Blitztest (Teil 1): Wie gut sind die neuen MeLiTec-LED-Lampen bei Aldi Nord?

Aldi Nord wirbt aktuell unter anderem mit besonders farbtreuen MeLiTec-LED-Lampen, die Sie seit heute (28.1.) schon ab 2,99 Euro kaufen können. In meinem zweiteiligen Test mit Laborwerten nehme ich mir sechs der über 30 Aktionsmodelle vor. Teil 1 befasst sich mit vier Retrofits, die laut offiziellen Angaben einen „allgemeinen Farbwiedergabindex“ von mindestens Ra 95 haben sollen. Können Sie dieses sportliche Versprechen wirklich halten?
MeLiTec-Aktion-01-16-Kombi
Das Test-Sixpack mit MeLiTec-LED-Lampen: Die vier Packungen mit den grünen Streifen und dem Aufkleber „Ra >95“ kommen in diesem Blogbeitrag dran, die beiden Ra-90-LED-„Fadenlampen“ in den orange-roten Schachteln in Teil 2. (Fotos: W. Messer)

Schon vor einem Jahr sorgte Aldi Nord in der LED-Welt für Aufsehen, als es in den Filialen besonders farbtreue MeLiTec-LED-Lampen aus dem Sauerland zu sehr günstigen Preisen gab. Mindestens Farbwiedergabeindex Ra 90 sollten die Retrofits aus chinesischer Produktion haben (es stand und steht allerdings nirgendwo „Made in China“ drauf), und zumindest die damals von uns getesteten und gemessenen Modelle hielten sich tatsächlich an diese ehrgeizige Vorgabe.

MeLiTec-Farbwiedergabe-Ra95-LabelSeit heute gehen Discounter und Lieferant noch einen Schritt weiter, versprechen bei einigen Lampen eine „sehr gute Farbwiedergabe Ra >95“ (siehe Aufkleber rechts), und senkten sogar teils die Preise – je nach Modell bis ’runter auf 2,99 Euro. Dazu gibt’s durchweg drei Jahre Garantie von MeLiTec. Wenn jetzt noch die Farbtreue- und andere Leistungsangaben stimmen, wäre das für altgediente LED-„Pioniere“ eine mittlere Sensation.

Die „Billig-Kerze“ mit Spitzenwerten

MeLiTec-E14-L52-5-ausBeginnen wir gleich mit einer der vier billigsten, farbtreuen MeLiTec-Lampen: Eine nicht dimmbare E14-„Kerze“ mit Opal-Glashaube und offiziell 250 Lumen Lichtstrom aus 4 Watt für knapp 3 Euro. Mit 37 mm Maximaldurchmesser, 105 mm Länge und 36 Gramm Gewicht ist sie etwas größer und schwerer als ihre Glühlampen-Vorbilder, sollte jedoch in die meisten Leuchtengehäuse passen.

Die Nennlebensdauer von 25.000 Leuchtstunden und 50.000 Schaltzyklen würde auch teureren LED-Lampen gut zu Gesicht stehen; das EU-Ökolabel A+ ist angesichts des hohen Farbwiedergabindex‘ und der „warmweißen“ Farbtemperatur okay. In meiner offenen, hängenden Testfassung startete die „Kerze“ ohne merkliche Verzögerung, blieb still und zog nach zwei Stunden 4,2 Watt mit einem elektrischen Leistungsfaktor von 0,53. Maximale Gehäusetemperatur: 59 Grad.

Nur vier Prozent Flimmer-Rate

Auch von der Flimmer-Front kommt Entwarnung: Die „Flicker Tester“-App von „Viso Systems“ ist zwar nur mit Vorbehalt aussagekräftig, meldete aber sehr eindeutig Index 0,0 und eine Flimmer-Rate von gerade mal 4% – bezogen auf 100 Hertz. Da dürften auch ausgefeiltere Messgeräte weitgehend stabiles Licht attestieren, zumal auch mein Kamera-Display weder Flimmern noch schwarze „Shutter“-Streifen zeigte.

Die MeLiTec-„Kerze“ wirkte auf mich etwas neutraler, als es die offizielle Farbtemperatur von 2700 Kelvin nahelegte. Auch das Standard-Farbtreue-Motiv mit zwei Motorrad-Modellen auf weißem Untergrund schien diesen Eindruck zu bestätigen (Weißabgleich „Tageslicht“, ohne Nachbearbeitung):

MeLiTec-E14-L52-5-Farbtreue

Keine übertriebene Gelb-Orange-Einfärbung – das satte Rot der Duc kommt gut zur Geltung, ohne dass die tiefblaue Yamaha absäuft. Eine herkömmliche 25-Watt-Glühlampe würde hier eine erheblich stärkere Rot-Drift verursachen. Tatsächlich ermittelte das Labor meines Kooperationspartners „David Communication“ eine Lichtfarbe von 2767 Kelvin und einen „allgemeinen Farbwiedergabindex“ von knapp über Ra 96.

Die Werte für die Zusatz-Messfarben „Rot gesättigt“ (R9 = 76,6), „Hautfarbe Rosa“ (R13 = 98,7) oder „Blau gesättigt“ (R 12 = 87,4) waren ebenfalls außergewöhnlich hoch. Erstaunlicherweise gab’s dazu auch noch etwas mehr Helligkeit als versprochen: Rund 280 statt 250 Lumen (pdf-Download des Messprotokolls).

Recht ordentliche Lichtkegel-Verteilung

Ein Schwachpunkt vieler LED-„Kerzen“ (wenn es nicht gerade „Filament“-Modelle sind) ist die Abstrahlcharakteristik: Je runder, desto besser – eine ausgeprägte Richtwirkung will man hier eher nicht. Die matte MeLiTec-E14-Lampe macht das ganz ordentlich, wie mein Leuchtbild zeigt:

MeLiTec-E14-L52-5-Leuchtbild

Eine Nierenform mit viel Licht links und rechts, einer kleinen Delle oben und deutlich weniger Helligkeit nach unten – das führt zu einem gemessenen Halbwertswinkel von rund 238 Grad (pdf-Abstrahldiagramm). Innerhalb dieses Bereichs wird mindestens die Hälfte der maximalen Lichtstärke erreicht. Sie sollten also gut überlegen, in welcher Einbaulage die Lampe bei Ihnen leuchten soll und ob damit der richtige Bereich des Raums ausreichend erhellt wird. Je nach Leuchten-Gehäuse oder -Schirm könnte der Lichtkegel natürlich auch etwas breiter gestreut werden.

Mein Testurteil:

MeLiTec-E14-4W-L52-5-Pack-Daten

Fast alles von dem, was Sie da oben auf den Packungsaufdrucken der MeLiTec-„Kerze“ L52-2 lesen, scheint zu stimmen oder übertroffen zu werden: Der Farbwiedergabeindex liegt über Ra 95, der Lichtstrom erreicht fast 280 Lumen, die Effizienz liegt bei ca. 68 lm/Watt, die Einschaltverzögerung tendiert gegen Null. Die Lichtfarbe ist etwas „kühler“ als versprochen und wirkt auf mich sehr farbtreu; über die Lebensdauer kann ich natürlich jetzt noch nichts sagen.

Dass so eine farbtreue, dazu geräuschlose und vermutlich fast flimmerfreie LED-Lampe aktuell für nur 2,99 Euro verkauft wird, geht für mich als echtes Super-Schnäppchen durch. Deshalb gibt’s von meiner strengen LED-Bewertungsskala ein Extra-Sternchen, das eigentlich nur für sehr farbtreue, dimmbare Lampen reserviert wäre, und wir landen bei
LED-SternLED-SternLED-SternLED-Sternvier Sternen.

Der GU10-Strahler mit verbesserten „inneren“ Werten

MeLiTec-GU10-L81-2-ausVon außen sieht der 6,5 Watt starke, nicht dimmbare, 58 Gramm schwere MeLiTec-GU10-Spot L81-2 mit seinem grauen Aluguss-Gehäuse, dem anthrazitfarbenen Sockel und den sechs SMD-Chips unter einer Linsen-/Streuscheiben-Kombination aus Kunststoff fast genau so wie sein 7-Watt-Vorgänger aus.

Dessen im Mai 2015 ermittelten Messwerte waren teils schon außergewöhnlich gut für eine 4,99-Euro-LED-Lampe: Farbwiedergabeindex Ra 94,4, knapp 70 bei der Zusatz-Referenzfarbe R9 („Rot gesättigt“). Weniger schön waren die nach zwei Stunden Dauerlauf nicht ganz erfüllte Lichtstrom-Vorgabe von 345 Lumen, der ziemlich hohe Flimmer-Wert und die fehlende Farbtemperatur auf dem Lampenaufdruck.

Etwas teurer als das Vorgängermodell

MeLiTec-GU10-L81-2-AufdruckAktuell bezahlen Sie bei Aldi Nord für die drei ähnlichen Strahlervarianten (E14, GU5.3 und GU10) einen Euro mehr als damals. Dafür kriegen Sie beispielsweise einen kompletten Daten-Aufdruck inklusive dem 3000-Kelvin-Wert – hurra! (Foto links). Und damit nicht genug: Die Farbtreue soll mit Ra >95 noch einen Tick besser sein als beim alten Modell. Das schauen wir uns doch gleich mal mit dem Anleuchten meines Standard-Motivs an:

MeLiTec-GU10-L81-2-Farbtreue

MeLiTec-GU10-L81-2-top-ausKlar sehen Sie hier diese seltsamen Multi-Schatten – erzeugt durch die sechs Einzel-LEDs (Foto rechts) statt einer zentralen Lichtquelle wie bei den MeLiTec-HALED-Strahlern.

Aber sonst finde ich kaum was zu meckern: Schön akzentuierte Farben von Rot bis Blau, kein unangenehmer Farbstich – so ein Licht sorgt auch in kosmetisch-kulinarisch sensiblen Bereichen für gute Stimmung und relativ natürliche Darstellungen (mit der Einschränkung, dass wir hier immer noch von „Warmweiß“ reden und nicht von Tageslicht).

Der Spot leuchtet „wärmer“ als angegeben

Im Labor kam ein „allgemeiner Farbwiedergabeindex“ von Ra 96,1 ’raus – mit prima Zusatzwerten für „Rot gesättigt“ (R9 = 79,8) oder „Hautfarbe Rosa“ (R13 = 98,4). MeLiTec-GU10-L81-2-DatenSelbst „Blau gesättigt“ (R12) wird mit 82,3 noch gut bedient, obwohl die gemessene Farbtemperatur mit knapp 2900 Kelvin etwas „wärmer“ ausfiel als angegeben (pdf-Download des Messprotokolls).

Dafür hat MeLiTec diesmal bei der Helligkeit aufgepasst, die nach zwei Stunden „Einschwingen“ bei knapp 363 Lumen insgesamt und 349 lm innerhalb des EU-konformen Bemessungswinkels lag – also ungefähr das, was die Packungsangabe verspricht (Foto links). Der Spot kann demnach problemlos 50-Watt-Hochvolt-Halogenspots ersetzen – so, wie’s auch auf der Packungs-Oberseite steht (Bild unten rechts).

Hitzeentwicklung bleibt auch im Dauerbetrieb moderat

MeLiTec-GU10-L81-2-Pack-obenEbenfalls nach zwei Stunden habe ich in meiner offenen, hängenden GU10-Fassung eine Leistungsaufnahme von 6,2 Watt bei einem elektrischen Leistungsfaktor von 0,53 sowie eine maximale Gehäusetemperatur von 58 Grad gemessen.

Der 56 mm lange und 50 mm breite Strahler sollte also auch mit thermisch etwas ungünstigeren, engen Leuchtengehäusen klarkommen. Immerhin hat er dafür ja Kühlrippen und Luftschlitze zur passiven Konvektions-Kühlung.

Kein Surren, kein Flimmern, weniger Candela

Die Einschaltverzögerung beträgt maximal eine halbe Sekunde, störendes Surren gab’s bei mir überhaupt nicht. „Flicker Tester“-App (Index 0,0, Flimmer-Rate 4%) und Kamera-Display zeigten übereinstimmend ein sehr stabiles, flimmerfreies Licht. Auch das ist  wesentlich besser als beim Vorgängermodell.

Interessant wird’s beim Vergleich von Halbwertswinkel und Lichtstärke. Früher standen da 36 Grad und 1000 Candela, jetzt sind es ebenfalls 36 Grad, aber nur 800 cd. Eine mögliche Erklärung finden Sie in diesem Beitrag, die andere könnte lauten: In Wirklichkeit hatte der ältere Strahler laut Labor nur knapp 33 Grad, der neue dagegen etwas über 35° (pdf-Download des Diagramms). Damit verteilt sich die Helligkeit zumindest innerhalb des 90-Grad-Bemessungswinkels etwas breiter, das Licht wirkt weniger fokussiert. Der Streulichtanteil jenseits dieser Hauptlichtkeule ist allerdings beim neuen geringer als beim alten Strahler (363 statt 417 lm gesamt, 349 statt 320 lm im 90°-Winkel).

Auffallender Farbsaum an den Lichtkegel-Rändern

MeLiTec-GU10-L81-2-LeuchtbildMein Leuchtbild (links) des L81-2 zeigt zwei Hauptlichtkegel: Einen initial breiten, aber kurzen direkt am Lichtaustritt und einen engeren, helleren darüber mit großer Reichweite – typisch für zahlreiche LED-Spots.

Was im Foto nicht so richtig deutlich wird, jedoch in der Realität auffällt, ist eine Art Farbsaum an den Rändern der Lichtkegel – dort, wo’s allmählich dunkel wird. In diesem schmalen Bereich sieht das Licht wesentlich gelb-rötlicher aus als innerhalb des Hauptabstrahlwinkels.

Zum Teil mag das eine subjektive Wahrnehmung durch die geringe Helligkeit sein, zum Teil könnte das aber auch an der Länge des Wegs liegen, den das Licht winkelabhängig aus den ursprünglich blauen LED-Chips durch die gelbe Luminiszenz-Konversionsschicht darüber nehmen muss. Je weiter die zurückgelegte Strecke, desto gelblicher wird’s.

