Fünf GU5.3-LED-Spots im Test: Der teuerste Strahler ist nicht der beste

Zwischen knapp 13 und fast 30 Euro kosten die „warm-weißen“ Niedervolt-LED-Spots bei meinem Kooperationspartner „Grünspar“, die mir als Test-Quintett zur Verfügung gestellt wurden. Mit Abstrahlwinkeln zwischen 35 und 40 Grad und 300 bis 480 Lumen Lichtstrom sollen sie 35- bis 50-Watt-Halogenspots ersetzen.
GU5.3-Testlampen
Die fünf Test-Spots (im Uhrzeigersinn von links oben): Osram Parathom Pro MR16 mit nominell 7 Watt, Samsung MR16 (7,7 W), LG MR16 (6 W), Philips GU5.3 (6,5 W) und Toshiba „E-Core“ (6,7 W). (Fotos: W. Messer)

Sie leuchten mit vorgeschaltetem Trafo in Seilzugsystemen oder Strahlerbalken an der Decke, versenkt in Einbaufassungen, in Schreibtisch-/Leseleuchten, Dunstabzugshauben oder Wandstrahlern zur Akzentbeleuchtung: Spot-Lampen mit Richtwirkung und 12 Volt Nennspannung. Am meisten verwendet werden hier immer noch Halogen-Modelle mit bis zu 50 Watt Leistungsaufnahme, die selten länger als 2000 Betriebsstunden durchhalten.

Mindestens die zehnfache Lebensdauer und rund 80 Prozent Stromersparnis versprechen die Hersteller von LED-Niedervolt-„Retrofit“-Spots mit ähnlicher Helligkeit. Fünf Lampen von ebenso vielen Anbietern habe ich mit zwei speziellen LED-Trafos/Treibern sowie in einem handelsüblichen Zweier-Spotbalken für Niedervolt-Halogenlampen getestet. Alle Testlampen vertragen sowohl Gleich- als auch Wechselspannung mit 12 Volt. Die Online-Einstandspreise für die Umstellung von „Stromfressern“ auf „Spar-Spots“ beginnen hier bei 12,80 Euro und enden bei knapp 30 Euro.

LED-Trafos
Die im Test verwendeten elektronischen Konstantspannungstreiber: Oben ein Modell für dimmbare LED-Lampen, unten ein günstigeres für nicht dimmbare. Dieses verursachte bei allen Test-Spots längere Ein- und Ausschaltverzögerungen.

Toshiba „E-Core“: Günstig und heiß

Toshiba-GU5.3-ausVon rund 20 auf knapp 13 Euro reduziert hat „Grünspar“ jüngst die preiswerteste Lampe im Test. Die nicht dimmbare, mattweiße Toshiba mit hellgrauem Sockel und dem Modellcode „LDRA0727WU5EUDC“ soll mit 6,7 Watt 300 Lumen Lichtstrom und 650 Candela Lichtstärke mit einer Farbtemperatur von 2700 Kelvin und einem Farbwiedergabeindex von CRI 80 produzieren (Halogenlampen haben CRI 100).

Der Halbwertswinkel wird mit 35 Grad angegeben; das entspricht etwa dem eines Halogenspots. Die Effizienz von knapp 45 lm/W steht leider ebenso wie der Lichtstrom nicht auf der Verpackung (unten links ein Ausschnitt).

Toshiba-GU5.3-PackungIm Innern werkeln drei SMD-LEDs mit Linsen und Riffel-Streuscheibe (Bild oben), die allerdings subjektiv deutlich „kühler“ wirken als die – ohnehin nur begrenzt aussagekräftige – offizielle Kelvin-Angabe. Ich hätte sie eher auf 3000 K geschätzt – mit einer leichten Drift in Richtung „Blau“, die sich auch bei angestrahlten roten Gegenständen bemerkbar macht.

