Im Test: „GLOWdim“-LED-Lampen von Osram – der letzte Dreh fehlt noch

Je dunkler, desto „wärmer“ leuchten sie: Die neuen „GLOWdim“-LED-Lampen von Osram ändern ihre Farbtemperatur beim Dimmen von rund 2700 auf etwa 2000 Kelvin. Das wäre ein sehr hübscher, Glühlampen-ähnlicher Effekt, wenn er nicht teils von lautem Surren und heftigem Flimmern begleitet würde. Immerhin erfüllten die drei Testlampen weitgehend ihre Leistungs-Versprechen.

Osram-GLOWdim-Aufmacherbild
Drei der neuen „GLOWdim“-LED-Lampen von Osram standen mir ein Weilchen als Testkandidatinnen zur Verfügung: Eine E27-„Birne“ und zwei Spots mit GU10- bzw. GU5.3-Sockel. Bei dunkelster Einstellung wirkt ihre Lichtfarbe so rötlich-„warm“ wie im Leuchtbild-Hintergrund meiner nicht maßstabsgetreuen Montage. (Fotos: W. Messer)

Immer mehr Hersteller geben ihren LED-Lampen neue Fähigkeiten mit auf den Weg, die sie auch hartnäckigen Fans des traditionellen Glüh- und Halogenlampenlichts schmackhaft machen sollen. Bei Megaman beispielsweise heißt diese Technik „Dim-to-warm“, bei Philips „DimTone“ oder „Warm Glow“, bei LEDON und Cree „Sunset Dimming“. Das Prinzip ist identisch: Beim Drehen am Dimmer sollen die Retrofits oder LED-Module ihre Farbtemperatur in Richtung „extra-warm“ verändern, so wie Glühfadenlampen.

Unterschiede gibt’s im Detail – etwa bei der Spanne der möglichen Kelvin-Werte. Da geht’s nominell teils von 2800 ’runter auf 1800, von 2900 bis 2000, von 3000 auf 2000 oder von 2700 bis 2200 K.

Zwei LED-Farben werden stufenlos gemischt

Osram-GLOWDim-GU5.3-AnimationOsram hat sich bei seiner neuen „GLOWdim“-Serie innerhalb der „Parathom“-Profi-Modellreihe auf 2700 bis 2000 Kelvin beschränkt – bei 100 bis 10% Helligkeits-Regelspanne mit den von Osram empfohlenen Dimmern.

Erreicht wird das mit einer Kombination aus mehreren „warmweißen“ und einer bernsteinfarbenen LED, deren Intensität über die Dimmer-Spanne hinweg gegenläufig geregelt wird (die Animation zeigt die beiden Extreme am Beispiel des „GLOWdim“-GU5.3-Strahlers).

Fünf Jahre Garantie auf alle Modelle

Osram-E27-GLOWdim-LabelFür alle „GLOWdim“-Varianten gilt: Farbwiedergabeindex mindestens Ra 80 (bei jeder einstellbaren Lichtfarbe), EU-Ökolabel A+ (links der Packungsaufdruck beim E27-Modell), 25.000 Leuchtstunden bzw. 100.000 Schaltzyklen Nennlebensdauer, fünf Jahre Garantie.

Als Einsatzgebiete nennt Osram unter anderem das Gastgewerbe, historische Gebäude, private Wohnräume oder Schiffsbeleuchtung. Das könnte auch alles sehr schön und reibungslos funktionieren, wenn nicht auch diese LED-Lampen mal wieder mit der Technologie althergebrachter, analoger Wanddimmer kämpfen müssten.

Am Schalter ist noch fast alles okay

Osram-GU5.3-GLOWdim-Aufdruck1Solange nur ein schlichter Schalter im Spiel ist, gibt es mit dem „GLOWdim“-Modellen „made in China“ (Lampenaufdruck rechts) keine großen Probleme. Sie starten stufenweise innerhalb von höchstens einer halben Sekunde – zuerst mit der bernsteinfarbenen, dann mit den „warmweißen“ LEDs. Beim Ausschalten ist die Reaktions-Reihenfolge umgekehrt.

Osram-GU5.3-GLOWdim-ausStörgeräusche waren nicht zu hören – wenn man davon absieht, dass der für den GU5.3-Niedervolt-Spot (Foto links) verwendete, dimmbare Osram-HTM-Treiber ein leises Surren produzierte, das in absolut stiller Umgebung bis auf 5 bis 10 cm Distanz zu hören war. Wirklich still ist dieser „Halotronic Mouse“-Wechselspannungs-Trafo aber bei keiner Lampe – auch nicht mit Halogenstrahlern.

