Der Eingang zur ARTE-Sendezentrale in Strasbourg – in der Glasfront spiegeln sich Teile des Stadtteils Robertsau. (Foto: W. Messer)
Als ARTE im April und Mai 2010 die Thriller-Serie „Im Angesicht des Verbrechens“ zum ersten Mal sendete, war das eher was für Nachtmenschen – keine der zehn Folgen startete vor 21.50 Uhr. Trotzdem gab es sehr schöne Quoten (für ARTE-Verhältnisse). Die Zweitausstrahlung im Herbst 2010 im ARD-Fernsehen holte nur unterdurchschnittliche Marktanteile; auch hier spielte offensichtlich die späte Sendezeit eine Rolle. Ab nächsten Mittwoch (16. November, Buß- und Bettag) kommt die Serie erneut bei ARTE – dann aber geht’s jeweils schon in der Primetime um 20.15 Uhr los.
Es braucht dennoch Sitzfleisch, weil am Mittwoch gleich drei Folgen hintereinander gesendet werden (bis 22.40 Uhr), am Donnerstag vier (bis 23.35 Uhr) und am Freitag die letzten drei (bis 22.40 Uhr). Die von Dominik Graf mit einem exzellenten Ensemble unter widrigen Umständen inszenierte und preisgekrönte Mischung aus Krimi und Familiensaga spielt vorwiegend in Berlin und fasziniert durch Direktheit, Tempo, Spannung und teils auch ziemlich rohe Härte.
Falls Letzteres ein Grund für die späten Erst- und Zweitausstrahlungen war, ist der jetzt offenbar weggefallen. Am Material hat sich jedenfalls nichts geändert; die Folgen sind jeweils immer noch rund 49 Minuten lang. Da hätte man doch eigentlich bereits letztes Jahr bei ARTE und ARD schon ab 20.15 Uhr dem Verbrechen ins Auge blicken und ein paar Zuschauer mehr anlocken können …