Philips-LED-„Retrofit“ für 100W-Glühlampe kommt Ende Mai

Wie Philips gestern per Pressemitteilung berichtete, gibt es jetzt erstmals eine 20 Watt starke, dimmbare LED-Lampe der Niederländer für E27-Fassungen. Mit 1521 Lumen Lichtstrom erfüllt sie exakt die Anforderungen der EU für den Ersatz von 100-Watt-Glühlampen. Nach meinen Informationen ist sie allerdings frühestens Ende Mai im deutschen Handel.
Philips 20W LED 1521 Lumen
Die neue 20-Watt-Philips-LED-Lampe für 230 Volt und E27-Fassungen erzeugt ihr „warm-weißes“ Licht nach dem „Remote Phosphor“-Prinzip mit „königsblauen“ LED-Chips und gelben Konversionsschalen im Lampenkopf. (Foto: Philips-PR)

Schon Anfang des Monats gab’s hier im Blog die spannende Frage: Wann kommt die bisher nur in Nordamerika verkaufte 22 Watt/1780 Lumen-Lampe von „Philips Lighting“ auch nach Europa? Seit dieser Woche kenne ich die Antwort: Vermutlich gar nicht! Stattdessen wird es offenbar bei uns eine stärkere Version der noch ziemlich neuen 13-Watt/1055 Lumen-LED-Lampe geben.

Mit 1521 Lumen aus 20 Watt Leistungsaufnahme wird sie eine Effizienz von 76 lm/W haben – etwas weniger als die 81 lm/W der „kleineren Schwester“. Ähnlich wie bei der mit dem „Energy Star“ ausgezeichneten Nordamerika-„Birne“ dürfen Sie von 2700 Kelvin Farbtemperatur, einem Farbwiedergabeindex über CRI 80 und von durchschnittlich 25.000 Leuchstunden bis zur Degradation auf 70% des ursprünglichen Lichstroms (L70B50) ausgehen.

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Bisher liegen mir noch keine Infos zur unverbindlichen Preisempfehlung vor; auch der Termin der Markteinführung bei uns war vorerst unklar. Meine entsprechende Twitter-Nachfrage wurde heute jedoch vom deutschen „Philips Lighting“-Pressesprecher Bernd H. Glaser so beantwortet:

Analog zum Preisniveau der vorwiegend für den gewerblichen Bereich gedachten 22-Watt-Lampe in Nordamerika erwarte ich in Deutschland einen Endverkaufspreis von etwa 45 Euro – alles darunter wäre prima, aber ziemlich überraschend.

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22 Gedanken zu „Philips-LED-„Retrofit“ für 100W-Glühlampe kommt Ende Mai

  1. Dass die nur in Nordamerika verkaufte 22 Watt Lampe bei uns nicht kommt, überrascht mich eher wenig. Ich frage mich auch, ob bei unseren Immobilien- und Quadratmeterpreisen die große Masse solche Raumgrößen hat, die so eine Lampe benötigen würden.
    Die 12 W MasterLED E27 (806 Lm) wird von vielen Kunden schon als sehr nahe bei der 75 W Glühlampe beschrieben, dann wird die neue 13 W / 1055 Lm wohl nahezu als 100 W Ersatz durchgehen. Wer mehr braucht, kann ja eine zweite dazunehmen, ist auch optisch stimmiger als nur eine Lichtquelle in einem riesigen Raum (meiner Meinung nach).

    • Eine Hauptzielgruppe für die „Monsterlampen“ scheint von der Ansprache her sowohl in Nordamerika (inklusive Kanada) als auch bei uns der gewerbliche Bereich zu sein. Zitat aus der verlinkten Pressemitteilung: „Besonders in der Hotellerie und Gastronomie sind LED-Lampen eine lukrative Alternative zu herkömmlichen Lampen.“ Da stellt sich die Frage nach den Raumgrößen natürlich weniger.

      Philips Lighting geht außerdem davon aus, dass noch rund 5 Prozent der geschätzten 4,4 Milliarden Lampenfassungen in den USA mit 100-Watt-Glühlampen bestückt sind.

  2. Sehr interessant, jetzt kommt die Helligkeit in einen Bereich, der mich interessiert.
    Kann man bei den Philips den remote Phosphor wie die Oberschale eines Handys austauschen, um vom Gelbstich wegzukommen?

