Heute nur gute LED-Splitter-News: Der SWR-„Marktcheck“ hat sich im TV und online mit Energiesparlampen befasst und speziell die LED-Technik gelobt. Und dieses kleine Blog verzeichnet wieder einen neuen Zugriffsrekord.
Unter anderem LED-Lampen von Philips und Megaman waren am 26. September im SWR-Check – sie können herkömmliche 60-Watt-Glühlampen ersetzen. (Screenshot: SWR, zum Mediathek-Beitrag das Bild anklicken oder hier)
Schön, wenn im öffentlich-rechtlichen Fernsehen mal Beiträge laufen, die die Unterschiede zwischen verschiedenen stromsparenden Typen von Haushaltslampen (LED, Kompaktleuchtstoff, Halogen) gut herausarbeiten und die Ökobilanz von LED-Lampen als die beste aller Varianten ermitteln. Sonderlob an die „Marktcheck“-Autorin Franziska Lenhardt!
Gibt’s auf der SWR-Website in zwei Teilen als Texte und Bilder – hier und hier – sowie als Video-Beträge in der Mediathek (wahrscheinlich wieder nur begrenzte Zeit wegen der dämlichen Depublizierungspflicht). Hilft unsicheren Verbrauchern, lässt aber auch Fachleuten kaum was zum Kritisieren. So korrekt informiert wurden wir LED-Fans von anderen Medien nicht immer.
Millionengrenze überschritten
Diesen September hatte dieses kleine, private und werbefreie „Nischen“-Blog erstmals mehr als eine Million Dateizugriffe pro Monat. Das war sogar noch erheblich mehr als im bisherigen Rekordmonat August („2013-08“, Statistik-Ausschnitt links).
Und das konnten Sie am Wochenende auch beim Alexa-Ranking sehen, das natürlich nur mit viel Vorsicht zu genießen ist. Immerhin ist der Trend erkennbar, dass Fastvoice.net inzwischen offenbar stabil unter den beliebtesten 50.000 Websites in Deutschland rangiert (siehe Screenshot rechts).
Das macht mich dann doch ein wenig glücklich und dankbar – und es motiviert enorm für die weitere Arbeit. Schönen Dank allen Leser und Kommentatoren!
Der, im wesentlichen, gleiche Beitrag lief heute auch im WDR „Markt“, so dass die „Depublikationsfrist“ sich entsprechend verlängert. Die 7-Tage-Frist betrifft meines Wissens nur die Film-, nicht die Textbeiträge. Dennoch wäre es natürlich wünschenswert, wenn möglichst viele den Beitrag rechtzeitig noch sehen würden. Manches findet sich natürlich auch später noch (rechtlich grau) im Internet wieder… 😉
Richtig, das mit der Depublizierung bezieht sich nur auf den TV-Beitrag.
Den Beitrag empfinde ich als recht flach. Lust auf LEDs macht er eigentlich nicht.
Das mag schon an der sehr eingeengten Aufgabenstellung liegen: „Möglichst getreuer Ersatz der alten Glühbirne, alles so lassen wie es ist, bloß nichts Neues“.
Die dabei auch noch suboptimale Auswahl der Lampen wurde ja schon angesprochen.
Im Gegensatz zur „Testfamilie“ des Beitrags habe ich LEDs als echte Bereicherung erlebt. Leuchten, die bisher zu dunkel waren, wurden plötzlich hell. Moderne Konzepte wie Philips Hue oder die billigeren Mi-Light erlauben eine Variation von Farbtemperatur und Helligkeit per Fernsteuerung. Sie lassen sich der Situation und Stimmung anpassen und können dabei auf Wunsch das enge Farbkorsett des Glühlichts sprengen. Hier eröffnet sich mir praktisch eine neue Welt.
Dieser Ausblick wird uns im Beitrag leider vorenthalten.
Fundierte SWR-Beiträge sind meiner Meinung nach leider eher selten geworden. Ich würde gerne meine Zwangsabgaben zum ÖR einsparen. Der Gegenwert stimmt für mich nicht – auch wenn das hier nicht gern gehört wird.
Kein Problem, hier kann jeder seine Meinung äußern, auch wenn sie mit meiner nicht komplett übereinstimmen sollte.
