LED-Schreibtischleuchte bei Lidl: Die Konkurrenz kann mehr (Update)

Lidl-SchreibtischleuchteSieben Worte hält der Discounter „Lidl“ offenbar für besonders wichtig, wenn er seine LED-Leuchten der Eigenmarke „Livarno Lux“ beschreibt – und es sind immer die gleichen: „Mit sehr hellen, langlebigen und energiesparenden LED“. Viel mehr darf der Kunde nicht wissen. Lichtstrom im Lumen? Abstrahlwinkel? Interessiert doch niemanden!

Stattdessen verrät uns Lidl über seine ab Montag (16. Januar) angebotene Schreibtischleuchte (Prospektausschnitt rechts), dass eine LED drin steckt, die 3 Watt Leistungsaufnahme und eine Farbtemperatur von rund 6000 Kelvin hat („Lidl“ nennt die Lichtfarbe „weiß“, ich würde eher sagen „Tageslicht-kalt-weiß“) – mit einer Karenz von 300 K nach oben und unten.

Außerdem schmücken die Heilbronner Werbeleute das Angebot noch mit einer Energieeffizienz-Skala, unter der immerhin noch klein die Angabe „20.000 Std.“ zu finden ist – also die garantierte Zahl der Brennstunden. Bei standardisierten drei Brennstunden pro Tag soll die Leuchte 20 Jahre durchhalten.

Aber wie hell ist „sehr hell“ in diesem Fall? Neulich gab’s ja schon bei „Lidl“ Deckenleuchten mit warm-weißen 3-Watt-LEDs aus den Frühzeiten dieser Technik, die gerade mal 70 Lumen pro Stück schafften – weniger als ein 10-Watt-Niedervolt-Halogenstrahler. Immerhin hatte „Lidl“ diesen Wert auch freimütig veröffentlicht. Heute wie damals fehlt aber die Angabe eines Sockel- oder Fassungstyps, was erneut darauf hinweist, dass das LED-Modul fest eingebaut und nicht auswechselbar ist. Die benötigte Vorschaltelektronik dürfte im Leuchtenfuß versteckt sein.

Zwar sind „kalt-weiße“ LEDs bei gleicher Leistung heller als ihre wärmeren Brüder, die „Lidl“-Schreibtischlampe dürfte dennoch kaum mehr als 120 Lumen haben (entspricht etwa einem 10-Watt-Halogenstrahler). Falls die nachträglich am Computer erzeugten Lichtkegel im Prospekt einigermaßen mit der Realität übereinstimmen, hat die LED einen Abstrahlwinkel von maximal 20 Grad. Damit wäre die Schreibtischleuchte durchaus in der Lage, aus der Maximalhöhe von rund einem halben Meter ein direkt darunter liegendes Papier ausreichend zu beleuchten. Aber wehe, das Schriftstück liegt ein paar Zentimeter daneben! Dann wird’s duster oder Sie müssen den Leuchtenkopf schwenken bzw. den Arm verstellen. Geht ja immerhin.

Rund 30 Euro sind dafür eigentlich zuviel – vor allem mit Blick auf die gleich teuren, aber rund doppelt so helleren „Casalux“-Leuchten, die Ende 2011 bei ALDI angeboten wurden. Für die gab’s damals auf meiner neuen LED-Bewertungsskala von 0 bis 5 einen Stern, deshalb kann ich für das aktuelle „Lidl“-Angebot nur einen
LED-Stern halbhalben Stern vergeben.

Wenn Sie eine wirklich helle und günstige LED-Schreibtischlampe haben wollen und schnell reagieren können, kann ich Ihnen übrigens einen brandheißen Tipp geben: Kaufen Sie sich eine Leuchte mit GX53-Bajonettverschluss (am Besten ohne Leuchtmittel) und drehen Sie diese Toshiba-GX53-LED mit 6,5 Watt, 4000 Kelvin („kalt-weiß“), 40 Grad Abstrahlwinkel und 320 Lumen ‚rein. Die ist heller als ein 25-Watt-Hochvolt-Halogenstrahler, wurde mal für fast 60 Euro verkauft und wird aktuell bei „Conrad“ für unglaubliche 12 Euro angeboten (lieferbar allerdings erst ab 30. Januar). Insgesamt kostet Sie diese Kombination dann auch nur rund 30 Euro, leuchtet aber um Welten besser als das „Lidl“-Sonderangebot und Sie müssen nicht die „Katze im Sack“ kaufen.

Update 1.2.: … und schon ist die Toshiba-LED ausverkauft – ich hab’s ja geahnt (siehe Kommentare).

Update 18.3.: Inzwischen scheint die Toshiba-Lampe bei „Conrad“ wieder „auf Lager“ zu sein – weiterhin für 11,95 Euro.

Update 26.3.: Bis zum 1. April verschickt „Conrad“ alle Leuchtmittel versandkostenfrei.

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4 Gedanken zu „LED-Schreibtischleuchte bei Lidl: Die Konkurrenz kann mehr (Update)

  1. Vielen Dank für den Tipp (Lampe bei Conrad) – allerdings steht seit heute bei conrad.de „Lieferbar ab 30.01.12“ drin!
    🙁

  2. @Markus: Das hatte ich heute auch schon im Text aktualisiert 😉 Es kann allerdings nicht schaden, den Strahler schon jetzt zu bestellen. Sonst ist er vielleicht schon am 1.2. zu diesem Preis nicht mehr zu haben, wer weiß.

  3. Die Idee finde ich super.
    Günstiger als bei Conrad ist sie auf amazon, zumindest beim Bezug per Versand. Es hat ja nicht jeder ein COnrad in der Nähe 😉

Kommentare sind geschlossen.