Hue-LED-Familie wächst: Viele neue Leuchten und Lampen plus ein Sensor

26 neue Designleuchten und einige verbesserte GU10- bzw. E27-Lampen sollen ab Ende Oktober die Hue-LED-Familie von „Philips Lighting“ ergänzen. Dazu kommt ein Bewegungsmelder, der sich in das drahtlose Lichtsteuerungssystem integrieren lässt. Vorgestellt werden die neuen Produkte weltweit zum ersten Mal Anfang September bei der IFA in Berlin.

Hue-Sensor-White-Ambiance-Cher-Pendelleuchte
Zwei der Hue-Neuheiten: Ein kleiner Infrarot-Bewegungsmelder (links) und die integrierte „White Ambiance Cher“-Pendelleuchte, die ihre Farbtemperatur stufenlos zwischen 2200 und 6500 Kelvin verändern kann. (PR-Fotos: Philips Lighting)

„Smart Home“, „Smart Lighting“ und „Internet of Things“ (IoT) werden bei der IFA vom 2. bis 7. September in Berlin vermutlich die meistgehörten Begriffe sein – wie schon öfter mal in den vergangenen Jahren. Alles, was irgendwie elektrisch oder elektronisch funktioniert, soll drahtlos vernetzt, flexibel programmier- und steuerbar sein. Für die Licht-Branche hat das beispielsweise den Charme, dass sie „intelligente“ Leuchtmittel mit Zusatzfunktionen natürlich viel teurer anbieten kann als simple, strunzdumme, immer billiger werdende LED-Lampen, die noch dazu viel länger halten, als es dem langfristigen Umsatz und der Gewinn-Marge gut tut.

Klotzen statt Kleckern will die deshalb auch die inzwischen weitgehend eigenständig agierende, börsennotierte Konzerntochter „Philips Lighting“ beim Philips-Messeauftritt in Halle 22/Stand 101: Das seit rund vier Jahren, angesichts des stolzen Preisniveaus überraschend erfolgreiche, ZigBee/WLAN/Internet-basierte Hue-LED-Steuerungssystem bekommt rund 30 neue Produkte. Die dürfen alle in der deutschen Hauptstadt Weltpremiere feiern. Kaufen können wir sie in Deutschland, Österreich und der Schweiz allerdings erst so ab Ende Oktober.

Neue Hue-Retrofits, neuer Infrarot-Sensor

Für Hue-Einsteiger sind diese Neuheiten besonders interessant:

  • Neue, rundstrahlende E27-RGBW-LED-Retrofits der Reihe „Philips Hue White und Color Ambiance“ sollen sattere Blau- und Grüntönen als ihre Vorgänger liefern – für brillantere Farbkombinationen. Die wird’s wieder einzeln oder als „Starter-Kits“ (zusammen mit einer Hue-Bridge) geben – Preise wurden noch nicht genannt.
  • Hue-white-ambiance-GU10Neue GU10-Reflektorlampen als „Hue White Ambiance“-Varianten, die als „perfect fits“ bündig in Deckeneinbau-Spots oder -Strahler passen sollen (viel besser als die bisherigen langen Eumel), ihre Farbtemperatur stufenlos zwischen Tageslichtweiß (6500 Kelvin) und „warmweißer Kerzenlichtfarbe“ (2200 Kelvin) anpassen können und „vollständig dimmbar“ seien. Das gab’s bisher nur bei den bereits im Frühjahr präsentierten E27-„White Ambiance“-Lampen. Unverbindliche Preisempfehlungen: 59,95 Euro für’s „Duopack“ mit zwei GU10-Spots, 34,95 € als einzelne Lampe.
  • Der erste Hue-Infrarot-Bewegungsmelder baut sehr kompakt, funktioniert drahtlos und batteriebetrieben (zwei bis drei Jahre Hue-Sensor-Appohne Wechsel werden versprochen), hat 100 Grad Erfassungswinkel, lässt sich schrauben, kleben oder magnetisch fixieren und bleibt stets horizontal sowie vertikal um 60 Grad schwenkbar. Dank weniger als einer halbe Sekunde Reaktionszeit, direkter Verbindung mit der Hue-App (PR-Foto links) und integriertem Tageslicht-Sensor sind verschiedene Spezialfunktionen programmierbar – etwa verzögertes, sanftes Rauf- und Runterdimmen der Beleuchtung statt nur dem sonst üblichen, schlichten Ein/Aus. Bis zu zwölf Bewegungsmelder können Sie mit einer Hue-Bridge vernetzen – Preisempfehlung pro Stück: 39,95 Euro.

