Immer mal wieder bekomme ich Anfragen zu speziellen Lichtproblemen, die mit passenden LED-Leuchtmitteln gelöst werden können. Meistens beantwortete ich diese Mails privat und niemand sonst kriegt es mit. Manche Fragen veröffentliche ich aber nach Rücksprache gerne hier im Blog, wenn sie auch andere Leser interessieren könnten und weil ich auf Hilfe in den Kommentaren hoffe.
Um die Beleuchtung des Schreibtisches oben rechts geht es bei dieser Blog-Leserfrage. Das „P“ auf dem Tisch kennzeichnet eine Lichtquelle mit einer Philips-Kompaktleuchstofflampe. Der Durchbruch rechts führt in ein Nebenzimmer; eine Dachschräge gibt es nicht. Die Dreier-Spotleiste kann auch versetzt werden.
Andreas aus Tübingen ist offenbar erst seit kurzer Zeit Leser dieses Blogs, steht aber wohl schon länger der LED-Beleuchtung aufgeschlossen gegenüber. Seine Frage betrifft den beruflichen Einsatz:
„Ich möchte meinen Arbeitsplatz mit LEDs beleuchten, da ich ca. 10 Stunden am Tag dort arbeite. Zur Zeit habe ich nur eine Philips Tornado 23W CDL865 mit angeblichen 1450 Lumen, da ich eine Tageslichtquelle haben wollte, und drei Strahler (Philips E14/4W-LED-Reflektor, 180 Lumen, bei 36° Abstrahlwinkel), die von der Decke leuchten.
Allerdings ist das immer noch sehr dunkel und das größte Problem: Man bekommt noch selten tageslichtartige LEDs, also mit ca. 6500 Kelvin. Die drei Spots können jederzeit verlegt werden, damit sie eher von oben direkt auf den Tisch strahlen. Hast du da eventuell ein paar Ideen bzw. die Links zu den guten LEDs?“
Die Spots schaden mehr, als sie nützen
Meine ersten Gedanken dazu: Allgemein würde man eher eine Farbtemperatur von ca. 5000 bis 5500 Kelvin als „tageslichtweiß“ bezeichnen, 6500 K sind normalerweise sogar als Arbeitslicht etwas zu „kalt-weiß“. Häufig mangelt es solchen LED-Lampen auch an der nötigen Farbtreue. Besser als Kompaktleuchstofflampen sind sie natürlich meistens dennoch.
Die „P“-Position auf dem Tisch ist für Rechtshänder korrekt; Linkshänder sollten die Leuchte wegen des Schattenwurfs rechts aufstellen. Die drei 180-Lumen-Spots schaden an dieser Stelle des Raums mehr, als sie nützen. Sie leuchten im Rücken des „Werktätigen“ und sorgen vermutlich mindestens für einen „Kopf-Schatten“ auf dem Tisch. Falls die einzelnen Strahler drehbar wären, würde ich sie als Akzentbeleuchtung für andere Teile des Raumes verwenden und nicht für den Schreibtisch.
Besser homogenes Licht ohne Schattenwurf
Die ideale Arbeitsbeleuchtung sollte dagegen beispielsweise ein Fenster mit homogenem Tageslicht imitieren, darf nicht blenden, keine großen Schatten werfen und muss auch nicht unbedingt Platz auf dem Tisch wegnehmen. Das funktioniert bei einer Dachschräge beispielsweise sehr schön mit einer leicht modifizierten Osram-Luminestra-LED-Unterbauleiste (gibt’s auch stärker).
Da es in Andreas‘ Zimmer in Tübingen aber keine Schräge gibt, fällt mir als Lösung spontan eine an der Decke montierte und leicht abgehängte LED-Pendelleuchte (im PR-Bild links eine dimmbare Philips „Celino“) direkt über dem Tisch ein. Meiner Erfahrung nach ist eine „neutral-weiße“ Farbtemperatur von 4000 bis 5000 K „kühl“ genug und rund 1200 Lumen Lichtstrom (wie bei dieser recht günstigen Leuchte) reichen ebenfalls locker aus.
Sie sollte ähnlich lang wie der Schreibtisch sein und nicht allzu breit abstrahlen. Abgehängte LED-Panels sind deshalb weniger zu empfehlen.
Die Investition in so eine Lösung ist erstmal kein Pappenstiel. Wer aber 10 Stunden täglich damit arbeiten muss, für den macht sich ordentliche Beleuchtung schon am ersten Tag bezahlt.
