LED-Pflanzenleuchten: Das Grünzeug liebt Rot und Blau (Update)

Auch Pflanzen mögen LED-Leuchten – allerdings ganz andere als Sie. Was wir Menschen für angenehmes Licht halten, bereitet der Botanik im Zimmer keine helle Freude. Sie braucht für ihr Wachstum besondere Licht-Wellenlängen, die warm- oder kaltweiße Haushalts-LED-Lampen nicht ausreichend liefern können.

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In der Versuchsanlage „Brightbox“ im niederländischen Venlo werden blaue, rote und tief- oder infrarote Philips-LED-Leuchten zur Aufzucht von Salaten, Radieschen und Kräutern genutzt (Philips-PR-Foto).

Als regelmäßige Leser dieses Blogs wissen Sie, dass es bei häuslicher LED-Beleuchtung sehr auf Farbtemperatur, Farbtreue und ausreichenden Lichtstrom (Helligkeit) ankommt. Vielleicht haben Sie ja schon die passenden Lampen für Ihre Wohnung gefunden, tief in die Tasche gegriffen und freuen sich jetzt im Gegenzug über den gesunkenen Stromverbrauch.

Getrübt wird diese Freude allerdings, wenn Sie während des Winters feststellen, dass Ihre Zimmerpflanzen immer kümmerlicher aussehen. In meinem Fall könnte das daran liegen, dass dort, wo andere einen grünen Daumen haben, bei mir nur gähnende Leere herrscht. Wenn bei mir Grünzeug überlebt, ist das entweder reine Glückssache oder nur der Barmherzigkeit anderer Familienmitglieder zu verdanken, die hin und wieder ambulante Pflanzennothilfe leisten.

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Bei Ihnen ist das natürlich anders: Sie kennen sich aus beim Hegen und Pflegen. Wenn die Flora dennoch leidet, muss das also andere Ursachen haben. Eine Möglichkeit: Ihre neue Beleuchtungstechnik ist nicht ideal; mit den von „weißen“ LED-Lampen hauptsächlich abgestrahlten Gelb- und Grüntönen können Yucca & Co. nicht viel anfangen. Während herkömmliche Glühlampen immerhin noch ein paar nennenswerte Rot- und Orange-Anteile in ihrem Farbspektrum liefern, gibt’s von LEDs an Pflanzen-Verwertbarem höchstens ein wenig Blau – am ehesten noch bei kalt-weißen und Tageslicht-ähnlichen Typen.

Vor allem zwei Farben gefragt

Wellenlängen-kleinFür die Photosynthese und für’s Wachstum von Blättern und Blüten braucht die Zimmerbotanik hauptsächlich diese beiden Farben (rechts im Wellenlängen-Spektrum des sichtbaren Lichts als Punkte markiert): Rot (Wellenlänge ca. 660 Nanometer) und Blau (rund 450 nm) – am Besten im Verhältnis 8:1 bis 3:1; je nach Pflanzenart und Wachstumsphase. Etwas zusätzliches Orange kann in speziellen Fällen auch nicht schaden, muss aber meistens nicht sein.

Ein so komponiertes, lila/violett erscheinendes Licht wäre als alleinige Wohnzimmerbeleuchtung natürlich völlig absurd. Es spricht jedoch nichts dagegen, dass Sie so was ihren grünblättrigen Zimmergenossen als zusätzliche Lichtquelle gönnen. Häufig wird dann die Frage gestellt: „Ja, gibt’s das auch mit stromsparender LED-Technik?“ Gibt es: Als „Retrofit“-Lampen für vorhandene Fassungen, als „Panels“ zum Selbsteinbau etwa in Alu-Reflektoren und als komplette Leuchten, die Sie nur noch aufhängen und anschließen müssen.

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Vergessen Sie die Haushaltslicht-Kriterien

Bei der Auswahl dieser LED-Pflanzenleuchten können Sie so ziemlich alles vergessen, was bei „normaler“ Beleuchtung wichtig ist: Farbtemperatur und Farbwiedergabeindex spielen hier keine Rolle, die Lichtstrom-Lumenwerte nur eine untergeordnete. Stattdessen geht es um die richtigen Wellenlängen (oben schon genannt) und die tatsächlich für die Chlorophyllproduktion verwertbare Photonenmenge, die bei der Pflanze ankommt.

