Steinel „XLED Home 3“ bei toom: Teurer LED-Außenstrahler

Aktuell bewirbt die Baumarktkette „toom“ erstmals den leistungsstärksten LED-Außenstrahler von Steinel als Sonderangebot (Prospektausschnitt unten, gültig bis 30.11.). Mit über 1400 Lumen ist der „XLED Home 3“ zwar sehr hell, für 140 Euro (mit Sensor) aber auch recht teuer. Gibt’s günstigere Alternativen?

toom_XLED_Home3Bisher war der „XLED Home 1“ des ostwestfälischen Leuchtenpezialisten Steinel häufiger Gast in den Werbebeilagen der Baumärkte. Für rund 100 Euro bekamen Sie anfangs einen LED-Fluter mit Bewegungsmelder, knapp 15 Watt Leistungsaufnahme, 170 LED-Chips und rund 800 Lumen Lichtstrom.

Ab Mitte 2012 wurde eine andere und offenbar etwas effizientere Variante mit nur 12 Watt und 720 Lumen beworben, wie sie auch aktuell auf der Steinel-Website zu finden ist. Statt 170 sollen jetzt da drin 198 LEDs werkeln.

Ein wirklicher Ersatz für einen 150-Watt-Halogenstrahler war dieses Modell trotz entsprechender Behauptungen allerdings nie. Dafür hätte es wenigstens die doppelte Helligkeit liefern müssen. Seit Sommer 2012 rundet deshalb der „XLED Home 3“-Außenstrahler mit 18 Watt, 330 LEDs und 1426 Lumen das Steinel-Sortiment nach oben hin ab. Damit können Sie nun auch nominell etwa die Helligkeit von Halo-Flutern zwischen 100 und 150 Watt erreichen.

„toom“ spart sich den Halogen-Vergleich

Ungeachtet der seit 1. September geltenden neuen EU-Ökodesignverordnung bewirbt Steinel sein LED-Fluter-Flaggschiff immer noch als Ersatz für 300-Watt-Hochvolt-Halogenstrahler, obwohl diese problemlos 5000 Lumen schaffen – mehr als das Dreifache. Gut, dass sich „toom“ diesen Vergleich in seiner Werbung spart. Stattdessen nennt die Baumarktkette freimütig die Tageslicht-ähnliche, „kalt-weiße“ Farbtemperatur von 6700 Kelvin und die Schutzart IP44 (gilt beides für alle „XLED Home“-Modelle).

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Außerdem steht im Prospekt „bis zu 90% Energiesparpotenzial. Das würde bedeuten, dass maximal Halogenfluter bis 180 Watt ersetzt werden können und liegt damit erheblich näher an der Wahrheit als die 300-Watt-Vergleichsangabe von Steinel.

Sowohl Steinel als auch „toom“ verschweigen allerdings den Abstrahlwinkel und den Farbwiedergabeindex (Ra) der LED-Kompanie in der Leuchte. Ich tippe mal auf ca. 120 Grad (ein Drittel eines Vollkreises) und Ra 70 bis 75 – für Außenleuchten genügt das völlig. Der „toom“-Sonderpreis von 139,99 Euro ist absolut konkurrenzfähig und vergleichsweise günstig, zumal mit „5 Jahre Garantie“ geworben wird (Steinel selbst bietet laut Website nur drei Jahre).