(Immerhin finanzierst Du mit den „Zwangsabgaben“ indirekt auch mich und dieses Blog mit – also vielleicht nicht völlig sinnlos 😉 )
Es gibt einander sehr widersprechende Aussagen darüber, welchen Stellenwert die Beleuchtung im Wolframzeitalter am gesamten Energieverbrauch durchschnittlicher Privathaushalte hat. Manche sagen 5%, manche 20%. Für Haushalte mit den 5% dürfte sich die Umstellung auf LEDs wirtschaftlich nur marginal lohnen, ebenso für energieautarke Haushalte (die aber weiterhin sehr selten sind).
Für mich war die Vermeidung übermäßiger Wärme (nicht i.S.v. Lichtfarbe, sondern ganz konkret gemeint) im Sommer der Ausschlag: Abends im Bett ein Buch lesen bei 27 °C macht mit einer 40-Watt-Leuchtheizung nunmal keinen Spaß (und eine Quecksilberampulle wollte ich auch nicht neben dem Bett haben). Später kam dann meine „Entdeckung“ alternativer Lichtfarben hinzu.
Apropos Philips: Die kleine Version (4 Watt) hat im aktuellen „test“ immerhin einen Ra=92 bewiesen, und das bei 90 Lumen pro Watt. Den R9 verschweigt „test“ leider; aber die Farbtemperatur ist um 100 K niedriger als deklariert. Aber die neueren Ledons kommen ebenfalls an die 90 ran (und ca. 50 beim R9); leider hat „test“ nur ein älteres Exemplar mit Ra=81 getestet.
Üblicherweise geht man von maximal 10% Beleuchtungsanteil in Privathaushalten aus – bei Gewerbebetrieben sollen’s bis ca. 20% sein.
Zwei Anmerkungen zum „Stiftung Warentest“-Vergleich: Besonders hilfreich für aktuelle Kaufentscheidungen kann er nicht sein, weil alle Prüflampen schon im Herbst 2012 gekauft wurden und zum großen Teil so nicht mehr im Programm sind. Der Vorlauf war aber u. a. wegen der Testprozedur notwendig, weil die Lampen beispielsweise 6000 Leuchtstunden absolvieren mussten. Die neuen LEDON-„Tropfen“ haben tatsächlich mindestens Ra 90.
„test“ hat sowohl den Ra (R1 bis R8), als auch den kompletten Farbwiedergabeindex gemessen (sogar mit 15 Farben – R15 ist so eine Art Grau). Und dabei hat die Philips nicht die höchste Wertung ++ geholt, sondern nur +. Wer diesen Lampentyp kennt, weiß, dass er bestimmte Farben deutlich verschoben wiedergibt und mir von der Spektralverteilung her durchaus als so ’ne Art „Lumen-Schinder“ vorkommt. Es dürfte einen Grund geben, wieso die aktuellen Modellversionen nur noch 250 lm haben und definitiv anders leuchten. Nach meiner Rechnung sind 330 Lumen aus 4 Watt übrigens nicht 90 lm/W, sondern offiziell ca. 82 lm/W (hier zählen die Nenn-, nicht die Messwerte).
Im übrigen sind Effizienzvergleiche zwischen E14-„Tropfen“ und GU10-Spots normalerweise nicht zielführend. Generell haben zumindest Marken-GU10-LED-Strahler bauartbedingt deutlich geringere Effizienzwerte. Nicht umsonst legt das EU-Ökolabel an richtstrahlende Leuchtmittel (bis 90 Grad) mildere Maßstäbe an als an Rundstrahler.
Naiv gefragt: Warum zählen hier nicht gemessene Werte? Nehmen wir an, eine Lampe sei mit 330 Lumen und 4 W deklariert, aber gemessen werden von einem seriösen Messlabor (ein solches darf man bei „test“ schon annehmen) bei hinreichend vielen Testexemplaren im Durchschnitt nur 300 Lumen bei 4.4W Verbrauch – „offiziell“ wären es 82.5 lm/W, tatsächlich aber nur 68.2 lm/W. Und das, obwohl kein Einzelwerte um mehr als 10% abweicht, alle somit im EU-Toleranzbereich liegen.