Auf die Lumen-Angaben müssen Sie dabei nicht groß achten, weil sich dieser Wert ausschließlich auf die Helligkeits-Wahrnehmung des menschlichen Auges bezieht. Da unseren Rezeptoren ausgerechnet der von Pflanzen nicht benötigte Grün/Gelb-Bereich um 550 nm am hellsten erscheint und die vom Grünzeug bevorzugten Wellenlängen als relativ dunkel wahrgenommen werden, erreichen auch hocheffiziente LED-Pflanzenleuchten nur etwa halb so hohe „Lumen pro Watt“-Werte wie „normale“ LED-Lampen; also eher 30 bis 40 statt 60 bis 80.

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Profi-Dimensionen: Pflanzenlampen mit insgesamt 50.000 Osram-„Golden Dragon plus“-LEDs im einem dänischen Gewächshaus. (Foto: Osram-PR/Fiona Lighting)

Noch dazu heißt es bei Pflanzen häufig „Klotzen statt Kleckern“: Schon für eine kleine Anbaufläche von einem halben Quadratmeter können unter Umständen Konstruktionen mit einer Leistungsaufnahme von um die 50 Watt notwendig sein. Selbst Komplett-LED-Pflanzenleuchten mit über 600 Watt, Wellenlängen-Umschaltung und satten fünfstelligen Lumen-Werten sind im professionellen Einsatz keine Seltenheit. Bei kleineren (nicht „rauchbaren“) Zimmerpflanzen im Privathaushalt ohne besondere Aufzuchtbedingungen tun es natürlich auch deutlich schwächere LED-Lampen.

Damit haben Sie gegenüber den bisher verwendeten Natriumdampf-Hochdrucklampen eine rund 40- bis 60prozentige Ersparnis. Gegenüber anderen Lampentypen sind es bis zu 80%, weil all diese einen weitaus größeren Teil der Energie in Hitze umwandeln und deren Lichtwellenlängen nicht so exakt für die Bedürfnisse der Pflanzen „komponiert“ werden können. Bei LED-Leuchten mischt man einfach die Einzel-Dioden-Chips der jeweiligen Wellenlänge im erforderlichen Verhältnis – zum Beispiel 32 rote und vier blaue.

Hohes Sparpotenzial bei langen Leuchtzeiten

Die absolute Ersparnis in Kilowattstunden und Euro kann beim Umstieg auf LED-Pflanzenlicht je nach Ausmaß der heimischen Botanik sogar deutlich größer sein als bei der sonstigen Wohnraumbeleuchtung: Pflanzenleuchten sind meist länger in Betrieb und haben im Schnitt eine höhere Leistungsaufnahme, verbrauchen also insgesamt mehr Strom.

Dazu kommt die längere garantierte Haltbarkeit der farbigen LEDs von bis zu 50.000, im professionellen Bereich sogar 100.000 Brennstunden. Bei ununterbrochenem Betrieb wären das knapp sechs Jahre – mehr als doppelt so viel wie die durchschnittliche Lebensdauer meiner armen Zimmerpflänzchen.

Update 7.11.2012: Geklaute Xenon-Scheinwerfer – etwa von Porsche-Modellen – sind für Profis übrigens keine Alternative. Sie brauchen zu aufwendige Vorschaltelektronik, liefern einzeln für anspruchsvolle Pflanzen zu wenig Licht, und ihre Spektralverteilung mit viel Blau („kalt-weiße“ „neutralweiße“ – siehe Kommentare – Farbtemperatur von ca. 4200 Kelvin) taugt allenfalls für die Wachstumsphase. In der Blütephase wird aber jede Menge Rotlicht benötigt, das handelsübliche Automobil-Xenon-Gasentladungslampen nicht erzeugen.