Hellere und günstigere Alternative

Aber muss ein LED-Außenstrahler mit Bewegungsmelder in dieser Leistungsklasse wirklich so viel kosten? Nicht unbedingt. Regelmäßige Blogleser kennen beispielsweise meinen „Fluter-Geheimtipp“, der immer mal wieder in diversen Werbebeilagen auftaucht und meistens für nicht mal die Hälfte des „XLED Home 3“-Preises zu haben ist: Die “Lutec”-Leuchte von “Yaohua Lux”, der Beleuchtungstochter des chinesischen Unternehmens „Ningbo Utec Electric Co. Ltd.“, in Deutschland vertrieben von „Eco-Light“.
Lutec-Strahler-klein
Der Fluter (Bild links) erzeugt aus 24 Watt mit 8 LED-Modulen rund 1600 Lumen, hat also eine Energieeffizienz von gut 66 Lumen pro Watt (Steinel: ca. 79 lm/W). Die Farbtemperatur ist “neutral-weiß” (offiziell 4100 Kelvin), der Abstrahlwinkel liegt zwischen 60 und 90 Grad und der Farbwiedergabeindex geschätzt bei ca. Ra 75. Die Schutzart IP54 liegt sogar noch eine Latte höher als beim Steinel-Fluter – die „Lutec“ ist nicht nur gegen allseitiges Spritzwasser und Zugang mit einem Draht geschützt (IP44), sondern auch gegen „Staub in schädigender Menge“.

Seit April 2012 leuchtet sie von unserem Balkongeländer klaglos und zuverlässig den Treppenaufgang zur Haustür aus; die für Sensorleuchten typischen, häufigen Schaltvorgänge haben die Leuchte bisher nicht in die Knie zwingen können. Ich hoffe mal, dass das noch mindestens die nächsten fünf Jahre so bleibt – ganz ohne Garantie.

Update 25.11.: Ein Leser hat mir verraten, dass er gerade für knapp 60 Euro in seinem örtlichen „hagebaumarkt“ eine Variante dieses Fluters ohne Bewegungsmelder erworben hat. Dort gebe es auch eine Version mit Erdspieß und fünf Meter Kabel für rund 75 Euro. Im Online-Angebot habe ich keine Modellvariante dieses „Lutec“-LED-Außenstrahlers gefunden – gibt’s also wohl nur „offline“.

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8 Gedanken zu „Steinel „XLED Home 3“ bei toom: Teurer LED-Außenstrahler

  1. Wo die Lutec paßt, ist sie sicher eine gute Wahl.
    Und wenn man mit einem Strahler von oben her den Weg erleuchten kann paßt das um so besser.
    Januar 2012 habe ich in einem heute nicht mehr existierenden Baumarkt der Festungsstadt eine Steinel X1 zum damaligen Sonderpreis von 88 EUR erstanden und eine alte Hoflampe ersetzt, deren Glas zersprungen war.
    Dabei war ich natürlich nicht frei in der Wahl des Anbringungsortes. Das machte die Umrüstung von Schalterbetrieb auf Bewegungsmelder etwas schwieriger und so war ich recht froh, daß der Bewegungsmelder der Steinel eine hohe Reichweite hat und in recht großen Winkelbereichen eingestellt werden kann. Auch den Reflektor kann man verstellen, wenn auch nicht ganz so weit wie von mir gewünscht. Wahrscheinlich wäre ich mit der Lutec an die Grenzen gekommen.
    Wer also so einen Fluter braucht, sollte prüfen, ob die einfacheren Befestigungs- und Ausrichtungsmöglichkeiten des Lutec zum Einsatzfall passen. Falls ja, ist man damit gut bedient. Ansonsten bietet der Steinel etwas mehr Einstellmöglichkeiten.
    Und er hat einen dritte Anschlußleitung parallel zum Relaiskontakt, mit der man entweder eine zusätzliche Lampe ansteuern oder den Strahler mit einer externen Ansteuerung schalten kann.
    So habe ich noch einen billigen (<10EUR) Goobay-Bewegungsmelder zusätzlich verwendet, um von der Hausecke abgeschattete Bereiche zu überwachen.
    Die Montage des Steinel ist dank einer Steckverbindung recht einfach. Die kompakte und leichte Anschlußplatte kann recht entspannt vormontiert werden. Der eigentliche Strahler mit seinem Gewicht wird dann nur noch angesteckt.
    Wenn ich mich recht erinnere, hat die Lutec ca. 4000K während die XLED1 mit 6700K angegeben ist. Mir persönlich wären die 4000K lieber. Aber eine Hoflampe muß normalerweise nur "hell machen".
    Heute bekommt man die XLED Home 1 für ca. 70 EUR und den 3 für 140 EUR z.B. bei Voelkner. Dort gibt es ab und an Gutscheinaktionen. Vor wenigen Tagen hätte man so die 1 für 53 EUR und die 3 für 130 EUR bekommen.