    • Können schon, dann leuchtet sie aber blau wie eine UV-Lampe, auch wenn es keine ist. Gibt ‚Philips Master LED 12W‘ ein bei Google und du bekommst ein Bild…

      • Meines Erachtens (ich habe diese Philips 12 W im Einsatz) hat diese live nicht extrem viel mehr Gelbstich als viele anderen 2700 K LED-Lampen, sei es GU10 oder was auch immer. Ganz vermeiden wird sich das wohl auch kaum lassen bei einer gelben LED-Phosphorbeschichtung oder eben blau mit gelber Abdeckung.
        Die Osram Pendants leuchten etwas weniger ‚gelb‘, auch wenn sie ebenfalls unter 2700 K laufen, näher am Ur-Glühlampengelb ist aber definitiv die Philips. Ich habe auch Osram Classic Advanced in der Glühbirnenform im Einsatz, die sind durchaus auch wohraumtauglich und angenehm, aber eher auf dem weißlicheren Halogen-Farbniveau, aber auch das sind bekanntlich immer noch Glühlampen 😉

    • @Juergen: Tatsächlich gibt es wohl bei Philips die Möglichkeit, andere Schalenversionen einzubauen, um kältere Farbtemperaturen zu erreichen. Meines Wissens existieren ja teils auch „Master LED“-Lampen mit 3000 K oder mehr (zumindest in den USA). Ein Austausch durch den Kunden ist aber nicht vorgesehen.

      Bei diesen Philips-„Designer-Lampen“ können immerhin die Aufsätze selbst getauscht werden. Ein großen Einfluss auf die Lichtfarbe dürfte das nicht haben.

      • Auch wenn es derzeit keine durch den Kunden austauschbaren Schalen für heißere (ugs. „kältere“) Lichtfarben gibt, so wäre dennoch eine Bastellösung denkbar, die allerdings irreversibel ist: Man könnte das Material der Schalen so dünn feilen, dass der Anteil des konvertierten Lichts geringer wird. Dadurch sollte der farbtemperaturbedingte Gelbstich reduzierbar sein. Wie sich das allerdings auf den CRI und die Grün-/Magenta-Balance auswirkt, ist schwer vorherzusagen. Zudem werden die Schalen dann auch zerbrechlicher. Ich würde daher generell eher zu einem anderen Produkt raten.

        Wenn Philips, ähnlich wie Toshiba es vormacht, doch mal wenigstens eine 4000-K-Version anbieten würde, oder besser noch, separate Austausch-Schalen zwischen 3000 und 6000 K (laut einer Amazon-Rezensionen lassen sie sich durchaus durch den Kunden abnehmen und wieder einsetzen) würde ich auch bei dem zu erwartenden hohen Preis eine Anschaffung erwägen. Aber auf dämmrige 2700 K festgenagelt zu werden, no go.

        Interessant, dass bisher offenbar noch kein Anbieter auf die Idee eines solchen Remote-Phosphor-Wechselsystems gekommen ist, während in der Optik (wo der Benutzer weitaus mehr fummeln muss) Wechselokulare und -objektive Gang und Gäbe sind. Gerade auch für die Bastler wäre das eine super Lösung: Basismodule mit blauen LEDs und verschiedene Aufsätze für die Farbkonversion; als Arrays mit mehreren Modulen ließen sich dann sogar Zwischentöne erzielen.

        Gruß, Ingo

  3. @ Wolfgang:
    Interessant. Habe so eine ‚gelbe‘ MasterLED mit 3000 K bei amazon.com gesucht. Das habe ich zwar nicht gefunden, dafür weiss ich jetzt, dass es dort auch eine 8 W ‚Gelbvariante‘ gibt. Wäre ein ideales Pendant zur Osram Parathom Classic Advanced A40 E27.
    Aber der Markt für diese Wattage wird Philips in Europa wohl zu klein sein…

  4. @ Wolfgang:
    In einem älteren Blogbeitrag (den ich jetzt spontan nicht finde, obwohl zugegeben die Suchfunktion in der neuen Blogsoftware deutlich besser ist) war jedoch mal von einem MasterLED E27 Nachfolger ein Bild von Philips-PR zu sehen, welches nicht mehr das gelb-silberne Design hatte, sondern komplett in weiß daherkam.
    Wird interessant wie weitere Modelle dieser Serie tatsächlich aussehen werden.