Alternativvorschläge für das Lichtproblem von Andreas sind herzlich willkommen – immer ‚rein damit hier unten in die Kommentare. Links auf Produkte/Angebote bitte nicht „roh“ posten, sondern mit der HTML-Kombination <a href=“Link“>Linktext</a> im entsprechenden Textteil einbinden – danke!
LED-Licht zum Frisieren: Die Blog-Leserfrage
Blog-Leserfrage (2): Günstige Aufsatz-LED-Leuchten?
Eine Reihe von Spots die direkt über dem Schreibtisch montiert sind dürfte den gleichen Lichteffekt hinbekommen wie eine durchgehende LED-Röhre.
Bei einem Abstrahlwinkel von 45° oder mehr sollten die Spots bei passenden Abstand zueinander eine durchgehende Beleuchtung des Schreibtisches ermöglichen. Durch die Verstellbarkeit lässt sich das Licht eventuell auch besser ausrichten.
Allerdings würde bei dieser Methode das Licht auch zu 100% gerichtet nach unten strahlen und nichts indirekt an die Decke.
Das sieht bei der Philips Lampe ja aber nicht anders aus.
Der Vorteil dabei wäre das die Kosten zum einen geringer sind (ich habe die Philips Leuchte zwar nicht gefunden, billig dürfte diese aber nicht sein) und sich die Leuchtmittel bei bedarf immernoch tauschen lassen.
Die Frage was für ein Monitor auf dem Schreibtisch steht oder welche Art von Display das Notebook hat, was vielleicht dort steht, ist nicht uninteressant, denn gerade bei spiegelnden Displays wird so etwas zu einer echten Herausforderung.
Ich würde mich jedenfalls bei der Beleuchtung nicht zu sehr auf den Schreibtisch versteifen, da eine reine Ausleuchtung des Schreibtisches den restlichen Raum ziemlich im dunkeln lassen würde und das ist für die Augen doch schon sehr anstrengend wenn man seinen Blick mal vom Arbeitsplatz abwendet.
Eine dezente Beleuchtung der Wände an die der Schreibtisch angrenzt und die der Wand zur linken wäre sicher von Vorteil.
Nun habe ich aber mal eine Frage zu der Zeichnung.
Die 20 x 20 cm mitten im Raum sind sicher ein Holzträger des Dachstuhls? Und was ist diese Fläche von 120 x 190 cm vor dem Fenster?
Bei Spots hätte man halt wieder das bekannte Problem, dass es nur wenige Modelle mit der gewünschten Farbtemperatur und diesem etwas breiteren Abstrahlwinkel gibt. Für die restliche Ausleuchtung des Raumen könnte man theoretisch auch den vorhandenen Dreier-Spot nutzen oder auch mit helleren LED-Strahlern ausrüsten.
Die 120×190 cm erinnern mich übrigens sehr an die Maße eines kleinen Bettes 😉
Hi,
Die 120×190 cm sollen nur die Position des 3er Spots zeigen und sorry die 20×20 sollte nur der Maßstab sein.
Ja stimmt der Raum an sich sollte auch ausgeleuchtet sein. Ich denke eine zweite Lichtquelle von oben, wie durch die Phillips-Leiste ist vielleicht wirklich eine ganz gute Idee. Ich muss nur noch schauen wo ich den Strom hernehme, da die Decke mit Holzpaneelen abgehängt ist. Muss ich wohl auf der Paneele tackern.
Das Problem ist in dem Fall eher welche zu finden, es gibt sie aber.
Ich bin oft genug drüber gestolpert als ich nach min 4000k mit einem Winkel um die 120° gesucht habe.
Wäre der Beitrag eine Woche früher online gewesen hatte ich die Suchergebnisse die mich nicht weiterbrachten hier einbringen können *seufz*
Bei Geizhals im Preisvergleich lässt sich die Lichtfarbe leider nicht ordentlich herausfiltern.
Hier wäre neutralweiß
und hier Tageslichtweiß
Wobei auch 2 von diesen PAr38 Spots schon genug licht liefern dürften.
Problematisch darin ist der Durchmesser der es unmöglich machen dürfte diese Dinger in Spots mit E27 Fassung zu bekommen.
Es waren ja aber auch noch filigranere Modelle im Preisvergleich.
Wenn ich das richtig verstanden habe, hat der vorhandene Dreierspot sogar nur E14-Fassungen.