Ein Haushalts-Energiemessgerät zeigt inklusive des LED-Trafos (ca. 1 Watt) rund 8 Watt Stromverbrauch an, die Werksangabe ist also korrekt. Die Ein- und Ausschaltverzögerung ist prinzipiell von der Bauart des verwendeten Treibers abhängig und kann zwischen etwa 0,1 und 0,5 Sekunden betragen (das gilt übrigens für alle Lampen in diesem Test).

Nach mehreren Stunden Leuchtdauer entpuppt sich die Toshiba als heißester Spot im Vergleichsfeld: Im Bereich der Abdeckscheibe werden selbst bei völlig offener Fassung ca. 73 Grad erreicht, obwohl sie die nominell dunkelste Lampe des Quintetts ist. In einem engen Strahlergehäuse dürfte dieser Wert noch übertroffen werden. Das liegt vermutlich auch daran, dass sie als einzige Testlampe zwar kleine Kühlrippen, aber keine durchgehende „Kamineffekt“-Wärmeabführung im Gehäuse hat.

Toshiba-GU5.3-LeuchtbildIhr Leuchtbild (rechts) ist ziemlich homogen. Das Licht wird schon direkt nach dem Lampenkopf recht breit gestreut und weist auch im weiteren Verlauf keine großen Helligkeitsspitzen auf. Der Lichtkegel ist nicht sonderlich scharf abgegrenzt. Damit ähnelt sie sehr den Halogenlampen, die sie ersetzen soll.

Sowohl die offiziellen Werte für Lichstrom und Lichstärke als auch der subjektive Eindruck qualifizieren die Toshiba als Äquivalent für Halo-Spots bis zu 35 Watt. Mit den Maßen gibt’s ohnehin keine Probleme: Sie passt mit 50 mm Maximal-Durchmesser und nur 45 mm Höhe in alle üblichen Leuchten. Nicht umsonst bekam sie vor gut einem Jahr bei einem Vergleich der „Stiftung Warentest“ die Gesamtnote „gut“ (2,3).

Zwei kleine Fragezeichen gibt’s allerdings bei der projektierten Lebensdauer: Während die Verpackung nur 20.000 Leuchtstunden verspricht, wollen die Websites von „Grünspar“ und Toshiba was von 25.000 Stunden wissen. Eine Angabe über die Schaltfestigkeit gibt’s leider weder dort noch auf der Packung.

Mein Fazit: Wer keinen Wert auf Dimmbarkeit, eine exakte Nachbildung der Halogen-Lichtfarbe und auf höchste Farbtreue legt, bekommt mit der 6,7-Watt-Toshiba „made in China“ für knapp 13 Euro zwar keinen herausragenden, aber einen soliden, geräuschlosen LED-Niedervolt-Spot, mit dem Sie rund 80 Prozent Strom sparen können. Dafür gibt’s von meiner Bewertungsskala für LED-Angebote
drei Sterne.

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LG: „Warme“ Grüße aus Korea

LG-GU5.3-aus„LED M1606BC0AD0 MR 16 6W“ lautet der kryptische Modellcode für den mit 15,90 Euro zweitgünstigsten Test-Spot der koreanischen Marke LG. Auch er soll traditionelle 35-Watt-Halogenstrahler ersetzen, bietet dafür aber immerhin 870 Candela (steht nur auf der LG-Website) und 350 Lumen aus nominell 6 Watt (Effizienz: ca. 58 lm/W, auf der Packung sind’s nur 55). Die offiziellen Werte für die Farbtemperatur von 2700 K, 35 Grad Abstrahlwinkel und Farbtreue CRI 83 sind identisch oder ähnlich wie die der Konkurrenz.

In der Praxis bietet die nicht dimmbare LG MR16 aber ein paar Überraschungen. Im silbergrauen „Kamineffekt“-Gehäuse mit schwarzem Sockel stecken vier LED-Chips unter einer Kunststofflinsen-/Streuscheibe-Optik, die eine erstaunlich gute Halogen-Imitation hinkriegen. Subjektiv ist dieser Spot der „wärmste“ im Test; die 2700 K sind absolut glaubhaft (unten links der Packungsausschnitt mit den englischsprachigen Daten; dort fehlt leider die Lichtstärke).

