LED-Story reloaded: Ledino und HighLumen (Update 28.9.2011)

Erschreckend: Es ist schon wieder fast zwei Monate her, dass ich hier zuletzt etwas über meinen privaten – mit einigen Problemen und Hindernissen gepflasterten – Pfad zur LED-Erleuchtung geschrieben habe! Seither nichts passiert, oder was? Von wegen: Aufmerksame Leser dieses Blogs werden bemerkt haben, dass LED-Leuchten im Zusammenhang mit meiner Geschichte über die Insolvenz des Online-Shops „Elektro Buzzer eine gewisse Rolle gespielt haben; wenn auch nicht in technischer Hinsicht.

Tatsächlich habe ich nach langem Zögern in zwei Zimmern bisherige Übergangslösungen (Glühlampen in herkömmlichen Lampenfassungen ‚rausgedreht, LED-Lampen ‚reingeschraubt) durch integrierte Philips-Ledino-Leuchten ersetzt. Die gibt’s in zahlreichen Variationen; ich habe mich beim kleinsten Zimmer für einen silbergrauen Zweier-Spotbalken (insgesamt 15 Watt) entschieden und in der Küche einen weißen Dreierbalken (22,5 Watt) montiert.

Mit offiziell 2700 Kelvin müssten die „Luxeon Rebel Power„-LEDs eigentlich eine etwas wärmere Farbtemperatur als die vorher benutzten „warmweißen“ 4-Watt/150-Lumen-CREE-XR-E Q5-Spots (ca. 3000 Kelvin) haben – mir kommen sie aber eher „kälter“ vor. Seltsamerweise findet man an anderer Stelle im Netz auch eine Angabe von 3100 K für die Ledinos. Zum Vergleich: Glühlampen liefern so zwischen 2300 und 2900 Kelvin, das Ledino-Licht sieht jedoch deutlich „weißer“ aus.

Update 28.9.2011: Das Rätsel hat sich jetzt anlässlich des Kaufs eines weiteren Ledino-Modells aufgelöst. Zeitweise waren nämlich zwei Ledino-Baureihen auf dem Markt. Die ältere hatte zwar ebenfalls schon „Luxeon Rebel Power“-LEDs, aber nur 270 Lumen Lichtstrom pro 7,5W-Dreier-Modul (die neue Baureihe schafft mit der gleichen Leistungsaufnahme 350 Lumen), einen Abstrahlwinkel von 24 Grad (jetzt 40 Grad) und eine Farbtemperatur von 3100 Kelvin (jetzt mit 2700 K deutlich „wärmer“). Außerdem soll die aktuelle Ledino-Baureihe eine „verbesserte Dimmerkompatibilität“ haben. Ich bekam also noch die alten Modelle.

Ledino2
Ledino-Dreierbalken ausgeschaltet…

Ledino3
… und eingeschaltet (Fotos: W. Messer)

Ledino-Leuchten sind leider nichts für Sparfüchse, haben aber einige Vorteile: Kein gesonderter Kauf von LED-Lampen nötig, weil alles schon komplett montiert ist, sehr hohe Leuchtkraft (mindestens 350 Lumen pro 7,5-Watt-LED-Lampe mit jeweils drei Einzel-LEDs), exzellente Verarbeitung, ansprechendes Design, fast unbegrenzte Verstellmöglichkeit der Spots (durch Drehen und Kippen) und (zumindest theoretisch) stufenlose Dimmbarkeit. Hier gilt natürlich weiterhin die Regel, dass die Mindestlast des Dimmers nicht höher sein sollte als die Leistungsaufnahme der jeweiligen Leuchte.