  5. Danke für die Infos, hatte auch schon Philips geschrieben ob die Enduraled mit 1700 Lumen aus USA nach D kommt, leider ohne Antwort.

    Nun wird es nur die 20 Watt Led Version, freue mich trotzdem, sie ersetzt im Bad die Tornado 60 Watt ESL, welche leider sehr stark an Helligkeit abgenommen hat.

  6. Ja, die 1500 Lumen müssten hell genug sein. Die Philips Tornado 60W Lampen waren ja lange Zeit das hellste was man an Lampen im Normalbereich kaufen konnte. Nur leider wird dieser Typ halt immer dunkler, ich schätze schon unter 1500 Lumen, und braucht auch immer länger um hell zu werden…

    Ab 06.08 ist die hier vorgestellte Lampe bei Amazon gelistet….

      • Danke für den Hinweis, hatte ich übersehen. Viele Grüsse!

  7. Danke für Eure Infos.
    Ich persönlich bin ja der Meinung, dass ein Großteil der Haushalte solch starke Lampen (man berücksichtige auch die heutigen Wohnraumbeschaffungskosten) gar nicht braucht.
    Ich habe selber die 12 W Version dieser Lampe und bin sehr zufrieden damit. Bei den 17 und 20 Watt Versionen kommt zudem ein höheres Gehäuse (127 mm) zum Einsatz, hier finde ich die 12 W MasterLED mit 108 mm Höhe sehr praktisch für meine Anwendung.
    Die Qualität passt bei diesen Lampen absolut. Habe meine seit Mitte 2012 und wirklich ausserordentlich viel in Betrieb.

    • Klar ist so was nicht für die Mehrheit der Haushalte – schrieb ich ja schon im April, dass es beispielsweise allenfalls 5% der Fassungen in den USA und vor allem gewerbliche Nutzungen betrifft. Aber auch das ist noch ein ordentlicher Absatzmarkt.

  8. Bei Amazon tauchen jetzt mit den Suchbegriffen ‚Philips 672005‚ bzw. ‚Philips 671961‚ offenbar die Nachfolgemodelle der bekannten gelb-silbernen Master LED E27 Lampen auf – in 12 W und (neuerdings formgleich) auch in 7 W Ausführung.
    Ich denke die wird sicher wieder ein Hit, mit weniger polarisierendem Design und gleicher bis verbesserter Leistung zum Vorgänger ist dies ziemlich vorprogrammiert.

  9. @ Wolfgang:
    In preislicher Hinsicht stellt sich natürlich auch die Frage, welcher etablierte Hersteller im aktuellen Sortiment denn noch einen weitgehenden Rundstrahler bietet.
    Also ich habe für meine ‚alte‘ Philips Master LED 12 W (zu einem Zeitpunkt, als sie preislich schon deutlich gesunken war) € 40,- bezahlt.
    Osram hat für seine inzwischen eingestellte Parathom Classic 360° Varianten ähnliche Beträge verlangt. Ein Preisvergleich mit aktuellen LEDON und Osram Modellen erscheint mir hinkend bis unmöglich, beide Hersteller bieten keine Lampen dieses Bauprinzips, entweder noch nie oder bereits nicht mehr. Und was abseits der Massenware ist, kostet idR. etwas mehr – ich finde die neuen Varianten daher nicht maßlos überteuert, da auch ein gewisser Mehrwert geboten wird.

    • Beispielsweise hat Toshiba eine 800-Lumen-Lampe mit Rundstrahlcharakteristik, vom Design her sehr ähnlich einer matten/satinierten Glühbirne, aber von angenehm weißer, durchaus wohnungstauglicher Lichtfarbe (4000 K, Ra>=80; wirkt minimal gelblicher als eine 4000 K Osram ESL, die im selben Raum eingesetzt wird). Ich selber habe zwei Exemplare davon erworben (eine davon als Geschenk, das dankbar angenommen wurde). Möglicherweise gibt es auch eine Version mit 2700 K, aber der einzige weitere Amazon-Treffer verschweigt jegliche Details jenseits von Watt und Lumen und einer unscharfen Aufnahme einer japanisch(!) bedruckten Verpackung. Ich habe bei Amazon einfach nach „toshiba led 10w“ (ohne die „“) gesucht.

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