Update 19.4.2014: Hanfanbauer setzen nach einem Bericht der „taz“ verstärkt auf LED-„Grow Sets“. Die Vorteile: Geringerer Stromverbrauch, viel längere Lebensdauer, wegen der überschaubaren Wärmeentwicklung kaum durch Infrarot-Kameras der Gesetzeshüter zu entdecken, und die Möglichkeit der gezielten Einstellung von Licht-Wellenlängen. So könnten spezielle LED-Leuchten beispielsweise präzise auf 660 Nanometer im Rotlichtbereich eingestellt werden, was Cannabispflanzen zur verstärkten Harz-Produktion anrege. Ergebnis: Die Konzentration des Wirkstoffs THC steigt. Nachteil: Die Sets seien mit 800 bis 1400 Euro pro Stück noch sehr teuer.

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36 Gedanken zu „LED-Pflanzenleuchten: Das Grünzeug liebt Rot und Blau (Update)

  1. die Farbtemperatur einer Xenonlampe liegt jenseits von 12.000 Kelvin. 4.200 Kelvin ist als Lichtfarbe „Neutralweiß“ definiert

  2. @Schmitzmich: Nicht ganz. Die üblichen Auto-D2S-Xenonleuchten liegen meist zwischen ca. 4100 und 5000 Kelvin und dürfen laut ECE-Vorgabe auch nicht mehr als 6000 K haben – nur um die ging’s hier.

    Tatsächlich beginnt der „kalt-weiße“ Bereich erst bei ca. 5000 K – in diesem Fall muss ich also wirklich „neutralweiß“ schreiben. Danke für den Hinweis.

  3. Ich suche hängende Pflanzenleuchten für meine 40 Orchideen auf den im Herbst/Winter etwas zu dunklen Fensterbänken. Später vielleicht zum Einbau in ein Orchidarium.
    Über LED „Grow Leuchten“ lese ich gestern eine Kundenkritik: “ Rezension bezieht sich auf: Pflanzen LED Grow Light Lampe für Blüte & Wachstum, 90x 3W LED, übertrifft 400w HPS.
    Zitat:
    „Übertrifft 400W HPS? Glatte Lüge! Ziemlich dreiste Lüge sogar. Die Leistung dieser Lampe reicht nicht annähernd an eine 400W HPS heran. Eine weitere ziemlich große Irreführung ist auch dieser Satz: „LED-Chips namenhafter Hersteller wie Bridgelux, Semiled, Epistar, Epled und Epiled“. Nachdem ich eine bisschen recherchiert habe, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die hier aufgeführten Hersteller so ziemlich das Gegenteil von namenhaft sind. Gute LEDs bekommt man von Osram, Philips oder CREE. Aus dieser Liste kann man höchstens noch Epistar zu den namenhaften zählen. Der Rest ist das, was man im allgemeinen unter Billighersteller versteht. “
    Zitat Ende.
    Leider ist in Ihrem interessanten Block darauf nicht eingegangen.
    Auch sind einige Links inaktiv. (“Panels” zum Selbsteinbau“)
    Grüße und Dank im Voraus.

    • Der Beitrag ist über eineinhalb Jahre alt. In dieser Zeit kann es natürlich zu zahlreichen „broken links“ kommen, die ich nur mit viel Aufwand wieder „reparieren“ könnte. Wie soll das aber im Nachhinein machbar sein für insgesamt 650 Blogbeiträge in vier Jahren? Dafür und für individuelle Anfragen habe ich als Hobby-Blogger leider so gut wie keine Zeit.

  4. Verständlich, na jedenfalls danke. Ich fand ich hier doch einige interessante Anregungen.
    Es wird halt in der LED Branche z. T. viel erzählt, wie damals mit den ESLs. Die „Wahrheit“ ist nicht immer leicht zu finden, es fehlen noch echte Erfahrungsberichte von langjährigen Nutzern.

  5. Hallo Herr Messer,
    es ist nicht korrekt, dass für Pflanzen das Licht im für die Photoynthese nötigen Bereich ausreichend wäre. In Pflanzen laufen auch noch andere Stoffwechselvorgänge statt, die Licht im Spektralbereich zwischen Blau und Rot benötigen.
    Die von burli verlinkte wissenschaftliche Arbeit ist nicht die einzige, die Notwendigkeit von weiteren Spektralbereichen für den Pflanzenwuchs belegt (insbes. „Effects of Various Radiant Sources on Plant Growth“ von Shinji Tazawa sei hier genannt).
    Eine Mischung aus Kaltweiss und Warmweiss ist bereits eine gute Grundlage für gesunden Pflanzenwuchs, die durch Hinzufügen von roten LED’s noch optimiert werden kann (der Blauanteil wird bereits durch den 460nm-peak insbes. der kaltweißen LED’s abgedeckt).