Dabei dürfen Sie noch nicht mal mit der kleinsten Toleranz rechnen: Ein Versuch mit einem 20-bis-315-Watt-Phasenabschnitt-Dimmer in Verbindung mit der 15-Watt-Leuchte ging weitgehend in die Hose. Zwar war die Helligkeit im mittleren Bereich einigermaßen regelbar, bei voll aufgedrehtem Dimmer flackerten die beiden LED-Lampen jedoch gewaltig, während sie bei der stärksten Absenkung noch viel zu hell waren (lag möglicherweise auch daran, dass ich Ledinos der ersten Baureihe bekam – siehe Update 28.9.2011 ein Stück weiter oben).

Ledino1
Der silbergraue Ledino-Zweierbalken mit ausgeschalteten LEDs.

Philips empfiehlt zwar einige spezielle Dimmer-Modelle (alle sehr erlesen und teuer), aber auch bei diesen können Sie nicht zwangsläufig damit rechnen, dass sie wirklich bei allen Ledino-Leuchten funktionieren. Zwar habe ich es nicht ausprobiert, aber ich würde darauf wetten, dass auch dieser empfohlene Merten-Dimmer (20 Watt Mindestlast) nicht mit meiner 15-Watt-Leuchte klarkommt. Höchst ärgerlich, wenn Sie so einen teuren Dimmer gekauft haben, der dann nicht funktioniert und den Sie nach der Versuchsmontage auch nicht wieder zurückgeben können.

Apropos „zurückgeben“: An sich wird ja in der Werbung versprochen, dass LED-Lampen rund 50.000 Brennstunden ohne Ausfall aushalten. Das trifft aber definitiv nicht für alle Bauformen und Modelle zu. Besonders viele „Kinderkrankheiten“ zeigten in meiner umfang- und abwechslungsreichen LED-Sammlung die 3-Watt-HighLumen-Stäbe in Kerzenform für E14-Fassungen von „Hava-Shop„. Bei bisher schon drei Stäben fielen von den jeweils 60 Einzel-LEDs ganze Blöcke aus (rund die Hälfte der LEDs) bzw. leuchteten nur zeitweise. Hier gab’s offenbar Wackelkontakte in der Vorschaltelektronik, die sich gemeinerweise nicht gleich im Neuzustand, sondern erst nach einigen Wochen bemerkbar machten. Selbst ein als Garantieersatz geliefertes Exemplar war davon betroffen.

LEDE14
Vom Defektteufelchen geplagt: 3-Watt-HighLumen-LED-Kerze.

Laut Auskunft des Lieferanten wurde dort keine besondere Defekthäufigkeit bei diesem Modell festgestellt; das kann man glauben, muss man aber nicht. Falls Sie ähnliche Beobachtungen gemacht haben, würde ich mich über entsprechende Rückmeldung in den Kommentaren freuen. Die bei uns im Treppenhaus verwendeten und fast baugleichen E27-Lampen mit jeweils 88 LEDs haben jedenfalls bisher tapfer durchgehalten.

Update 27.11.: Leider hatte jetzt auch eine dieser E27-Lampen Ausfallerscheinungen und musste den Weg zurück zum Lieferanten antreten. Anscheinend ist in dieser HighLumen-Baureihe heftig der Wurm (in diesem Fall wohl „Glühwürmchen“) drin.

Update 26.1.2011: Inzwischen hat es drei weitere Lampen der älteren Lumixon-Baureihen „erwischt“: Zwei 60er mit E14-Fassung und eine weitere 88er mit E27-Fassung. Teils gab es einen Komplettausfall, teils flackerten auch nur einzelne LED-Reihen.