Mein Testurteil:

MeLiTec-GU10-L81-2-Pack-vornWer einen möglichst farbtreuen LED-Ersatz für seine 50-Watt-GU10-Halos will, könnte beispielsweise rund 40 Euro ausgeben. Wer aber auf klangvolle Premium-Namen und Dimmbarkeit verzichten kann, kommt beim Discounter auch mit 5,99 Euro ganz gut davon.

Ra 96 sind ein starkes Argument für die Freunde farbtreuer Beleuchtung – dass die Farbtemperatur etwas „wärmer“ als angegeben ist und innerhalb des gesamten Lichtkegels nicht konsistent wirkt, stört Sie hoffentlich nicht allzu sehr. Schließlich bietet der „MeLiTec L81-2“-Spot weder unangenehme Farbstiche, noch Surrgeräusche oder Flimmerlicht – stattdessen ausreichende Helligkeit und Effizienz. Dafür gibt’s auf meiner bis Fünf reichenden Bewertungsskala
LED-Stern halbdreieinhalb Sterne.

Die 6-Watt-„Birne“ mit kleinen Makeln

MeLiTec-E27-L89-3-ausSchlappe 4,99 Euro will Aldi Nord aktuell für eine E27-MeLiTec-LED-Lampe, die mit etwas über 6 Watt, mindestens 470 Lumen und 2700 Kelvin traditionelle 40-W-Glühlampen ersetzen kann. So weit klingt das nicht sehr aufregend, weil’s Derartiges auch von anderen Anbietern ähnlich günstig gibt.

Die Maße von 11 cm Länge, 6 cm Maximaldurchmesser und die leichten 49 Gramm Gewicht wären ebenfalls noch kein Anlass zum Ausflippen (so hat man das jedenfalls in meiner Jugend in den 1970er-Jahren formuliert).

Aber ein Farbwiedergabeindex von Ra >95 ändert die Prämisse dann doch radikal: Diese extrem hohe Farbtreue finden Sie woanders kaum in einer E27-LED-Lampe, wenn die Werte dort nicht hemmungslos gelogen oder ausgewürfelt sind.

Ein paar freche Meckereien müssen sein

Wo steckt da der Haken? Nun, die „L89-3“ ist nicht dimmbar und MeLiTec kein weltweit bekannter Konzern, sondern ein mittelständischer Betrieb aus Ense im Sauerland. Beim kritischen Blick auf die Details der Lampe fällt ein kleiner optischer Makel auf: Im Übergang zwischen Gehäuse und Haube quellen unregelmäßige, weiße Silikonreste der Verklebung hervor – dort, wo auch der Lampenaufdruck zu sehen ist:

MeLiTec-E27-L89-3-Naht-Aufdruck

Ich sag’ mal so: Das geht sicher auch schöner – selbst wenn diese Naht nur dann zu sehen ist, wenn die Lampe „nackt“ montiert wird, ohne Leuchtengehäuse. Außerdem kann die MeLiTec-„L89-3“ nicht mit einem wirklich runden Abstrahlwinkel dienen, wie mein Leuchtbild zeigt:

MeLiTec-E27-L89-3-Leuchtbild

Viel Helligkeit nach oben und zu den Seiten, relativ wenig nach unten – mein Partnerlabor nennt das ganz prosaisch: MeLiTec-E27-L89-3-Daten183,7 Grad Halbwertswinkel (pdf-Download des Diagramms). Nicht erst seit den Zeiten der LED-„Fadenlampen“ sind wir bei LED-„Birnen“ inzwischen aber häufig deutlich weiter und runder – eher in Richtung 300 Grad.

Also bitte vor dem Kauf überlegen: Falls Sie diese Lampe in einer (Pendel-)Leuchte mit der Haube nach unten baumeln lassen wollen, wird’s unten hübsch hell, während die Decke und alles andere oben herum nur schwach beleuchtet wird. Die Packungsdaten (Bild links) geben Ihnen dazu leider keinen Hinweis.

Etwas weniger stromhungrig als angegeben

Dafür liegen die anderen Nennwerte gut in der Spur: In meiner offenen, hängenden Testfassung gab’s keine nennenswerte Einschaltverzögerung; die Lampe zog nach zwei Stunden Warmlaufen 6,2 Watt mit einem elektrischen Leistungsfaktor von 0,56 und wurde am heißesten Gehäuseteil – oben nahe des Sockels – moderate 64 Grad warm, während die Haube unten bei Zimmertemperatur blieb.

In absolut stiller Studio-Umgebung konnte ich bis auf ca. 10 cm Distanz ein leises Surren vernehmen – das ist noch akzeptabel. Die von der „Flicker Tester“-App ermittelten Flimmerwerte waren auf dem Niveau der anderen MeLiTec-Testlampen: Index 0,0, Rate 4% bei der 100-Hertz-Bezugsfrequenz. Das sollten selbst sehr flimmersensible Menschen als stabiles Licht wahrnehmen – ein „Stroboskopeffekt“ war jedenfalls nicht zu beobachten.

Lichteindruck und Messwerte deckten sich nicht

Überraschend groß war für mich bei dieser LED-„Birne“ die Schere zwischen meiner subjektiven Beurteilung der Lichtfarbe und den tatsächlichen Messwerten. Ich hatte nämlich spontan auf eine deutlich „wärmere“ Farbtemperatur als die behaupteten 2700 Kelvin getippt. Auch mein Standard-Farbtreue-Motiv schien das zu stützen:

MeLiTec-E27-L89-3-Farbtreue

Das sah für mich sehr nach 40-Watt-Glühlampe mit rund 2600 Kelvin aus – inklusive kräftiger Gelb-Verschiebung der Farben und des weißen Untergrunds sowie einem ins Ungefähre abdriftenden Blau, das kaum noch als solches zu erkennen ist. Das Labor attestierte jedoch 2701 K, also fast exakt den Nennwert (pdf-Messprotokoll). Fast 10% mehr Lichtstrom als versprochen sammelte die Ulbricht-Kugel ein: Rund 514 Lumen – bei etwas mehr als 6 Watt ergibt das eine Effizienz von knapp 83 lm/W und reicht locker für’s EU-Ökolabel A+.

Ist der leicht verrutschte Farbort schuld?

MeLiTec-E27-L89-3-FarbortDazu gab’s einen hervorragenden Farbwiedergabindex von Ra 96 und sehr gute Werte für die Zusatz-Messfarben „Rot gesättigt“ (R9 = 72,9), „Hautfarbe Rosa“ (R13 = 97,5) und sogar „Blau gesättigt“ (R12 = 88,3). Mögliche Erklärung für meine Wahrnehmung: Der Farbort der Lampe (Grafik links).

Wenn Sie genau hinsehen, können sie ihn ein Stückchen oberhalb der „Schwarzkörperkurve“ verorten – dort, wo’s in Richtung Gelb geht. Im Idealfall wäre das Kreuz direkt auf der grauen Kurvenlinie. Hier sind wir aber schon in einer Beurteilungs-Sphäre, in der Licht-Experten zwar noch problemlos die Nanometer-Flöhe husten hören, der Durchschnittsverbraucher jedoch einfach nur sehr Glühlampen-ähnliches Licht sieht und völlig zufrieden ist, wenn er damit auch noch rund 85% Strom sparen kann.

Mein Testurteil:

MeLiTec-E27-L89-3-Pack-SeiteDer LED-Fortschritt hat für den Konsumenten eine klare Richtung: Immer farbtreueres Licht mit stetig zunehmender Energieeffizienz und zu sinkenden Preisen – inzwischen gerne auch als Mitnahmeartikel beim Discounter für ’nen Fünfer.

Die nicht dimmbare MeLiTec-„Birne“ mit der Bezeichnung L89-3 könnte mit ihrem tollen Farbwiedergabeindex, der gemessenen Farbtemperatur und der großen Helligkeit ein Top-LED-Ersatz für eine 40-Watt-Glühlampe sein – wenn sie ihren Farbort besser setzen, erheblich runder leuchten würde und etwas akkurater verarbeitet wäre.

Angesichts des Aldi-Nord-Aktionspreises von 4,99 Euro ist das allerdings Klagen auf hohem Niveau und vielleicht auch noch zu viel verlangt. Im Reigen der nicht dimmbaren LED-Lampen ist die MeLitec jedenfalls ganz oben dabei und kassiert von meiner LED-Bewertungsskala
LED-Stern halbdreieinhalb Sterne.

Die E27-Lampe mit drei Helligkeits-Stufen

MeLiTec-E27-L104-ausWenn Sie eine 60-Watt-Glühlampe mit E27-Sockel ersetzen wollen, jedoch nicht ständig die volle Helligkeit brauchen, haben Sie im aktuellen Aldi-Nord-Angebot zwei Möglichkeiten für jeweils 7,99 Euro: Eine stufenlos dimmbare 11-Watt-LED-„Birne“, für die Sie einen geeigneten Dimmer brauchen, oder ein gleich starkes Modell mit integriertem Stufendimmer, das mit einem ganz normalen Lichtschalter gesteuert wird.

Letzteres namens „L104“ ist meine Testkandidatin – auch sie mit dem Anspruch eines exzellenten Farbwiedergabeindex’ Ra >95, einer Nennlebensdauer von 25.000 Leuchtstunden bzw. 50.000 Schaltzyklen sowie einer „warmweißen“ Farbtemperatur von 2700 Kelvin.

Mit knapp 12 cm Länge, 6 cm Maximaldurchmesser und 98 Gramm Gewicht ist diese LED-Retrofit eine stattliche Erscheinung, die eventuell aus kurzen Leuchtengehäusen vorwitzig ein Stück herausschaut. Den Übergang zwischen Gehäuse und opaler Haube sollten Sie jedenfalls ein wenig verstecken, weil der ähnlich unsauber ausgefallen ist wie bei der kleineren „L89-3“-Schwester oben.

Drei Helligkeitsstufen zur Auswahl

MeLiTec-E27-L104-DatenStatt nur einer vorgegebenen Helligkeit haben Sie hier drei zur Auswahl – laut unseren Messungen 100, rund 56 und etwa 10 Prozent. Offiziell wäre der höchste Wert 810 Lumen (siehe Packungsaufdruck links); tatsächlich schaffte das Testexemplar knapp über 890 bei 10,6 Watt Leistungsaufnahme (pdf-Download des Messprotokolls).

Damit startet die Lampe auch immer, wenn vorher mehr als etwa zwei Sekunden lang kein Strom floss. Sie merkt sich also nicht längerfristig die zuletzt gewählte Dimmstufe. Die Ein-, Aus- und Umschaltverzögerung beträgt rund eine halbe Sekunde.

Wenn Sie innerhalb von zwei Sekunden den Lichtschalter erneut aus- und anschalten, wird die jeweils nächste, kleinere Stufe aktiviert – im Labor waren das knapp 500 lm bei 5,3 Watt (Messprotokoll) und gut 100 Lumen bei 1,1 W (Messprotokoll). Bei keiner dieser Einstellungen konnte ich übrigens ein störendes Surrgeräusch wahrnehmen, wie es häufig bei stufenlos dimmbaren LED-Lampen zu hören ist.

Stabiles Licht bei allen drei Dimmstufen

Nach zwei Stunden Dauerleuchten in meiner offenen, hängenden Testfassung habe ich an der heißesten Gehäusestelle nahe des Sockels 72 Grad gemessen, während die Haube unten kaum mehr als Raumtemperatur bot. Flimmerlicht müssen Sie nicht befürchten: Die von der „Flicker Tester“-App ermittelten Werte (Index 0,0, Rate 4%) sind derart niedrig, dass Sie trotz der teils fragwürdigen Messmethode von stabilem Licht ausgehen dürfen. Auch das Kamera-Display zeigte bei meinen Foto-Sessions ein durchweg flimmer- und streifenfreies Bild.

Der auf der Lampe vermerkte Wirkfaktor 0,5 (Foto rechts) ist MeLiTec-E27-L104-Aufdruckallenfalls ein Durchschnittswert der drei Dimmstufen, die laut unseren Messungen zwischen rund 0,6 und knapp 0,4 liegen. Auf die Effizienz der Lichterzeugung oder den tatsächlich abgerechneten Stromverbrauch hat das jedoch ohnehin keinen Einfluss.

Einen wirklich runden Lichtkegel kriegen Sie nicht

Wesentlich wichtiger sind dagegen Abstrahlcharakteristik, Lichtfarbe und -qualität. Für die „L104“ gilt prinzipiell das Gleiche wie beim kleineren „L89-3“-Modell: Einen wirklich runden Lichtkegel kriegen Sie nicht – bei der stärkeren Lampe fällt der Halbwertswinkel wegen des voluminöseren Gehäuseunterteils sogar noch etwas enger aus: Laut Labor nur 174 Grad (pdf-Download des Abstrahldiagramms). Das Leuchtbild dürfte Sie demnach kaum überraschen:

MeLiTec-E27-L104-Leuchtbild

Alles, was ich im Test-Teil weiter oben über die Charakteristik und Einsatzmöglichkeiten der schwächeren MeLiTec-„Birne“ geschrieben habe, gilt offensichtlich auch hier – ich will Sie deshalb nicht mit Wiederholungen langweilen.