    @N. Knatterton:
    Bridgelux ist ein renommierter Hersteller von LED-Chips und COB’s. Die Größe eines Unternehmens hat nichts mit dem vorhandenen know-how zu tun.
    M.W. ist Bridgelux mit der „Decor“-Serie bislang der einzige Hersteller, der einen CRI von 97 mit exzellenten Werten für R1-R15 erreicht und ein Spektrum generiert, das im LED-Bereich keinen Vergleich scheuen muss.

    • @andiz: Ich schrieb im Beitrag nicht nur von Photosyntese und den dafür benötigten Wellenlängen, sondern auch vom Pflanzenwachstum, das wieder andere Wellenlängen braucht. Und auch dass vor allem „kalt-weiße“ LEDs bereits Blauanteile liefern, habe ich erwähnt.

      Dies ist aber kein Fachartikel, sondern er versucht, auch Laien eine spezielle LED-Beleuchtungsanforderung nahe zu bringen. Da bleibt natürlich vieles auf der Strecke und manches gerät für Fachleute vielleicht zu simpel oder gar unkorrekt. So what?

      • Wobei ein Pflanzenwachstum nur erfolgen kann, wenn die Pflanze erfolgreich Photosynthese betreibt. ..

        Die ganze Sache ist aber komplizierter. Je nach Pflanze ist ein anderes Verhältnis blau/rot besser und für das Wachstum/Blüte/Fruchtansatz ist es jeweils wieder unterschiedlich.

  6. Hallo, wie lange muss ich die LED Pflanzenlampe täglich benutzen, damit ich ein besseres Ergebnis bekomme? Ich möchte damit meine Frangipani – Züchtung voran treiben. Mit freundlichen Grüßen
    Andrea

    • Kommt auf die Stärke der LED-Leuchte an. Diese Pflanzensorte soll ja täglich mindestens 5-6 Stunden Sonnenlicht brauchen – da dürfte sie mit künstlichem Licht wesentlich mehr benötigen.

  7. Ich rechne damit, dass Pflanzenlampen mit LEDs vielleicht genauso ein Nepp und Unfug werden wie Pflanzen-Leuchtstofflampen: Über Jahrzehnte wurden und werden noch violette Röhren als spezielle Pflanzenlampen verkauft, denen die anderen Farbbereiche fehlten. Nicht selten mit älteren, ineffizienten Leuchtstoffmischungen (Halophosphat), dafür aber zu einem deutlich höheren Preis. Einige Berechnungen kamen zu dem Schluss, dass die klassischen Pflanzenlampen dabei nicht besser waren als ordinäre, neutralweiße 840er-Lampen, die in jedem Büro hängen.

    Vor allem sollen ja auch die Pflanzen zuhause oder im Aquarium nach was aussehen, und da ist eine lila Lampe überhaupt nicht gut – zumal, wenn es die ähnlich guten, weißen Lampen auch noch billiger gibt.

    Ein Unterschied ist allerdings, dass Leuchtstoffröhren (3 oder 5 Banden) Spektralspitzen im roten Bereich haben, während normale, weiße LED wenig Rot, dafür den starken Blau-Spike und viel grün-gelbes Licht haben, das den Pflanzen nicht so viel nützt. LED-Lampen mit vernünftigem Rotanteil, sei es durch zusätzliche Rotchips oder durch mehr rote Fluoreszenzstoffe, dürften aber im Heim- und Hobbybereich, wo man von den Pflanzen auch was sehen will, gut genug sein. Von Pflanzen, die besser keiner sieht und die in die Tüte kommen, spreche ich hier mal nicht ;-).

    Rote und blaue LED sind schon weit ausgereift und werden billig produziert; der Fortschritt der letzten Jahre waren vor allem die weißen LED, und der Versuch, sie in Wirtschaftlichkeit und Lichtqualität für die Allgemeinbeleuchtung brauchbar zu machen. Daher müssten auch rot-blaue Pflanzenlampen eigentlich deutlich billiger sein.