Ja nur E14
Mir ging es jetzt nicht um den vorhanden Deckenbalken sondern um einen den man eventuell über dem Schreibtisch montiert 😉
Kurze Anmerkung zum Begriff „tageslichtweiß“: Dieser wird laut DIN 5035 für Farbtemperaturen über 5000 K verwendet (andere Quellen sagen über 5300 K). Der Bereich zwischen 3300 und 5000/5300 K heißt „neutralweiß“. Allerdings halten sich nicht alle Anbieter daran, und manche nennen 3300 K schon „Daylight“, andere 3500 K noch als „warmweiß“.
Natürliches Tageslicht kann durchaus sehr bläulich wirken; morgens in meinem Büro (Fenster Richtung SW), wenn die Sonne noch nicht rein scheint, kommt das meiste Licht vom blauen Himmel, und dürfte damit locker über 9000 K haben – da wirkt schon das Weiß des Bildschirms gelblich, und man denkt manchmal, der Monitor sei kaputt. Auch bei bedecktem Himmel wirkt jede künstliche Lichtquelle unterhalb von ca. 6000 K gelblich. Unter 6000 K sind es eigentlich nur bei Sonnenschein, und da ist es meist eh hell genug. Meine Schreibtischleuchte hat übrigens eine 10W-LED von Lighting Ever, 830 lm, 6000 K, Ra 80, kein erkennbares Flimmern. Harmoniert gut mit dem restlichen Tageslicht (das zur „blauen Stunde“ aber noch deutlich blauer wirkt). Zum Arbeiten optimal. Inzwischen hat Osram in seiner LED Star-Serie auch eine ähnliche herausgebracht (10W, 810 lm, 6500 K, Ra 80).
Zu den 120×190 cm: Ich hätte jetzt vermutet, dass damit einfach die Abstände der zentralen Spot-Aufhängung von den jeweligen Wänden gemeint ist. Dass die rechte untere Ecke des „Bettes“ exakt auf die linke obere der Spots fällt, wäre schon ein seltener Zufall (oder Rundungsfehler). Aber ich habe auch schon Büros gesehen, in denen auch eine schlafbare Couch stand 😉
Ein Adapter E14 auf GU10 wäre aber kein Problem zu besorgen.
Ich empfehle die Dreier-Leuchte in der Raummitte zu belassen, und zwar für die allgemeine und indirekte Raumbeleuchtung (am besten noch dimmbar), da es sehr unangenehm zum Arbeiten ist, wenn ausschließlich die Arbeitsfläche beleuchtet und der übrige Raum dunkel ist.
Ich empfehle hierfür ebenfalls eine Dreierkombination (oder eine Zweier – würde ich bei weiterem Interesse genauer berechnen). Hierfür würde ich eine kostengünstige Leuchte mit GU10 Sockel nehmen (mit oder ohne Halogen-Leuchtmittel ist sekundär). Als LED-Leuchtmittel empfehle ich einen entspr. Strahler mit 5.500K, 550lm und 88grad (8Watt).
Mit diesen Lampen habe ich bereits ein Frisörsalon ausgestattet (war auch eine Anfrage hier im fastvoice blog). Der Frisör wollte ebenfalls tageslichtähnliches Licht und ist von den Strahlern sehr begeistert.
Der mittige Dreierstrahler könnte ebenfalls diese Strahler erhalten (mit Kompromiss eines Adapters -siehe meine Anmerkung am Schluss) oder eine andere Lichtfarbe erhalten (eher Warmweiß – E14). Hierfür hätte ich ebenfalls eine sehr empfehlenswerte Lösung. Sehr formschöne Stahler mit super Licht – haben wir selber Zuhause im Einsatz und sind mehr als zufrieden damit.
Diese Unterschiede in den Farbtemperaturen innerhalb eines Raumes können sehr reizvoll sein. Der Arbeitsbereich ist dadurch leicht abgegrenzt vom übrigen Raum, der eventuell eher entspannen soll. Ich kenne die Nutzung des übrigen Raumes nicht, diese Beleuchtungsversion kann aber tatsächlich sehr interessant sein.
Bei weiterem Interesse bitte eine kurze E-Mail an mich support@homesphaere.de oder über http://www.led-4-home.de und ich beschäftige mich konkreter mit einem Lösungsvorschlag (unverbindlich für Sie).
Zu meiner Person:
Ich beschäftige mich nebenberuflich mit dem Thema LED – berate, erarbeite Lösungsvorschläge und verkaufe LEDs über einen kleinen eigenen Shop.
Hauptberuflich bin ich als Dipl.-Ing. bei Lufthansa Technik beschäftig – zuständig u.a. für die Flugzeugbeleuchtung (innen/außen).
Die meisten LEDs, die wir anbieten habe ich selber getestet und für gut befunden.
