Noch bis zum kommenden Samstag (23.2.) bewerben einige Filialen der „toom“-Baumarktkette LED-Einbauleuchten von „Paulmann“ sowie LED-Spots von Philips (Prospektausschnitte unten, regional unterschiedlich). Echte Sonderangebote kann ich hier aber leider nicht entdecken.
Es ist nicht das erste Mal, dass „toom“ LED-Einbauleuchten in seine Werbebeilagen einbaut. Bisher hat mich aber keines dieser „Sonderangebote“ nach näherem Hinsehen überzeugt. Aktuell sind beispielsweise „Paulmann“-Niedervolt-Leuchten mit Trafos und Einbaurahmen/-fassung als Dreier-Sets in den den Regalen. Lobenswert: „Toom“ verrät fast alle wichtigen Werte – Farbtemperatur, Lichtstärke, Abstrahlwinkel, Leistungsaufnahme, fehlende Dimmbarkeit und die Maße der Komplettleuchten.
Was ich mir noch wünschen würde, wären Angaben zum Lichtstrom in Lumen, dem Farbwiedergabeindex und die vermutlich fehlende Austauschbarkeit bzw. Sockelbezeichnung der LED-Leuchtmittel. Dazu findet man allerdings auch auf der „Paulmann“-Website nichts. Das „Premium-Einbauleuchten“-Set (im Prospektausschnitt links) hat eine Trafo-Leistungsaufnahme von ca. 9 VA; in jedem der drei Spots leuchtet offensichtlich ein 3 Watt starkes LED-Modul mit schätzungsweise rund 180 Lumen.
Luxus-Preis für Mini-Rahmen
Angesichts des engen Abstrahlwinkels von 30 Grad und den 345 Candela Lichtstärke kann ein Spot etwa einen herkömmlichen 25-Watt-Niedervolt-Halogenstrahler ersetzen – die Lichtfarbe wirkt allerdings deutlich kälter. Außerdem ist die Gesamtkonstruktion mit nur 6×6 cm Außenmaß ziemlich winzig. Der bereits reduzierte Preis von knapp 80 Euro ist dafür noch deutlich zu hoch. Wer sich anständige Marken-LED-Lampen und Einbaurahmen/-Sockel separat kauft, bekommt in der Regel Besseres billiger.
Dabei muss es keine 12-Volt-Lösung mit zusätzlichem Trafo sein, die durchaus problematisch werden kann. Es gibt viele wundervolle, effiziente LED-Spots mit GU10-Sockel, die Sie ohne Weiteres direkt an 230 Volt anschließen können. Selbst beim Einbau in die Badezimmerdecke müssen Sie keine großartigen Sicherheitsbedenken haben.
Verwirrende Watt-Angaben
Das gilt genau so für die „Micro Line“-Möbel-Einbauleuchten (Beilagenausschnitt oben rechts). Auch hier schreiben die Prospektbastler was von „3x LED 3W“. Die dort integrierten, nicht auswechselbaren Spots haben aber nichts mit denen der „Premium-Einbauleuchten“ zu tun. Die „Paulmann“-Website gibt die Leistungsaufnahme dieses Dreier-Sets mit 13,2 Watt und die Trafoleistung mit 12 VA an – es wird also mehr Strom verbraucht. Offensichtlich leuchten in jedem Spot drei „warm-weiße“ Einzel-LEDs. Die haben jedoch sicher nicht 3 Watt pro Stück, sonst würde ja schon ein einzelner Spot ca. 9 Watt ziehen und eine enorme Helligkeit verbreiten.
Stattdessen lässt die Leistungsangabe „70 Candela bei 100° Abstrahlwinkel“ darauf schließen, dass hier ebenfalls pro Spot nur rund 180 Lumen Lichtstrom erzeugt werden – jedoch weitaus breiter gestreut. Ich tippe mal auf ca. 1,2 Watt pro LED-Chip bzw. 3,6 Watt pro Spot. Der zu 13,2 Watt fehlende Rest von 2,4 Watt wäre dann die Verlustleistung des Trafos.
Ein direkter Vergleich mit Halogenstrahlern ist wegen der sehr unterschiedlichen Abstrahlcharakteristik nicht möglich: 100 Grad bedeuten etwa einen dreimal so großen Lichtkegel als der von üblichen Halos (rund 35 Grad) – mit entsprechend geringerer Helligkeit pro Raumwinkeleinheit. Rund 100 Euro sind zwar billiger als der offizielle „Paulmann“-Preis, aber weit jenseits von dem, was bei eigener Suche nach separaten Alternativen möglich wäre.
Alternativen im selben Baumarkt
Wenn Sie etwas mehr Einbautiefe als die 4 bzw. 3 cm der aktuell angebotenen Sets realisieren können, finden Sie eventuell schon im selben Baumarkt einen Ansatz (Prospektauschnitt rechts): Die Philips-Reflektor-LED-Lampen für 9,99 (GU10/230V) und 12,99 Euro (GU5.3/12V) eignen sich wegen ihrer Halogenspot-identischen Größen für fast jeden handelsüblichen Einbaurahmen.
Die in der Beilage fehlenden Daten kriegen Sie von mir: Der GU10-Spot hat 165 Lumen, einen Abstrahlwinkel von 36 Grad und einen Farbwiedergabeindex von Ra >80; der GU5.3-Spot haut 210 Lumen ‚raus, hat ansonsten die gleichen Werte und kann durchaus sogar einen 25W-Halogenstrahler ersetzen.
Die von „toom“ beworbenen Preise sind jedoch keine „Sonderangebote“, sondern nur die regulären Preisempfehlungen von Philips. Woanders gibt es beide billiger (wenn man die Versandkosten nicht berücksichtigt – aber zum Baumarkt fahren kostet ja ebenfalls Geld). Immerhin hat sich „toom“ jetzt offensichtlich von seinen früheren „Mondpreisen“ für Philips-LED-Lampen verabschiedet – auch ein Fortschritt.