„Normale“ Konsumenten interessieren sich nicht für die Details einer neuen Beleuchtungstechnik. Ihnen ist eigentlich egal, warum LED-Lampen effizienter und meist besser sind als herkömmliche Leuchtmittel mit Glühfaden oder so genannte „Energiesparlampen“, wie sie genau funktionieren, ob sie drei, 21 oder 36 Einzel-LEDs haben und ob sie 50 oder 55 Lumen Lichtstrom pro eingesetztem Watt Leistung liefern. Wichtig sind vor allem der Preis, die Helligkeit und Lichtfarbe in Relation zu den bekannten Leuchtmitteln, die unkomplizierte Handhabung, die Lebensdauer und das Einsparpotenzial über die gesamte Brenndauer.
Deshalb versuche ich regelmäßig, das „Fachchinesisch“ und die teils irreführenden Daten und Angaben der LED-Anbieter für den Alltagsgebrauch zu übersetzen. Manche Hersteller und Händler machen es mir dabei leichter als andere, weil sie mit der Zeit begreifen, wie wichtig bestimmte Informationen bei ihren Angeboten sind. Leuchtendes Beispiel: Die Baumarktkette „toom“, die neuerdings ihre LED-Leuchtmittel-Sonderangebote regelmäßig mit Lumen-Angaben schmückt. Das gilt auch für den aktuellen Prospekt:
Gleich vier Sockelversionen eines nicht dimmbaren 2-Watt-LED-Spots (drei mit 230 Volt, einer mit 12 Volt) bietet „toom“ in seiner Werbebeilage (Ausschnitt links, gültig vom 27. bis 31.12.2011) an, jeweils mit 130 Lumen, was in etwa der Helligkeit eines 10- bis 15-Watt-Halogenstrahlers entspricht. Die Sternchen verweisen auf die Angaben *Energieverbrauch einer energiesparenden Lampe im Vergleich zu einer Standardlampe bei vergleichbarer Lichtleistung und Zeitspanne bzw. **Die Lebensdauer basiert auf einer durchschnittlichen Brenndauer von knapp 3 Stunden pro Tag.
Die von „toom“ behaupteten 85% Ersparnis sind einigermaßen korrekt (ich würde bei einer Effizienz von 65 Lumen/Watt eher mit 80% rechnen); über die Lebensdauer von etwa 15.000 Brennstunden (durchschnittlich 1000 Brennstunden pro Jahr) wären das rund 120 Kilowattstunden Stromersparnis. Bei einem „Arbeitspreis“ von 21 Cent pro kWh können Sie mit so einem LED-Spot insgesamt also gut 25 Euro einsparen.
Dazu liegt der „toom“-Sonderpreis von knapp 5 Euro zwar noch erheblich über dem vergleichbarer Halogenstrahler (< 1 Euro), aber auch deutlich unter LED-Konkurrenzangeboten (meist > 6 Euro). Leider fehlen wichtige Informationen wie der Abstrahlwinkel (mit der vorgesetzten Linse vermutlich rund 60 Grad) oder die genaue Lichtfarbe (die Angabe „warmweiß“ und die Preisklasse lassen auf eine Farbtemperatur von ca. 3100 Kelvin schließen, etwas „kühler“ und „weißer“ als herkömmliche Leuchtmittel). Die gebotenen 130 Lumen dürften wohl vielen Kunden als zu dunkel erscheinen, mehr Helligkeit ist aber derzeit in dieser Preis- und Leistungsklasse mit LEDs nicht machbar.
Damit schafft „toom“ auf meiner neuen Bewertungsskala erneut solide
drei von fünf Sternen
Kleiner Wermutstropfen: Das Angebot gilt offenbar nur in den viereinhalb Einkaufstagen zwischen Weihnachten und Neujahr.
Pingback: Fastvoice-Blog » Blog Archive » Freiburger Münster als LED-”Leuchtturm”