Ende des Monats Update: Ende Mai (Apple hat’s um einen Monat verschoben) soll das Apple iPad auch offiziell in Deutschland angeboten werden, einige Medienverlage scheinen nur darauf gewartet, aber auch etwas missverstanden zu haben. Das iPad könnte nämlich theoretisch ein tolles, neues Medienerlebnis bieten, wird es aber weitgehend nicht tun. Schuld an diesem Missstand ist allerdings weniger Apple als eher die Verlagsbranche.
(Noch) keine Revolution: Das Apple iPad, ab Ende Mai in Deutschland. (Foto: Matt Buchanan/Wikimedia Commons)
Es genügt eben nicht, das Ding für die Rettung des Zeitungswesens zu halten und dann aber noch nur bereits vorhandene, statische Inhalte aus Print und Internet etwas anders aufzubereiten und als großartige, neue iPad-App zu verkaufen. Das sieht nämlich irgendwie so aus, als ob jemand einen Ackergaul in den Motorraum eines Ferraris gesteckt hätte – statt des Hochleistungstriebwerks, das eigentlich hier hausen und röhren sollte. Wer würde so eine lahme Gurke kaufen?
Mir persönlich bekannte Verleger und Internet-Betreiber argumentieren meist so: Sorry, aber wir haben immer noch Wirtschaftskrise, die Werbeeinnahmen schrumpfen, wir müssen sparen, sind froh, wenn wir überhaupt noch unser Level halten können und haben überhaupt kein Geld für zusätzliche Content-Produktion, schon gar nicht für neue, hochwertige visuelle Angebote, die auf dem iPad so toll aussehen könnten. Und außerdem: Wer kaufe so ein Ding überhaupt? Meine Antwort: Kommt darauf an.
In den USA waren’s in der ersten Woche rund 500.000 Exemplare; erstaunlich für ein Gerät, dem es an wesentlichen Eigenschaften und Funktionen mangelt. In Deutschland dürften es wohl (hochgerechnet auf die Bevölkerungszahl) etwa 150.000 in der ersten Woche werden; trotz des mangelhaften Medienangebots. Andere Firmen werden nachziehen und bald ähnliche Geräte anbieten.
Das rechtfertigt meines Erachtens von den Content-Anbietern aber doch schon ein wenig mehr Engagement und Risikobereitschaft als bisher gezeigt. Muss ja nicht gleich ab heute sein, aber bis Jahresende sollte man schon was Ordentliches auf die Beine gestellt haben, um nicht völlig aus dem Bewusstsein einer neuen Generation von Mediennutzern zu verschwinden. Und die Krise dauert hoffentlich auch nicht ewig.
Treffer. Die leute werden nicht für die selbe information geld ausgeben die sie kostenlos im browser bekommen nur weil es durch die app ein bisschen anders ist. Man muss den leuten was bieten.
Aber die medien egal welche machen im moment eh nur fehler, seit dem jeder übers netzt produzent und reproduzent sein kann sind sie auf der verlierer straße. Aber die großen macht gierigen herren in diesen firmen werden das nicht verstehen. Vielleicht ganz gut wenn es mal eine erneuerung gibt.