Unsere geschätzten Qualitätsmedien arbeiten sich gerade umfassend an Thilo Sarrazin ab, dem Bestseller-Autor und künftigen Ex-Bundesbank-Vorstandsmitglied. Die Thematik scheint aber so aufwühlend zu sein, dass so Einiges daneben geht. Nun ist das zwar hier kein Watchblog, aber finden Sie mal den Sinn und die Fehler in diesem Teil einer Faz.net-Meldung:
Der Vorstand der Bundesbank wird voraussichtlich am heutigen Donnerstag entscheiden, über eine Trennung von Sarrazin nach seinen umstrittenen Thesen zur Integration von Einwanderern gehen soll. In der Bundesbank selbst drehte sich die Diskussion weniger um den Inhalt der Thesen, die Sarrazin in seinem Buch Deutschland schafft sich ab und in begleitenden Interviews verbreitet hat, sonder um den Vorwurf, er verstoße gegen das Gebot der politischen Zurückhaltung.
Hä? Was will der Vorstand entscheiden? Hat er überhaupt was zu entscheiden? Oder ist dafür nicht eigentlich der Bundespräsident zuständig? Und auch über den Titel des Sarrazin-Buches gibt es unterschiedliche Ansichten. So schreibt Spiegel-Online:
Auch außerhalb der Politik wächst der Druck auf den Bundesbanker. Nach der Veröffentlichung des Sarrazin-Buches „Deutschland schafft sich selbst ab“ hat der Islamrat dem Autor Islamfeindlichkeit und Rassismus vorgeworfen.
Ups, wo habt Ihr denn das „selbst“ her? Laut Amazon.de und dem dort faksimilierten Einband heißt es doch „Deutschland schafft sich ab: Wie wir unser Land aufs Spiel setzen“. Übrigens hat das Buch dort seit Erscheinen den unangefochtenen Verkaufsrang 1 bei den Büchern und wird von den Amazon-Rezensenten überwiegend positiv beurteilt. 104 von 125 gaben dem Werk bis dato die Bestnote „5 Sterne“. Vielleicht haben ja Einige davon im Gegensatz zu manchen Journalisten das Buch auch wirklich gelesen und Sarrazin bedient mit seinen teils kruden und populistischen Thesen perfekt die sonst „schweigende Mehrheit“ im Volk.
Abweichend von Sarrazins Ansichten bin ich übrigens immer noch der Meinung, dass man Basken nicht am Gen, sondern an der Mütze erkennt.
So ein Schritt weiter, die Bundesbank hat den Sarrazin entlassen, der Wulf wird ja nix dagegen einzuwenden haben. Jetzt ist der Gabriel am Zuge. Ich bin mal gespannt wie das bei der SPD jetzt vorangeht, denn der Gabriel hat sich ja am Wochende entsprechend geäussert.
Nun ja, der Vorstand hat die Abberufung empfohlen und Wulff muss das nun prüfen und entscheiden. Da das eine historische Premiere darstellt, wird’s weder schnell noch einfach.
Im Fall von Sarrazins Ausscheiden gibt’s entweder Weiterzahlung des Gehalts bzw. großzügige Abfindung oder langes juristisches Gezerre, denn der Herr will ja gegen eine Entlassung klagen – die Chancen für einen Erfolg stünden nicht schlecht. Zahlen werden den Zirkus natürlich wir.