    • Hallo BBI,

      Nepp und Unfug wird es immer geben. Meist erwischt man den Unfug, wenn man besonders günstig kaufen will. Es gibt für LED-Beleuchtung mit Pflanzen sehr viele ernst zu nehmende Aktivitäten, wo die Industrie mit den Universitäten Optimierungen angehen.

      Leider ist eine lila Lampe mit rot und blau noch lange nicht die passende Pflanzenlampe. Das Spektrum der Lampe/Leuchte muss zur Pflanze passen. Ganz abhängig von den Chlorophyllen sind unterschiedliche Blau oder Rot optimal. Alles unter einen Hut hat man versucht mit den Standard-Kurven wie das McCree Actionspektrum oder in der DIN5031-10 zu beschreiben.

      Doch wer richtig effizient belichten will, muss sich ernsthaft mit dem Spektrum im Detail auseinandersetzen und am besten auch selbst die Photonstromdichte in Abhängigkeit der Wellenlänge messen. Möchte hierbei zur Lektüre von diesem Artikel einladen.

      vg,Tom

  8. Hallo, toller Blog! Ich habe mich schon überall im Netz umgeschaut und bisher nichts Vergleichbares entdeckt. Ich hoffe, jemand hier erbarmt sich meiner und kann mir bei Folgendem unter die Arme greifen …

    Ich hoffe meine Frage ist nicht zu simpel und immer noch relativ themenrelevant. Ich bin auf der Suche einer günstigen Indoor-Beleuchtung für eine kleine Gurkenzucht. Und dabei bin ich auf dieses Video gestoßen:

    Indoor Garden: Grow Tent

    Der Kollege spricht hier von 2 Energiesparlampen mit je 400 Watt. Mein erstes Fragezeichen: soweit ich bei Lieferanten im deutschsprachigem Raum bisher rausgefunden habe, scheint die „gängige“ Leistungs-Obergrenze bei ca. 100-150 Watt zu liegen, also umgerechnet 23 Watt bei einer Energiesparlampe oder? Also beispielsweise Lampen wie diese hier:
    Philips Genie ESaver 23W
    Philips Tornado T2 20W oder auch
    Philips Tornado spiral 23W

    Gibt es außerhalb der EU Energiesparlampen mi einer größeren Leistung? Wie könnte man das Ganze mit LED’s umsetzen?

    Tausend Dank im Voraus
    Jan

  9. Hallo Herr Messer
    In ihrem Beitrag deuteten Sie an, das es inzwischen Hochleistungs-Panels gibt , die sowohl in professionellen Gärtnereinen verwendet werden, als auch inzwischen bei Growern Einzug gehalten haben.
    Trotz langer Suche kann ich keine Bezugsquellen finden.
    Ich benötige sie für ein einzigartiges Projet. Ich plane ein andines Hochland Orchidarium, dass mit Kühlanlage die klimatischen Bedingungen des andinen Hochlandes ab 2500 m wiedergibt. Das bedeutet tags Temperaturen zwischen 15-18 Grad, nachts gehts runter bis 2 Grad, das year around.
    Für mich ist bei der Planung das Licht die Zentrale Quelle, weil die Lichtintensität bestimmt, welche Höhe ich annehmen kann. Oder anders, schafft dieses Lichtpanell noch ansprechende ( halbschattige) Bedingungen in 2 m Tiefe zu schaffen oder nicht. Klima, Luftfeuchte, sind alles schon geklärt und trotz monatelanger Suche habe ich keine professionelle Quelle auftuen können.
    Ich hoffe inständig, sie können mir Quellen nennen oder Fachleute aus dem Bereich sprich Industrie.
    Mit besten Dank im Voraus

    LG

    Oliver

      • Hallo Herr Messer
        ganz herzlichen Dank für ihre schnellen Antworten. Reiche Auswahl kannte ich schon und schied auf Grund der Herkunft China und den weitestgehend negativen Rezesionen aus, jenes war mir auch bekannt und entspricht nicht der Suche, aber Das Hier ist ein Volltreffer.
        Und den habe ich definitiv nicht gefubnden, ich hatte schon Osram mehrmals angeschrieben, aber nie Antwort bekommen. Ich denke, Das Hier ist absolut passend.
        Besten Dank
        LG

        Oliver

      • So was ist offenbar ausverkauft oder ausrangiert und man fragt sich wer sowas braucht. In den Erfahrungsberichten geht es um Solargewächshäuser mit 12-Volt Photovoltaik-Panels und Akku-Pufferung (womöglich ein Schildbürgerstreich?). Aber zum Thema „Power to the Flower“ findet man ein neues Produkt, das für den Indoor-Kleingärtner evtl. vom Preis/Leistungsverhältnis evtl. interessanter ist als der bisherige Bestseller.