Das Licht wirkt betont „warm“

Nur geringe Unterschiede gibt’s ebenso bei der Farbtemperatur (2686 Kelvin), dem „allgemeinen Farbwiedergabeindex“ (Ra 95,2 bei voller Leistung; etwas weniger bei den beiden Dimmstufen), den Messwerten für die Zusatz-Referenzfarben (beispielsweise R9 = 73,3, R12 = 87,5 und R13 = 98,5) und dem nach oben verschobenen Farbort. Deshalb ist auch mein subjektiver Eindruck eines betont gelb-orange wirkenden Lichts sehr ähnlich. Dazu gleich zwei Bilder – erstmal das Standard-Farbtreue-Motiv mit den zwei Motorrädchen im Kleinformat auf weißem Untergrund:

MeLiTec-E27-L104-Farbtreue

Dass hier die dunkleren Farben etwas besser herausgearbeitet werden als bei der 6,5-W-Lampe, liegt eher an der rund doppelt so hohen Helligkeit der „L104“, kaum an der nur geringfügig differierenden Spektralverteilung (das Bild unten mit den Milliwatt Strahlungsenergie pro Nanometer Wellenlänge). Die sieht für eine LED-Lampe ziemlich gut aus, mit nur einem kleinen Blau-Hügelchen links, einem gleichmäßigen Anstieg von dort in Richtung des „Peaks“ bei ca. 627 nm und einer relativ sanft nach rechts abfallenden Kurve zum tiefroten Bereich jenseits von 700 nm:

MeLiTec-E27-11W-L104-Spektrum

Von solchen Kurven hätten LED-Feinschmecker vor ein paar Jahren nur träumen können, weil diese oder ähnliche Verläufe dem sehr teuren Premium- oder Profi-Leuchten-Segment vorbehalten waren. Und jetzt gibt’s sowas für deutlich unter 10 Euro in einer dimmbaren Retrofit-Lampe beim Discounter – eigentlich unfassbar, was sich da in relativ kurzer Zeit getan hat. Umso erstaunlicher, dass MeLitec trotz der hohen Farbtreue noch eine anständige Effizienz erzielt: Auf der Basis unserer Messungen immerhin 84 Lumen/Watt – gut genug für’s zweitbeste EU-Ökolabel A+.

Mein Testurteil:

MeLiTec-E27-L104-Pack-vornSie wollen situationsabhängig einstellbare Helligkeit, dazu stromsparendes, Glühlampen-ähnliches und besonders farbtreues Licht, haben aber keinen Bock auf teure, justierbare Phasenabschnitt-Dimmer oder surrende, flimmernde LED-Lampen? Dann ist die lautlos und faktisch flimmerfrei arbeitende MeLiTec-„L104“ mit ihren drei per Lichtschalter wählbaren Lumen-Stufen und rund 10,5, 5 oder 1 Watt Verbrauch ein reelles Angebot für Sie – zumal sie aktuell für nur 7,99 Euro bei Aldi Nord zu haben ist.

Top-Verarbeitung und einen echten Rundum-Lichtkegel dürfen Sie für diesen Preis jedoch (noch) nicht erwarten; auch die Farbort-Lage ist verbesserungswürdig. Letzteres dürfte allerdings wohl nur Spezialisten stören, während sich „Normalverbraucher“ über das gut 80prozentige Stromsparpotenzial nach der Frühpensionierung ihrer 60-Watt-Glühlampen freuen. Wem das nicht genügt, kann übrigens zum größeren 13-Watt-Modell „L103“ mit 1055 Lumen für 9,99 Euro greifen und hätte dann einen 75-W-Ersatz. Die Testlampe „L104“ bekommt jedenfalls in der Gesamtabrechnung meiner bis Fünf reichenden LED-Bewertungsskala wohlwollende
LED-SternLED-SternLED-SternLED-Sternvier Sterne.

(Offenlegung: MeLiTec ist einer meiner Werbepartner – einen Einfluss auf die Testurteile hat das jedoch nicht.)

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108 Gedanken zu „Blitztest (Teil 1): Wie gut sind die neuen MeLiTec-LED-Lampen bei Aldi Nord?

  1. Habe gerade eben die neu gekauften Lampen (E14-Strahler L90, GU10-Spot L81-2) installiert und bin im Gegensatz zum letzten Jahr fast rundum zufrieden.

    Ein gravierendes Problem sollte man aber erwähnen: Der GU10-Spot hat im Vergleich zum klassischen Halogenspot einen deutlich größeren „Kegel“ (also einen kürzeren „Stiel“) – ist auch oben auf dem Bild erkennbar. Dadurch passte er nur in eine meiner vier Leuchten!! Man sollte also unbedingt einmal Anprobe machen ehe man richtig zuschlägt.

  2. Ich habe einige Exemplare des 13-Watt-Modells „L103“ mit 1055 Lumen für 9,99 Euro (2 dimmbar und auch 2 mit Stufendimmer) gekauft und sie seit ca. 2 Stunden an. Nun macht sich im Raum ein recht aufdringlicher „Neu“-Geruch bemerkbar, der wirklich stört. Das hatte ich bei anderen LEDs noch nie! @ fastvoice: Weißt du, wie lange die brauchen, bis sie keinen Geruch mehr abgeben?

  3. Schade, offenbar werden keine dezidierten roten Led’s mit verarbeitet, wie bei der „alten“ L94. Das vermisse ich schon, ist ja auch das „Geheimniss“ der Civilight CRI99 Lampen. Suma summarum ganz gut, weiss aber noch nicht ob ich mich daran gewöhnen möchte…

  4. Hallo Herr Messer,
    vielen Dank für den wieder einmal sehr aufwändigen Test, gute Arbeit.

    Ein paar Anmerkungen dazu:
    Sie sagen, dass nach ihrer subjektiven Empfindung Licht gleicher Farbtemperatur bei niedrigerer Beleuchtungsstärke rötlicher wirke. Das steht allerdings im Gegensatz zu den Untersuchungen, die der Kruithof-Kurve zu Grunde liegen. Da sich bei niedrigerer Beleuchtungsstärke die spektrale Empfindlichkeit des Auges in Richtung Dämmerungs-Sehen verschiebt, wird die Farbempfindung in den blauen Bereich verschoben und demnach wird sehr dunkles Licht dann auch als kühler empfunden (was ich persönlich ebenso empfinde). Allerdings dürfte es bei den Tests nicht so dunkel zugehen, dass dieser Faktor zu Tage treten würde. Von da kann ich mir entweder nur eine Sinnestäuschung vorstellen, oder Sie sind da irgendwie „anders“. 🙂

    Zum Melitec GU10-Strahler L81-2:
    Ich hatte mir vor einem Jahr bei der ersten Aktion den Melitec E14-Strahler L83 zugelegt, der bis auf den Sockel aufgrund der technischen Daten mit dem GU10 L81 identisch sein müsste. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass Melitec da eine andere Elektronik verbaut, weil m.E. da der Aufwand zu groß wäre.
    In dem Zusammenhang irritiert mich, dass Sie bei dem L81-Test vom Mai 2015, sowie dem aktuellen Test, von einer Einschaltverzögerung von ca. einer halben Sekunde berichten. Meine L83 (6 Stk.) weisen keine bemerkbare Einschaltverzögerung auf.
    Auch hat mich die Messung mit der Flimmer-App beim alten L81 irritiert (beim neuen Modell L81-2 war ja nichts festzustellen), weil die alten L83 überhaupt nicht flimmern. Ein Schnelltest per Digitalkamera-Livebild zeigte keine Probleme, könnten Sie das bei Gelegenheit mit dem alten L81 noch einmal gegentesten? Wenn auf dem live-Monitor nichts flimmert, laufen die Leuchtmittel im Regelfalle nicht mit 100 Hz Betriebsfrequenz und hoher Restwelligkeit. Ich habe diese (und weitere Leuchtmittel) vor ein paar Wochen mit dem Oszilloskop vermessen und konnte beim Melitec L83 eine Schaltfrequenz von ca. 64 kHz und eine Restwelligkeit von etwa 2% messen, also absolut flimmerfrei. Also entweder ist dort wirklich eine andere Elektronik verbaut (dazu könnte Melitec evtl etwas sagen?), oder aber die Messmethode ist alles andere als zuverlässig.
    Vielleicht wäre es langsam angebracht, wenn die Flimmer-App langsam mal in Rente geschickt würde, zumal eine Messung bezogen auf 100 Hz alleine nicht viel aussagt.

    Eine kleine Anmerkung noch zu den Betriebfrequenzen: Bei meinen Tests sind allesamt Leuchtmittel von O***m und P*****s (mit der Billigmarke Attralux, ist aber wohl weitgend baugleich) durch 100 Hz Betriebsfrequenz und hohe Restwelligkeit aufgefallen.
    Anders hingegen sah es bei der teilweise deutlich günstigeren Konkurrenz aus: China-E14-Spot (Marslight): 30Khz, ein E27 A40 Retrofit von LG: 42 Khz, MeliTec T8-LED-Röhre: 68 kHz, Billigst-E27-A60 aus der Supermarkt: 43 Khz. Und bis auf den Marslight-Spot (10%) hatten alle Leuchtmittel eine Restwelligkeit, die nicht mal ansatzweise erwähnenswert wäre (weit unter 1%). Da können sich die beiden Großen mal eine Scheibe von abschneiden, wenn die bei aktuellen Leuchtmitteln noch nicht nachgezogen haben.

    Beste Grüße,
    Andreas

    • Die Flimmer-Messungen fanden damals noch ohne Diffusor-Papier vor der iPod-Linse statt und lieferten deshalb häufig zu hohe Werte. Inzwischen ist das weitaus konsistenter und realistischer.

      Die Bezugsfrequenz 100 Hertz ist eigentlich gängig – wegen der Vergleichbarkeit, der doppelten Netzfrequenz (mit der viele Billigmodelle besonders stark flimmern) und weil viele flimmersensible Menschen bei dieser Frequenz das Flimmern noch gut wahrnehmen können. Ich kann ja schlecht Dutzende Flimmerwerte pro Lampe bis hinauf zu ein paar Kilohertz publizieren – ist so schon komplex genug.

      Die Einschaltverzögerung wird von mir immer im kalten Zustand – ohne Restladung im Elko – getestet und kann je nach Exemplar leicht differieren. Wenn ich schreibe „maximal eine halbe Sekunde“, dann kann das auch deutlich weniger sein. Beim mehrfachen Schalten kurz hintereinander geht diese Verzögerung jedenfalls fast durchweg auf Null ’runter.

      Um das genauer zu ermitteln, müsste ich bei jeder Lampe ein Video mit Time-Stamp machen und die Frames zählen. Finde ich aber unnötig. In der Praxis auffällig dürften ohnehin nur Verzögerungen über einer halben Sekunde sein und die sieht man auch ohne Videobeweis.

    • Hallo Andreas,
      auch Wolfgang Messer ist bekannt, dass die Viso Flicker Tester App nicht das non plus ultra ist, darauf weist er jedes mal hin. Da es aber keine Norm dazu oder auch sonst kein etabliertes vernünftiges Messverfahren gibt, so ist sie doch wenigstens ein erster User-Anhaltspunkt. Mehr zu Flimmermessungen gibt’s auf meiner Web-Seite.
      Mich würde auf jeden Fall interessieren welche Modelle von P***s Du vermessen hast mit weniger gutem Ergebnis.
      Eine ausgedehnte Antwort lese ich lieber als E-Mail statt diesen Blog zu sprengen.
      Danke & Gruß
      Der Lichtpeter

    • @Andreas: So, jetzt habe ich mir die alte L81 nochmal vorgenommen (diesmal mit Papier vor der Linse) und bekam Index 0,0 sowie 4% Rate bei 100 Hz ’raus – leuchtet also genau so stabil wie das neue Modell! Deshalb habe ich jetzt im entsprechenden Blogbeitrag ein Update hinzugefügt.

  5. Meine 13W Lampen riechen auch nicht, und ich habe fünf gekauft, da sollte man denke ich was riechen, wenn es was zu riechen geben würde.

    Die integrierte Stufendimmfunktion gefällt mir bisher richtig gut, hoffe dies wird zu einem Standard für LEDs. Wers nicht braucht, hat keinen Nachteil und man kann je nach Lichtbedarf kinderleicht ohne Extrakosten die Lichtsstärke anpassen. Ich finde das toll, zumal Melitec auch wie ich finde alltagstaugliche Abstufungen vorgenommen hat. Grad die kleinste Stufe eignet sich wunderbar als abendliche Beleuchtung, sehr angenehm.

    Wenn die jetzt auch wirklich so lange halten, wie sie theoretisch sollen , dann bin ich zufrieden. Hoffe mal, dass eventuelles mehrmaliges anschalten zum erreichen der gewünschten Dimmstufe nicht die Langlebigkeit beeinflusst. Naja, drei Jahre muss sie durchhalten, damit wird schließlich geworben.

  6. Hallo Herr Messer,
    vielen Dank für den ausführlichen Test und die damit verbundene Mühe.
    Ist denn noch ein Test der HALED-Leuchtmittel geplant?

    Ich spiele mit dem Gedanken, mir neue G10-Leuchtmittel zuzulegen: Momentan verwende ich noch ziemlich schlechte 3,5W „Spots“ mit 21 LEDs und angeblich 3000K, die billig – aber letztlich nicht günstig – bei diversen Amazon-Anbietern zu bekommen sind. Diese strahlen relativ breit ab, haben subjektiv betrachtet eine starke Flimmerneigung und sind deutlich kälter, als ich es von 3000K erwartet hätte. Von 11 Stück sind mir jetzt innerhalb eines Jahres schon drei kaputt gegangen. Das Leuchtmittel beginnt zu flackern; erst gelegentlich, dann öfter. Kurze Zeit später verfärbt sich eine der LEDs und der Spot fällt komplett aus, obwohl die Lampe „offen“ ist und es keine thermischen Probleme geben sollte.

    Von den Melitec HALEDs habe ich heute schon 1x die E14 Variante gekauft. Ich finde sie von der Farbtemperatur relativ warm (der Unterschied zu meinen Billig-G10 beträgt auf jeden Fall mehr als 300K), für’s Schlafzimmer sicher nicht übel, aber zum Arbeiten weniger geeignet. Flimmern kann ich erst einmal nicht feststellen (obwohl ich bei solchen Sachen relativ empfindlich bin, Stichwort RBE bei DLP-Beamern) – allerdings hängt das ja auch immer etwas von der Tagesform ab, leider habe ich keine Möglichkeit zum Messen und zu fast keine Erfahrung mit anderen LED-Leuchtmitteln.