LG-GU5.3-PackungAngestrahlte Gegenstände oder Hautpartien bekommen von der LG zwar eine leichte Gelb/Rot-Einfärbung, wirken aber sehr naturgetreu. Auch „gesättigtes Rot“ (Einzelfarbe R9) wird anständig wiedergegeben.

Im Dauerbetrieb fällt sie weder durch Geräusch- noch durch übertriebene Hitzeentwicklung auf: Maximal 60 Grad habe ich in einer offenen Fassung am Lampenkopf gemessen – der kühlste Wert aller Test-Spots.

Die offiziell 6 Watt Leistungsaufnahme sind allerdings mit Vorsicht zu genießen. Laut meinem nicht sehr genauen Messgerät sind es wohl eher 7 Watt. Das dürfte jedoch angesichts der Mini-Größenordnungen und der gebotenen Lichtqualität vernachlässigbar sein.

LG-GU5.3-LeuchtbildDas Leuchtbild des LG-Spots (rechts) ist nicht völlig gleichmäßig; an der einen oder anderen Stelle gibt’s eine kleine Helligkeits-Delle im Kegel. Insgesamt scheint die Lichtkeule trotz identischem Halbwertswinkel-Nennwert von 35 Grad etwas schärfer abgegrenzt zu sein als die der Toshiba-Lampe. Das sollte aber für die meisten Einsatzzwecke noch passen, zumal die Gesamthelligkeit mehr als ausreichend ist.

LG gewährt über die gesetzliche Gewährleistung hinaus drei Jahre Garantie und verspricht mindestens 40.000 Leuchtstunden – die höchste Lebensdauerangabe im Test. Leider findet sich nirgendwo eine Angabe zur Schaltfestigkeit – weder auf den Websites von „Grünspar“ oder LG, noch auf der Packung.

Mein Fazit: Für knapp 16 Euro bietet der LG-Spot erstaunlich viel Lichtqualität und kann auch an Farbtreue-sensiblen Orten eingesetzt werden – etwa vor dem Badezimmerspiegel, wo manch anderer LED-Strahler durch „frauenfeindliches“ Licht enttäuscht. Das verdient die Maximalwertung für nicht dimmbare Lampen von
vier Sternen.

Philips: Mittendrin statt nur dabei

Philips-GU5.3-ausMit 19,89 nur knapp unter der 20-Euro-Schallgrenze bleibt der nicht dimmbare, 6,5 Watt starke Philips-GU5.3-Spot, der laut Packungsaufschrift sogar 50-Watt-Halogenlampen ersetzen soll. Dass der Lichtstromwert von 380 Lumen diese Behauptung noch nicht untermauern würde, wird er zwar auf der Philips-Website genannt, aber auf der Verpackung dezent verschwiegen.

Stattdessen steht ganz groß die sehr beachtliche Lichtstärke drauf (siehe Packungsausschnitt unten): Bis maximal 1200 Candela über einen Halbwertswinkel von 36 Grad – das entspricht tatsächlich etwa einem 50-W-Halo, ebenso wie die nominelle Farbtemperatur von 2700 K.

Philips-GU5.3-aus

Im Gegensatz zu einigen anderen, älteren Philips-Spots braucht dieser trotz der hohen Leistung weder ein größeres Gehäuse noch einen aktiven Lüfter. Die Wärme der vier LED-Chips und der Elektronik wird allein durch natürliche Konvektion über sechs Gehäusedurchbrüche abgeführt. Das gelingt offenbar sehr gut: Im Dauerbetrieb in der offenen Testfassung habe ich maximal 65 Grad am Lampenkopf gemessen.

Auch sonst gab’s keine Auffälligkeiten beim Spot „made in China“ – weder merkliche Ein- und Ausschaltverzögerungen noch Brumm- oder Surrgeräusche. Die Nenn-Wattzahl 6,5 entspricht etwa der von mir gemessenen Leistungsaufnahme. Erstaunlich finde ich aber, dass auf der Packung neben dem Lichtstromwert auch der Farbwiedergabeindex fehlt. „>CRI 80“ muss schließlich nicht schamhaft unter der Decke gehalten werden.