Man braucht für so einen Wert allgemein gültige Durchschnitts-Bezugspunkte. Und das sind halt eher die Nennwerte – jedenfalls beim Lichtstrom, dessen Messwert je nach Betriebs- und Umgebungstemperatur von Labor zu Labor durchaus stark abweichen kann.
So lieferte beispielsweise ein 3-Watt-„OBI Lighting“-Spot aus meinem ersten Labormess-Pool kalt rund 300 Lumen mit 3,2 Watt, nach 2 Stunden aber nur noch ca. 275 lm mit exakt 3 W. Hatte beides nicht viel mit dem Lichtstrom-Nennwert gemeinsam – was schreibst Du dann für einen Effizienzwert auf die Packung?
Übrigens gibt es keine EU-Vorschrift für die Nennung bzw. Berechnung eines lm/W-Wertes. Kann theoretisch also jeder halten, wie er will. Stattdessen müssen auf der Lampe bzw. Packung der Nenn-Nutzlichtstrom und die Nenn-Leistungsaufnahme stehen sowie zusätzlich auf einer öffentlich zugänglichen Internet-Seite o. ä. Bemessungs-Nutzlichtstrom und Bemessungs-Leistungsaufnahme (auf 0,1 W genau). Die Effizienz kann man also selbst ausrechnen, wenn der Hersteller sich an die Vorgaben hält.
Außerdem gibt’s ja noch die EU-Ökolabel-Verordnung, wo die Effizienz plakativ mit den Klassen verdeutlicht wird. Zur Berechnung des dafür nötigen Energieeffizienzindexes werden lustigerweise die gemessene Leistungsaufnahme und der Nennlichtstrom zugrunde gelegt. Keine Ahnung, warum.
Im Bezug auf die Halogen-Glühbirnen finde ich den Beitrag ganz gut. 20 % weniger Licht als angegeben ist durchaus realistisch. Eigentlich erfüllen Halogen-Birnen auch nur die Energieklasse D und müssten eigentlich verboten werden, aber die EU drückt da wohl beide Augen zu. Im Hinblick darauf, das ein Verbot schlecht ankommen dürfte mit den üblichen folgenden Hamsterkäufen, ist das auch sinnvoll. Man muss nicht alles regulieren, mal abgesehen davon, das es auch heute noch genug herkömmliche Glühbirnen zu kaufen gibt.
Bei den KLL und LED-Lampen hätte man vielleicht erwähnen können, das die Lichtfarbe wählbar ist und man auch damit experimentieren kann und nicht jeder Raum die gleiche Lichtfarbe haben muss. Stattdessen wurde wieder mal die übliche 2700k Standardfarbe empfohlen.
Witzig finde ich den Teil mit dem Recycling. Dort wird über LEDs gesprochen und gezeigt werden KLL, die massenhaft zerdeppert werden. Wenn das die Quecksilber-Hysteriker sehen 😉
Nicht, dass ich einen Hersteller verteidigen wollte, denn da sind schon andere Platzhirsche durch mehr Lumen auf der Packung als im Testlabor aufgefallen. Aber wer genau hinsah, konnte den Aufdruck „240V“ auf der „Sylvania“-Lampe sehen. Gut, kann man nicht erwarten, dass das eine Fernsehfamilie am Verkaufsregal durchinterpretiert, die das gute alte Motto „Messer, Schwermetalle, Licht: sind fuer kleine Kinder nicht“ für pädagogisch reaktionär und undemokratisch hält, und bei der die „Erwachsenen“ fröhlich Lampen in die spannungsführende Fassung schrauben (und die Wohnraumleuchtenwahl eh im Baumarkt ausgewürfelt zu haben scheinen).
Nee, die 10 Volt Differenz (rund 4%) zur deutschen Standardspannung erklären den Lumenunterschied von 20 Prozent nicht. Auch im neuesten „test“-Heft hatten die Halos von GE und Philips rund 50 Lumen weniger als die deklarierten 340 bzw. 346 lm.
Im übrigen sind auch die anderen Lampen für einen Spannungsbereich zwischen 220 und 240 V ausgelegt und sollten unter diesen Voraussetzung nicht außerhalb der Lichtstrom-Toleranz liegen.
