwiedergabeindex und die Nennlebensdauer. Dabei wäre vor allem Letzteres ein starkes Argument für die Umrüstung von Leuchtstoff- auf LED-Röhren, weil beispielsweise die „Müller-Licht“-Modelle mindestens 30.000 Leuchtstunden und über 100.000 Schaltzyklen aushalten sollen. Da können Sie das Lampen-Auswechseln für einige Jahre vergessen.

LED-Umrüstung lohnt sich nicht immer

Meistens ist so ein Austausch übrigens nur sinnvoll, wenn die alten Röhren kaputt oder zu dunkel geworden sind, die Starter zu lange Reaktionszeiten haben oder die Leuchtmittel flackern. Außerdem dürfen Sie zumindest bei den hier vorgestellten Sonderangeboten keine Rundumstrahlung erwarten; sie spielen ihre (Licht-)Stärke vor allem dort aus, wo ein fokussierter Lichtkegel mit etwa der Hälfte eines Vollkreises gebraucht wird.

Den direkten Lumen-Vergleich verlieren die LED-Röhren nämlich trotz ihrer etwas besseren Effizienz. Schließlich haben neuwertige, herkömmliche 840er-„Neonröhren“ mit 18 Watt (60 cm) rund 1400 lm, mit 36 W (120 cm) etwa 3400 lm und mit 58 W (150 cm) weit über 5000 lm. In der Praxis geht davon jedoch mit der Zeit eine Menge verloren – zum Beispiel, wenn der Reflektor im Leuchtengehäuse erblindet ist und jede Menge Lichtstrom wirkungslos verschluckt. LED-Röhren wie die jetzt beworbenen bündeln ihr Licht dagegen selbst – ohne Hilfe eines Reflektors.

Außerdem sinkt der zusätzliche Verbrauch eines konventionellen Vorschaltgeräts nach der LED-Umrüstung erheblich – von mindestens 5 bis zu 13 Watt (die jeweils zur reinen Röhren-Leistung addiert werden müssen) auf nur rund 0,5 bis maximal 1 Watt.

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