26 neue Leuchten, teils mit festen LED-Modulen

Fortgeschrittene mit gut gefülltem Konto werden ab Spätherbst laut Pressemitteilung noch mehr Auswahl an Hue-kompatiblen Komplettleuchten haben: Zur sowieso schon großen Familie kommen 26 Modelle einer „Hue White Ambiance“-Serie in verschiedenen Designs – als Spotlights, Pendel-, Decken-, Tisch- oder Wandleuchten. Teils stecken die neuen, austauschbaren Hue-LED-Retrofits drin, teils haben sie fest verbaute LED-Module.

Hue-White-Ambiance-Being-Deckenleuchte
Die neue, integrierte „Hue White Ambiance Being“-Deckenleuchte im Schlaf- oder Hotelzimmer-Einsatz – zwischen „Kerzen-Schummerlicht“ und „volle Tageslicht-Dröhnung“ ist jede Nuance einstellbar.
Philips-Hue-Dimmschalter

Beide Varianten der Leuchtenmodelle bieten die gleiche Funktionalität: Die Lichtfarbe kann stufenlos zwischen 6500 und 2200 Kelvin verändert werden – per Fingerdruck über die Hue-App, mit Ihrer Stimme (via Siri und Apple HomeKit-Vernetzung), über einen der neuen Bewegungsmelder oder anderweitig automatisiert.

All diesen neuen Leuchtenmodellen liegt gratis ein mobiler Hue-Dimmschalter bei (PR-Foto links). So können auch Bewohner und Gäste ohne Smartphone und Hue-App die Lichtstimmung beeinflussen. Das geht sogar ganz ohne vorherige Internetverbindung, weil „Philips Lighting“ bereits vier Lichtszenen als Presets programmiert hat: „Entspannen“, „Lesen“, „Konzentrieren“ und „Energie tanken“.

Preisspanne von 65 bis 199 Euro (UVP)

Hue-White-Ambiance-Pillar-SpotleuchteKonkrete Leistungsdaten (Lichtstrom, Leistungsaufnahme, Halbwertswinkel, Farbwiedergabeindex etc.) der zahlreichen Hue-Neuheiten liegen mir noch nicht vor; ein paar Preisempfehlungen für die „White Ambiance“-Leuchten gibt es immerhin: 65 bis 199 Euro für die Spotleuchten-Modelle „Pillar” (PR-Foto rechts) und „Runner”, 99 Euro für die Tischleuchten „Wellner” und „Wellness”, 139 € für die Deckenleuchten „Being”, „Still” und „Fair” sowie 199 € für die Pendelleuchten-Modelle „Amaze“, „Cher“ und „Fair“.

Das wären also beispielsweise ein paar ziemlich edle Weihnachtsgeschenke für Licht-Fans – um mal ein paar Monate im Voraus zu planen. 😉

Wer allerdings schon lange auf E14-„Kerzen“ oder -„Tropfen“ als Hue-Retrofits gewartet hat, der wird auch dieses Jahr nicht beschenkt: Offenbar ist diese kleine Gehäuseform für „Philips Lighting“ immer noch zu kompakt, um die komplexe Elektronik und die für flexible Lichtfarben nötigen LED-Chip-Sätze unterzubringen. Darf ja alles nicht zu eng gebaut sein, weil es sonst Probleme mit der Hitzeabfuhr gibt. Bleibt E14-Fassungs-Besitzern also weiterhin nur der Einsatz von Adaptern übrig, wenn sie bei Hue mitspielen wollen, während das mit anderen Lichtsteuerungs-Systemen unfassbar einfach geht.

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