    • Danke für die hilfreichen Ergänzungen – da ist erkennbar ein „Praktiker“ am Werk. 😉 Ich hatte übrigens mit dem alten Strahler – einem Steinel-Fluter mit 150-W-Halogenstab – erheblich mehr Montageprobleme. Um mit ihm die gewünschte Abstrahlrichtung zu erreichen, musste ich mir eine abgewinkelte Holzplatte (so ’ne Art Keilform) als 90-Grad-Zwischenstück basteln (gilt übrigens laut diverser Amazon-Rezensenten offenbar auch für die „XLED Home 1“). Das war bei der Lutec unnötig.

      An die offizielle Farbtemperatur des Lutec-Fluters musst Du Dich übrigens nicht erinnern, die steht oben im Beitrag: 4100 Kelvin.

  2. Hallo,

    habe mir letzte Woche nachdem ich ihren Bericht gelesen hatte den “ Fluter – Geheimtipp “ ohne Bewegungsmelder bestellt, aktuell für ca. 73€ zu haben. Nach ein paar Tagen war er dann auch da und somit auch gleich die erste Enttäuschung beim auspacken, das Gehäuse an dem der Strahler angeschlossen wird war bereits abgebrochen, dieses ist nur mit einen dünnen Plastikrohr mit den Strahler verunden. Hab ihn dann trotzdem mal kurz neben meinen Steinel X LED Home 1 angeschlossen um einen Vergleich zu haben und war wiederum enttäuscht, da ich mir aufgrund ihres Berichtes einiges mehr in Sachen “ Ausleuchtung und Helligkeit “ erwartet habe. Das Teil also wieder eingepackt und zurückgeschickt.( Ist die 73€ nicht wert)
    Fazit: Der Steinel ist zum etwa gleichen Preis zu haben und von der Qualität, Verarbeitung, Eintellmöglichkeitnen und Helligkeit deutlich besser.

    • Das tut mir leid. Allerdings überrascht mich die Einschätzung doch sehr, dass 1600 Lumen dunkler wirken sollen als 720 lm. Da tippe ich fast auf ein rundum mangelhaftes Lutec-Exemplar.

  3. Wir sind mit der Steinel schon zufrieden. Schön geht anders. Die Ausleuchtung gefällt. Der Sensor registriert auch zuverlässig Nachbars Kater. Allerdings ist in das Gehäuse des LED-Panel irgendwann Feuchtigkeit eingedrungen. Ein paar Stunden trocknen und die Verbindung mit schwarzem Abisolierband sauber verklebt hat geholfen. Eine Aussenleucht sollte so konzipiert sein, dass das nicht passiert. Trotzdem interessiere ich mich gerade für die Steinel mit dem Solar-Panel XSolar LS.

  4. Hallo,
    habe viel über LEDs bei Ihnen gelesen. Vielen Dank für den Blog.

    Sie empfehlen oben LED-Scheinwerfer mit einer oder nur wenigen Hochleistungs-LED.
    Wie stehen Sie zu der Blendwirkung?
    Ich hatte mir mal einen 10W-LED-Scheinwerfer (eine LED) gekauft und war erschüttert von der Blendung und habe ihn zurückgeschickt.
    Ich meine mich zu erinnern aufgrund damaliger Internetrecherche, dass die mit nur einer LED sogar gegen eine Vorschrift verstoßen und kein CE-Zeichen tragen dürften?!?
    Wie sehen Sie das?
    Mfg

    • Eine solche Vorschrift wäre ziemlich unsinnig, weil es immer mehr Fluter mit sehr hellen CoB-LEDs gibt, die auch nur eine einzelne Lichtquelle darstellen. Für fast jede starke LED-Leuchte oder -Lampe gilt: Nicht direkt ‚reinschauen – ist bei herkömmlichen Glühfaden- oder Halogenlampen aber ähnlich gefährlich.

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