Auf meinen entsprechenden Hinweis an den Verkäufer „Hava-Shop“ erhielt ich soeben per E-Mail die Anmerkung:

„Sie müssen hier eine problematische Charge erwischt haben, tauschen wir natürlich aus.“

Meine Erfahrungen mit der Ausfallhäufigkeit der Lumixon-Lampen sind wohl allerdings keine Einzelfälle, wenn man diverse Rezensionen bei Amazon betrachtet. Auf diese Berichte hingewiesen, erklärte mir „Hava-Shop“ in einer weiteren Mail:

„Die generelle Fehlerquote bei Lumixon ist schon sehr gering, daher haben wir uns auch hauptsächlich auf diese Marke spezialisiert. Aber bei den LED 88er können wir bestätigen, dass die Fehlerquote bei der Farbe warmweiß auffällig ist, auch bei anderen Kunden, und wir daher problemlos austauschen.“

11 Gedanken zu „LED-Story reloaded: Ledino und HighLumen (Update 28.9.2011)

  1. Pingback: Fastvoice-Blog » Blog Archive » Kein langes Leben für Lumixon-LED-Lampen

  2. Pingback: Fastvoice-Blog » Blog Archive » Lumixon: Lamp lies down on broadway*

  3. Hallo,
    ich habe durch google diesen Beitrag gefunden.
    Ich habe seit Ende Juli/ Anfang August ein ziemliches Problem mit Philips wegen der Ledino Einbauspots.
    Sie werden als dimmbar angepriesen und auf Grund der geringen Einbautiefe fiel meine Wahl eben genau auf dieses Produkt. Wie sich schnell herausstellte, waren sie alles andere als dimmbar. Mit zwei 2er Sets stehe ich abends im Wohnzimmer in einem grell-weißen Flutlicht. Ich habe mitte Juli den Philips Lighting Kundenservice das erste Mal kontaktiert und mein Problem geschildert. Seither bekomme ich ständig Dimmer-Listen zugesendet, von denen ich nun mittlerweile insgesamt sieben getestet hab – alle samt mit dem selben Ergebnis: Die Leuchten lassen sich kaum bis gar nicht runterdimmen.
    Mit dem Kundenservice von Philips bin ich mittlerweile mehr als unzufrieden. Jedes Mal bekomme ich zu hören „ich kümmere mich drum“, „ich leite das an die Technik weiter“ und „sie hören auf jeden Fall in den nächsten Tagen von uns“. Nix. Keine E-Mail, kein Anruf mit irgendeiner Antwort oder irgendeinem Ergebnis.
    Dank deinem Beitrag hier, habe ich soeben nochmal den Kundendienst kontaktiert und ihm endlich berichten können dass ich nicht die Einzige mit diesem Problem bin und andere anders behandelt wurden – und nicht nur ständig Dimmerlisten zugeschickt bekommen….
    Danke dafür. Nun bleibt mir wieder nur das Warten auf eine Antwort dazu vom Philips Lighting Kundenservice… *sigh*

  4. Hallo Luci, Deine Beschreibung des „grell-weißen Flutlichts“ bringt mich auf den Verdacht, dass es sich noch um Ledinos der 1. Baureihe handeln könnte (siehe aktuelles Update im Blogbeitrag). Die 2. Baureihe (eigentlich schon seit Herbst 2010 im Handel) soll lt. Philips weniger empfindlich gegenüber Dimm-Versuchen sein.
    Sind die beiden 2er-Sets im selben Dimmer-Stromkreis? Dann müsste die Mindestlast des Dimmers bei 30 Watt oder weniger liegen. Wenn es dagegen 2 Stromkreise à 15 Watt Last wären, dann fällt mir derzeit kein tauglicher Dimmer mit derart geringer Mindestlast ein.
    Mögliche Lösungen habe ich hier skizziert:
    http://fastvoice.net/2010/09/07/led-lampen-und-dimmer-der-kleine-unterschied/
    Die Lösung mit der „ohmschen Grundlast“ steht hier noch Mal genauer:
    http://fastvoice.net/2010/06/19/leds-esls-und-die-last-mit-der-grundlast/
    Der einfachste Tipp wäre: In den betroffenen Dimmer-Stromkreis noch einen kleinen Halogenspot (35 Watt o. ä.) einbauen. Der braucht nicht allzuviel Strom, bringt aber die Gesamtlast in einen Bereich, in dem viele Dimmer auch mit den Ledinos klarkommen. Der Halo-Spot wird dann gleich mitgedimmt. Mehr dazu hier:
    http://fastvoice.net/2010/08/26/48-watt-grundlast-zu-verscherbeln/
    Viel Erfolg bei Deinen Bemühungen!

