LED-Außenwandleuchten bei Lidl: Bis zu 800 Lumen für knapp 20 Euro

Fünf LED-Außenwandleuchten-Modelle liegen ab morgen (Donnerstag, 3. September, Prospektausschnitt unten) in den Lidl-Filialen. Für 19,99 Euro bekommen Sie entweder einflammige Varianten mit Bewegungsmelder oder Leuchten ohne Sensor mit zwei hellen GU10-Strahlern.

Lidl-LED-Aussenleuchten-08-15LED-Licht für die Außenwände von Häusern, Garagen, Gartenhäuschen etc. wird immer effizienter und heller, aber netterweise nicht unbedingt teurer. Lidl hat beispielsweise ab diesem Donnerstag als Aktionsangebote für jeweils knapp 20 Euro fünf Edelstahl-/Acrylglas-Modelle von „Briloner Leuchten“, die laut EU-Vergleichstabelle ein bis zwei 50 Watt starke PAR16-Halogen-Spots ersetzen können (im Online-Shop leider schon ausverkauft).

Drei Varianten der Lidl-Eigenmarke „Livarno Lux“ haben einen integrierten, justierbaren Bewegungsmelder und einen nicht dimmbaren, aber auswechselbaren GU10-Hochvolt-LED-Retrofit-Strahler mit 5 Watt, 400 Lumen Lichtstrom, 3000 Kelvin Farbtemperatur und EU-Ökolabel A+. Abstrahlwinkel und Farbwiedergabindex werden leider verschwiegen, sind aber für diesen Leuchtentyp mit Chromreflektoren in der Realität schwer zu beziffern bzw. beim Außeneinsatz von LEDs auch nicht vorgeschrieben.

Ohne Bewegungsmelder wird’s doppelt so hell

Die beiden LED-Außenwandleuchten ohne Sensor bieten zum Ausgleich sogar zwei dieser GU10-Spots, die mit jeweils 400 lm nach oben und unten strahlen. Das übertrifft in der Gesamthelligkeit die meisten 60-Watt-Glühlampen, sorgt also nachts für weithin sichtbare Licht-Action an der Wand – mit nur 10 Watt Leistungsaufnahme.

Zum Vergleich: Genau so helle Leuchten kosteten vor gut einem Jahr bei „Bauhaus“ noch 49 Euro. Selbst Aldi Süd wollte für vergleichbare „Ranex“-Modelle mit etwas weniger Lichtstrom im Frühjahr 2014 noch rund 30 Euro (im April 2015 waren’s dann ebenfalls nur 19,99 Euro). Und in der Preisregion um 20 Euro gab es bei verschiedenen Anbietern nur wesentlich schwächere LED-Außenwandleuchten.

Mit Sensor etwas höherer Stromverbrauch

Die aktuell von Lidl beworbenen Sensorleuchten sind natürlich im Verhältnis zur Helligkeit etwas weniger sparsam als die 10-Watt-Varianten, weil Bewegungsmelder normalerweise einen Eigenverbrauch von 0,5 bis 1 Watt haben, der sowohl im Standby-Betrieb als auch bei aktivierter Leuchte anfällt. Statt bis zu 5 wird Ihr Verbrauchsmessgerät also eher rund 6 Watt anzeigen. Immerhin gibt’s hier keine Kompatibilitätsprobleme, wie sie häufig beim Zusammenspiel von sparsamen LED-Leuchten mit externen Sensoren auftreten, die ursprünglich für weitaus Watt-stärkere Halogenlampen konstruiert wurden.

Rätselhaft ist mal wieder die Lidl-Informationspolitik: Zwar wird freimütig die eher durchschnittliche Schutzart IP44 („spritzwassergeschützt“) genannt; die Pflichtangaben für die Nennlebensdauer der GU10-LED-Spots (Leuchtstunden, Schaltzyklen) fehlen jedoch sowohl in der Beilage als auch im Online-Angebot. Mit einer über die gesetzliche Gewährleistung hinaus gehenden Garantie dürfen Sie leider ebenfalls nicht rechnen.

Mehr zum Thema:

Verkappte LED-Schnäppchen bei Aldi Süd, toom und Lidl

LED-Tagebuch (KW 17): Aldi-Leuchten …

Blog-Leserfrage (13): Sensoren für LED-Außenstrahler?

7 Gedanken zu „LED-Außenwandleuchten bei Lidl: Bis zu 800 Lumen für knapp 20 Euro

  1. Warum haben Bewegungsmelder normalerweise einen Eigenverbrauch von 0,5 bis 1 Watt? Ich glaube Ihnen da schon aber ich frage mich warum so viel.
    In batteriebetriebenen Projekten sind Bewegungsmelder (PIR) mit einem Eigenverbrauch von einigen Mikroampere (bei 5 V) ueblich.

    Ich habe einen Panasonic Bewegungsmelder der mitsamt MSP430 Mikrocontroller und ein paar Widerständen und Kondensatotren weniger als 10 Mikroampere verbraucht (bei 3 Volt).