Der 52 Gramm leichte, 5 cm lange, maximal 5 cm breite und 5 Watt starke 12-Volt-MR16-Spot blieb auch in Sachen „Flimmern“ am unauffälligsten: Egal, ob am Schalter oder an zwei Dimmertypen – die „Flicker Tester“-App von „Viso Systems“ meldete nie mehr als Index 0,0 und 7% Rate bei 100 Hertz Bezugsfrequenz; auf dem Kamera-Display habe ich weder ein Flimmern noch „Rolling Shutter“-Streifen gesehen.

Höhere Werte beim E27- und GU10-Modell

Osram-E27-GLOWdim-ausEtwas instabiler scheint das Licht der beiden anderen Testkandidatinnen zu sein: Die mit Vorsicht zu genießende App zeigte bei der 8,5 Watt starken E27-Lampe (Bild links) am Schalter Index 0,1 und 26% an, beim 5-Watt-/GU10-Strahler waren es 0,1 und 27% – jedoch ohne nennenswertes Display-Flimmern.

Und weil auch die nach zwei Stunden Dauerlauf gemessenen Leistungsaufnahmen mit 8,4 bzw. 4,8 Watt den Herstellerangaben entsprachen sowie die Maximaltemperaturen in meinen offenen, hängenden Testfassungen mit 75 (E27), 59 (GU5.3) und 55 Grad (GU10, jeweils heißeste Gehäusestelle nahe des Sockels) im Rahmen blieben, könnte man den Sack zumachen und „alles prima!“ jubeln.

Kann man aber nicht, weil der „GLOWdim“-Effekt halt nur mit einem Dimmer funktioniert, nicht an einem normalen Schalter. Und da sieht’s bei zwei der drei Testlampen leider ganz anders aus und hört sich auch anders an.

GU5.3-Modell agierte am unauffälligsten

Osram-GU5.3-GLOWdim-DatenAm unauffälligsten arbeitete der GU5.3-Strahler mit seinen nominell 330 Lumen (Packungsaufdruck links). Er ließ sich am nicht justierbaren Ehmann-„be“-Phasenabschnittdimmer flackerfrei und ziemlich gleichmäßig zwischen ca. 15 und 100% der maximalen Helligkeit regeln. Dabei surrte der Trafo bis rund 15 cm Entfernung, die Lampe war mit ca. 5 cm Reichweite deutlich leiser. Der „GLOWdim“-Effekt konnte schon hier fast komplett ausgeschöpft werden.

Noch umfassender klappte das erwartungsgemäß mit einem justierbaren Jung-Phasenanschnittdimmer, bei dem die untere Helligkeitsschwelle bis ca. 10% herabgesetzt werden konnte. Im Labor meines Kooperationspartners „David Communication“ wurde eine Spanne zwischen knapp 30 und 347 Lumen (davon 312 lm innerhalb des EU-konformen 90-Grad-Bemessungswinkels) sowie von 1982 bis 2703 Kelvin gemessen (pdf-Downloads der Messprotokolle gedimmt und ungedimmt). Das deckt sich hinreichend genau mit dem Werksangaben.

Farbwiedergabe immer über Ra 82

Kleiner Nachteil der Phasenanschnittregelung: Das Surren wurde etwas lauter und die Helligkeitsregelung im mittleren Bereich etwas ruckelig. Immerhin verlängerte sich die Einschaltverzögerung an beiden Dimmern und bei jeder Voreinstellung nur auf maximal 0,5 bis unter eine Sekunde und die gemessene Farbtreue blieb durchweg über Ra 82.

Unangenehme Grün-, Gelb- oder Rosa-Farbstiche sind mir nicht aufgefallen. Mein Standardmotiv mit zwei Modell-Motorrädern auf weißem Untergrund (Weißabgleich „Tageslicht“, teils mit Helligkeitsanpassung durch die Kamera, ohne Nachbearbeitung) liefert den jeweils passenden Eindruck:

Osram-GU5.3-GLOWdim-Farbtreue-2700-2000
Der Osram „GLOWdim“-GU5.3-Strahler leuchtet links bei voller Helligkeit, „kühlster“ Farbtemperatur und Farbwiedergabeindex Ra 82,2 – mit einem schwachen Wert für die Zusatz-Messfarbe „Rot gesättigt“ (R9 = 9,2), rechts bei kleinster Dimmstufe mit Ra 85,9 und wesentlich besserer Rot-Wiedergabe (R9 = 35,7). Alles dazwischen müssen Sie sich selbst vorstellen.