    Ich frage mich jetzt, ob ich nicht besser zu den günstigeren L81-2 greife, da mir die HALED-Variante schon einen Tick zu warm ist. Nachteilig bei den L81-2 ist für mich erstmal nur die Optik durch die 6 Einzel-LEDs.

    Viele Grüße,
    Sebastian

    • Nein, von den neuen MeLiTec-Lampen ist kein Test mehr geplant (sechs Stück reicht ja auch erstmal, oder? – ich bin schließlich nicht die teils steuerfinanzierte Stiftung Warentest – und das macht alles saumäßig viel Arbeit!).

      Als Ersatz könnte ich den Test einer älteren HALED-Version anbieten.

      • Hallo, vielen Dank für die Antwort.

        Den Test der älteren Version habe ich mir mal angeschaut. Hab mich jetzt aber doch für die L81-2 entschieden.

        Der Lichtkegel E14 HALED (L99-1), die ich mir gestern geholt habe, kann mich nicht so recht überzeugen: Das Zentrum der bestrahlten Fläche wirkt etwas dunkler und gelber, umgeben von einem helleren Ring. Außerdem kommen mir Grüntöne etwas überbetont vor.

        Viele Grüße,
        Sebastian

  7. Hut ab, eine CRI=96 für 3€, die auch in allen anderen Bereichen überzeugen kann. Da muss man auch nach der Bewertung der anderen Probanden schon ein echtes Dankeschön an die Melitec Geschäftsführung für solche Produktkonsequenz loswerden.

    Und auch an Herrn Messer und David Communication für den üppigen Blitztest.

    – Carsten

  8. Kurzer Kommetar zu den Haled Strahlern.
    Der E14 L99-1 Strahler unterscheidet sich im Lichttechnischem wohl kaum vom Vorjahresmodell. Hab hin und her getauscht , kein Unterschied wahrnehmbar… weiterhin ein leichter Gelb-Grünstich im Vergleich zur wärmeren Allgemeinbeleuchtung in meiner Küche (L94 vom letzem Jahr und Civilight CRI99). An anderer Stelle (Flur) jedoch machen die GU10 Haled’s L84-1 eine SEHR gute Figur. Flimmerfrei, erstaunlicherweise hier kein wahrnehmbarer Farbstich und somit direkter Konkurrent zu den bisherigen Parathom Pro’s.

  9. Ich habe das 13W E27 Modell mit integriertem Stufendimmer gekauft.
    Hier mein Blitztest als Ergänzung, da Sie diese Lampe ja nicht explizit getestet haben:

    Eine Geruchsentwicklung hatte ich, aber der Geruch war nach etwa 2-3 h weg.
    Ansonsten ist zu sagen: Farblich hatte mir das Vorjahrmodell (dimmbar) mit dem leichten Rotstich subjektiv besser gefallen, als das jetzige Modell mit leichtem gelblichen Stich.
    Direkt nebeneinander montiert wirkt das neue Modell spürbar heller, aber eben auch deutlich weniger warm und leicht gelblich (subjektiv!).

    Gemessener Verbrauch nach ca. 2h: 13W / 6,4W / 1,3 W.
    Heißester Punkt ca. 72°C (hängend montiert). Kein Flimmern erkennbar.

    Leider spürbar länger als das Vorjahresmodell.
    Gewicht:
    Modell Januar 2015 12W E27 1055lm dimmbar: ~150g
    Modell Januar 2016 13W E27 1055lm integr. Stufendimmer: ~100g

    Das Vorjahresmodell gibt es übrigens im Moment noch im Shop von MeliTec noch zu kaufen. Ich überlege mir daher (Gründe siehe oben), dass auch noch schnell zu machen. Ab 3 Lampen immerhin versandkostenfrei…. 🙂

    • Wobei man anmerken muss, dass der mutmaßliche „Gelbstich“ keiner ist, sondern bei der Glühbirne Standard war. Daran erinnert sich wohl nach Jahren der Leuchtstoff ESL und nun LED kaum jemand mehr.

      Ich hab hier noch Glühbirnen rumliegen und die neue Version kommt deren Licht quasi gleich, während das Vorjahresmodell den Rotstich aufwies und rote Farben überbetont hat.

      Da ist die Farbwiedergabe finde ich beim aktuellen Modell deutlich gelungener und neutraler geworden.

      Das Einzige, wo ich noch skeptisch bin, sind die Schaltzyklen. Wenn man häufig die Dimmstufen durchschaltet, müsste das ja darauf Auswirkungen haben. Wobei drei Jahre muss sie ja durchhalten, insofern wird Melitec da wohl ausfallsichere Komponenten verbaut haben.

      Erstaunlich finde ich, wie viel Licht man heute aus den 1,3W der kleinsten Dimmstufe rausholen kann. Das Licht reicht als Nebenbeibeleuchtung am Abend oder Dauerlicht in Flur und Küche völlig aus, und man verbraucht quasi nichts. Und wenn man doch mal mehr Licht braucht, reicht einfaches umschalten.

      • Diese Stufenlampen mit niedriger unterster Stufe sind auch schöne Lösungen für Kinderzimmer oder Flure, Menschen mit Sehbehinderung, etc., um das Licht nachts durchbrennen zu lassen, und das nur über normale Lichtschalter, auch in Mietwohnungen und ohne Elektrikerbesuch für Dimmereinbau. Und die Dreistufigkeit ist da eine sehr gute Erweiterung. Hat was…

        – Carsten

        • @Wolfgang
          Manchmal klingt ein Kommentar vielleicht schlimmer, als er gemeint war: Viele haben wahrscheinlich einfach keine Vorstellung, wie aufwendig solche Tests sein können, um nicht letztlich irgendwelchen Mist zu messen.
          Also bitte nicht allzu persönlich nehmen…
          Ach ja – und danke für die Tests und die Hintergrundartikel! :))

          @Lars
          Das mit dem Gelbstich bei Glühlampen mag so sein. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal Glühlampen in Benutzung hatte… Vielleicht vor 10 Jahren oder so. 😀

          Hab auch keine zum Testen da. Aber wenn ich das Spektrum von Glühlampen und den aktuellen MeliTec E27 13W Lampen vergleiche, dann haben Glühbirnen doch deutlich mehr Lichtoutput im roten Bereich, falls ich die Diagramme nicht fehlinterpretiere.
          Vielleicht kann ja @Wolfgang kurz was dazu sagen.

          @Carsten
          Finde die 1,3 W auch perfekt für dunkle Flure, Treppen etc., wo man bislang kleine, dunkle Steckdosenlämpchen verbaut hatte. 1,3 W ist echt nichts und die Leuchtkraft auf dieser Stufe ist echt phänomenal und völlig ausreichend als Grundbeleuchtung. Das Gehäuse wird bei 1,3 W natürlich auch nur handwarm; die 72°C bezogen sich auf die 13 W.

          • tester schreibt: „Manchmal klingt ein Kommentar vielleicht schlimmer, als er gemeint war: Viele haben wahrscheinlich einfach keine Vorstellung, wie aufwendig solche Tests sein können…“
            Ein Satz mit großem Wahrheitsgehalt, gleich in zwei Richtungen.
            1.) Kommunikation ist viel komplexer als man denkt. Und es ist eher die Ausnahme als die Regel, dass beim „Empfänger“ genau das ankommt, was der „Sender“ wirklich gemeint hat. Das trifft bei reduzierter Kommunikation über reinen Text (ohne Betonung, Mimik und Gestik) besonders zu. Und so kann die Äußerung eines Wunsches leicht als Anspruchsdenken verstanden werden. Vermutlich habe ich Sie, Herr Messer, mit einem Beitrag auch „angepiekt“. Und in diesem Falle kann ich ganz sicher sagen, dass hier keinerlei Anspruchsdenken dahintersteht. Wenn’s möglich ist, freue ich mich. Wenn nicht, ist es auch gut.
            2.) Der Aufwand hinter den Test und des Blogs überhaupt ist von außen nicht zwangsläufig wahrnehmbar. Das ist der Nachteil unserer arbeitsteiligen Gesellschaft. Ja, ich kenne das auch: Man macht irgendwas (kostenfrei oder zusätzlich), und die meisten können es nicht schätzen, sondern fragen, ob man nicht noch das dies oder jenes… Das kann schon „anfressen“ und undankbar erscheinen.
            Wenn ich dann aus der Hubschrauberperspektive schaue, bemerke ich, dass das ganz normal ist, dass die anderen „nicht durchblicken“. Denn ich selbst bin ja auch so. Ich mache mir keine Gedanken, dass der Milchbauer sonntags 4:00 Uhr im Kuhstall stehen muss, wenn ich Butter esse. Ich mache mir keine Gedanken, dass der Informatiker über 90% des Programmcodes dafür aufwendet, mein Fehlverhalten zu kompensieren, wenn ich mich an den Rechner setze. Und wenn der Biomarkt (kostenlos) einen Kennenlernnachmittag veranstaltet gehe ich einfach nur hin, ohne mir über den Organisationsaufwand im Klaren zu sein.
            Schön, dass das so sein kann. Denn das sind ja nur drei von Hunderten oder Tausenden Zusammenhängen, die mich tangieren. Es würde mich überlasten wenn ich dies alles durchblicken müsste. Und mit diesem Gedanken im Hinterkopf, kann ich locker und freundlich auf die Menschen reagieren, die bei dem was ich mache nicht durchblicken. 😉

      • @Lars („Wobei man anmerken muss, dass der mutmaßliche „Gelbstich“ keiner ist, sondern bei der Glühbirne Standard war. Daran erinnert sich wohl nach Jahren der Leuchtstoff ESL und nun LED kaum jemand mehr.“):
        Bei mir im Hause habe ich noch jede Menge Glühlampen unterschiedlichster Art im Einsatz. Ich habe also eine sehr gute Vorstellung von Glühlampenlicht und kann bei Bedarf auch direkt vergleichen.
        Ja, Glühlampenlicht erscheint gelblich. Es ist allerdings der von der Lage auf der Planckschen Schwarzkörperkurve herrührende Gelbeindruck. Der ist ein ganz anderer als der Gelbstich vieler LED-Lampen, der durch Missverhältnisse im Wiedergabespektrum herrührt. Letzterer kann sehr nervig sein, wenn man echtes Glühlampenlicht gewöhnt ist.
        Vermutlich spielt neben der konstruktiven Herausforderung einer guten Rotwiedergabe der „Kampf um Lumen“ eine Rolle. Für Gelb ist das Auge sehr empfindlich. Eine Zusatzportion davon erhöht die Energieeffizienz. Doch mit „Glühlampenlicht“ hat das nichts zu tun. Da brauchts von Herstellern und Vertreibern noch mehr Mut zur Ehrlichkeit.
        Mut brauchte es auch noch für etwas anderes: das Loslösen vom Vorbild Glühlampe. LED ist einfach eine andere Technologie, die andere Ergebnisse erbringt. Möglicherweise können die Ergebnisse sogar besser sein als Glühlampenlicht. Darum sollte das Ziel nicht Glühlampenlicht sein, sondern gutes Licht.

        • [quote=Ron]Mut brauchte es auch noch für etwas anderes: das Loslösen vom Vorbild Glühlampe. …. Möglicherweise können die Ergebnisse sogar besser sein als Glühlampenlicht. Darum sollte das Ziel nicht Glühlampenlicht sein, sondern gutes Licht.[/quote]
          +1
          Und genau das leisten LED-Leuchtmittel mit einstellbarer Farbtemperatur. Hier kann man das Licht wählen, welches man gerade möchte.
          Einige Dinge sind meiner Meinung nach bei der Einführung von LED-Beleuchtung suboptimal gelaufen und sollte revidiert werden:
          – Starke Betonung der Energieeffizienz, die zu Lumenschinderei zu Lasten des Spektrums führt. Die Ersparnis gegenüber dem Glühlicht ist schon so groß, daß mir die Lichtqualität wichtiger sein kann als die letzten Prozent Wirkungsgrad.
          – Nutzung des Ra-Wertes als überholtes und im Grunde fehlgeleitetes Gütemaß. Überholt weil man zu wenige Spektralpunkte zur Berechnung heranzieht. Das geht mit modernen Meßgeräten und Rechnern viel geht. Fehlgeleitet, weil bis 5000K praktisch eine bei der entsprechenden Farbtemperatur leuchtenden Glühlampe – mit allen Einschränkungen – als Referenz herangezogen wird. Damit „floatet“ aber die Referenz und das Maß taugt im Grunde nicht für eine Bewertung der Farbwiedergabe im Tageslicht.
          – Das Flimmern wurde nicht begrenzt.

          • Da kann ich nur voll zustimmen. Ich habe auch lieber eine gute Lichtqualität auch wenn darunter die Effizienz leicht leidet. Das Einsparpontenzial von LEDs gegenüber Glühlampen ist so groß, dass es im privaten Einsatz nun wirklich keine Rolle spielt, ob die 800 Lumen nun aus 6 oder 7 oder gar 8 Watt Eingangsleistung gewonnen werden. Hier sollte tatsächlich die Lichtqualität im Vordergrund stehen, d.h. spektale Eigenschaften, Abstrahlcharakteristik etc.

  10. Trotz der gemessenen „rund 514 Lumen“ bei der L89-3 Lampe gibt nach meinem Eindruck eine Melitec L59 Lampe (seit 2 Jahren in Gebrauch) sichtbar mehr Licht ab als das aktuelle Modell. Beide Lampen haben in etwa die gleiche Bauform und sind mit jeweils 470 Lumen Lichtleistung angegeben.

    • Dann müsste der Unterschied aber schon dramatisch sein, weil wir Menschen nur Helligkeitsunterschiede von mehr als 10 Prozent wahrnehmen können. Dass aber die alte L59 über 560 lm hat, kann ich nicht glauben.