  5. Diese beiden Lampen von Lumixon sind bei mir auch kaputt gegangen. Die eine nach etwa einem halben, die andere nach etwa einem Jahr, obwohl sie beide relativ wenig genutzt wurden – im Flur bzw. im Badezimmer.

    Da ich LEDs in Deutschland sehr überteuert finde, bestelle ich sie mittlerweile direkt in China. Da kosten sie nur ein Drittel oder die Hälfte und wenn man 3-4 Wochen warten kann, sind die Versandkosten extrem gering, teilweise sogar gratis. Da der Zoll bei über 22 EUR, Mehrwertsteuer kassieren will, sollte man natürlich auch nur in Kleinmengen bestellen. Im Gegensatz zu denen aus Deutschland – die ich zugegebenermaßen schon etwas länger besitze – ist von denen noch keine ausgefallen. Letztlich kommen die ja sowieso alle aus China – bis vielleicht auf Osram(?).

    Leider muss man die Lumen-Angaben und -Temperaturwerte glauben, denn derartige Meßgeräte sind sehr teuer. Zumindest ist mir keine Möglichkeit bekannt z.B. eine gewöhnliche digitale Kamera für solche Messung zu missbrauchen. Gerade die Farbtemperatur schwankt sichtbar – teilweise sogar beim gleichen Modell. Die gemessene Stromleistung lag allerdings nie höher – eher niedriger als angegeben. In der Hinsicht sind die Hersteller und Händler anscheinend ehrlich, aber ein Strommessgerät gibts ja auch schon für 10 EUR, wodurch diese Angabe für jeden leicht zu prüfen ist.

  6. Osram hat unter anderem eine LED-Produktionsstätte in Regensburg, Philips eine in Aachen. Ein Großteil der LED-Leuchten auch von diesen beiden Firmen stammt aber nicht aus Deutschland.

    Bei diversen China-Produkten (daher kommen auch die Lumixon-Teile) kann man ziemlich auf die Nase fallen.

    Lumen-Messungen kosten tatsächlich eine Menge – laut Casalux (Aldi) etwa 2800 Euro pro Lampentyp – deshalb verzichtet man dort darauf meist:
    http://fastvoice.net/2011/09/13/casalux-led-leuchten-aldi-lasst-lumen-sucher-im-dunkeln/

  7. Pingback: Fastvoice-Blog » Blog Archive » Wie LEDs zum Glühlampen-Ersatz werden

  8. Hallo,
    wir haben über 1-2-3 ein Lirio zwei Spot erstanden. Auch dieser scheint eher kaltweiss. Kann man die LED Module einfach austauschen?

  9. Habe mit Philips Ledino keine gute Erfahrungen. Nach kurzem Betrieb fiel eine von 3 2,5 Watt LED`s aus. Rechnung nicht aufbewahrt, Philips angerufen: Baujahr 2008 laut Aufkleber- kein Ersatz! OK. Nun aber, können die die defekte LED gar nicht als Ersatzteil liefern… Warum??? Machen wir nicht, nicht möglich, geht nicht … Soll ich jetzt die zugegeben schöne und teure Lampe nun wegwerfen??? Schweigen… Schade… Kaufe kein Philips Ledino mehr… Lange LED Lebensdauer ist wohl ein Wunschdenken… Werde nun alles mit E27 etc… kaufen, also austauschbares…

    • Das tut mir leid. Hoffentlich sind unsere insgesamt drei Ledino-Leuchten robuster. Bisher gab’s jedenfalls noch keinen Ausfall.

      Der langfristige Trend wird aber wohl trotz einiger negativer Erfahrungen in Richtung „integrierte Leuchten“ und weg von LED-Retrofits gehen.

Kommentare sind geschlossen.