Die hellste Einstellung hat zwei erkennbare Schwächen: Die Darstellung wirkt etwas fahl und zweidimensional, Osram-GU5.3-GLOWdim-top-ausohne Durchschlagskraft bei den satten Farben; außerdem fallen die zerfaserten Multi-Schatten durch die vier 2700er-SMD-LEDs auf.

Vergleichen Sie das mal mit den Farbtreue-Fotos im Doppeltest der LEDON-„Sunset Dimming“-Strahler mit über Ra 90 und zentralem CoB-Modul innerhalb eines facettierten Reflektors: Dort sehen Sie schön durchgezeichnete Farben und klar definierte Einzelschatten.

Sehr fokussierte Lichtkegel bei jeder Dimmstufe

Die davon stark abweichende Optik der beiden Osram-„GLOWdim“-Spots mit Linsen und Streuscheibe in Bienenwaben-Struktur (Bild oben links) bei einem Osram-GU5.3-GLOWdim-Aufdruck2Nenn-Abstrahlwinkel von 35 (siehe GU5.3-Lampenaufdruck rechts) bzw. 36 Grad (Packungsangabe) führt auch zu anderen Leuchtbildern – unten links bei 2700 Kelvin, unten rechts mit 2000 K und Kamera-Helligkeitskorrektur:

Osram-GU5.3.-GLOWdim-Leuchtbild-2700-2000

Hier gibt’s – im Gegensatz zu den LEDON-Strahlern – nur einen fokussierten, sehr weit reichenden Hauptlichtkegel ohne viel Streulicht zu den Seiten hin. Osram-GU10-GLOWdim-AufdruckIm Labor wurden Halbwertswinkel von 32,6 (GU5.3, pdf-Download des Diagramms) bzw. 31,7 Grad (GU10, Diagramm, Lampenaufdruck rechts) gemessen – entsprechend hoch sind die Candela-Werte für die Lichtstärke (offiziell 850 cd für beide Spots). Normale Halogenspots streuen deutlich breiter.

GU10- und GU5.3-Strahler leuchten gleich

Die Farbtreue- und Leuchtbilder-Fotos der GU5.3-Variante gelten uneingeschränkt auch für das 58 mm lange und 66 Gramm schwere GU10/PAR16-„GLOWdim“-Modell. Hier gab es auch im Labor keine nennenswerten Differenzen – bis auf die etwas größere Maximal-Helligkeit in der Ulbricht-Kugel: Knapp 363 statt 347 Lumen insgesamt und 328 statt 312 lm innerhalb eines 90-Grad-Kegels (pdf-Download des Messprotokolls). Aber selbst dieser Unterschied ist in der Praxis ohne Bedeutung.

Osram-GU10-GLOWdim-Philips-DimtoneDeshalb durfte der Osram-Hochvolt-Strahler auch stellvertretend zum Vergleichsleuchten mit einem Philips-„DimTone“-Spot antreten; bei jeweils kleinster Dimmstufe. Im Foto sehen Sie deutlich die Differenz zwischen den knapp 2000 Kelvin des „GLOWdim“ links mit höherem Rot-Anteil und dem im Labor mit 2160 K gemessenen, aber sonst sehr ähnlich aufgebauten „DimTone“ rechts. Ein „Besser“ oder „Schlechter“ gibt’s hier nicht – das ist reine Geschmackssache.

GU10-Spot flimmert und surrt am stärksten

Osram-GU10-GLOWdim-DatenObjektiv schlecht ist jedoch die Reaktion des Osram-GU10-Spots (Packungsaufdruck rechts) auf diverse Dimmer-Modelle. Hier braucht er je nach Helligkeits-Voreinstellung rund eine Sekunde, um stabil zu leuchten, weil er beispielsweise erstmal recht hell aufflackert, um dann die Power auf einen eigentlich gewünschten, dunkleren Wert zu reduzieren.

Die Kombination „GLOWdim“-Spot/Jung-Phasenanschnittdimmer meldete sich mit lautem Surren, das in stiller Umgebung bis etwa einem Meter Distanz vernehmbar blieb – vor allem bei mittlerer Einstellung. Dort schlug dann auch die „Flicker Tester“-App Alarm und meldete bis zu Index 0,3 und 99% Flimmerrate. Gestützt wurden diese Werte vom Kamera-Display, das deutliche „Rolling Shutter“-Streifen zeigte. Die Regelung über die Spanne von ca. 20 bis 100% Helligkeit war zudem teils stufig statt sämig-weich.