    Vermutlich entstehen die Verluste in den Aussenlampen beim Erzeugen vor Gleichspannung fuer die Elektronik aus 230 Netzspannung. Hat da jemand mehr Informationen?

    • Liegt vermutlich an der Relais-Steuerung von LED-geeigneten Bewegungsmeldern (die sparsameren Thyristorschaltungen vertragen sich häufig nicht mit vergleichsweise leistungsschwachen LED-Lampen). Die werden zwar meistens mit nur 0,1 Watt Standby-Verbrauch angegeben – das stimmt aber teils nicht. Blogleser Juergen hatte das mal nachgemessen und kam auf knapp 0,6 Watt.

      Steinel beziffert den Eigenverbrauch seiner Infrarot-Sensoren in diesem FAQ pauschal auf „< 1 Watt“. Dürfte auch eine Preisfrage sein - ich erwarte in diesen relativ billigen Lidl-Leuchten jedenfalls keine besonders stromsparende Top-Technik im Sensor.

      • Aha, danke! So ein Relais braucht tatsächlich einiges an Spulenstrom (120 mA bei 3 Volt, 0,35 Watt, laut Datenblatt bei Reichelt).

        Das wuerde zur Goobay Angabe passen, die Blogleser Juergen erwähnt hat. Allerdings zeigte sein Messgerät ja leider einen deutlich höheren Wert bei Ruhe (Juergen schrieb: Mein Meßgerät sagt: Ruhe: 0,59W; 4,96VA ; Relais angezogen: 0,55W; 5,25VA).

        Da sind die Hauptverluste wohl doch nicht im Relais.

        • Diese einfachen Bewegungsmelder haben Kondensatornetzteile. Hier wirkt ein Kondensator als kapazitiver Vorwiderstand. Die Spannungsstabilisierung wird über eine Z-Diode o.ä. realisiert. Damit entsteht auch im Standby Fall eine ähnliche Verlustleistung wie bei angezogenem Relais. Der kapazitive Vorwiderstand muß ja den Relaisstrom treiben können. Und wenn das Relais nicht angezogen ist, muß der Strom über die Z-Diode fließen, damit die Spannung begrenzt wird. Kondensatornetzteile sind bei konstantem Stromverbrauch, wie z.B. LED-Lampen effizient und günstig.

          Bei BWM sind sie leider nicht so energiesparend, aber aus Kostengründen derzeit sehr verbreitet. Und so lange man unter den gesetzlich geforderten Ruheleistungswert kommt, wird sich daran wahrscheinlich nicht viel ändern. Technisch gibt es heute weit bessere Netzteillösungen mit <0,1W Ruheleistung an 230V. Nicht wirklich sehr teuer, aber halt etwas teurer und evtl. größer.
          Es gibt auch billige und günstige batteriebetriebene PIR Module für 120.000 Auslösungen und dem zugehörigen Funkverkehr noch mit den ersten Batterien laufen. Technisch also machbar, aber wenn es niemand honoriert oder fordert, dann wird es nicht gemacht.

          Deshalb ist die EU-Ruhestromverordnung eine gute Sache. Hier muß ich die EU mal loben, auch wenn mir das in Anbetracht von Draghis neuer Geldverdünnungsaktion und den sonstigen Egoismen der Nationalstaaten von Tag zu Tag schwerer fällt.

          • Kondensatornetzteil! Ja – das ist die Erklärung – danke! Diese elenden Dinger weil es damit ein paar Cent biliger geht als mit einem vernünftigen Netzteil. Bei Kleinstverbrauchern (Mikrocontroller, Sensor, Funkmodul) mit weniger als 0,1 Watt Spitzenverbrauch habe ich dafür ja durchaus Verständnis (kann man sehr klein bauen) aber ständig ein halbes Watt zu verbraten weil irgendwann mal ein Relais eingeschaltet werden soll ist schon schade.

  2. Kondensatornetzteile eignen sich durchaus recht gut auch größere Lasten wie z.B.LED-Lampen mit 15W. Entscheidend sind ein konstanter Stromverbrauch und eine konstante Eingangsspannung. Wenn man 110V, 220V, 230V und 240V mit einem Netzteil abdecken möchte, ist das Kondensatornetzteil nicht die effizienteste Wahl.

  3. Im Jahr 2014 habe ich beim gleichen Angebot zugeschlagen. Gestern ist der erste Retrofit GU10 Led Strahler abgeraucht. Es sieht aus, als wäre einer der LED Chips durchgebrannt. Gleich habe ich die weiteren Strahler überprüft (insgesamt 4 Stück verbaut). Dabei ist mir bei einem Strahler gleich die Abdeckscheibe aus Glas entgegen gekommen. Bei genauerem Hinsehen fällt auf, dass die Abdeckscheibe beim durchgebrannten Strahler ebenfalls nicht dicht ist und somit wahrscheinlich durch die Luftfeuchtigkeit der Strahler zerstört wurde. Ich habe nun alle 4 Strahler ausgetauscht. Gerne übersende ich Interessenten entsprechende Bilder

Kommentare sind geschlossen.