Lidl erleuchtet uns – aber nur dezent

Ab Donnerstag (10. November) können Sie bei Lidl mal wieder LED-Deckenleuchten zum Sonderpreis kaufen. Vor gut einem Monat gab’s dort bereits eine vierflammige „Livarno Lux“-Leuchte für 39,99 Euro – jetzt sind es drei Versionen mit je zwei Spots; leider nicht für die Hälfte des Preises, aber immerhin:

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Der Blick auf den Beschreibungstext enthüllt eine Überraschung: Offenbar hat sich die Lidl-Werbeabteilung ein wenig von meiner Kritik am letzten „Livarno“-Angebot beeinflussen lassen. Mein Fragen damals, am 1. Oktober:

  • Wie hell sind die Spots (Lumen-Angabe ist eigentlich Vorschrift)?
  • Welche Farbtemperatur haben die LEDs?
  • Wieviel Strom braucht die gesamte Deckenleuchte?

Und was lesen wir heute im Lidl-Prospekt?

Dreh- und schwenkbare Spots mit je drei sehr hellen, langlebigen und energiesparenden, warm-weißen LEDs (ca. 100 lm, Lebensdauer ca. 20.000 Stunden), inklusive 230 V GU10 2x 4 W

Die von mir hervorgehobenen Teile der Beschreibung fehlten beim letzten Mal noch. Tatsächlich bestätigt also Lidl meine Vermutung, dass die Spots nur jeweils einen Lichtstrom von 100 Lumen haben, was etwa der Helligkeit eines 10-Watt-Halogenstrahlers oder einer herkömmlichen 15-Watt-„Glühbirne“ entspricht. Für einen Zweier-Balken aus dem neuen Sonderangebot können Sie diese Werte in etwa verdoppeln (nicht ganz exakt, aber das würde jetzt zu weit führen).

Auch meine Anfang Oktober geäußerte Vermutung einer „warm-weißen“ Farbtemperatur trifft offenbar zu, wenn auch leider mal wieder die Kelvin-Angabe fehlt (meine Schätzung dazu lag bei 3100). Bei der Angabe des Stromverbrauchs bin ich allerdings ratlos: Warum saugen die gleichen Spots, die von Lidl an anderer Stelle mit einer „Leistung“ von 3 Watt angegeben werden, nun plötzlich 4 Watt? Falls die aktuelle Angabe stimmt, wäre die Effizienz der (vermutlich taiwanesischen) LEDs noch trauriger als ich vermutet hatte: Nur 25 Lumen pro Watt statt etwa 33 – das ist nicht nur Uralt-, sondern Grufti-Technik aus dem untersten Keller des LED-Museums – kaum zu glauben.

Eine Frage vom letzten Mal lässt Lidl immer noch unbeantwortet:

  • Welchen Abstrahlwinkel haben die Spots?

Dazu findet sich nichts im Prospekt; Sie sind also weiterhin auf meine Schätzung von rund 40 Grad angewiesen – das bedeutet einen recht engen Lichtkegel und deckt sich auch mit der Lidl-Formulierung „punktgenaue Ausleuchtung“.

Immerhin: Wenn ich für die Produktbeschreibung einer LED-Leuchte im besten Fall fünf Sterne vergeben würde, hätte Lidl jetzt schon dreieinhalb geschafft. Beim letzten Mal wär’s ich noch nicht mal ein Stern gewesen.