3D, Kunstraub, Lena-Tool: Die Flops der Woche,

ganz willkürlich, zufällig und subjektiv ausgewählt, aber alle bemerkenswert:

Der Leserkommentar der Woche (am Montag zu einem Welt-online-Ratgeber zu 3D-TV-Geräten):

Günther M. sagt:
Der Mensch ist nicht dafür gemacht, 3D zu sehen. Die Natur will nicht, daß wir 3D-sehen können, warum muss man das denn dann erzwingen? Kann man nicht mal mit dem, was Gott einem gegeben hat, zufrieden sein? Diese Arroganz macht mich krank!

Stimmt, räumliches Sehen ist nur denen von Gott gegeben, die zwei funktionierende Augen haben – und das ist offenbar ein ganz seltenes Phänomen. Noch bemerkenswerter: Das Schreiben von Leserkommentaren ist auch noch mit kleinem Rest-Hirn möglich, alle anderen Vermutungen wären arrogant.

Ähnliches gilt auch für das Schreiben von Artikeln in Welt-online. Stefan Koldehoff phantasiert sich am frühen Freitag in seinem Beitrag über einen spektakulären Kunstraub in Paris den Tatort zurecht:

Sie kamen in der Nacht, zerbrachen eine Fensterscheibe und knackten das Vorhängeschloss einer Gittertür, die zur ständigen Sammlung des Musée National d’Art Moderne in Paris führt. Dort stahlen die Unbekannten fünf wertvolle Gemälde der Klassischen Moderne von Georges Braque, Fernand Léger, Henri Matisse, Amedeo Modigliani und Pablo Picasso und konnten unerkannt mit ihrer Beute entkommen. Bemerkt wurde der Diebstahl in dem auf französische Kunst spezialisierten Haus im XVI. Arrondissement erst gegen zehn vor sieben am Donnerstagmorgen…

Tatsächlich geschah der Diebstahl im 16. Arrondissement. Dort liegt aber das Musée d’art moderne de la Ville de Paris, also das „Museum für moderne Kunst der Stadt Paris“. Das Musée National d’Art Moderne – also das „Nationalmuseum für Moderne Kunst“ – liegt wiederum als Teil des Kunst- und Kulturzentrums Centre Georges Pompidou im 4. Arrondissement. Dort wurde diese Woche höchstens ein Kalender entwendet.

Den hat sich wahrscheinlich Google geschnappt als kleine Recherchehilfe, nachdem Mitte der Woche das tolle „Wer gewinnt den Eurovision-Song-Contest in Oslo?“-Vorhersage-Tool als Flop enttarnt wurde. Schon erstaunlich, dass bereits Mitte 2009 „Lena“ im Ranking ganz vorne lag – lange bevor überhaupt der deutsche Vorentscheid begonnen hatte. Und Anfang Januar 2010 natürlich auch noch:
Lena-Google
Googles Gaga-Glaskugelei: Bereits Anfang Januar war „Lena“ Top-Favoritin des „Eurovision-Song-Contest“

Hier noch mal in aller Deutlichkeit für alle Google-Laien (also auch für Google-Mitarbeiter): Wenn Sie die Treffer- und Such-Häufigkeit eines Namens wissen wollen, dann geben Sie bitte den gesamten Namen an – und zwar innerhalb von Anführungszeichen – zum Beispiel so: „Lena Meyer-Landrut“. Das ergibt etwa 4,25 Millionen Treffer. Wenn Sie dagegen nur Lena eingeben, dann werden rund 42 Millionen Treffer angezeigt. Da muss man erst mal drauf kommen, dass skandalöserweise mehr als nur eine Person auf diesem schönen Planeten den Vornamen „Lena“ trägt.

Und über den vierten Flop der Woche habe ich schon gestern ausführlich geschrieben…

Update 16 Uhr: Welt-online hat inzwischen den Namen des Museums stillschweigend korrigiert.