Da schreiben wir uns hier im Blog als unerschrockene LED-„Experten“ regelmäßig die Griffel heiß in Beiträgen (der hier ist übrigens exakt der 500.) und Kommentaren – über Daten, Preise, Leistungswerte und Leuchtbilder der neuesten High-Tech-Lämpchen. Aber wie erlebt das ein Neueinsteiger? Einer, der noch nie zuvor mit LED-Beleuchtung zu tun hatte? Peter Soltau betreibt das Blog kundenkunde.de und besitzt erst seit Kurzem Lampen mit Chips drin. Hier erzählt er in seinem Gastbeitrag für fastvoice.net, wie es dazu kam und was daraus wurde (vielen Dank dafür, Peter!):
Leuchtet seit Juli bei Peter Soltau: Die 11 Watt starke Philips-LED-„Birne“ mit 806 Lumen Lichtstrom. Sie ersetzt mindestens eine herkömmliche 60-Watt-Glühlampe. (Foto: W. Messer)
Eine Reise mit Hindernissen
Nachdem Wolfgang in meinem Blog mit einem wunderbaren Gastbeitrag vorgelegt hat, folgt jetzt mein Beitrag, der aus der Sicht eines Kunden (aus der schreibe ich alle meine Beiträge) den Weg zur LED-Lampe als Leuchtmittel der Wahl beschreibt. Es war eine nicht immer leichte Reise.
Ich bin schon immer ein Mensch gewesen, der von neuer Technik sehr leicht zu begeistern war – der aber auch in vielen Bereichen ein echter Sparfuchs ist. Wenn beides aufeinander trifft, kann das zu teils unlösbaren Problemen führen: Begeisterung über das neueste iPhone vs. „Über 700 ? für ein Telefon?!“. Es kann aber auch zu nachhaltigen Entscheidungen beitragen, wie beispielsweise bei meiner Suche nach modernen, stromsparenden Leuchtmitteln für unsere Wohnung.
Schweden-Sparlampen enttäuschten
Mit zwei Kindern gilt bei uns der Grundsatz: Kinder machen ein Haus erst warm und hell – schließlich lassen sie überall das Licht brennen. Und damit ich Sparfuchs nicht ständig zusammenzählen musste, wie viele unsinnig vergeudete Kilowattstunden die morgens nicht ausgeschalteten 3 mal 35-Watt-Halogenlampen im Bad übers Jahr ausmachen (und was das kostet!), machte ich mich auf die Suche nach Alternativen. Und landete leider viel zu schnell bei IKEA.
IKEA hat nämlich schon seit Jahren Energiesparlampen im Sortiment. Und das auch schon seit längerem zu erstaunlich günstigen Preisen. Sollte es tatsächlich möglich sein, mit überschaubaren Investitionen unsere Wohnung mit einem Bruchteil der bisher benötigen Kilowattstunden warm und hell zu machen? Die Erkenntnis lautete ziemlich schnell: Mit ein bisschen Geduld hell – ja. Warm, auch mit viel Geduld – nein. Denn die günstigen Energiesparlampen von IKEA konnten zumindest mich nie überzeugen.
Im Dunkeln lauernde Möbel
Da war zum einen die Gedenksekunde nach dem Einschalten. War das Einschalten des Lichts früher ein Akt, der während des dynamischen Betretens eines dunklen Zimmers geschah, wurde dieser einstudierte Ablauf mit den Energiesparlampen zum Unfallrisiko: Sie brauchten einfach ein bis zwei Sekunden, um zu reagieren und zumindest einen ersten Anschein von Beleuchtungstätigkeit aufkommen zu lassen. Einfaches Weiterrennen, wie früher, bedeutete oftmals fiese Zusammenstöße mit in der Dunkelheit lauernden Möbeln.
Zum anderen sind Energiesparlampen keine Meister in Sachen „Wärme“. Ihr Licht ist kalt. Teilweise eiskalt. Das mag für die Küchenarbeitsfläche, den Keller oder den Hausflur in Ordnung sein. Für das Wohnzimmer ist es das nicht. Da konnte auf den Verpackungen noch so häufig „warmweißes Licht“ stehen – ich habe kaum eine Energiesparlampe gesehen, die wirklich hielt, was sie versprochen hatte. Energiesparlampen konnten mich also nie restlos überzeugen, dennoch schafften sie nach und nach den Einzug in unsere Wohnung. Warum auch immer.
Warmes Licht und niedriger Verbrauch
Irgendwann bin ich dann über Wolfgangs Blog gestolpert und stellte verwundert fest: Die LED-Technik ist inzwischen salonfähig. Deutlich wärmeres Licht, sofortige Helligkeit und sehr viel umweltfreundlichere Entsorgung waren Eigenschaften, die ich im Bereich der Energiesparlampen nicht mehr für möglich gehalten hatte. Als ich dann auch noch eine Philips-LED-Lampe in einem der legendären Gewinnspiele (die Älteren werden sich erinnern 😉 ) gewann, war ich endgültig angefixt.
Abhängig bin ich, seitdem ich die Lampe das erste Mal eingeschaltet habe. Ich konnte es ganz ehrlich nicht glauben, wie warmes Licht mit nur 11 Watt Verbrauch möglich ist. Mehrere Besucher mussten sich das Spektakel im Hauswirtschaftsraum (die Raumauswahl sagt viel über meine Erwartungen) angucken. Und waren ebenfalls überrascht.
Die LED-Umrüstung läuft
Inzwischen führe ich meine damalige Begeisterung auch ein bisschen auf die jahrelange Gewöhnung an die billigen schwedischen Energiesparlampen zurück – vielleicht hätte man mir jede Glühlampe verkaufen können, Hauptsache das Ding ist an, wenn ich sage, dass es an sein soll.
Dennoch bin ich auch mit etwas Abstand und Alltagserfahrung noch immer begeistert von der Lampe. Derzeit rüste ich nach und nach die Wohnung weiter um – ist ja auch eine Möglichkeit, sein Geld sinnvoll anzulegen. Ganz abgesehen von der Entspannung in Sachen „Licht brennen lassen“.
Peter Soltau