Weniger Lärm am Abschnittdimmer

Osram-GU10-GLOWdim-ausAm nicht justierbaren Ehmann-„be“- Phasenabschnittdimmer wurden die Flimmerwerte des GU10-Strahlers leider auch nicht geringer, dafür die Geräuschkulisse: Der Dimmer blieb still, der Strahler surrte auf maximal 15 cm Entfernung.

Der Regelbereich zwischen etwa 25 und 100% beschränkte sich vorwiegend auf die untere Hälfte der Dimmer-Drehachse. Immerhin gab es an keinem Dimmer ein sichtbares Flackern – man freut sich ja schon über Kleinigkeiten.

Für den kleinen Prozentsatz besonders flimmersensibler Menschen heißt das: Die GU10-Variante der Osram-„GLOWdim“-Serie taugt nur am dimmerlosem Schalter, ist dort jedoch ziemlich sinnlos, weil sie ihre variable Lichtfarbe nicht präsentieren kann.

Auch die E27-Lampe leuchtet nicht stabil

Osram-E27-GLOWdim-DatenVermutlich gilt diese Warnung auch für das E27-Modell mit nominell 8,5 Watt und 806 Lumen (Ersatz für herkömmliche 60-W-„Glühbirnen“, Packungsdaten rechts). Hier waren die Flimmer-Messwerte zwar nicht ganz so heftig, aber je nach Dimmerstellung mit bis zu Index 0,1 und 43% (Phasenabschnitt) sowie 0,2 und 60% (Phasenanschnitt) noch beunruhigend hoch. An beiden Dimmern zeigte das Kamera-Display außerdem die verräterischen, schwarzen Horizontalstreifen.

Relativ ruhig blieb’s am nicht justierbaren Phasenabschnittdimmer, wo sich allein die Lampe mit einem leisen Surren meldete (Reichweite ca. 15 cm). Die Helligkeitsregelung war wie beim GU10-Spot vorwiegend in der unteren Hälfte des Drehachsenwegs möglich und reichte von 2 bis 8,9 Watt (Gesamtleistung Lampe und Dimmer). Das entspricht ungefähr 15 bis 100% des Lichtstroms.

Etwas mehr können Sie mit einem justierbaren Dimmer herausholen; Sie sollten die untere Schwelle jedoch nicht zu niedrig einstellen. Das quittiert die Osram-Lampe mit längerer Einschaltverzögerung (zuerst hell mit allen LEDs, dann dunkel bzw. bernsteinfarben) sowie sichtbarem Flackern. Korrekt justiert sorgte der Jung-Phasenanschnittdimmer für etwa 10 bis 100% Spanne mit ziemlich gleichmäßiger Regelung. Dimmer und „Birne“ surrten hier allerdings vernehmlich bis in über einem halben Meter Distanz – vor allem für’s Schlafzimmer ist das zu laut.

Vermutlich identische LED-Typen in der „Birne“

Osram-E27-GLOWdim-Aufdruck

Art und Qualität der verwendeten LEDs dürften bei der 11 cm langen, maximal 6 cm breiten und 96 Gramm schweren E27-„GLOWdim“-Lampe (Datenaufdruck oben) identisch mit jenen der Strahler sein. Bei den Messungen von Farbtemperatur und Farbwiedergabeindex kam jedenfalls so ziemlich das Gleiche ’raus: 2667 bis 1955 Kelvin, Ra 82,3 bis 85,4 und Zusatzfarbe R9 („Rot gesättigt“) zwischen 9,1 und 33,7 (pdf-Download der Messprotokolle Nummer 1 und Nummer 2).

Dass mein Standard-Farbtreuemotiv hier dennoch etwas anders aussieht, liegt vor allem an der geringeren Lichtstärke. Schließlich bündelt die „Birne“ die Helligkeit viel weniger als die Spots:

Osram-E27-GLOWdim-Farbtreue-2700-2000

Die beiden Mopeds wirken etwas „kuschliger“, „wärmer“ und farbtreuer als unter der Spot-Beleuchtung, obwohl sie es objektiv nicht sind. Die dreidimensionale Durchzeichnung gewinnt allerdings deutlich durch das breiter abgestrahlte Licht. Auch der Schattenwurf bleibt unabhängig von der Dimmerstellung weitgehend gleich schön – ohne Multi-Silhouetten oder Zerfaserung.

