Blog-Leserfrage (3): LED-Spots für Dachschräge und Esstisch

Es ist höchst empfehlenswert, sich vor dem Umstieg auf LED-Beleuchtung ein paar Gedanken zu machen: Was habe ich bis jetzt? Was will ich künftig haben? Was brauche ich dafür? Und wie viel darf es kosten? Solche und ähnliche Fragen von Blog-Lesern kriege ich immer mal wieder über’s Feedback, ab und zu gebe ich das individuelle Problem dann auch hier zur Diskussion weiter. Heute geht’s um den LED-Ersatz von Halogenspots in einer Dachgeschosswohnung.

Philips GU 10 Leuchtbild
Das Leuchtbild eines 4 Watt starken Philips-GU10-LED-Spots in meiner Dachschräge. Solche Lampen kämen eventuell für den geschilderten Einsatz in Frage. (Fotos: W. Messer)

Blog-Leser Thomas schrieb mir:

Ich bin über deine Beiträge auf HUKD auf deinen Blog gestoßen, weil ich gemerkt habe, dass du von den LED-Lampen richtig viel Ahnung hast. Unser Wohnzimmer ist in einem großen ausgebautes Dachgeschoss, das durch sechs Strahler, die zur Decke hin gerichtet sind (quasi ein offener Giebel) beleuchtet wird. Diese GU10-Strahler will ich nun durch LEDs ersetzen. Welche Marke bzw. welches Produkt würdest du mir dafür empfehlen? Sollte eher günstig sein, aber keine China-Kracher 😉

Auf meine Nachfrage zu ein paar Details der Situation gab mir Thomas noch diese Infos:

Die Spots sind nicht dimmbar. Es handelt sich um je drei Spots pro Seite des Raumes (also jeweils dort, wo am oberen Ende der senkrechten Wand das Dach schräg nach oben läuft). Zwischen den Spots ist jeweils ca. ein Meter Abstand. Diese sind direkt auf Quer-Balken befestigt und Strahlen parallel mit der Dachschräge zur Giebelspitze. Ich weiß nicht, ob das so optimal ist, aber es ist nur eine Mietwohnung und uns gefällt es so. Im Moment sind sogar drei defekt (zum Auswechseln braucht man eine große Leiter) und es ist uns auch mit dieser indirekten Beleuchtung hell genug bzw. ich finde die Atmosphäre sogar angenehm. Wenn man dann doch mehr Licht braucht, gibt es immer noch eine Leselampe. Wieviel Watt die haben, weiß ich im Moment nicht.

Ach ja: In unsere Esstischlampe würde ich auch gerne LED einbauen. Das ist so eine komische Lampe, wo auch 2 GU10 Strahler drin sind und noch 2 andere Birnen, das weiß ich gerade nicht auswendig (bin gerade nicht zu Hause). Die Lampe hängt unter der Decke und die Spots strahlen direkt auf den Esstisch. Da wäre mir wichtig, dass die Spots wirklich hell sind. Ich hab mich gestern Abend mal ein paar Stunden durchs Netz gelesen und würde jetzt im Moment zu diesen Philips tendieren (4 Stück für 35 € mit Digitalo-Gutschein). Oder lieber die von LCTW für 10 €?

LCTW/5W/GU10-Leuchtbild
Das Leuchtbild eines der 5W-GU10-Spots von LCTW mit 250 Lumen Lichtstrom an meiner Tonstudio-Dachschräge: Abstrahlung und Lichtfarbe können auch Halogen-Fans zufrieden stellen.

Meine spontane Antwort:

Die Philips-Spots sind an sich okay, haben aber einen etwas enger und schärfer definierten Lichtkegel als die LCTWs, sind etwas dunkler und leuchten etwas „kälter“ – in diesem Blog-Beitrag kann man das sehen. Bei LCTW sind die 5-Watt-Spots sehr empfehlenswert, für höhere Ansprüche gäbe es aber auch auf Anfrage (nicht im Online-Shop erhältlich!) noch dimmbare 7-Watt-Spots für 13,70 Euro. Davon habe ich zehn Stück und finde sie für diesen Preis regelrecht grandios als Halo-Ersatz. Sie haben noch dazu den Vorteil, dass Du nachträglich einen handelsüblichen Phasenabschnittdimmer statt des Schalters in die Wand klatschen und dann das Licht je nach Geschmack zwischen 10 und 100 Prozent regeln kannst. Sind in diesem Beitrag weiter unten.