      Ich tippe mal auf einen subjektiven Wahrnehmungsfehler – nicht unbedingt durch verschiedene Lichtfarben bzw. Farbwiedergabeindizes, sondern vor allem durch die höhere Lichtstärke der L59 wegen des deutlich engeren Abstrahlwinkels (dort wahrscheinlich weniger als 130 Grad). Helligkeits-Empfindungen von Lampen mit verschiedenen Halbwertswinkeln können aber ohne Messgeräte kaum miteinander in Bezug gesetzt werden.

  11. Die L55-5 war kein Testkandidat, wahrscheinlich weil die Kombination E27-250lm (vergleichbar 25W) eher selten verwendet wird. Bei mir hat es an zwei Stellen gut gepasst und ich kann voller Freude berichten, dass sie ein hervorragend gutes Licht gibt.
    Das ist natürlich subjektiv, ich habe keinerlei Messmöglichkeiten. Doch ich bin sehr wählerisch und und so manche LED-Lampe habe ich darum leider schon zurückgeben müssen, weil sie die vollmundigen Versprechen des Herstellers/ Vertreibers in meinen Augen nicht erfüllt hat. Es sind gewöhnlich Typen aus dem oberen Preissegment, weil ich weiß, dass ich meine Ansprüche in Bezug auf Licht habe.
    Manchmal kann ich den Fehler benennen (z.B. gelbstichig). Manchmal ist es einfach das „Gefühl“, das an dem Licht irgendwas nicht stimmt, ohne dass ich es genau benennen kann. Und so werde ich leider auch einige Exemplare wieder in die Aldi-Filiale zurücktragen, trotz sehr guter Messwerte.
    Die L55-5 hat allerdings bei mir mit dem Einschalten zu freudiger Zufriedenheit geführt und dabei ist es geblieben. So würde es mich schon mal interessieren, welche Daten dahinterstehen. Doch ich kann natürlich verstehen, dass bei 30 Lampen nur eine Auswahl dem aufwändigen Messverfahren unterzogen werden kann.
    Vielleicht hilft mein subjektiver Eindruck dem einen oder anderen, der ebenfalls an der ungewöhnlichen Kombination E27-250lm (vergleichbar mit 25W Glühlampe) interessiert ist. Für mich ist es der Hammer, dass eine 3-Euro-Lampe (!) meine Ansprüche erfüllt.

    • Mein Tipp: Die lichttechnischen Daten der L55-5 dürften sich (bis auf den Abstrahlwinkel) so gut wie nicht von denen der getesteten L52-2-Kerze unterscheiden. Also wäre ein gesonderter Test vermutlich redundant.

      • Wäre es in diesem Falle nicht leicht gewesen, ein zweites Diagramm des Abstrahlwinkels hinzuzufügen. So wäre der Test mit minimalem Aufwand erweiterbar.

        • Nein, das wäre kein „minimaler Aufwand“ oder „leicht“ gewesen – vor allem in der kurzen Zeit, die für diesen „Blitztest“ zur Verfügung stand. Ich bin ja schon heilfroh, dass das Labor bzw. der Techniker diese Mammutaktion mit immerhin sechs Testlampen tapfer und klaglos in den ohnehin vollgestopften Arbeitsalltag eingebaut hat (ohne Bezahlung – wie üblich).

          Skandalöserweise wurden also diesmal rund zwei Dutzend Modelle nicht getestet bzw. gemessen – vielleicht kommen ja ein paar davon im Mai dran, wenn es eventuell wieder eine ähnliche Aldi-Nord-Aktion gibt.

    • Ich kann da fast 1:1 zustimmen. Ich habe die kleine 4 W, 250 lm Lampe (L55-5) als Ersatz für einen Osram Duluxstar Stick 5 W, 2500K, 250 lm in einer kleinen Nachttischlampe getestet und bin sehr zufrieden. Ich kann keinerlei nennenswerte Unterschiede feststellen.

      Jetzt suche ich noch nach einem Ersatz für ein noch etwas dunkleres Leuchtmittel in einer Dekoleuchte (matte Glaskugel). Bisher ist eine LightMe 4W, 2700K, 140 lm im Einsatz. Hat da vielleicht jemand eine Idee?

      P.S.: Nach DIN 5008 und ISO 31-0:1992 schreibt man übrigens vor den meisten Einheiten ein Leerzeichen. Ich mache das aber auch andauernd falsch bzw. inkonsistent 😉

      • [sehr off topic]
        [quote=Alexander B.]P.S.: Nach DIN 5008 und ISO 31-0:1992 schreibt man übrigens vor den meisten Einheiten ein Leerzeichen. Ich mache das aber auch andauernd falsch bzw. inkonsistent[/quote]
        Das mag daran liegen, daß es in der typographischen Kunst eigentlich ein Thin Space = Schmales Leerzeichen sein sollte. Also ein Zwischending zwischen Leerzeichen und kein Leerzeichen, welches in den üblichen Consumer-Textverarbeitungsprogrammen, Editoren, Foren- und Blog-SW nur schwer anzusteuern ist. So war das zumindest vor >20 Jahren als ich das mal recherchiert habe. Solche Rechtschreibthemen ändern sich im Computerzeitalter immer schneller. Der Duden wird immer weniger, MS-Words Rechtschreibkontrolle immer mehr befragt.
        Ich klage nicht darüber, das spart wieder eine Institution ohne die wir auch prima leben können. Mir ging die aufwendige Rechtschreibreform ohnehin in die falsche Richtung. Ich hätte viel lieber einen Plan gesehen, in einer Generation (30 Jahren) unsere Sprache komplett auf Englsch umzustellen. Die gewonnene Fremdsprachenzeit in der Schule hätte ich für Chinesisch eingesetzt. Wäre hart für meine Genereation gewesen, aber gut für die nachfolgenden. Und das ist wichtiger.
        [/sehr off topic]

  12. Im aktuellen Angebot von Aldi Nord war auch eine LED-Kühlschranklampe (MD 15979). Sie ist nicht von MeLiTec, sondern wird unter der Marke lifelight vertrieben. Im Kleingedruckten findet man die Medion AG.
    Ich möchte hier vor dieser Lampe warnen, wenn man sie wirklich bestimmungsgemäß im Kühlschrank einsetzen möchte. Denn sie hält nur 12500 Schaltzyklen durch (lt. Packungsangabe). Ein Rechnung zeigt, dass die Lampe keine 1,5 Jahre durchhält, wenn man von 25 mal Öffnen des Kühlschrankes pro Tag ausgeht (12500/25=500 Tage Lebenszeit). In einer Familie mit Kindern wird man wohl mit 25 mal pro Tag nicht hinkommen, so dass die Lebensdauer noch kürzer sein wird.
    12500 Schaltzyklen sind eine Frechheit für eine Kühlschranklampe. Nun könnte man daran denken, mit der gleichen Frechheit die Lampe einzubauen, um sie nach dem zu erwartenden Ausfall nach 1,5 Jahren ersetzen zu lassen. Doch Achtung: Auf diese Lampe gibt es keine 3 Jahre Garantie. Wohl mit gutem Grund.

    • Hallo Ron,
      es gibt noch einen weiteren Grund dieses Leuchtmittel nur eingeschränkt einzusetzen: Es flimmernt stroboskopartig, hat aber einen CFD von 20%, weil die Flimmerhauptfrequenz überraschenderweise nicht wie üblich bei 100 Hz sondern bei 200 Hz liegt. Genau so verhält sich die MD 15978. Dagegen verhält sich die MD 15977 wieder klassischer mit 100-Hz-Stroboskopeffekt und einem CFD von 41%. Medion wird von mir eine E-Mail erhalten.

      • Hallo Lichtpeter, vielen Dank für Deinen Tip. Und vielen Dank für die Informationen auf Deiner Website zum Flimmern.
        Hast Du einen Tip für eine gute Kühlschranklampe? Leider fehlt gerade bei Kühlschranklampen in der Beschreibung sehr häufig die Anzahl der Schaltzyklen, obwohl dies ein sehr wichtiger Wert ist. Die Leuchtdauer ist ja nahezu uninteressant, weil Kühlschranklampen kurzzeitig betrieben werden.
        In vielen Produktbewertungen liest man vom Flimmern, das ja dein Spezialgebiet ist. Allerdings scheinen viele Menschen dabei sehr unempfindlich zu sein und vereinzelten Flimmerwarnungen stehen häufig viele positive Bewertungen gegenüber. Und wenn es nur eine geringe Anzahl von Bewertungen gibt, weiß man nicht, ob jemand dabei ist, der Flimmern wahrnehmen kann.
        Trotz längerer Recherche bin ich darum noch zu keiner Kaufentscheidung gekommen. Momentan habe ich die XAVAX Kühlgerätelampe neutralweiß im Fokus. Jedoch fehlen auch hier Angaben. Und so wäre ich für einen Tip bzgl. einer guten Kühlschranklampe sehr dankbar.

  13. Hab mir die MeLiTec L99-1 geholt. E14-Sockel, COB-LED mit Facettenspiegelreflektor für einen engen Abstrahlwinkel. Keine Einschaltverzögerung, kein Flimmern, beeindruckende Leuchtkraft. Aber leider eine etwas unschön ins grün-gelb verschobene Lichtfarbe. Für mich persönlich zu stark, um mit dem hohen CRI von 95 noch überzeugen zu können.

  14. Ich finde, diese sehr unterschiedlichen Bewertungen von Lichtfarben in Verbindung mit hohen CRIs wären es wert, mal in einem gesonderten Beitrag beleuchtet zu werden. Auch wenn das grundsätzlich hier Farbkonsistenz im Blog schonmal passiert ist.

    Je länger ich darüber nachdenke, desto weniger ist der CRI (allein) dazu geeignet, moderne Leuchtmittel in diesem Aspekt befriedigend zu beschreiben, offenbar selbst für den Normalkonsumenten, wie die vielen Bemerkungen von Käufern hier im Blog zeigen.

    Die reine Summierung der Einzelwerte bei Ra und CRI erlaubt es, auch deutlich stichige Lampen mit einem hohen CRI zu bewerten. Die Gleichsetzung von Hoher CRI=farbstichfrei ist leider nicht gültig.

    Rein messtechnisch gesehen ist eine vollständige Bewertung natürlich heutzutage schon möglich und wird, siehe die Diagramme von David Communications, ja auch regelmäßig gemacht. Nur simplifiziert der daraus abgeleitete Ra bzw. CRI dann wieder zu sehr. Den Farbort muss man schon mindestens dazu berücksichtigen.

    Die Entwicklung von Ra und CRI ist historisch gesehen eher der Entwicklung von Niederdruck-Gas-/Leuchtstofflampen aus dem ersten Viertel des letzten Jahrhunderts zuzuschreiben. Diese Leuchtmittel hatten erhebliche Farbdominanten und Liniencharakteristik (ausgeprägte spektrale Lücken), da kam man mit den paar Ra ‚Stichproben‘ für die damaligen Ansprüche hin. Heute scheint das einfach nicht mehr zu reichen, auch vor dem Hintergrund, dass immer mehr solcher Leuchtmittel nun gemischt eingesetzt werden, was bei Glüh- und Halogenbirne so gut wie nie zu Problemen geführt hat.

    Dass ‚Farbstich‘ darüber hinaus eine erheblich subjektive Komponente hat, wird natürlich von keinem Messverfahren jemals abgebildet werden können.

    Und ‚Binning’/MacAdam ist noch ein ganz anderes Problem dabei.

    – Carsten

  15. Glückwunsch zum gelungenen Test!
    Denke, das tut den Kaufinteressenten, dem Verkäufer, dem Inverkehrbringer, und dem Blog gut. Prima daß die Zusammenarbeit mit Melitec und David communications so gut läuft. Klasse, wenn praktisch mit Erscheinen der Lampen auch schon ordentliche qualifizierte Tests vorliegen.
    Eigentlich ein großer coup. Schließlich geht das Ganze von einem kleinen privaten Blog aus und nicht von einer „staatlichen“ Großorganisation. Warum kriegt Stifung Warentest so etwas nicht hin? Eigentlich müßten die Verantwortlichen dort vor Scham rot anlaufen.
    Das wollen doch die Leute: Ein großer Discounter verkauft zu guten Preisen mutmaßlich gute Waren als Aktion. Und rechtzeitig zur Aktion gibt es schon ordentliche Qualitätsaussagen und Meßwerte.
    Das spiegelt sich auch in der Anzahl der Beiträge wieder.
    Leider sind die Lampen nichts für mich persönlich, weil im Norden und zu gelb.
    Was ich aber gelernt habe: Das Schaltdimmern, das ich gerne als Morsen beszeichne kommt zumindest bei einigen Nutzern gut an. Hätte ich nicht erwartet.
    Übrigens vermute ich, daß ein „Dimmschalten“ nicht so stark in die Schaltzyklenzahl eingeht wie ein Einschalten aus dem Dunkelzustand. Wahrscheinlich wird der Elko noch einiges an Restenergie haben, so daß beim Dimmschalten keine so hohen Stromspitzen entstehen wie beim Einschalten aus dem Dunkelzustand.

    • „Eigentlich ein großer Coup.“

      Danke für das Lob, Jürgen. Endlich mal jemand, der die Dimension dieser Blitzaktion zutreffend einordnen kann, während andere offensichtlich den Hals nicht voll kriegen können und unter totaler Verkennung des Aufwands wohl am liebsten 32 Produkttests in 24 Stunden hätten – von einem privaten, kostenlosen Blog! Manchmal geht mir die zunehmende Anspruchshaltung diverser „Verbraucher“ kräftig auf den Keks – das wird mittelfristig auch hier zu Konsequenzen führen.

