Mal ehrlich: Zur Zeit verdient fast niemand nennenswert Geld mit Internet-Angeboten; abgesehen von ein paar weltweit agierenden Platzhirschen wie Google, Facebook oder eBay, die aber auch schon ordentlich Federn lassen mussten, deshalb teilweise mit ihren Quartalsgewinnen Altschulden abbauen und immer noch die Personaldecke ausdünnen müssen.
Sehr traurig sieht es vor allem auf nationaler Ebene aus. In Deutschland sind selbst Klickzahl-Giganten wie Bild.de, Spiegel-Online oder StudiVZ kaum in der Lage, sich nennenswert zu refinanzieren. Die Preise für Online-Werbeformen wie Banner oder Pop-Ups sind im Keller – unter anderem, weil viele Benutzer diverse Ad-Blocker in ihren Browsern aktiviert haben und die Werbung ohnehin nicht wahrnehmen.
Andere Geschäftsmodelle, bei denen die Konsumenten für Content bezahlen müssen, haben sich ebenfalls nicht flächendeckend durchgesetzt; abgesehen von Apples florierenden iTunes– und App-Stores. Die profitieren aber davon, dass hier auch die Anbieter ihr Scherflein beitragen müssen mit Lizenzgebühren oder reduzierten Margen. Insofern ist das also ein erweitertes B2B-Modell, bei dem Apple gleich auf zwei Seiten verdient – good job, Mr. Jobs!
Außer Frage stehen auch die Online-Handelsplattformen, die nicht mit dem eigenen Content Umsatz generieren, sondern nur Vehikel für andere Produkte und Dienstleistungen sind. Hier hängt der Erfolg also von einem proprietären Angebot ab und nicht primär von der Website an sich. Die taucht in der Bilanz meist nur als Vertriebskostenfaktor auf und muss keine Einnahmen erwirtschaften.
Trotzdem repräsentiert eine Website wie Otto.de einen erheblichen Wert; allein schon durch ihre Bekanntheit, den Alexa-Traffic Rank und den Google-PageRank. Das also ist die wahre Währung des World Wide Web: Aufmerksamkeit, Bekanntheit und Reputation durch zahlreiche Verlinkungen von außen. In Zeiten, in denen immer mehr Medien und Namen um die begrenzte öffentliche Wahrnehmungsfähigkeit kämpfen, wird diese Währung stetig wertvoller. Und das gilt nicht nur für große Handelsplattformen, sondern auch für kleine und kleinste Webseiten.
„Website verkaufen und zur Ruhe setzen“ scheint noch keine echte Alternative zu sein. Allerdings sind die täglichen Seitenabrufe in Wirklichkeit etwa um den Faktor 200 höher als hier dargestellt. (Screenshot: bizinformation.org)
Markus Beckedahl zum Beispiel betreibt das Blog netzpolitik.org und erklärt im Interview mit carta.info, dass er sein Angebot nur durch Querfinanzierung am Leben erhalten kann – das Geld kommt überwiegend von seiner Agentur Newthinking und seinen Beratertätigkeiten. Die wiederum profitieren von der Reputation und Bekanntheit von netzpolitik.org, bekommen also einen Gegenwert für die Subventionen. Ähnliches gilt auch für andere Blogs – etwa von freien Journalisten, Buchautoren oder IT-Dienstleistern. Das Gratis-Angebot ist jeweils ein Vehikel für das andere, kostenpflichtige.
Und das ist im Moment neben der Selbstausbeutung offenbar das einzige Internet-Geschäftsmodell, das auch im Kleinen funktioniert. Unabdingbare Voraussetzung ist allerdings, dass das primäre Geschäft genug Gewinn abwirft, um das Sekundärangebot zu finanzieren oder einfach nur den Betreiber nicht verhungern zu lassen.
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Da ich mehrere Webseiten (kein Blog) betreibe, die ebenfalls mit ca. 1.300 – 2.000 bei o.g. Bewertungsportal angesetzt werden, habe ich weitere Bewertungsseiten mit der domain fastvoice.net gefüttert.
Eine Übersicht der Portale gibt es hier:
http://www.seo-firma-beratung.de/domainwert-ermitteln.html
Das Ergebnis für Ihren Blog ist interessant:
-adresso.de 5.400 – 6.300
-webseitenwert.de/ kein Wert
-websiteoutlook USD 2138.9
-adrea.de 338 USD
-http://seo-scout.org/tool/domainvalue/ 0,00 🙁
Durchschnitt: ca. 1.800 USD,
Wir sind uns wohl einig, dass diese „Webseiten-Bewertungen“ reines Bullshit-Bingo sind.