  10. Vielen Dank für einige interessante Anregungen in diesem Beitrag. Werde mich mit dem Thema mal genauer befassen. Ich habe bisher ehrlich gesagt noch nie darüber nachgedacht, dass LED Licht sich in dieser Form so positiv auf die Pflanzen auswirken kann. Vielleicht unterstützt das ja künftig so manch grünen Daumen…

  11. Hallo Herr Messer,

    ich bin leider total unfit in Sachen Technik, Licht und allem, was damit zusammenhängt. (Aber einparken kann ich!)
    Daher fällt mir es auch wirklich schwer, die ganzen Tipps im Internet nachzuvollziehen, da es zudem auch viele unterschiedliche Meinungen gibt und ich das Fachchinesisch nun überhaupt nicht verstehe.
    Somit: Welche Möglichkeiten bieten sich für mein Vorhaben an?

    Florarium 150 x 70 x 70 cm

    Hauptpflanzen:
    Bromeliacea Tillandsia usenoides
    Philodendren (Ranker)
    Kalanchoe-Pflanzen
    Pilea
    Farne
    Kannenpflanzen
    Mini-Chlorophytum
    Carnivoren

    Wunsch: LED-Beleuchtung – gutes Preis-/Leistungsverhältnis

    Können Sie mir bitte auf die Sprünge helfen?
    Vielen Dank dafür im Voraus.

    Beste Grüße,

    Sabine

    • Mangels ausreichender Fach- und Marktkenntnisse in diesem speziellen Segment gebe ich Ihre Frage mal an hoffentlich kundigere Leser weiter. 😉

  12. Hallo und danke für die Tipps.

    Ich habe inzwischen natürlich weiter recherchiert und finde einfach keinen roten Faden. Viele Bausteine müssen halt genau aufeinander abgestimmt werden. Für das Substrat eignet sich so einiges. Ist natürlich auch von der Beflanzung abhängig. Der derzeitige Stand ist:

    Substrat:
    Dachgartenerde + Exo-Terra Terrariensubstrat + Lechuza-Pon + Spezialerde für Carnivoren

    Nun siniere ich über die Beleuchtung:

    LED auf jeden Fall. Normal in kaltweiss oder in rot und blau, oder Dennerle Trocal (ansich für Aquarium) oder eine andere Pflanzen-Speziallampe?

    Denke, dass zu viel Licht zu der Erstpfllanzenauswahl auch gar nicht passt, oder?

  13. Es gibt spezielle LED-Lampen für Pflanzen mit einem Spektrum, das auf die Absorbtion des Chlorophyll’s optimiert ist (natürlich genauso für Carnivoren) und einen englischen Hersteller der entsprechend spektral feiner abgestimmte Quantum-Dot-Blenden für blaue LED-Lampen bietet. Dort gibt es evtl auch spezielle Empfehlungen für bestimmte Pflanzensorten?

  14. Das Thema der optimalen Beleuchtung für ein Florarium (Pflanzen-Terrarium) lässt sich leider nicht pauschal in wenigen Sätzen erklären. Zuerst sollte die Auswahl und Anordnung der Pflanzen im Mittelpunkt stehen. Erdsubstrat, Deko, usw. ergeben sich dann. Eventuell muss auch eine Belüftung Berücksichtigung finden.

    Die LED-Beleuchtung ist an den Bedarf der Pflanzen anzupassen. Nach unserer Praxiserfahrung ist eine Kombination aus einer LED-Pflanzenlampe rot / blau und ergänzend eine kaltweiße LED, die getrennt geschaltet wird, zielführend und sehr preiswert. Der Blauanteil sollte aber bei der Pflanzenlampe für Grünpflanzen dominieren. Über Zeitschaltuhren kann dann eine individuelle Anpassung vorgenommen werden.