LCTW/GU10/7W-Leuchtbild
Das Leuchtbild des dimmbaren 7 Watt-LCTW-Hochvolt-LED-Strahlers mit 350 Lumen. Bei diesem Foto hatte ich den Ausschnitt größer gewählt als beim 5W-Spot oben, weil hier die Lichtkeule deutlich heller ist und weiter reicht. Die abgebildete Farbtemperatur liegt ziemlich nahe an der Realität.

Da ich logischerweise nur LED-Spots empfehlen kann, die ich selbst schon getestet habe, und bei Weitem nicht alles auf dem Markt kenne, gibt es sicher noch weitere Tipps für Thomas. Am Besten schreibt Ihr Eure Vorschläge (in der gewünschten günstigen Preislage und mit Begründung) unten in die Kommentare ‚rein – vielen Dank!

P. S.: Möglicherweise gibt es die Philips-Spots noch bis Samstag in Ihrem „Praktiker“-Baumarkt für unschlagbare 6,99 Euro. Zu diesem Preis bewirbt die Kette jedenfalls in ihrer aktuellen Werbebeilage die 6 Watt starken E27-LED-„Birnen“ mit 350 Lumen aus der Philips-„low budget“-Serie – mit dem Zusatz „in versch. Ausführungen erhältlich“. So sieht das im Prospekt aus:

Praktiker/Philips

Die Nachfrage beim nächstgelegenen „Praktiker“ in Rastatt (Baden) ergab: Die GU10-Spots sind tatsächlich zum Niedrigpreis im Regal, die anderen Philips-Lampenversionen (inklusive der beworbenen E27) wurden noch nicht geliefert. In anderen teilnehmenden Märkten gilt der Preis für alle Modelle, auch für bereits ausverkaufte. Diese könnten, wie mir ein Blog-Leser mitteilte, bis Samstag zum Angebotspreis bestellt werden.  

Mehr Beiträge zum Thema:

LED-Licht zum Frisieren: Die Blog-Leserfrage

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Blog-Leserfrage (4): LED-„Tageslicht“ für den Arbeitsplatz?

14 Gedanken zu „Blog-Leserfrage (3): LED-Spots für Dachschräge und Esstisch

  1. Die 5W LCTW-Spots kosten im Sechserpack bis 30. November nur 42€ – also sagenhafte 7€/Stück 🙂

    Bei Praktiker in Karlsruhe gibt’s keine reduzierten LED-Lampen, dafür ab der letzten Novemberwoche 25% Rabatt.

  2. @ Wolfgang, H.G. Kucharski, Chris:
    .
    Haben diese LCTW-Spots standardmäßig 3 Jahre Garantie (auch ohne Club-Anmeldung bei LCTW)?
    .
    Was mir bei LCTW allgemein auffällt, sind die fehlenden Schaltzyklus-Angaben.
    Wäre hier einmal ein Test möglich mit einer Blitzgerät bzw. wie sehen hier Eure Langzeiterfahrungen aus?
    .
    Im Grunde genommen ist der graue Design-Spot ja technisch identisch mit dem weißen (und der wiederum wurde ja schon als baugleich zum LEDON 5W Spot gesehen). Dann müsste dieser ja logischerweise ebenfalls diese 1.000.000 Schaltvorgänge erreichen, was natürlich mangels Nachtestung so nicht endgültig bewiesen ist, oder?

  3. @Johannes: Ja zur ersten Frage – siehe die AGB.
    Zu Frage 3: Auch wenn sichtbare Teile der LCTW-Spots große Übereinstimmung mit LEDON-Teilen aufweisen, heißt das noch nicht viel für die „Innereien“ und damit auch nicht für die Schaltfestigkeit. Da kann es sowohl im Positiven wie im Negativen Abweichungen geben.