      • Sieh es positiv! „Mehr, mehr, mehr“ zeigt den großen Zuspruch und gibt die Bestätigung, daß die Richtung stimmt.
        Wahrscheinlich wissen viele nicht,
        a) daß das ein privates Blog ist, das in der Freizeit „nebenher läuft“ – also eigentlich…
        b) wie viel Aufwand, Vorbereitung, Organisation, Logistik, Connections Deinerseits und Entgegenkommen (=Hochachtung) seitens Hersteller + Labor in einer solch großangelegten Blitzaktion steckt.
        So empfinde ich zumindest die große Anzahl an Posts in kurzer Zeit mit recht interessanten Beiträgen und Meinungen.
        Auch wenn es erstmal noch mehr Arbeit macht – und bitte als Anregung und nicht als quengelnde Forderung verstehen: Wie wäre es mit einer Art „making of…“? Dann wird transparent, was alles zusammen gebracht werden muß, damit es zu einem solchen „Feuerwerk“ kommen kann.
        Zuerst braucht es mal das Vertrauen des Herstellers, der rechtzeitig – soweit es seine Verträge erlauben – informiert und (Vorab-) Muster bereitstellt. Dann die Testzeiten bei Dir und die Testkapazitäten bei David Communication, die auch dort letztlich Verdienstausfall bedeuten. Alles andere als selbstverständlich. Dann das Zusammenfahren der Ergebnisse und die redaktionelle Arbeit.
        Da könnte ich allenfalls nur eine Schätzung abgeben, was das alles kostet und wie viel Zeit da insgesamt drin steckt. So ein „making of“ würde vielen die Augen öffnen.
        Jedenfalls finde ich das Konzept einer solchen Blitztestcampagne zu einem relevanten Discounterangebot sehr gelungen und hoffe, daß man das auch an den Seitenzugriffen ablesen kann. Ein echtes Highlight.
        Jedenfalls habt Ihr den Tanker „Stiftung Warentest“ „rechts überholt“.

  16. Auch von mir vielen Dank und großes Lob für diesen Mammut-Test (gilt natürlich für beide Teile). Ich muss wohl nicht extra betonen, dass das für ein privates Blog nicht selbstverständlich ist. Daher sollten alle Leser auch Verständnis haben, dass dies sicher nicht der Alltag sein kann.

    @Stefan Lange: Dass die roten Zusatz-LEDs fehlen, muss kein Manko sein. Man bedenke, dass ein hoher R9-Wert bei reinem Breitbandleuchtstoff bedeutet, dass der „Schwanz“ weit in den tiefroten Bereich jenseits von 700 nm reicht, während rote LEDs nur einen schmalen Zusatzpeak bei 600 bis 630 nm (je nach Typ) erzeugen. Für die R9-Testfarbe mag das reichen, aber eventuell nicht für alle Rot-Nuancen. Schwerwiegender dürfte jedoch das Problem sein, dass zwischen Kaltstart und Betriebstemperatur die roten LEDs ihre Helligkeit möglicherweise zu anderem Grad verringern als die Blau+Phosphor-LEDs, so dass es beim Warmlaufen zu sichtbaren Farbverschiebungen kommt, z.B. in Form eines temporären Rotstichs. Darüber wurde sowohl bei Osrams Parathom von 2011 als auch bei Ledons A65 (ebenfalls 2011) von Kunden berichtet. Zudem gilt natürlich der Grundsatz: Je komplexer der Aufbau, umso höher die Fehleranfälligkeit.

    • High Ingo, Du magst recht haben, die Ansteuerung der zwei LED Typen ist leichter mal problematisch. Man kann Änderungen der Lichtfarbe bei steigender Temperatur sowohl auch beim runterdimmen beobachten. Dennoch wirkt dieser Lampentyp auf mich harmonischer, ich mag auch eine Ausnahme sein, bin halt seit Unzeiten Glühlicht, gerne auch noch runtergedimmt gewohnt. Diese LED’s mit seperaten, roten LED’s setzen halt so einen Peak bei ~630nm, das Spektraldiagramm ist ziemlich anders und betont Rötliche Farben besonders gut. Also die Farben die ich liebe und in denen ich lebe… Habe das, glaube ich im Fadenampen Thread geschrieben, hab auch ein paar der aktuellen LED’s mit hochverdünntem rotem Glühlampen Lack getaucht. Ergebniss Phänomenal!! Da ist er wieder, mein warmer Glühlampen touch 🙂

  17. Ich habe ja schon in einigen Kommentaren meine Erfahrungen mit den neuen MeLiTec Lampen niedergeschrieben. Kurzzusammenfassung. Die LED Filament Lampen LF10 finde ich etwas gelb bzw. grünstichig – vielleicht gewöhne ich mich noch daran. Die LF10 kommt mir mit ihren 650 lm kaum heller vor als die L89-3 mit 470 lm.

    Die L105 mit 450 lm (E14) macht sich übrigens sehr gut als Ersatz für eine 40 W Lampe in der Dunstabzugshaube. Einzig die fehlende Lichtausbreitung in Richtung Sockel fällt etwas auf, wenn die Dunstabzugshaube keinen guten Reflektor im Inneren bietet.

    Geht es nur mir so oder vermissen auch andere Verbraucher eine weitere Helligkeitsstufe zwischen 470 lm (L89-3) und 810 lm (L104)? Irgendwie ist mir dieser Schritt zu groß, d.h. die L89-3 etwas zu dunkel und die L104 etwas zu hell. Die LF10 liegt von der Helligkeit irgendwie nur leicht oberhalb der L89-3 und hat den kleinen Nachteil des etwas suboptimalen Farbstiches.

    • Die Zwischenstufen gäbe es ja bei den MeLiTec-Fadenlampen (teils auch in matt) mit 600, 650 und 720 lm. Okay – halt nicht mit Ra >95.

      • Hallo Wolfgang, diesbezüglich habe ich oben eigentlich schon alle relevanten Vergleiche gezogen. Die von mir erwähnte LF10 ist die zweithellste Fadenlampe. An die klare 720 lm Version habe ich mich aus „Furcht“ vor einiger inhomogenen Ausleuchtung nicht herangetraut. Auch früher mochte ich schon keine klaren Glühlampen.

    • Moin Alexander.
      Nun gut, der Helligkeitssprung ist schon spürbar, da hast Du recht. Aber die 810 Lumen Variante ist doch dimmbar (L93-2) bzw. mit integriertem 3 Stufen Dimmer (L104) erhältlich. Hast Du das/die malprobiert?? So geschätzt ist die „Stufe2“ bei einem Glühlampenäquivalent von ca. 50 W, käme Dir ggf. eher entgegen.

      Grüße stefan

      • Hallo Stefan,
        das war auch mein Gedanke. Leider ist die zweite Stufe der 810 lm Lampe schon etwas dunkler als die LF10 bzw. meiner Meinung nach auch als die matte 470 lm Variante (L89-3).
        Gruß, Alex

  18. Erst einmal ein Lob für dieses tolle, informative Blog! Gestern mußte ich zufällig in eine Aldi-Filiale und habe – wir sind gerade umgezogen – einige Lampen mitgenommen. Hier bin ich dann auf der Suche nach weiteren Infos dazu gelandet. Sehr schön gemacht, ich hätte gar nicht erhofft, gleichzeitig zum Verkauf schon solch einen umfangreichen Wissensschatz zu finden! 🙂

    Einige Modelle gab es leider nicht mehr. Abgesehen von den Strahlern waren für den großen Sockel nur noch Filament- und dimmbare Lampen da und auch die Kerzen gab es nur noch in der orangen Verpackung.

    Die Lampe mit Stufendimmer (die hellere Version) habe ich schon wieder zurückgebracht, weil sie auf der kleinsten Stufe flimmerte (mein Partner hat es jedoch nicht bemerkt). Ich kann nicht sagen ob es ausschließlich die kleinste Stufe ist oder es nur dort auffällig war, mit irgendwelchen Messungen kann ich leider nicht dienen. Wer diese dimmbaren Modelle gekauft hat und für Flimmerlicht so empfindlich ist wie sich, dem würde ich empfehlen, die Lampen einfach mal auf der kleinsten Stufe auszuprobieren.

    Die anderen Lampen (alle Filament) haben wir behalten. Sie sind „nackt“ einen Tick gelber als ich es mag ansonsten aber in Ordnung. So ein paar rumdumstrahlende Lampen kann mal als Ergänzung zu diesen gewöhnlichen Halbmondstrahlern immer mal gebrauchen.

  19. So, nun besser spät als nie: Hier die Flimmerwerte der für diesen Teil 1 zwei von mir vermessenen Lampen:
    MeliTec L52-5: CFD<1%, %Flicker=0,6% (flimmerfrei)
    MeliTec L94-2 gedimmt: CFD=14%, %Flicker=29,6%@100Hz
    Die Ergebnisse sind auch auf meiner Testseite.

    • Für alle, die die Nummern nicht auswendig einem Lampenmodell zuordnen können: Die L52-5 ist eine nicht dimmbare E14-Kerze mit 250 lm, die L94-2 eine stufenlos dimmbare E27-„Birne“ mit 13,5 Watt und 1055 lm.

      Vermutlich wäre der Flimmerwert bei der Stufendimmer-Variante L103 besser ausgefallen. „Normale“, stufenlos dimmbare LED-Lampen sind je nach Dimmstufe und Art des verwendeten Dimmers häufig Flimmer-anfälliger als ihre nicht dimmbaren Varianten.

      Welcher Dimmer (Abschnitt, Anschnitt?) wurde denn zum Test verwendet und bei wie viel Prozent Dimmung wurde gemessen?

      • Zum Test verwende ich einen Phasenanschnittdimmer und reduziere die Helligkeit auf 25% des Maximalwertes.
        Bislang hatte ich einen 20-Jahre alten Phasenanschnittdimmer verwendet, natürlich unter Einhaltung der Mindestlast. Allerdings habe ich neulich festgestellt, dass viele LED-Leuchtmittel eine 50Hz-Komponente aufwiesen, die darin begründet ist, dass der alte Dimmer die negative Halbwelle gegenüber der positiven scheinbar etwas anders anschneidet (Asymmetrie). Nun verwende ich einen neuen Dimmer, der auch für LED-Leuchtmittel ausgewiesen ist. Jetzt stimmen die Frequenzanteile wieder.

        • Okay – erfahrungsgemäß könnten die Flimmerwerte (wie sowieso das komplette Dimmverhalten) an einem Abschnittdimmer teils besser ausfallen.

  20. Vielen Dank erst mal für diesen sehr informativen Blog, durch den ich viel Neues gelernt habe. Ich schätze schon sehr lange die Vorteile von LED-Taschenlampen, aber wenn es um Raumbeleuchtung geht, bin ich bisher ein LED-Skeptiker. Vor vielen Jahren habe ich es mal mit einer LED-Kerze von Aldi versucht: Immerhin fast so hell wie eine Taschenlampe, aber unangenehm kaltes Licht. Also am besten ab damit in den beleuchteten Globus, da kommt wenigstens das Blau der Meere gut zur Geltung. Doch die LED beleuchtete nur die Nordhalbkugel! Dann vielleicht in der Bernsteinlampe? Deren warme Farbe könnte doch das kalte Licht entschärfen. Doch das Ergebnis war grauenhaft fahl, aller Zauber war weg. Also blieb ich erst mal bei Glühlampen, auch aus praktischen Gründen, weil fast alle Brennstellen der Deckenbeleuchtung dimmbar sind, und weil gedimmtes Glühlicht einfach wunderschön ist.

    Heute weiß ich von Dingen wie Spektralverteilung und Farbwiedergabe. Doch ich habe viele schlechte Erfahrungen mit LED-Lampen gemacht. Da flimmert und blendet es, ich saß schon mit der Sonnenbrille im abendlichen Hotelzimmer, weil das LED-Licht Druckgefühl in meinen Augen verursachte, und nach einem ganzen Tag in einem LED-beleuchteten Seminarraum brannten meine Augen noch tagelang – obwohl das Licht nicht sichtbar flimmerte (ich kann das sehen) und ich vorsorglich meine Blaulichtschutzbrille trug, die ich sonst am Computer und beim Autofahren benutze. Mein Verdacht: Hochfrequenzflimmern von den Schaltnetzteilen, das wir zwar nicht wahrnehmen, das aber vielleicht trotzdem etwas mit manchen dafür sensiblen Menschen anstellt. Doch ich wüßte nicht, wie man das überprüfen kann. Ein 25fps-Video reicht da sicher nicht, und Angaben darüber gibt es ja nirgends – oder?

    Das Thema LED ist für mich also in gewisser Weise angstbesetzt: Was macht es mit meinen Augen, wenn die letzte Glühbirne durchgebrannt und die ganze Welt mit LED-Licht erleuchtet ist? Dennoch: Für 2,99 Euro eine nicht zu helle LED-Birne mit 250 Lumen und sehr guter Farbwiedergabe (Typ L 55-5) – das versuchte ich dann doch mal ganz vorsichtig. Die knubbelige Birne mit E27-Sockel landete nach einigem Experimentieren in der selten benutzten Deckenleuchte im Bad, die neben dem Halogenspot überm Waschbecken ein halbvergessenes Dasein fristet. Vorher leuchtete dort ein 60-W-Halogenstrahler und machte einen hellen Fleck auf dem Boden. Zu meinem großen Erstaunen funzelt die LED nicht, ihre Helligkeit ist fürs Bad völlig ausreichend. Und auf den ersten Blick kann die Lichtfarbe gut als Glühlampenlicht durchgehen. Es gibt kein sichtbares Flimmern und auch keine Geräusche, meine Augen fühlen sich nicht angestrengt (allerdings blendet der direkte Blick in die Lichtquelle trotz der geringen Lumenzahl).

    Erst beim zweiten Blick, dem Vergleich mit dem reichlichen Streulicht von der Halogenbirne – da, wo es auf dem Boden etwa gleich hell ist wie das LED-Licht – sehe ich: Die LED hat einen leichten Grünstich. Und ihr Licht ist irgendwie … es fällt mir schwer, meine Wahrnehmung zu beschreiben … vielleicht: verwaschen. Irgendwie eine Lichtsoße, obwohl das sicher auch daran liegt, daß sie eben alles gleichmäßig beleuchtet und keinen hellen Lichtfleck macht. Dennoch: Das Glühlampenlicht ist wärmer, lebendiger, ich habe den Eindruck, damit klarer sehen zu können. Hat das nur mit meiner Erwartungshaltung zu tun, oder gibt es wirklich einen Unterschied? Man möchte doch meinen, daß ein Photon ein Photon ist, egal, ob es aus einem Glühdraht oder einem Halbleiterchip kommt. Oder gibt es da noch Geheimnisse, von denen wir noch keine Vorstellung haben?