    • Das ist wirklich ein super Tipp. Allerdings habe ich gelesen, dass äquatornah lebende Pflanzen einen größeren Rotanteil bevorzugen.

      • Im Bereich des Äquators ist die Verteilung (rot und blau) im Jahresverlauf nahezu konstant. Korrekt ist, dass besonders blühende Pflanzen einen erhöhten Rotanteil benötigen, aber Pflanzen vergeilen bei zu wenig „Blau-Licht“ leicht.

        In der Praxis kann auch über eine Zeitschaltuhr die „Tagzeit“ verlängert werden. LED-Strahler mit erhöhtem Rotanteil: Beispiel 1, Beispiel 2. Wir haben festgestellt, dass schon eine Verlängerung der künstlichen Beleuchtung um 2 Stunden „Wunder“ bewirken kann.

  15. Ich habe jetzt hier schon viel über die verschiedenen Beleuchtungsweisen gelesen, aber nichts darüber, wie weit die Lichtquelle von den Pflanzen entfernt sein muss /darf. Ich habe Clivien, Grünlilien, Schefflera, Elefantenfuß und Gliederkakten im Treppenhaus vor einer Glasbausteinwand stehen. in zwei bis drei Reihen. Die zweite und dritte Reihe ist somit nicht mehr so dicht am Tageslicht und das reicht sowieso nicht aus um die Kakteen zum Blühen zu bringen. Auf Grund der Größe der Pflanzen müssen sie im Treppenhaus stehen. Ich habe mir LED-Pflanzenleuchten gekauft und bin mir nun nicht sicher in welcher optimalen Entfernung ich sie anbringen soll. Stark wachsen sollen die Blumen nicht unbedingt, nur überwintern ohne zu viele Blätter zu verlieren (Schefflera)

    • Das kommt wohl auf die Stärke und Bauart der Pflanzenleuchten an. Wenn man dazu nichts weiß, kann man auch nicht einschätzen, wie viel Strahlungsenergie (Photonen) auf welche Distanz bei den Pflanzen ankommt. Manche LED-Pflanzenleuchten sind ja so schwach, dass vermutlich schon ein Meter Abstand zu groß wäre. Ein seriöser Anbieter sollte in der Lage sein, dazu jeweils konkrete Empfehlungen geben zu können – eventuell auch auf Anfrage.

    • Ich arbeite mit einem Luxmeter/Lichtmessgerät (günstig im Online-Handel erhältlich).
      Ca. 500 bis 2500 Lux, oder mehr Lux für mehr Wachstum, sollten den Standort von Schatten- bzw. Sonnenpflanzen erreichen.

      • Ja, so kann man das auch machen. Zum Vergleich: Natürliches (Sonnen-)Licht schafft zwischen ca. 3500 (Wintertag, bedeckter Himmel) und 100.000 Lux (wolkenloser Sommertag).

        Und die Kolleg(inn)en mit den rauchbaren Pflanzen montieren beispielsweise ein 140-Watt Grow-Light mit 90° Halbwertswinkel und leckeren Osram-LED-Chips in einem Abstand von nur 15 bis 20 cm darüber! Was zwar im Optimalfall eine Ernte von bis zu einem Gramm pro Watt ermöglicht, aber schon bei durchschnittlich großen „Home-Grow“-Anlagen gleich mehrere dieser LED-Leuchten erfordert. 😉

  16. Nachdem es ja schon länger auch LED-Röhren als Ersatz für Leuchtstoffröhren gibt, frage ich mich, ob es auch bald LED-Röhren für Solarien geben wird? Schließlich haben Sonnenbänke ja einen riesigen Stromverbrauch. Ob da also in Zukunft ein LED-Ersatz kommen wird oder kann man aus LED, bzw einer davorgesetzten Leuchtschicht, kein UVA- und UVB-Licht erzeugen?

  17. UV-A-Power-LEDs gibt es schon länger z.B. von LGinnotek und zwar auch hocheffizient aber die werden vorwiegend für fotolithografische Zwecke in geringen Stückzahlen eingesetzt und auf kleineren Saphirwafern gefertigt und sind deshalb für Sonnenbänke unbezahlbar. So ein 5W-Modul kostet um die 100 $.

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