LED-Tagebuch (KW 38): Sparpreise, Alexa für Hue, Ledare-Hitzerisse

Immer wieder sonntags: Eine Wochen-Rückschau auf die Kurzmeldungen im „Blog-Telegramm“ und in der Google+-Community „LED-Beleuchtung“ (mit inzwischen 580 Mitgliedern) – als LED-Tagebuch mit Updates und Ergänzungen.


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18.09.: Eine integrierte 1000-Lumen-LED-Außenleuchte unbekannter Herkunft können Sie noch bis 8. Oktober zum „4 Wochen Dauersparpreis“ von knapp 15 Euro in vielen „toom“-Baumärkten finden (Prospektausschnitt oben, regional unterschiedlich).

Die beiden nicht auswechsel- und dimmbaren LED-Module leuchten mit jeweils 5 Watt, 500 lm und 3000 Kelvin (gilt noch als „warmweiß“) nach oben und unten – deshalb die Bezeichnung „Up & Down“. Die Gesamthelligkeit des Edelstahl-Doppelstrahlers entspricht etwa der von zwei 50-W-Hochvolt-Halogenspots.

Ähnliche LED-Leuchtenmodelle gab es zwar dieses Jahr schon mal als „toom“-Aktionsangebote, da waren aber erheblich schwächere und ineffizientere GU10-Retrofits drin. Abstrahlwinkel, Schaltfestigkeit und Schutzart werden leider auch diesmal in der Werbung verschwiegen; die Nennlebensdauer soll 30.000 Leuchtstunden betragen.


amazon-echo-schwarz-weiss19.09.: Ab Spätherbst dürfen ausgewählte Besitzer eines Philips-„Hue“-Systems in Deutschland laut „Alexa!“ in den Raum rufen und anschließend im Dialog mit dem digitalen Assistenten „Amazon Echo(auf den Philips- und Amazon-PR-Foto rechts die schwarze und weiße Modellversion) komplexe Lichtsteuerungs-Befehle erteilen. So verspricht es jedenfalls eine Pressemitteilung von „Philips Lighting“.

In den USA kann „Hue“-LED-Licht schon seit fast zwei Jahren über die Cloud-basierte Alexa-Sprachsteuerung ein- und ausgeschaltet oder gedimmt werden. Die Einführung in Europa geht mit dem Start für neue Funktionen in Deutschland, Großbritannien und den USA einher – unter anderem mit der Möglichkeit, Lichtszenen und -Rezepte per Sprachbefehl zu steuern.
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Wenn Sie sich zum Beispiel ein spezielles Ambiente für eine Geburtstagsparty wünschen, befehlen Sie Alexa einfach: „Schalte die Party-Szene im Wohnzimmer an!“. Das Ergebnis (wenn alles perfekt funktioniert): Eine farbenfrohe Lichtstimmung (Philips-PR-Foto oben).

amazon-echo-dotWer sich dazu kein schwarzes oder weißes „Echo“-Gerät für knapp 180 Euro kaufen will, kann alternativ einen oder mehrere kleine „Echo Dots“ für jeweils rund 60 € (Amazon-PR-Foto links) an seine Audio-Anlage anschließen.

Beide Geräte soll es ab 26. Oktober und vorerst nur „auf Einladung“ für die ersten 10.000 Antragsteller geben. Sobald die Geräte verfügbar seien, könne man sie auch zusammen mit Philips-„Hue“-Produkten als „Bundles“ erwerben.

Update 27.10.: Ledvance weist heute in einer Pressemittung darauf hin, dass seit gestern auch Besitzer von Osram-„Lightify“- und „Amazon Echo“-Systemen über die „Lightify Alexa Skill“-API ihr Licht mit deutschen Sprachbefehlen steuern können. Bisher ist allerdings nur Schalten und Dimmen möglich; weitere Funktionen sollen nach und nach hinzu kommen.


20.09.: Etwa die Hälfte der neuen Osram/Ledvance-LED-Retrofits soll laut aktueller Pressemitteilung aus Deutschland kommen. ledvance-glas-spots-eichstaettPraktisch bedeutet das wohl, dass beispielsweise die Endmontage der GU10- sowie GU5.3-Reflektor-Strahler mit Echtglas-Kolben und -Gehäusen im bayerischen Eichstätt erfolgt (Ledvance-PR-Foto rechts). Sie bieten bis zu 575 Lumen Lichtstrom; die Profi-Varianten sollen zudem Farbwiedergabindex Ra >90 und 40.000 Leuchtstunden Nennlebensdauer haben.