Tatsächlich sorgt das Philips-Licht für eine recht ordentliche Erscheinung von angestrahlten Gegenständen und menschlicher Haut. Auffallend ist nur eine leichte Gelbverschiebung, die gesättigtes Rot nicht sonderlich saturiert wiedergibt. Der Lichteindruck entspricht farblich einigermaßen dem der Halogen-Ahnen, auch wenn er etwas kühler wirkt als beim LG-Spot. Subjektiv sieht das nach 2800 Kelvin aus.

Philips-GU5.3-LeuchtbildDeutliche Unterschiede gibt’s jedoch beim Leuchtbild (rechts). Hier scheint der Philips-Spot aus zwei Strahlern zu bestehen: Eine Lichtkeule beginnt direkt am Lampenkopf und dehnt sich relativ breit aus, dann gibt’s eine Zone mit geringerer Helligkeit und anschließend jede Menge eng gebündeltes und weitreichendes Licht mit wenig Streuanteil. Spontan hat mich das an einen stark fokussierten Auto-Fernscheinwerfer erinnert.

1200 Candela Lichtstärke sind halt schon eine enorm hohe Hausnummer, die selbst in fünf Meter Entfernung noch die Lektüre eines Buchs ermöglicht. Diese Charakteristik passt sicher nicht zu jeder Beleuchtungsaufgabe, kann aber spezielle Anforderungen erfüllen, bei der viele Konkurrenz-Spots schlecht aussehen würden.

Philips gibt die voraussichtliche Mindest-Lebensdauer schön brav auf der Packung an: 20.000 Leuchtstunden und 50.000 Schaltzyklen; eine erweiterte Garantie wird dort nicht erwähnt.

Mein Fazit: Dieser relativ teure LED-Spot ist vor allem wegen der großen Reichweite und des geringen Streulichtanteils kein unbedingter 1:1-Ersatz für Halogenstrahler. Als „Lichtstärke-Monster“ für bestimmte Anwendungen kann er jedoch bis zu 87% Strom sparen und kriegt deshalb von mir
LED-Stern halbdreieinhalb Sterne.

Osram: Der farbtreueste Spot im Test

Osram-MR16pro-ausEigentlich müsste der Osram „Parathom Pro MR16 36° Advanced“ hier außer Konkurrenz mitleuchten. Als einzigen Spot des Vergleichs-Quintetts können Sie ihn nämlich dimmen. Das relativiert auch ein wenig den hohen Preis von 23,50 Euro, ist aber nicht sein einziger Vorteil.

Osram beeindruckt bei seinem dunkelgrauen „Professional“-Strahler mit Anthrazit-Sockel vor allem durch einen Farbwiedergabeindex von CRI 85, der Nennlebensdauer von 30.000 Leuchtstunden und einer Million Schaltzzyklen sowie mit fünf Jahren Werksgarantie.

Aufgebaut ist er – ähnlich wie der LG-Spot – mit vier LED-Chips unter Linsen und geriffelter Streuscheibe, umgeben von einem „Kamineffekt“-Gehäuse mit großzügigen Luftdurchlässen und Kühlrippen. Heißer als 65 Grad wurde er in der offenen Testfassung auch nach mehreren Stunden nicht.

Osram-MR16-Pro-PackungDie Leistungsangabe von 7 Watt dürfte leicht untertrieben sein – meine Messung ergab eher 8 Watt. Offiziell produziert der Spot daraus 315 Lumen Lichtstrom (Nenneffizienz 45 lm/W) und 850 Candela Lichtstrom bei einem Abstrahlwinkel von 36 Grad sowie einer Farbtemperatur von 2700 K (links ein Ausschnitt des Verpackungsaufdrucks).

