LED-Deckenfluter mit Leseleuchte gibt’s ab diesem Montag (3. Februar, Prospektausschnitt unten) in den „Penny“-Märkten. Was genau Sie da für knapp 60 Euro kriegen, verrät Ihnen die Werbung aber nicht – und die beworbene Energieeffizienzklasse ist vermutlich auch noch falsch.
Eine große, integrierte LED-Standleuchte mit EU-Ökolabel A++ für nur 59,99 Euro – davon konnten wir 2013 höchstens träumen. Bleibt allerdings möglicherweise auch 2014 nur ein Traum. Denn was uns „Penny“ da diese Woche weismachen will, kann ich nicht so recht glauben.
Geht schon damit los, dass uns die Prospektmacher bei den zwei „Style Fair“-LED-Deckenfluter-Varianten nur die Farbe und Höhe des Gestells sowie die Existenz von „festverbauten LED-Leuchtmitteln“ verraten. Leistungsaufnahme, Helligkeit, Abstrahlwinkel, Farbtemperatur, Farbwiedergabeindex? Das lesen Sie eventuell morgen im Laden auf der Verpackung – vorher ist das noch nicht mal auf der „Penny“-Website zu sehen.
Dann spekulieren wir mal auf der Basis von ähnlichen LED-Leuchten: In den Flutern stecken wahrscheinlich 28 nicht auswechselbare SMD-Chips à 0,5 Watt drin, in den Leseleuchten sind’s vermutlich sieben Stück. Inklusive Vorschaltelektronik dürften das insgesamt rund 18 Watt sein.
In dieser Leistungs- und Preisklasse können Sie rund 1100 Lumen Lichtstrom oben (entspricht etwa einem 75-Watt-R7s-Halogenstab) und 245 lm unten (etwa so hell wie ein 25-Watt-Halo-Spot) erwarten – jeweils in „warm-weißer“ Farbtemperatur mit ca. 3000 Kelvin und einem sehr breiten Halbwertswinkel von rund 120 Grad. Die Bezeichnung „einstellbar“ darf wahrscheinlich nicht als „dimmbar“ missverstanden werden, und der Lichteindruck könnte für Halogen-Fans zumindest anfangs gewöhnungsbedürftig sein. Update 03.02.: Inzwischen hat ein Blog-Leser nachgeschaut und meine Vermutungen in seinem Kommentar unten bestätigt.
Auf „A++“ komme ich beim Nachrechnen nicht
Bei einem Abstrahlwinkel von über 90 Grad gelten beide Lichtquellen laut EU-Verordnung nicht als „Akzentbeleuchtung“, sondern müssen bei der Beurteilung der Energieeffizienz als „Rundstrahler“ betrachtet werden. In keinem Fall würde das aber für das beste Öko-Label A++ reichen.
Der Fluter alleine kommt laut meiner Rechnung allenfalls abgerundet auf einen Energieeffizienzindex (EEI) von 0,17, was knapp für A+ reichen würde – sonst wär’s nur A. Die Leseleuchte hätte zwar den besseren Wert mit EEI 0,13, dürfte für A++ aber höchstens bei 0,11 liegen. Bei beiden Kalkulationen habe ich sogar wohlwollend die Trafo-Verlustleistung (oder den „Stand-by“-Verbrauch) unter den Tisch fallen lassen.
Wachsweiches Öko-Label wäre korrekter
Streng nach der ab 1. März auch für integrierte Leuchten geltenden EU-Ergänzungsregelung müsste „Penny“ ohnehin beide Einstufungen für sich behalten. Denn bei solchen Modellen mit nicht auswechselbaren LED-Leuchtmitteln darf es offiziell nur ein sehr diffuses Öko-Label geben (Beispiel links). Hier muss der Kunde leider frei Schnauze raten, ob er nun ein Produkt der Effizienzklasse A, A+ oder A++ gekauft hat – der Aufdruck lässt alle drei Möglichkeiten offen. Update 03.02.: Inzwischen weiß ich, dass auf der Verpackung genau jene, korrekte Version des EU-Ökolabels zu sehen ist.
„Penny“ wäre gut beraten gewesen, dieses Label schon vor dem Stichtag in seiner Werbebeilage zu verwenden und außerdem zumindest die wichtigsten Leistungsdaten der LED-Deckenfluter zu veröffentlichen. Dann hätte der LED-Laie (und das sind die meisten Verbraucher) wenigstens ein paar korrekte Anhaltspunkte für seine Kaufentscheidung und würde nicht durch eine mutmaßlich falsche A++-Angabe hinters Licht geführt.
Vielleicht wollte „Penny“ damit aber nur das oben auf der Beilagenseite geäußerte Versprechen „immer wieder überraschend“ einlösen, was dann irgendwie auch gelungen ist.
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Hier die Daten der Penny-Lampe:
Lebensdauer: 20.000h
Fluter: 14,4 Watt, 1100 lm
Leseleuchte: 3,5 Watt, 245 lm
Höhe: 185 cm
KEIN Dimmer!
3000 Kelvin
Ra: >80
Anlaufzeit: unter 2 Sekunden
Anzahl Schaltzyklen: 10.000
Größe der einzelnen LEDs: 5,6 mal 3 mm
Ich bin richtig sauer auf Penny. Was ist so schwer daran, die Daten abzudrucken? Sie stehen doch alle auf der Verpackung!
Hätte ich die Daten vorher gehabt, hätte ich nicht so früh aufstehen müssen und um 7 Uhr vor dem Penny stehen…
Außer mir hat sich übrigens niemand für die drei vorhandenen Lampen interessiert.
Danke für’s Nachschauen! Da lag ich mit meinen Vermutungen ziemlich genau auf dem Punkt. Insofern hattest Du die Daten ja auch schon vorher, wenn Du gestern den Beitrag gelesen hast. 😉