Zu den ab Oktober verfügbaren Neuheiten gehören nicht nur die hier im Blog bereits vorgestellten Spots und rundstrahlenden LED-„Fadenlampen“, ledvance-led-r63-5w-e27-2700ksondern auch E27-„CoC Filament“-LED-Retrofits mit Glaskolben und Reflektoren, die R63– und R80-Halogenstrahler ersetzen (im PR-Foto links eine R63-LED-Lampe mit 5 Watt und 2700 Kelvin).

Ledvance hat nach eigenen Angaben zudem die Fertigung zahlreicher weiterer LED-Retrofits mit Schraubsockeln auf Glas umgestellt. So seien ab Herbst 19 neue „Filament“-Typen erhältlich – dimmbar bis 806 Lumen (60-Watt-Glühlampen-Ersatz), nicht dimmbar auch mit 1055 und 1521 lm (75- und 100-W-Äquivalent). Mit den Formen „Globe“ und „Edison“ kämen zusätzlich goldfarben getönte Vollglas-LED-Leuchtmittel im „Vintage-Look“ auf den Markt.


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21.09.: Massive Hitzeprobleme durch Langzeitbetrieb hat offensichtlich eine 13 Watt starke, dimmbare IKEA-„Ledare“-E27-LED-Lampe, die seit über zwei Jahren im Treppenhaus eines Bloglesers in den Niederlanden Dienst tut. Dort müsse sie im Schnitt fast 13 Stunden täglich dauerleuchten und habe deshalb schon über 10.000 Betriebsstunden auf dem Buckel.

Dabei seien während der letzten 5000 Stunden drei kräftige Risse (das Leserfoto oben zeigt einen davon) sowie mehrere kleine im Kunststoff-/Aluguss-Hybrid-Gehäuse entstanden – alle in etwa gleicher Ausrichtung. Außerdem hätten Lux-Vergleichsmessungen rund 21% Verlust der ursprünglichen Helligkeit ergeben. Die Leistungsaufnahme habe sich dagegen mit 12,3 Watt nicht verändert.

IKEA selbst nennt für dieses immer noch angebotene 1000-Lumen-Modell eine Lebensdauer von jeweils 25.000 Leuchtstunden und Schaltzyklen bis zum Verlust von 30% des Lichtstroms, geht dabei jedoch nur von den durchschnittlich in Privathaushalten üblichen knapp drei Stunden Leuchtdauer pro Tag aus.


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22.09.: Heute um 18.30 Uhr fällt in der Berliner „Malzfabrik“ der offizielle Startschuss für das Online-Portal „Green Window“; die Mitgründer Nena und Rea Garvey werden auch dabei sein. Das bisherige Beta-Projekt soll „ein Marktplatz für Produkte, Innovationen und Informationen rund um green lifestyle“ werden.

Zur Prämisse „ökologisch bewusst handeln, ohne dabei auf Deinen individuellen Lebensstil verzichten zu müssen“ passen natürlich auch hochwertige, energieeffiziente LED-Leuchten. Deshalb finden Sie im „grünen Fenster“ unter anderem das kleine, aber feine „Holy Trinity“-Sortiment aus Dresden (früher „Dreipuls“) mit den bekannten Luxus-Modellen „Rima“, „Kala“ und „Area(Screenshot oben, zum Vergrößern anklicken).


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23.09.: „Sicherheitslücken schließen“ sollen Sie unter anderem mit zwei LED-Sonderangeboten, die noch bis kommenden Mittwoch (28. September) in vielen Kaufland-Filialen liegen (Prospektausschnitte oben, nachbearbeitet, regional unterschiedlich) – wenn sie nicht bereits wegen völlig verängstigter, „besorgter Bürger“ ausverkauft sind.