„Color Peak“ wandert nach rechts

Die dazu passenden Spektraldiagramme der beiden Farbtemperatur-Extreme mit der Energieverteilung in Milliwatt pro Nanometer Wellenlänge verdeutlichen unter anderem die variablen Blau- und Rotanteile sowie die drastisch veränderbare Gesamthelligkeit:

Osram-E27-GLOWdim-Spektrum-2700-2000

Während der „Color-Peak“ mit voller Power bei ca. 608 nm und gut 18 mW liegt, wandert er mit zunehmender Dimmung auf gut 625 nm und nur rund 2,7 mW – mit stark nach rechts verschobener Flanke in Richtung Tiefrot. Die Diagramme der Strahler-Varianten sind bis auf die geringere Intensität fast deckungsgleich. Und nur zur Erinnerung: Zwischen den beiden Extremen gibt’s unzählige Einstellungsmöglichkeiten, weil die Dimmung im Idealfall stufenlos funktioniert.

Abstrahlcharakteristik bleibt gleich

Keinen merklichen Einfluss haben die Wahlmöglichkeiten auf das Abstrahlverhalten der E27-Lampe. Deshalb stellvertretend hier das Leuchtbild mit der hellsten Einstellung (das andere mit gedimmtem Licht haben Sie ja sowieso schon teilweise ganz oben im Beitrag gesehen):

Osram-E27-GLOWdim-Leuchtbild-2700K

Der gemessene Halbwertswinkel von gut 205 Grad (pdf-Diagramm) ist etwas breiter als angegeben, der Lichtkegel leicht nierenförmig mit mehr Helligkeit zu den Seiten und nach oben als nach unten in Richtung Sockel. Wirklich rundstrahlend ist das nicht, jedoch für viele Zwecke akzeptabel bis genau richtig. Die gemessenen 840 Lumen übertreffen die Herstellerangabe um gut 4 Prozent. Es bleibt also auf jeden Fall hell genug in der Bude, wenn Sie eine traditionelle 60-Watt-Glühlampe durch die Osram-„GLOWdim“ ersetzen –  obwohl Sie rund 85% Strom sparen können.

Mein erstes Testurteil:

Die zu Preisen zwischen rund 6,50 und gut 15 Euro angebotenen Osram-„GLOWdim“-LED-Lampen laufen unter dem „Parathom Advanced“-Label Osram-GU10-GLOWdim-Pack-obenfür gehobene und Profi-Ansprüche und werden deshalb in Kartonverpackungen an den Fachhandel geliefert. Diese Premium-Vorgabe können sie jedoch nur zum Teil erfüllen – der letzte Dreh fehlt noch.

Erstens kommen sie nicht an die Farbtreue der Osram-„Parathom“-Modelle mit Ra >90 heran und zweitens enttäuschen vor allem die 5-Watt-/GU10- und 8,5-W-/E27-Varianten durch zu starkes Flimmern und Surren – vor allem, wenn ihnen die Bauart des angeschlossenen Dimmers nicht in den Kram passt. Ansonsten lassen sie sich recht gut regeln und können mit ihrer variablen Farbtemperatur zwischen ca. 2700 und knapp 2000 Kelvin tatsächlich eine akzeptable Halogen-Imitation abliefern. Dafür spendiert meine strenge LED-Bewertungsskala
LED-SternLED-SternLED-Stern halbzweieinhalb Sterne.

Mein zweites Testurteil:

Osram-GU5.3-GLOWdim-Pack-vornDas knapp 5 Watt starke GU5.3-Modell verdient sich eine eigene Bewertung. Zwar brauchen Sie für diesen Strahler einen dimmbaren, LED-Lampen-geeigneten Trafo mit nicht allzu hoher Mindestlast; an den Dimmer stellt er aber keine speziellen Anforderungen, sondern leuchtet durchweg ziemlich klaglos, flimmer- und geräuscharm.

Dass er bei der Lumen-Messung (312 lm @ 90°) seinen Nenn-Lichtstromwert von 330 lm knapp verfehlte, liegt im Bereich der Serienstreuung und spielt in der Praxis keine große Rolle. Schade, dass die Niedervolt-„GLOWdim“-Variante mit einem „Straßenpreis“ von knapp 15 Euro deutlich über dem Niveau ihrer Schwestermodelle liegt. Hat da vielleicht schon jemand entdeckt, dass sie auch wesentlich besser funktioniert? Bei mir kriegt dieser Osram-GU5.3-Spot jedenfalls
drei Sterne.