    Mutig geworden, kaufte ich heute wieder bei Aldi ein: Wieder knubbelige 250 Lumen, aber diesmal mit E14-Sockel (Typ L 53-5). Sie steckt nun in der Bernsteinlampe und ersetzt die bisherige 18-Watt-Halogenkerze. Mit nur 4 Watt könnte die Lampe doch zum Dauerlicht im Flur werden und die Lebensdauer der Glühlampen in der Deckenbeleuchtung verlängern. (Ach ja, der Reboundeffekt…) Immerhin, die Bernsteinlampe ist immer noch ganz gut bernsteinfarben, aber wesentlich heller, der weiße Lichtkreis an der Decke wesentlich dominanter und (zumindest gefühlt) kühler. Werde ich mich dran gewöhnen? Oder wechsele ich wieder zur Halogenkerze? Es läge nahe, einfach eine noch schwächere LED-Birne zu kaufen … aber das ist eben nicht einfach, wie ich auch hier im Blog lese. Fazit: Ein interessantes Experiment, aber eben auch die Erkenntnis, daß die LED-Technik noch nicht ausgereift ist. Solange man nicht an G.A.S. leidet, bleibt nur abwarten und hier weiterlesen. 😉

    • Moin Raimar.
      Mir geht’s eigentlich ziemlich ähnlich wie Dir. Man muss schon genau abwägen welche Lampen man mit Retrofits ausstattet. Also ob es seitens Lichtstärke und Lichtqualität passt, wie sich das „neue“ Licht in die Gesamtkomposition einfügt und ob es sich rechnet, d.h. wie lange am Tag die Lampen Brennen. Obwohl die neuen Melitec Led’s besser geworden sind, unterscheiden sie sich weiterhin stark von dem Licht das Glühlampen spenden, hast Du ja selbst beobachtet. Nach wie vor ist zu wenig Rot an Bord, dieser Mangel wird mit dann mit erhötem grün-Gelb Anteil kompensiert.

      Also ich habe hier immer noch eine Mischinstallation, Lampen die kürzer 1 Stunde am Tag brennen bleiben kategorisch mit Glühlampen ausgestattet, aber auch 2 Deko Lichter die a) von dem weichem warmen leicht abgedimmtem Licht und der b) besseren ausleuchtung des Schirmes leben bleiben mit 25W Glühlampen bestückt. Lampen die länger brennen, bei uns gerne 10 Stunden +X sind mit jeweils besten/teuersten Led’s bestückt. Wirklich empfehlen kann ich die Cicilight Sunwhite Lampen, sowie Osram Parathom PRO strahler. die passen soweit meißtens ganz gut. Ideal Für Küchen / Esstisch / Schreibtisch Beleuchtung. Dann kann man noch versuchen einige LED’s, z.b. die L53-5 mit einer dünnen schicht hochverdünnten roten Glühlampenlackes zu Überziehen, um den lästigen Grün-Gelb Stich beherrschbar zu machen. De facto hab ich meine 280Lm kerzen „wärmer“ gemacht als eine an voller Netzspannung hängende Glühlampe, entspricht eher einem leichtem Herabdimmen auf ca. 80%. Man muss ein bisschen experimentieren dass kein störender rot/rosa Stich entsteht… Was ich demnächst noch ausprobieren werde sind diese DimtoWarm Led’s von z.B. Ledon um gezielt und der gewünschten Lichtstimmung entsprechend die Farbtemperaturrichtung 2200 K runterdrücken zu können. Das fehlt mir immer noch schmerzhaft.
      Zeitweise tausche ich aber weiterhin am späten Abend etliche Leuchtmittel, so 8 von 16 Birnen im Wohnzimmer, gegen Glühlampen aus, das muss manchmal sein 🙂
      So ganz nebenbei, Du wirst noch lange Glühbirnen bekommen, wenn ich überlege was alleine in meiner Garage lagert 😉
      Aber, bei nicht zu sparsamer Erstinvestition, kann man sich arrangieren, wenn auch noch nicht überall…

      • Hallo Stefan,
        darf ich fragen, wie Du den Glühlampenlack verdünnt hast (mit Klarlack? – wird ja sicherlich nicht wasserlöslich sein) und in welchem Verhältnis?
        Mich stört auch in zunehmendem Maße der widernatürliche Grünstich der neuen Melitec Reihe (L103). Da jedoch in anfänglicher Begeisterung die Verpackungen der 8 St. weggeworfen, besteht leider keine Rückgabemöglichkeit mehr. Daher erscheint mir Dein Vorschlag der Lackierung als sehr attraktiv.
        Vielen Dank im voraus.
        Mathias

        • Moin Alexander.

          Habe hier „Halolite Glühlampenlack“. Von dem Feuerotem hab ich 2 ml auf 200 verdünnt. 1ml hätte ggf. auch gereicht…
          Birnen vorher peinlichst mit Alkohol oder Fensterreiniger entfetten, eintauchen, ein Zuviel unter drehen am Tauchgefäss ablaufen lassen und jetzt die Birne 10 bis 15 min. in der Hand halten und jede nur möglich Drehung/Schwenkung ausführen damit der Lack nicht ungleichmääßig verläuft. Eine Wärmequelle (Infrarotlampe) verkürzt den Trocknungsprozess.

          LG stefan

    • Bei so viel Angst vor LED würde ich das Thema so lange ignorieren, bis durch Milliardenfache Nutzung anderer die Unschädlichkeit hinreichend offenkundig ist. Bitte nicht falsch verstehen. Ich halte LEDs zur Allgemeinbeleuchtung für nicht außergewöhnlich gefährlich. Nicht mehr oder weniger wie andere Beleuchtung. Die Sonne hat deutlich mehr Gefährdungsrisiko als normale LED-Beleuchtung.
      Glühlampen wird man sich noch lange beschaffen können und bevor sich jemand in der Nähe von LEDs unwohl fühlt, ist es besser, den Themen aus dem Wege zu gehen. Mit der Zeit werden die LEDs besser werden. Das Flimmern wird geringer, farbtreue besser. Dann wird der Umstieg leichter fallen.

  21. High Jürgen.
    Zumindest ich persönlich habe keine Angst, bin aber über die letzten Jahre mehrfachst enttäuscht worden, habe etliches an Geld versemmelt (wenn man da andere Lampen Schalter Dimmer miteinbezieht bestimmt nahe 1000 €) und bin auch jetzt nur teilweise zufrieden. Ich find’s ganz gut, wenn mal die durchmischte Meinung eines LED Umsteigers miteinfließt und die Diskussion auch in Andere Richtungen lenkt…
    Grüße stefan

    • Sorry, Stefan, mein Kommentar bezog sich auf Reimars Unsicherheiten im Umgang mit LEDs. Wurde leider beim Schreiben unterbrochen und dann wurde der Kommentar anders eingeordnet.

      • Moin Jürgen, macht gaaar nix…
        Fest steht meiner Meinung nach aber, daß das Empfinden der Menschen und deren Ansprüche sehr Unterschiedlich ist. Die Majorität der Retrofits ist jedenfalls qualitativ nicht so der Hit. Darüberhinaus ist die Stromspar Diskussion aber auch irreführend, weniger Wärmeinput durch „Ab“Wärme von Leuchtmitteln führt bei 100% Ökostrom, duch erhöhten Heizbedarf, auch mal zu einem Anstieg der persönlichen CO2 Footprints. Wir z.B. hatten im Winter ca. 1KW an Beleuchtung in der Wohnung dauerhaft (~10h/d) in Betrieb, da fehlt wirklich ein eminenter Wärmeeintrag…
        LG stefan

        • Ja, klar sind die Ansprüche an die Beleuchtung unterschiedlich. Gerade deswegen empfehle ich bei der Glühbirne zu bleiben, wenn man sich mit LEDs unwohl fühlt – warum auch immer.
          Da möchte ich keine Überzeugungspredigt starten.
          Mir geht es in gewisser Weise ähnlich nur mit anderem Vorzeichen. Mich ödet das ermüdende und farbverfälschende gelbe Glühlicht an und ich freue mich, daß uns die LED-Technik aus den Beschränkungen des Glühlichts herausführt.
          Deshalb suum cuique.

          Der CO2 footprint bei 1KW Glühlicht hängt entscheidend vom Strommix ab. Etliche erneuerbare verbessern den Footprint ebenso wie viele Kernkraftwerke. Kohle dürfte hier am Undankbarsten sein, weil da jeglicher Energiebeitrag durch 2H2 + O2 – Reaktionen fehlt. Wobei einigen erneuerbaren Energien der Footprint bei Erstellung und Abriß die Bilanz „verhagelt“. Alles ziemlich kompliziert, siehe VDI Veröffentlichung

  22. Gelegentlich darf man sich schon die Frage stellen, ob das Einsparpotential jeden beliebigen Aufwand rechtfertigt. Die Stammkommentatoren dieses Blogs betreiben das jedenfalls kaum, weil sie was sparen wollen. 😉
    Wenn man nichts findet, das einem gefällt, lässt man es halt erstmal. Der Retrofit-Bereich hat diesbezüglich natürliche Grenzen.

    Im Bereich der integrierten Wohnraumleuchten gibt es aber nun wirklich Lösungen, die dank LED Neues bieten.

    – Carsten

  23. Ich muss meine Einschätzung zu L55-5 (4W, 250 lm) doch nochmal revidieren. Sie ersetzt die bisherige Osram Duluxstar Stick 5 W, 2500K, 250 lm in meiner Nachttischlampe doch nicht so gut wie zunächst gedacht. Die Lampe hat einen braunen, ach oben offenen Schirm. Die LED scheint doch merklich heller zu sein und aufgrund ihrer Abstrahlcharakteristik gelangt viel Licht durch die Öffnung nach oben an die Decke. Bei der Energiesparlampe trat nach oben nur ein schöner leichter Lichtschimmer aus und die Farbe war fürs Schlafzimmer auch etwas gemütlicher.

    Eine LED mit Filament Technologie, die auch eher zur Seite strahlt, wäre vielleicht angenehmer. Auch würden vermutlich 180 lm reichen. Hat jemand einen guten Tipp? Gibt es Erfahrungen zu der Candle Light Birne von SoftLED? –> 2200K, 180 lm, Ra 90. Vielleicht eignet sich aber auch eine Filament Lampe mit 250 lm…wer weiß? 🙂

    • „Die LED scheint doch merklich heller zu sein und aufgrund ihrer Abstrahlcharakteristik gelangt viel Licht durch die Öffnung nach oben an die Decke. Bei der Energiesparlampe trat nach oben nur ein schöner leichter Lichtschimmer aus und die Farbe war fürs Schlafzimmer auch etwas gemütlicher.“

      Einfach auf die Haube einen Aufkleber, Stück-Alutape, etc. drauf.

      Ansonsten, ja in vielen dieser Fälle mit Lampenschirmen sind Filament-LEDs mittlerweile die bessere Lösung.

      Was hält einen davon ab, bei so einer Aldi-Nord Aktion ein ordentliches Sortiment zu besorgen, und dann die individuelle Eignung zu testen? Brauchen tut man diese Leuchtmittel früher oder später immer, und man kann sehr schnell besser entscheiden, was man zukünftig kauft und was nicht.

      – Carsten

      @Stefan Lange: Einen 500Watt Wecker? Du verwechselst das Schlafzimmer nicht zufällig mit einer Gefängniszelle? 😉

      • @Carsten:

        Danke für die Anregungen. Hm, einen Aufkleber oben auf die Lampe kleben? Ein bisschen warm wird die dort sicher schon. Muss ich mal testen.

        Ansonsten habe ich denke ich schon das Optimum aus dieser Aldi Aktion herausgeholt. Ich habe mir alle in Frage kommenden Lampen gekauft und dann ausgiebig getestet und verglichen und mich dann für die „besten“ entschieden und den Rest zurückgebracht. Bei der Nachttischlampe habe ich meine Meinung halt nochmal geändert.

        • Beim Schornsteinfeger gibts runde Aufkleber, die der zum Abdichten der Messlöcher auf Kaminrohre klebt. Aber so heiss wird eine LED oben auf der Haube eh nicht.

          Einfach mal mit nem Stück Alufolie probieren.

          Ist das die alte Ikea Stehlampe mit dem Lampenschirm aus braunem Packpapier? CRI=90 wäre da ja ohnehin Perlen vor die Säue, aber gut, bei den Preisen von Melitec wirklich egal.

          – Carsten

          • Nein, keine Ikea Lampe. Irgendwas uraltes. Unten ein runder Ball als „Sockel“ und oben drauf so ein stinknormaler konischer, oben und unten geöffneter Lampenschirm. Schön wäre halt, wenn das Licht was oben rauskommt, nicht ganz so hell und idealerweise auch schön schummrig warmweiß wäre. Ich probiere das mit dem Aufkleber auf jeden Fall mal aus.

  24. Unsere Nachttischlampe ist übrigens der einzige Ort im Haus, an dem ich auch weiterhin eine Kompakt-ESL betreiben würde/werde – das ist nämlich morgens sehr angenehm, dass die bestenfalls mit einem Drittel ihrer Nennhelligkeit startet und sich erst langsam steigert.

    – Carsten

    • Da verwende ich einen chinesischen 12V LED-Bar 3600K mit einem 12V Netzteil und <5EUR PWM-Dimmer (ca. 700Hz). So habe ich eine dimmbare Leselampe und kann das Licht auch morgens nach Bedarf dimmen. Hat sich aus meiner Sicht sehr bewährt. Das Licht kommt von hinten oben, ist linienfömig und nicht punktförmig, blendet nicht und wirft keine störenden Schalgschatten.
      Kann ich bestens empfehlen. Könnte mit auch vorstellen, daß eine kommerzielle Schreibtischlampe mit Stableuchtmittel, dimmbar und Farbtemperaturverstellbar noch besser funktioniert. Gabe es mal bei Lidl aber ich war zu spät.