Knapp 10 Euro müssen Sie für eine nicht dimmbare Osram/Ledvance-E27-Schraubsockel-Lampe mit integriertem Dämmerungssensor anlegen. Sie leuchtet automatisch bei Einbruch der Dunkelheit und soll offenbar mit 806 Lumen sowie gemütlichen 2700 Kelvin (entspricht etwa einer 60-Watt-Glühlampe) Einbrüche anderer Art verhindern – und das mindestens 15.000 Leuchtstunden lang.

Dass sie 9,5 Watt zieht, ca. 220 Grad Halbwertswinkel und Farbwiedergabeindex Ra 80 hat sowie gut 100.000 Schaltzyklen verträgt, unterschlägt Kaufland regelwidrig – ebenso wie die fehlende Schutzart. Beim Außeneinsatz gegen eingebildete und echte Gefahren müssen Sie diese LED-„Birne“ also in einer wetterfesten Leuchte montieren, sonst macht sie möglicherweise vorzeitig schlapp.

Dagegen ist das mit Lichtsensor, Bewegungsmelder und der zum malaysischen „Pelikan International“-Konzern gehörenden Marke „boeder“ ausgestattete „LED-Flutlicht“ dank IP65 umfassend gegen Wassereinbrüche geschützt. Für knapp 15 Euro dürfen Sie aber nur mit überschaubaren 700 Lumen und etwa 110 Grad Abstrahlwinkel rechnen. Gesamt-Leistungsaufnahme (mutmaßlich rund 10 Watt), Farbtemperatur (eventuell „kaltweiß“, so um die 5000 Kelvin) und Nennlebensdauer erfahren Sie wohl erst beim Blick auf und in die Verpackung. Sachdienliche Hinweise bitte unten in die Kommentare schreiben.


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24.09.: Einen vertrauten Anblick bieten die integrierten LED-Wand- und Deckenleuchten ab heute bei Aldi Süd (Prospektausschnitt rechts, zum Vergrößern anklicken). Zwar kommen die insgesamt fünf Modellvarianten für je 34,99 Euro diesmal nicht von „MeLiTec“, sondern von der zur „Paul Neuhaus“-Gruppe gehörenden Firma „Selltec“ in Werl.

Die Leistungsdaten der Panels mit fest verbauten LEDs, ca. 3000 Kelvin und drei Jahren Garantie scheinen dennoch identisch zu sein: Entweder 720 Lumen aus mutmaßlich 14 Watt (Aldi Süd verschweigt galant die Leistungsaufnahme, phantasiert stattdessen eine grottenfalsche EU-Effizienzklasse A++ herbei) oder 950 lm aus 17 W.

Letztere können ihre Helligkeit dank eines integrierten Stufendimmers zwischen 100, 50, 25 und 10% wechseln. Zum Umschalten müssen Sie nur einen normalen Lichtschalter innerhalb von drei Sekunden doppelt betätigen. Wenn die Leuchten länger als 10 Sekunden aus waren, starten sie immer mit voller Power – es gibt also keine Memory-Funktion.

Etwas leistungsfähiger als vor einem Jahr sind die Tischleuchten von „IClite“ für 21,99 Euro mit ebenfalls nicht auswechselbaren LED-Modulen, USB-Buchse und drei Jahren Herstellergarantie. Die „Schwanenhals“-Modelle liefern 480 Lumen und sind über einen Touch-Schalter in vier Stufen dimmbar; die Varianten mit starrem Leuchtenarm haben 360 lm und einen integrierten Drei-Stufen-Dimmer. Watt-Zahlen, Farbtemperatur, Farbwiedergabeindex und Nennlebensdauer können Sie erst in Ihrer Filiale auf den Verpackungen lesen, weil’s Prospekt und Website vorher regelwidrig nicht verraten.

Kurzfristig aus dem aktuellen Angebot entfernt hat Aldi Süd übrigens eine in den bereits gedruckten Werbebeilagen beworbene „Casalux“-LED-Feuchtraumleuchte mit 2200 Lumen für knapp 25 Euro (Ausschnitt unten).
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Ein Gedanke zu „LED-Tagebuch (KW 38): Sparpreise, Alexa für Hue, Ledare-Hitzerisse

  1. Vielen Dank für die niederländische LED Erfahrung. Immerhin 10.000h in einem vermutlich wenig durchlüfteten Lampengehäuse.
    Da merkt man die heißen Tage des Sommers. Mußte dieser Tage auch eine meiner Lieblingslampen reparieren.

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