(Offenlegung: Die drei LED-Lampen wurde mir von Osram gratis für den Test zur Verfügung gestellt, mussten jedoch laut Versandpapier wieder an den Hersteller zurückgeschickt werden. Ein Dauertest ist also nicht möglich.)

Mehr zum Thema:

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23 Gedanken zu „Im Test: „GLOWdim“-LED-Lampen von Osram – der letzte Dreh fehlt noch

  1. Hallo Wolfgang,

    in diesem Test schreibst Du Flimmerwerte mit z.B. „Index 0,1 und 26%“.
    Wie kann ich erfahren, was sich dahinter verbirgt? Gibt es eine Übersicht über Flimmerwerte mit Auswirkungen für das Auge, etc. ?
    Danke
    Gruß

  2. Vielen Dank für einen weiteren, interessanten Test!

    Das Konzept finde ich sehr einladend, denn diese Veränderung der Lichtfarbe zum Warmen hin beim Runterdimmen wird schmerzlich vermisst…
    Was ich aber überhaupt nicht verstehe ist, warum ausgerechnet diese premium Lampen von Osram mit so einem überaus mäßigem CRI auf den Markt geworfen werden. (R9 ungedimmt 9,2 …Oh Gott…) Ledon macht doch vor wie es gehen kann. Habe mir vorgestern mal so einen Sunset Dimming Teil von Ledon geholt. Dagegen verblasst der Lichtkomfort (wenn man so sagen möchte) meiner GESAMTEN Retrofits und das so fulminant, daß nun wieder etliche Glühbirnen mehr im Wohnzimmer in Betrieb sind…

    Jedenfalls würde ich mich freuen, wenn Osram da noch nachbessern würde, das Prinzip würden bestimmt so einige mögen…

    LG stefan

  3. Die GlowDim-E14-Kerzen fehlen leider. Meine Mutter ist recht zufrieden mit deren Dimmverhalten und damit konnten endlich nach diversen gescheiterten Versuchen*, die für den historischen Leuchtkörper ohnehin zu heißen 4x40W-Kerzen ausgemustert werden. Flimmern sehen wir keines, muss ich mal mit dem Photoapparat prüfen…..
    *normale dimmbare Osram-Kerzen: waren grünstichig, aber nur in diesem Raum; dimmbare Filamentkerzen: flackerten extrem (flimmern wohl auch stark), ich habe die Hoffnung schon fast aufgegeben, dass sich das lösen läßt……
    Dass die GU10 nicht so toll sind, enttäuscht mich jetzt aber, werde dann wohl doch eher die Ledon nehmen müssen

    Eigentlich waren doch früher auch die E27-Spots (60W, 75W) recht verbreitet. Hier gibt es nach wie vor sehr wenig Auswahl, auch bei nicht-dimmbaren. Was mich sehr erstaunt hat: Eine 60W-Birne hat ca 700lm, ein 60W-E27-Spot (R50, R63, R80) hat aber nur 300lm (dh der Reflektor schluckt über die Hälfte, wie gibts denn das?). Entsprechend düster sind häufig auch die LED-R50/63/80 Spots .

      • Danke für den Hinweis, die Bioledex sind wohl ein guter Ersatz. Habe ich bisher nicht gesehen. Dafür immer Osram- und Philips-Spots, die seit Jahren bei 200-300 lm herumtümpeln. Bei den E14-Spots habe ich inzwischen welche von der Schweizer Migros gefunden (läuft unter deren Namen, Hersteller unbekannt, eine war nach paar Monaten hin) mit 470 lm bzw. habe teils GU10-Spots mit E14/GU10 Adapter in Verwendung.
        Habe gerade auf der OSRAM-Site nachgeschaut: Die haben immer noch immer ihre 3,5W/230lm R50 (E14 und 27)-Lämpchen als einziges Angebot im Programm (sowohl Consumer als auch professionell)…..

  4. Hallo Herr Messer,

    habe gerade Ihren super Blog entdeckt.
    Bin leider noch ganz neu in dem LED Thema, es ist jedoch rel. dringend 🙂

    Ich habe gerade das Wohnzimmer in unserem Haus renoviert (Decke und Wände alles in weißer Farbe) und auf 24qm Deckenfläche 10 Löcher in die Gipsdecke gebohrt. Die Löcher sind 45 cm von der Wand rundherum in gleichem Abstand verteilt, also nur außen, keine innen, als vornehmlich indirektes Licht.