  4. @ Wolfgang:
    Ja, war auch meine Überlegung. In Deinen Tests hast Du die Vorschaltelektronik selber ja nicht angeschaut. Auch hast Du im Test beschrieben, dass diese (undimmbaren) LCTW Spots eine minimale Einschaltverzögerung aufweisen, was man bei LEDON bei undimmbaren Varianten eigentlich nicht kennt.
    .
    Das Kundenfeedback für LCTW liest sich ansonsten ja sehr gut.
    Ganz unrelevant finde ich die Frage nach der Einschaltverzögerung allerdings nicht, in einem Hausflur (in Österreich ‚Hausgang‘) – vorausgesetzt man lässt die Lampen nicht durchgehend eingeschaltet, können bei einer Familie ohne weiteres an die 20 Schaltungen oder mehr pro Tag vorkommen…

  5. Hallo in die Runde,
    das sind mal wieder interessante Diskussionen über unsere LED-Lampen.
    Danke für das Interesse.
    Das mit der Garantie ist ja schon geklärt.
    Die Spots mit dem weißen Gehäuse sind (aus elektronischer Sicht) direkt mit den Spots im silberfarbenen Gehäuse vergleichbar. Die Schaltfestigkeit ist nicht angegeben, liegt allerdings bei 1 Mio. Schaltvorgängen.
    Wir müssen bedenken, dass die Allermeisten unserer Kunden mit diesem Wert auch nichts anfangen können. Der Verbraucher ist doch eh schon häufig mit den notwendigen Angaben überfordert. Da geht’s auf einmal um Lumen, Candela, CRI, Kelvin, Lebensdauer, Schadstoffgehalt (ROHS), GS, CE……
    Übrigens, das 1-Jahr-On-Line-Danke-Angebot an unsere Kunden (inzwischen mehrere tausend Privatkunden) gilt bei den Spots nur für die mit dem weißen Gehäuse. Viele Grüße in die Runde!

  6. @Johannes: Wie kommst Du jetzt darauf, dass die minimale Einschaltverzögerung (< 1 sek.) ein Problem sein oder irgend was mit der Lebensdauer zu tun haben könnte? Meistens sind solche Verzögerungen bei qualitativ hochwertigen Lampen auf größere Puffer-Kondensatoren zurückzuführen, was der Stabilität der LED-Stromversorgung dient und damit der Lebensdauer zugute kommt. Und selbst bei 20 Schaltungen pro Tag ergibt das nur 7300 pro Jahr - da vergehen schon ein paar Jahre bis zur Million 😉

  7. @ Wolfgang:
    Danke für die Info.
    Das Ganze ist natürlich eine Technikerfrage. Nach meiner Beobachtung diverser namhafter Marken kommt diese Einschaltverzögerung eher bei dimmbaren LEDs vor, ich vermute, weil es hier technisch einfach unumgänglich ist. Die Osram A60/75 haben zB. trotz Dimmbarkeit keine Verzögerung – also machbar ist das auch so man will (und besagte Lampe ist sicher gut konstruiert).
    Grundsätzlich würde ich meinen (und Probleme macht idR. die Vorschaltelektronik), dass das 20-malige ‚Aufladen‘ eines Kondensators täglich einfach was Anderes ist, als 1 bis 2-malig. Dh. dimmbare Lampen zB. in einem Hausflur ungedimmt zu verwenden, würde ich persönlich als nicht zielführend sehen. ZB. bei undimmbaren LEDON scheint der Einschaltstrom nicht zuerst noch durch x-fache (‚bremsende‘) Vorschaltelektronik zu laufen, sondern möglichst rasch durchgeschaltet zu werden.
    Falls ich total falsch liege, kann’s Thomas Mayer als Fachmann ja korrigieren 😉
    .

  8. @Johannes: Meines Wissens trocknen Kondensatoren nicht wegen Ein- und Ausschaltvorgängen, sondern durch Wärme aus. Insofern sollte die Ausfallwahrscheinlichkeit eines Elkos bei längerer, ununterbrochener Leuchtdauer einer LED-Lampe (wegen der dadurch entstehenden hohen Temperaturen) höher sein. Ich habe das aber mal an LEDON weitergeleitet – mal sehen, ob jemand hier antwortet.

  9. @ Wolfgang:
    Besten Dank – es bleibt also spannend hier! 😉

  10. Hallo!

    Diese Einschaltverzögerung tritt nur bei den dimmbaren Varianten auf. Neueste dimmbare LED-Lampen setzen in der Vorschaltelektronik Steuer-ICs ein, welche weitgehend digital arbeiten. Diese ermöglichen im Gegensatz zu älteren gemsicht digital/analog arbeitenden Steuer-ICs eine wesentlich bessere Dimmbarkeit. Diese Steuer-ICs benötigen eine gewisse Startzeit bis sie detektiert haben ob ein Dimmer angeschlossen ist und wie der eingestellt ist. In der Regel ist diese Startzeit deutlich unter 0,5 sec.

    Viele Grüße

    Thomas Mayer

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