Da die Leistung quadratisch zur Spannung geht, werden aus den 4% Spannungsabweichung schon ca. 8% Leistungsabweichung. zusammen mit den 10% erlaubten Abweichungen kommt man schon in den erlaubten Bereich.
Die quadratische Beziehung gilt nur bei konstantem (ohmschen) Widerstand. Wolframfäden sind aber Kaltleiter; bei einer 60-Watt-Glühlampe (kein Halo; ja, ich habe tatsächlich gerade so ein Museumsstück vor mir liegen ;-)) misst mein Multimeter einen Widerstand von 62 Ohm. Bei 230 V Effektivspannung wird aber ein Widerstand von 882 Ohm gebraucht, damit der Strom auf 261 mA und somit die Leistung auf 60 W kommt. bei ca. 2600 -2700 K Filamenttemperatur muss der Widerstand also 14mal größer sein als bei 293 K Zimmertemperatur. Leider fehlt mir die Kennlinie bei Betriebstemperatur; aber mit Google oder Wiki sollten was dazu zu finden sein.
Bzgl. Nennwert vs. Messwert: Der für die Lichtausbeute relevante Verbrauchs- und Lichtstromwert sollte sich auf die Lampe auf Betriebstemperatur (also nach ca. 1 h ununterbrochener Brenndauer) unter standardisierten Einsatzbedingungen (entspr. denen, die man in durchschnittlichen Haushalten erwartet) beziehen. Ich nehme mal an, dass „test“ das macht. Wobei hier auch Angaben zur Lichtausbeute der kalten vs. der warmgelaufenen Lampe wünschen würde. Für den Nennwert auf der Packung kann man dann 10% davon abziehen, um etwa den Durchschnitt (zwischen 100% und 80%) während der Nutzlebensdauer zu erzielen. Im Fall des 3W-Spots kommt dann der Wert von 250 lm sogar in etwa hin. Bei Toshibas 8.5-Watt E-core 4000 K (leider wohl nicht mehr produziert) waren 650 lm deklariert, aber Lumitronix hat 845 lm gemessen, also 30% mehr als deklariert. Wenn dies der warmgelaufene Wert ist (geht aus dem Protokoll leider nicht hervor) und man die o.g. 10% abzieht, wäre der aussagekräftigste Wert 760 Lumen.
Bei den Halogenlampen, die ja einigermaßen konstant leuchten, zeigt sich ja sehr deutlich die Diskrepanz zwischen Nenn- und Messwert von bis zu 20% laut SWR.
Laut Verpackung hat der 3-Watt-„OBI Lighting“-Spot nicht 250, sondern nur 200 Lumen. 😉
@ingo: Also hängen wir noch eine Iterationsschleife dran:
Für Metalle fährt man mit der Faustformel von 4 promille pro Grad ganz gut. Wolfram liegt bei 4,4. Allerdings bei Zimmertemp. Keine genaue Kenntnis wie sich das bei 2700K verhält.
Nehmen wir an, daß die Leistung vorwiegend in Strahlung abgeht (bei 2700K eine gute Annahme).
Da aber die Strahlungsleistung in der Vierten mit T geht geht umgekehrt die Temp in der Vierten Wurzel mit der Leistung.
Als Initialwert nehme ich mal 8% Leistungsänderung.
Aus der angenommenen Temp 2700K rechne ich die vierte Potenz um auf die Leistung zu kommen, dann ziehe ich die 8% ab. Wieder zurück mit der vierten Wurzel macht etwa 2643K. Geometrie, Stefan-Boltzmann und Emissionskoeffizient sollten ja näherungsweise invariant sein.
Bei angenommenen (gilt aber nur bei Zimmertemp) 4,4 Promille/K käme ich auf ca. 75% des 2700K Widerstands. Also würden aus den 8% ca. 6% Leistungsverlust.
Vielleicht sollte ich meinen kleinen Stelltrafo zum Nachmessen nehmen?
Oder bei einem schön dokumentierten Schulversuch fündig werden. Dort wurde bei Reduktion von 220V auf 210V gemessen:
220V 210V
0,265A 0,259A
58,3W 54,39W
Macht 6,7% Leistungsverlust.