    Vorher gab es in dem Raum nur 3 Wandlampen, die wir gar nicht benutzten und die es nun auch nicht mehr gibt. WIr hatten beim TV oder beim Lesen auf der Couch normalerweise Stehlampen an.

    Durch Ihre Seite bin ich erstmals auf diese DimTone, WarmGlow bzw Glow Dim Technik gestoßen. Hört sich ja super an.

    Vllt können Sie mir GU10 LEDs empfehlen? Als Dimmer dachte ich an den Merten SBD200LED.

    Vielen Dank!

  5. Hallo nochmal und danke für die schnelle AW.
    – Die megaman kosten ja fast das doppelte

    – Die osram brummen – auch mit dem Merten? von dem lese ich oben nix?

    – Ledon ist wohl top, bis auf Surren beim Dimmen u.U. – will ich auf jeden Fall vermeiden, laut dem älteren Test ohne Sunset bei LEDon aber gerade mit dem Merten nicht zu empfehlen?!

    – Bleibt noch Philips; die von Ihnen empfohlenen sind die DimTone, Es gibt hier ja auch die warmglow. Aber nicht vergleichbar oder? Zumindest haben diese 94 Bewertungen, die von Ihnen verlinkten keine? Wie kommt das? Wegen der Master Reihe?

    Top ist aber ja, dass der Merten auf der Liste steht, danke für den Link. Laut Ihrem test brummts aber auch mit diesem 🙁

    Hab ich noch welche vergessen?
    Bin nun leider etwas ratlos.

    (Bitte die verbindlichen Kommentarregeln beachten und keine „rohen“ Links posten, sondern so ähnlich im Text einbetten, wie ich es hier nachträglich getan habe. Beim nächsten Mal wird sonst diskussionslos gelöscht./d. Red.)

    • Der Merten-Dimmer hat zwei einstellbare Dimm-Modi: Anschnitt (auch „LED“ genannt) und Abschnitt. Das jeweilige Verhalten entspricht also weitestgehend den beiden verschiedenen Dimmertypen, die ich in den Tests standardmäßig verwende – immer vorausgesetzt, dass die Mindestlast erreicht wird.

      • Sorry für die falsche Link Benutzung.

        Ich kann aus Ihnen wohl keine Empfehlung herauskitzeln 🙂 habe mich nun entschlossen die Kombi Merten 5134 und die „Philips Master LEDspot MV DimTone“ zu bestellen. Die Master bzw dimtone haben wohl den Vorteil, dass sie laut Angaben viel länger halten gegenüber den warmglow.

  6. @ KuniP

    Ich würd an Deiner Stelle erst mal jeweis ein Testobjekt kaufen, nichts geht über das eigene Empfinden…
    Hab mal einen Ledon sunset Dimming Einbaustrahler getestet, ist wohl größtenteils vergleichbar mit der GU10 Variante und eine Philips WarmGlow. Die Ledon darf bleiben, aber diese Philips WarmGlow Geschehen erzeugt bestenfalls ein Art bernsteinfarbenes Licht mit visuell deulich wahrnehmbarer Gelb/Grün Dominante. Wirkt ziemlich unnatürlich auf Holz oder Haut. Diese Philips geht auf jeden Fall zurück, ist in meinen Augen unerträglich und hat nix aber auch gaar nix mit dem hohem Rot Anteil heruntergedimmter Wolfram Glühlampen / Halos zu tun. Nur so meine Meinung…

    LG stefan

    • Danke für den Tipp, habe ich nun auch so gemacht!

      • So, gestern habe ich die LEDON gegen die Philips antreten lassen.

        LEDON nach meinem Geschmack etwas schöneres Licht, dafür brummte der Merten Dimmer auch in mehreren Metern noch wahrnehmbar – in geringster und mittlerer Einstellung vor allem.

        Philips: Merten brummte nur minimal.

        Einstellung Phasenabschnitt.

        Ich nehme also die Philips.

  7. Dieser Kommentar bezieht sich jetzt nicht unbedingt auf die vorgestellten Lampen, habe aber von Civilight ähnliche LED’s gefunden. Scheint eine Neuheuheit zu sein… Laut Papier verändern sie Ihre Farbtemperatur beim herunterdimmen im Bereich von 2300K bis 2700K.