Subjektiv liegt seine Lichtfarbe aber zwischen dem Philips und dem Toshiba – also bei „gefühlten“ 2900 K. Das mag Glüh- und Halogenlampen-Fans etwas zu „kühl“ vorkommen, sorgt aber für ordentliche Helligkeit und Farbneutralität. Hier wird Angestrahltes in keiner Richtung überbetont und auch Hautfarben sehen okay aus.

Osram-MR16Pro-LeuchtbildDas Leuchtbild des in China zusammengebauten Osram-Spots (rechts) vereint offenbar das Beste aus zwei Welten: Einerseits eine direkt am Lampenkopf beginnende und recht homogene Abstrahlung, andererseits eine große Reichweite trotz etwas Streulicht. Damit dürfte fast jede Beleuchtungsanforderung zu meistern sein, ohne dass der Wunsch nach mehr Helligkeit aufkommt.

Die von Osram beworbene Gleichsetzung mit einem 35-Watt-Niedervolt-Halogenspot (rund 600 Lumen) ist keinesfalls übertrieben, obwohl das die nominell nur 315 lm des LED-Strahlers nicht unbedingt vermuten lassen. Entscheidend ist hier aber die stärkere Fokussierung und die damit verbundene hohe Lichtstärke.

Nix zu mosern also? Doch. Beim Anschluss an den dimmbaren Trafo meldet sich der Spot plötzlich mit einem leichten Surren, das bis etwa fünf Zentimeter Entfernung und bei jeder Dimmerstellung hörbar bleibt (außer bei „Aus“ natürlich). Die Helligkeitsregelung mit einem handelsüblichen Phasenabschnittdimmer funktioniert nicht optimal: Über einen großen Teil des Wegs bleibt der Spot auf Maximalhelligkeit und kann erst in der letzten Hälfte stufenlos und flackerfrei auf rund 20% herunter gedimmt werden.

Ein Dimmer mit Justierschraube (oder ein „intelligenter Dimmer“, wie’s auf dem Trafo steht) könnte diese Aufgabe sicher besser lösen – aber wer hat so was schon zuhause herum liegen?

Mein Fazit: Die kleinen Dimmerprobleme fallen bei diesem Test unter den Tisch, weil keiner seiner Konkurrenten hier dimmbar ist. Deshalb bekommt der leistungsstarke, mutmaßlich sehr langlebige, aber auch recht teure Osram-„Pro“-Spot die höchstmögliche Wertung für nicht dimmbare LED-Lampen:
Vier Sterne.

Samsung: Schweinehell und sauteuer

Samsung-GU5.3-aus

Eigentlich ist der schwarze Samsung „LED MR16 GU5.3“ mit seinen vier Chips unter Linsen und matter Kunststoffscheibe ein kleines Spot-Wunder: Er macht aus 7,7 Watt satte 480 Lumen Lichtstrom, braucht dafür aber keine Überlänge wie ähnlich starke Niedervolt-LED-Spots, sondern gibt sich mit dem „Normmaß“ von rund fünf Zentimeter Länge und Durchmesser zufrieden.

Damit passt er überall dort ‚rein, wo auch seine Konkurrenten in diesem Test Platz haben, leuchtet jedoch insgesamt deutlich heller und hat mit gut 62 Lumen/Watt auch die höchste Energieeffizienz. Den Philips-Wert von 1200 Candela Lichtstärke schlägt er mit rund 870 cd nur deshalb nicht, weil er einen breiteren Halbwertswinkel von etwa 40 Grad hat.

Aber würden Sie für so einen LED-Spot „made in China“ unfassbare 29,90 Euro auf den Tisch legen? Wo er noch nicht mal dimmbar ist? Das müssen schon sehr spezielle und anspruchsvolle Anwendungsbereiche sein, die diese horrende Ausgabe rechtfertigen.

Samsung-GU5.3-PackungDer Packungsaufdruck (Ausschnitt links) bietet leider auch keine weiteren kauffördernden Argumente: Der Lichtstärkewert und die Zahl der garantierten Schaltzyklen fehlen beispielsweise komplett – sogar auf der Samsung-Website.