Übrigens:
Die LEDs, die mir vorschweben sind sogar dimmbar – wenn man es denn braucht 🙂
Also,
bei Interesse gerne melden, würde mich freuen helfen zu können.
Thema Adapter:
Adapter kann ich nicht empfehlen, dies kann nur eine Notlösung sein. Die Adapter verlängern den Lampenhals dadurch sieht die Konstruktion oft bescheiden aus. In den wenigsten Fällen verträgt sich dies ästhetisch mit dem Lampendesign. Es wäre zu prüfen, ob dies hier der Fall wäre.
Gruß, Ronald Wiggert.
Danke für die erneute Hilfe, Herr Wiggert! Freut mich zu hören, dass der Friseur mit Ihrer Lösung zufrieden war. Auf meine entsprechende Nachfrage in den Kommentaren dort gab’s leider keine Antwort mehr von ihm.
Hallo Herr Messer,
ja, schade. Ich hatte dies nochmals entspr. angesprochen, aber leider wurde sich diese Mühe seitens des Kunden nicht mehr gemacht. Vielleicht frage ich nochmals an und begründe dies damit, dass dieses spezielle Frisörthema in Ihrem blog damit zum Abschluß kommt.
Leider habe ich so was immer mal wieder erlebt – auch bei Quiz- und Gewinnspielen. Manche Menschen nehmen zwar gerne Hilfe oder Produkte an, reagieren dann aber nicht mehr.
Andreas,
noch einen Nachtrag zu den angedachten E14 LED-Strahlern.
Die Eckdaten sind folgende:
2.900K, 410lm, 80ra, 120grad, 7W, nicht dimmbar.
…sind auch bei uns im shop zu „bewundern“ oder auf der Bioledex-Seite.
Gruß, Ronald
Andreas,
Noch ’nen Nachtrag von mir 🙂
Der „neutral-weiße“ Bioledex GU-Strahler „Pero“ mit 5.000K, 365lm und 38grad (80ra, 6,5W) ist gegebenenfalls für die gezielte Ausleuchtung des Schreibtsches in Verbindung mit der übrigen Raumbeleuchtnung (in ww wie vorgeschlagen) vom Winkel (38grad) für Deine Anwendung noch interessanter. Ich habe diesen Strahler allerdings noch nicht selber ausprobiert.
Wow vielen Dank erst einmal für die Tips.
Ich war heute zwecks neuen Schreibtischs und Stuhl usw. fürs Büro unterwegs. Dabei habe ich mich dafür entschieden einen elektrisch höhenverstellbaren Tisch zu nehmen.
Das beudeutet eine Pendelleuchte ist nicht das optimale Leuchtmittel, da ich wenn ich am Tisch stehe sehr dicht unterhalb der Leuchte bin.
Insofern wären Spots doch besser, so lange sie nicht zu sehr blenden oder es gibt LED-Leisten, die ich direkt unter die Decke schraube.
Ich schau mir jetzt mal die Vorschläge an und dann wird man weitersehen.
Bis jetzt schonmals vielen Dank.
Andreas
Eine sehr gute Entscheidung! Die Abwechslung tut dem Rücken gut. Ich möchte das nicht mehr missen.
Dann ist wahrscheinlich eine „entblendete“ Deckenleuchte gut geeignet. Kenne aus eigener Erfahrung nur die Modelle mit Leuchtstoffröhren. Die haben Lamellen eingebaut, damit man von schräg unten nicht direkt in die Leuchtmittel schaut. Die guten haben oben noch einen Refelektor, der das Licht besser nutzt und auch etwas besser verteilt.
So etwas gibt es sicher auch mit LEDs, Notfalls mit Leuchtstoffröhren-LED-Retrofits.
An solche Rasterleuchten dachte ich auch schon, zumal es LED-Röhren-Retrofits in fast allen möglichen Varianten gibt.
Ja als ich im Laden war hatten die ebenfalls die klassischen Raster-Leuchtstoffröhren-Leuchten, allerdings sind mir dir noch zu direkt. Ich fand sie blenden noch zu sehr, also würde ich dort eher auf diese Milchglasversionen gehen, die sind da wohl besser.
Jetzt ist erstmal der Tisch und der Stuhl bestellt (man ist ganz schön Geld) und dann werde ich das Licht in angriff nehmen.
Hat sich jetzt hier schon was getan?
Die Ware kommt in zwei Wochen. Dann werde ich sehen, wie sich alles in den Raum einpasst. Ich melde mich dann wieder
Super, danke!