    Habe mir mal eine Testauswahl bestellt, immerhin ist der CRI bei 97 angegeben, das liest sich erstmal gut… Muss sagen ich bin ziemlich neugierig, die „normalen“ Civilight Sunwhite Lampen habe mich als Glühlampen Fan ja schon ziemlich überzeugt, wenn der „dim to warm“ Effekt dann noch stimmt und nicht in so einem Bernstein-Gelb-Elend endet bin ich erst mal glücklich. Melde mich in 3 Tagen wieder 🙂

    Grüße stefan

  8. Also, ein kleines Feedback.

    Diese CV-Lighting „dim to warm“ Birnen sind verdammt noch mal gaaar nicht schlecht… Habe je eine E14 Kerze mit 4 W und 6,5W sowie je eine E27 mit 11W und 14W bestellt.

    Die E27 Birnen tun sich nichts, bei den Kerzen ist die 6,5W mein Favorit. Natürlich fehlt am letztem Ende im Vergleich mir Glühlampen ein Tic Rot, aber das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen. In meiner Küchenlampe sitzen 2 Birnen, eine Civilight Sunwhite und jetzt eine CV-Lighting „dim to warm“. Gott was sieht die Sunwhite grünlich aus im unteren Dim-Bereich!! Respektive wie herrlich warm ist das Licht dieser „dim to warm“ Bauformen!

    Im Gegensatz zu den Philips „warm glow“, die ich SOFORT umgetauscht habe, kein lästiger Bernstein (gelb-grün) Stich.

    Die Kerzen verhalten sich ähnlich, allerdings erscheint die 4W Variante etwas kühler.
    Gedimmt habe ich alle mit verschiedenen Bestandsdimmern, alle Phasenanschnitt. Kein wahrnehmbares Flackern oder Flimmern, jedoch zeigen HandyPhotos die typischen „Banden“ von dimmbaren Lampen, so grob geschätzt wird der CFD bei wohl 20% liegen, der „Stabtest“ bleibt jedoch komplett unauffällig.

    Das Einzige was ich bedaure, ist das es diese Lampen nicht schon vorher gab… Eine Empfehlung für alle die sich nur schwer von der Glühbirne trennen mögen, bzw. an dem wohlig warmen Ambiente gedimmter Glühbirnen hängen (und eine Bitte an Herrn Messer, die mal genauer unter die Lupe zu nehmen).

    LG stefan

  9. Moin Wolfgang.
    Ja, der Bereich von 2700 bis 2200K (nicht 2300) erscheint etwas eingeschränkt, das Licht ist aber WESENTLICH stimmiger als z.B. die Philips GlowDim Retrofits (E14/E27).
    Mit zu meiner Begeisterung trägt die gute Farbwiedergabe bei, CRI 97 steht drauf, gut das wird eine Werbeaussabe sein die Untersuchungen noch standzuhalten hat, aber Haut, Rot und Holztöne sehen wesentlich natürlicher aus als mit den grünlich erscheinenden Philips Glowdim „Dingern“. Das ist wirklich keine Unkerei, die hab ich SOFORT zurückgebracht…
    Für mich visuell wahrnehmbar wird einfach mehr Rot emittiert, statt eben nur „Bernstein“. Inclusive des Ledon Sunset dimming Strahlers kann ich endlich wieder die Lichter harmonisch aufeinander Abstimmen.
    Ich bleibe bei meiner Empfehlung 🙂

    LG stefan

  10. Entschuldige Bitte, diese Zweideutigkeit liegt wohl eher daran dass ich mich an den bestehenden Thread ran gehängt habe… Habe NUR die E14/E27 Retrofits erworben und Ausprobiert.

    Selbst in einer Leuchte mit opalen Glasschirm und 3 Stufen Touchdimmer wo ich schon alles Mögliche probiert habe (eingefärbte Lampen, Druckserien Schalter statt Dimmer zur Helligkeitsregulierung, mehrere Generationen von LED’s) machen sich die 6.5W Kerzen gut. Im direktem Vergleich zur Glühlampe ist die Helligkeitsabstufung anders / heller (werde wohl ein Fan der „untersten“ Dimmstufe), das Licht wirkt einfach gewohnt wohnlich. Die 4 W Kerzen scheinen aber einer anderen Produktlinie abzustammen, wirken kühler, noch OK, aber nicht so ein Volltreffer wie die 6.5W Kerze…
    Nu aber Schluss mit der Lobhudelei, Versprochen 🙂

    LG stefan

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