Die Angaben zur Farbtemperatur (3000 Kelvin, sieht auch in der Realität ähnlich „kühl“ wie etwa die Toshiba aus), dem Farbwiedergabeindex CRI 80 und den 25.000 prognostizierten Leuchtstunden sind nichts Außergewöhnliches. Längere Garantiezeit? Fehlanzeige – zumindest auf der Packung.

In der Praxis stellt sich noch dazu heraus, dass der Samsung-Spot angestrahlte Farben leicht in Richtung „Grün“ verschiebt und erkennbare Schwächen bei der Wiedergabe von „gesättigtem Rot“ (R9) und „Hautfarbe Rosa“ (R13) zeigt. Da bekommen selbst kerngesunde Menschen eine leicht kränkliche Gesichtsfarbe. Das Auflegen von Make-Up oder Lackieren von Fingernägeln geraten für die Dame des Hauses zum Glücksspiel, dessen Ausgang sich erst bei anderem Licht offenbart.

Samsung-GU5.3-LeuchtbildUnd wie sieht’s mit dem Leuchtbild aus (siehe rechts)? Ähnlich wie beim Philips-Spot. Direkt über dem Lampenkopf gibt’s zuerst einen kurzen, etwas abgedunkelten und relativ breiten Lichtkegel, dann eine kleine Einbuchtung und anschließend eine weit reichende und sehr helle Keule mit rund 40 Grad Öffnungswinkel und wenig Streulicht.

Wenn Sie genau hinschauen, sehen Sie vielleicht auch den dezenten Grünstich an der „lichtgrauen“ Paneelwand. Der obere Bereich, in dem die Wand in eine Deckenschräge übergeht, wird taghell erleuchtet – die nominellen 480 Lumen sind sicher nicht übertrieben.

Das Samsung-Versprechen auf der Packung, dass Sie mit diesem LED-Spot einen 50-Watt-Niedervolt-Halogenstrahler ersetzen können, trifft zumindest bei der Helligkeit voll zu. Bei Lichtfarbe, Farbtreue und Abstrahlcharakteristik ist er aber von seinen stromfressenden Vorgängern weit entfernt.

Das gilt immerhin auch für die Hitzeentwicklung: Im Dauerbetrieb in der offenen Testfassung werden maximal 70 Grad an der oberen Spitze des Spots erreicht. Das ist angesichts der Lichtleistung und der maximalen Stromstärke von ca. einem Ampère noch moderat. Vergleichbare Halogenstrahler werden hier rund drei Mal so heiß. Die offizielle Angabe von 7,7 Watt Leistungsaufnahme deckt sich mit meiner groben Messung von 8 Watt.

Mein Fazit: Der Samsung-GU5.3-LED-Spot ist enorm hell und spart mit seiner hohen Effizienz gegenüber einem Halogen-Äquivalent fast 90% Strom. Angesichts fast aller anderen Merkmale, dem Verdacht der „Lumenschinderei“ durch höheren Grünanteil und der lückenhaften Deklaration kostet er aber deutlich zu viel. Dafür gibt es mit viel Wohlwollen leider nur
drei Sterne.

GU5.3-Testpackungen
Das Spot-Testquintett in seinen Originalverpackungen.

Mein Gesamturteil:

Osram und – etwas überraschend – auch LG sind mit ihren starken MR16-Spots die verdienten Sieger dieses Vergleichstests. Auf Platz 3 folgt Candela-König Philips. Diese drei kann ich auch für Farbwiedergabe-sensible Bereiche wie Bad, Garderobe und Küche empfehlen. Rang vier geht an die Toshiba-Lampe, die sich wegen des sehr guten Preis-/Leistungsverhältnisses leicht vom extrem teuren Schlusslicht Samsung absetzen kann. Helligkeit allein ist halt nicht alles.

(Disclaimer: Die LED-Spots wurden mir vom „Grünspar“-Shop gratis zur Verfügung gestellt, weitere finanzielle Zuwendungen gab es nicht)

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