Falls Sie diese Woche eine Werbebeilage namens „Schönmachideen einfach mit OBI“ (Nr. 2250/12, gültig bis 22. Dezember, regional unterschiedlich, Ausschnitt unten) in die Hand bekommen und einen LED-Spot mit äußerst dürrer Beschreibung und sehr günstigem Preis darin sehen: Den kennen treue Blog-Leser bereits und wissen deshalb Bescheid über dieses Billigangebot.
Herzlich wenig, was OBI Ihnen diesmal über den nicht dimmbaren „no name“-Spot verrät: Den Sockel (GU10), die ungefähre Lichtfarbe („warmweiß“) und dass er Ersatz für einen herkömmlichen 35-Watt-Halogenspot sein soll. Was er selbst an Strom verbraucht und wie hell er in welchem Abstrahlwinkel ist, das finden Sie nicht mal auf der OBI-Webseite.
Dabei waren die Baumarkt-Prospektbastler im November noch erheblich auskunftsfreudiger. Schauen Sie mal die Datenfülle damals:
Der gleiche Spot zum gleichen Einzelpreis – außerdem erfuhren Sie, was ein Dreierpack kostet und konnten sich deshalb ausrechnen, dass dort auf die einzelne Lampe nur 5,33 Euro entfielen. Eigentlich war dieses Angebot bis zum 10. November befristet, es scheint aber zum „Dauerbrenner“ bei OBI geworden zu sein. Alles, was es zu diesen LED-Spots zu sagen gibt, habe ich dort schon ausführlich aufgeschrieben.
Die Kurzversion: Mit maximal 220 bis 250 Lumen Lichtstrom sind sie zwar bei Weitem nicht so hell wie ein 35-Watt-Halo, können aber dennoch in vielen Fällen wegen des geringeren Streulicht- und Reflektor-Verlustanteils bei LED-Strahlern ein akzeptabler Ersatz sein. Wer sichergehen will, dass es nach der LED-Umrüstung in der Bude nicht zu duster wird, sollte erstmal nur die Gesamthelligkeit eines 25-Watt-Halogenspots erwarten und sich ein Exemplar zum Testen holen.
Vergleichbare LED-Spots kosten übrigens anderswo teils deutlich über 10 Euro und waren bisher auch in anderen Baumärkten und Discountern teurer.
„Wolfgang: Die Kurzversion: Mit maximal 220 bis 250 Lumen Lichtstrom sind sie zwar bei Weitem nicht so hell wie ein 35-Watt-Halo, …..“
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Kann man das spontan so am Lumen-Wert sagen? Vergleichsweise hätte ein LEDON 5W GU10 Spot ja auch ’nur‘ 230 Lm.
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Was ich aber an der obigen Produktbeschreibung eher unglaubhaft finde: 4.5W Leistung bei einem Abstrahlwinkel von 38°, und dann dazu sage und schreibe 650 Cd. 650 Cd wären doch bei dieser Leistung wohl eher nur bei ca. 25° Abstrahlwinkel realistisch, oder? Ich würde im Leistungsvergleich – verglichen mit den weit abstrahlenden LEDON und Philips 4W Spots – ca. 300 bis max. 400 Cd erwarten.
Beim direkten Lumen-Vergleich verlieren die genannten LED-Spots deutlich gegen 35-Watt-Halos. Warum sie trotzdem ein Ersatz sein können, steht ja im gleichen Satz (mit entsprechendem Link).
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Die 5-Watt-Ledon-Spots haben je nach Abstrahlwinkel ja auch 1000 (25 Grad) bzw. 650 cd (35 Grad) – wenn meine Lumen-Schätzung für diesen „no name“-Spot stimmt, kann das also schon hinhauen. Nicht vergessen: Der könnte sogar ein wenig effizienter sein als die Ledons – natürlich auf Kosten der Lichtqualität. Außerdem würde ich diese Watt-Angaben nicht auf die Goldwaage legen – um 0,5 Watt nach oben und unten kann das durchaus mal schwanken.
@ Wolfgang:
Bei genauem Vergleich erkennt man trotz gleicher Wattzahl auch deutliche Unterschiede im Lampenstrom der einzelnen GU10. So haben die aktuellen Philips MasterLED 4W Spots dort einen Wert von 29 mA. Der schon etwas ältere LEDON 4W hat zB. 40 mA. Beim LEDON ist bzw. muss daher auch die Gehäuse-/Kühlkostruktion anders konzipiert sein, diese aktuellen Philips-Modelle mit dem ‚einäugigen‘ LED-Prinzip werden ja auch deutlich weniger warm als jene mit 3 und 4 LEDs drin. Der LEDON 4W Spot hat allerdings 3000K und wirkt auch so (hatte den schon mal zum Testen). Wie diese 2700K beim obigen Spot aussehen sollen, wäre durchaus interessant.
Grundsätzlich ‚bremsen‘ 2700K ja die Leistung eher noch ein, als dass sie sie steigern.