  25. So ein dimmbares Teil verlangt Interaktion, wo man noch keine leisten kann 😉

    Aber auch dafür gäbe es natürlich automatisierte Lösungen.

    – Carsten

  26. @ Alexander,

    Kannst Du ggf. eine Kerzenlampe verwenden, meinetwegen mit E27 auf E14 Adapter? Die Kerzen Retrofits haben meißt eine deutlich bessere seitliche Abstrahlung, d.H. Du hättest oben an der Decke nicht so einen hellen Lichtfleck.

    und @ Carsten,
    Du glaubst gar nicht wie Deine morgentliche Interaktionsfreudigkeit gesteigert wird, wenn Du via Timer einen kopfwärts gerichteten 500W Strahler zünden lässt 🙂 Das ist so das krasse aber seeehr wirkungsvolle Gegenteil zum „Philips Wake up light“ 🙂 LG stefan

  27. @Stefan:

    Gute Idee, darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Gibt es die Adapter auch in solch einer kurzen Bauform, dass die Leuchtmittel dann kaum weiter aus dem Sockel herausstehen? Die Nachttischlampe ist relativ klein und es sieht shöner aus, wenn das Leuchtmittel relativ weit im Inneren liegt und nicht die Nähe der oberen Öffnung erreicht. Dann wäre dies in Kombination mit einer MeLiTec LF07 (210 lm) oder L87-1/L106 (250 lm) einen Versuch wert.

    • Moin Alexander.
      Also die LF07 Fadenlampe/Kerze hat eine ziemlich spezielle Lichtfarbe, die geht ziemlich in’s gelb-grünliche. Das wäre nicht meine Erste Wahl… Die L87-1 ist LED-technisch vom letztem Jahr, hat aber eine ziemlich gute Seitenabstrahlung bei einem cri>90. So ein ahnliches Ding (L106) hab ich hinter`m TV, die sind in der Tat ganz OK. Mein Favorit wäre aber die matte Kerze L52-5, mit leichter nachträglicher Rotteinfärbung, siehe oben. Das gibt ein sehr angenehmes warmes Licht, das sogar ich toleriere 🙂

      Wegen der Adapter, die E27 auf E14 Adapter tragen kam auf, der E14 Sockel ist ja kleiner. Die gibt es günstig via ebay, oder auch etwas wertiger aus dem vollem gefräst…

      E27 auf E14 Adapter

      LG stefan

      • Hallo Stefan,

        danke für die Tipps! Die L52-5 müsste aber doch auch eher eine starke Abstrahlung nach oben haben, oder? Hier fand ich das Argument pro Kerzenlampe eigentlich ganz überzeugend.

        Das mit der nachträglichen Färbung hatte ich schon gelesen. Wie setzt man das um? Was gibt es dabei zu beachten? Klarlack und rot gemischt oder wie? Wie findet man z.B. das richtige Mischungsverhältnis?

        Viele Grüße
        Alex

  28. Moin Alexander.
    Nee, die Abstrahlung der L52-5 entspricht einer Doppelniere, kannst Du auch erkennen, wenn Du das im Artikel verlinkte Abstrahldiagramm anschaust… Zu der Einfärbung, hier musst Du sehr vorsichtig vorgehen. Hatte ursprünglich 2 ml Feuerrot mit 100 ml klarem Glühlampenlack verdünnt, das war aber zu heftig. Also 1 ml auf 100 gibt bei den Farben die ich verwende genau den Warmton, noch ohne Stich, den ich haben möchte. Im Schlafzimmer kann man aber auch mal experimentieren… Übrigens, ganz billig ist dieser Lack nicht, ich glaube für 50 ml Farbig und 500 Klar hab ich rund 30 Euro gezahlt, aber bei genügendem Einsatz relativiert sich das…

    LG stefan

    • Hallo Stefan,

      super, danke. Ich hatte auch mal kurz recherchiert und gesehen, dass dieser Lack nicht ganz billig ist. Ich überlegs mir mal!

      Viele Grüße
      Alex

      • Hallo Stefan, Alexander: Ihr wisst aber schon, dass durch farbigen Lack die Farbwiedergabe beeinträchtigt wird? Ich glaube kaum, dass man die spektrale Durchlässigkeit so abstimmen kann, dass der Ra-Wert erhalten (geschweige denn verbessert) wird. Zudem wird die Effizienz geringer, da ein Teil des Lichts absorbiert wird.

  29. Hallo Ingo,
    Du wirst es nicht glauben, aber das ist Sinn und Zweck der Übung 🙂 Vielleicht hast Du eine falsche Vorstellung von dem „Ausmaß“, bei der Farb-Korrektur handelt es sich nur eine Nuance… Aber in der Tat wäre es noch stromsparender die Lampe gleich auszulassen 😉

    @ Alexander
    Gib mal Deine mail durch, ggf. über eine Anfrage an Herrn Messner, wenn es sich nur um ein-zwei Lampen handelt, beschichte ich Dir die gerne.

    LG stefan

    • Naja, das muss am Ende jeder selber wissen 😉 Ich würde auch keine Nuance drauf machen, da rot bzw. „warm“ für mich klar in die falsche Richtung ginge.

    • Hallo,
      ich kann das Experiment mit dem Glühlampenlack nicht empfehlen. Habe mir den teuren Hatolite Lack besorgt und mit 1% rot 4 von meinen 8 L103 damit getaucht. Anstatt dem zuvor widernatürlich grün-gelben Farbstich gibt das nun einen ebenso widernatürlichen Rotstich. Egal in welchem Mischungsverhältnis von gefärbten und ungefärbten L103, das Licht sieht immer unnatürlich und unangenehm aus. Das ist bei anderen >RA90 Modellen nicht der Fall. Anscheinend ist es so, wenn einmal die Farbbalance nicht stimmt, helfen auch keine Filter. Das Licht der gefärbten Lampen ist sehr warm, aber eine Kohlefadenlampe mit ähnlicher Farbtemperatur wirkt dagegen absolut natürlich. Möglicherweise ist das auch bei den alten Melitec Modellen mit explizit roten LED’s besser, die kenne ich jedoch nicht.
      Das Färben vemindert auch deutlich die Helligkeit. Die an sich super Stufendimmung macht kaum noch Sinn.
      Viele Grüße
      Mathias

  30. @Ingo und Juergen: (off topic) Ihr erwähnt mehrmals, dass euch die warmen Lampenfarben nicht so zusagen. Habt ihr (oder jemand anders) für mich einen Tip für gute neutralweiße LED-Lampen? Hier ist ja die Orientierung am Ra-Wert kaum möglich, weil die Lampe zwangsläufig abweichen muss, um neutralweiß zu sein. Sie sollen keinen Farbstich haben, eine gute Rotwiedergabe haben und flimmerfrei sein.
    Dabei suche ich einerseits für einen zweiflammigen Deckenstrahler (E27) Lampen mit hoher Lichtleistung, mind. 1700lm, gern auch mehr (z.B. 3000lm). Andererseits suche ich für eine alte 3-flammige Deckenleuchte mit querliegenden Lampen gute Rundstrahler mit ca. 600-700 lm (vergleichbar 60W Glühlampen) – Filament?
    Ich wäre dankbar für Tips.

    • Kleiner Einwurf: Es gibt selbstverständlich auch neutral- und kaltweiße LEDs mit Ra >90 – der Farbwiedergabeindex muss nicht zwangsläufig abweichen.

      • Danke für den Tip. Meine Aussage „Hier ist ja die Orientierung am Ra-Wert kaum möglich, weil die Lampe zwangsläufig abweichen muss, um neutralweiß zu sein.“ basierte auf einer Fehlannahme. Ich glaubte gelesen zu haben, dass bei einer Farbtemperatur unter 5000 K ein schwarzer Strahler mit 2700 K als Referenz angenommen wird. Nochmal nachgelesen: Es wird ein schwarzer Strahler mit einer der Lichtquelle entsprechenden Farbtemperatur als Referenz angenommen. Damit kann der Ra also doch als Orientierung dienen.
        Dennoch bin ich an Tips interessiert. Ich habe den Eindruck, dass die Entwicklung der neutral- und kaltweißen LED-Lampen stark vernachlässigt wird. Und eine LED-Lampe mit Ra oder gar CRI>90 habe ich noch nirgendwo gesehen.
        Natürlich würde ich mich auch über einen Test guter neutralweißer Lampen freuen (bitte lediglich als Wunschäußerung verstehen ;-))

        • „Neutralweiße“ Strahlerchen mit mindestens Ra 90 gibt’s einige; bei E27-„Birnen“ mit mindestens 4000 K etc. sieht’s derzeit noch schlecht aus in Sachen Farbtreue. Vermutlich ist die Nachfrage hier zu gering, sonst würde es sicher eine ordentliche Auswahl geben. Selbst die umschaltbaren LEDON-„Dual Color“ schaffen bei „Neutralweiß“ nur ca. Ra 83.

          Auch ’ne Überlegung wert wäre die dreifach umschaltbare „LightMe Varilux“, die bei ca. 4000 K im Test immerhin Ra 87 erreichte.

        • @Ron: Unterhalb von 5000 K wird ein Planck-Strahler mit der ähnlichsten Farbtemperatur angenommen, nicht notwendigerweise 2700 K. Für eine LED mit 4000 K ist es also ein Planckstrahler mit 4000 K. Entsprechend wird über 5000 K ein Tageslichtspektrum gleicher ähnlichster Farbtemperatur angenommen. Der Unterschied zum Planckstrahler besteht in der etwas zerklüfteten Spektralverteilung des Tageslichts, das kein idealer Planckstrahler ist und auch etwas mehr Grünanteil hat.

          Für neutralweiße Beleuchtung (4000 K) haben sich bei mir die Lampen von Osram bewährt, aber es gibt auch andere. Für morgendliche 6000 K nehme ich u.a. die von Auralux, auch wenn die etwas grünstichig sind (scheint bei Lichtfarbe „Tageslicht“ leider sehr verbreitet zu sein). Alternativ kann ich auch die „3in1“ von LightMe empfehlen, die durch aus- und anschalten ihre Farbe (2700, 4000 und 6500 K) ändert. Wurde hier getestet.

          • Ich habe auch 4000K Kerze + Birne von Osram + Birne mit Dimmer + Farbtemperaturwahl von MiLight. In Kellerräumen Röhren von Aldi 4000K flimmerfrei.
            Ansonsten noch etliches an älteren China-Lampen mit 3600K.
            3600K ist ein guter Kompromiß.
            Bei Komplettleuchten denke ich einen langsamen Trend in diese Richtung zu bemerken.
            Wer mal bemerkt hat, daß es mittlerweile auch ordentliches Licht jenseits der 2700K gibt, erkennt auch bald die Vorzüge.

          • Genau das dürfte der Punkt sein: Wer auf kühleres, „moderneres“ Licht steht, zählt wohl überwiegend nicht zu den Retrofit-Traditionalisten, sondern traut sich auch an neue integrierte LED-Leuchten. Und da gibt’s deutlich mehr Auswahl bei 4000 K aufwärts als bei E27-„Birnen“.

          • Zuerst mal herzlichen Dank für die Tips.
            @Wolfgang Messer: Ihre Einteilung in Modern-Liebende und Traditionalisten hat mich durchaus zum Nachdenken angeregt. Bin ich mit meiner funktionsorientierten Denkweise mal wieder ein Sonderfall?
            Bei einer integrierten LED-Leuchte müssen die verwendeten Komponenten zwangsläufig billig sein, das Wegwerfen nach ca. 10 Jahren ist ja schon eingeplant. Da besteht die große Gefahr, dass es auch billig aussieht, und das ist (für mich) nur an bestimmten Stellen akzeptabel. Die Anmutung einer Messinglampe mit Schirmen aus dreischichtigem Überfangglas kann das nicht erreichen, nicht im Design und wohl auch nicht in der Funktion (Lichtverteilung, Blendfreiheit usw.. So ein gutes Stück wirft man nicht weg, egal ob man es erst letztes Jahr gekauft hat oder ob es schon 100 Jahre alt ist. Und so macht es schon Sinn, nur das auszutauschen, was erwartungsgemäß nach einer gewissen Zeit kaputt geht: das Leuchtmittel.
            Möglicherweise hat das Festhalten am Vorbild Glühlampe für viele Nutzer/ Käufer jedoch einen ganz anderen Grund, den die Hersteller einfach nicht verstehen. Wenn jemand eine Kaufentscheidung trifft, macht er das auf Basis seiner Erfahrungen. Wenn nun jemand nach Leuchtstofflampenlicht (das auch in der warmweißen Variante als unangenehm empfunden werden kann), ähnlichem Energiesparlampenlicht und angenehmen Glühlampenlicht etwas neues vorgesetzt bekommt, nämlich LED-Licht, äußert er aufgrund seiner Erfahrung: Es muss so aussehen wie die Glühlampe. Die Glühlampe ist eben das beste ihm bekannte Beispiel.
            Hier braucht der potenzielle Nutzer erst neue (gute) Erfahrungen mit Alternativen, damit sich seine Auswahlpalette (im Kopf) erweitern kann. Hier hilft nur Qualität, gepaart mit ehrlicher Beschreibung der Eigenschaften. Eine gelbstichige Lampe brauche ich nicht als Glühlampenäquivalent zu verkaufen. Früher oder später merken das die Kunden und sind gnatzig, vertrauen nicht mehr. Verkaufe ich das gleiche Teil z.B. als „Goldton“, werden es die Kunden kaufen, die es mögen, die anderen werden es lassen. Genauso könnte man Lichtfarben wie „Abendrot“ (bei hohem Rotanteil), Blue Moon (neutralweiß mit Blaustich) usw. verkaufen. Der Kunde braucht einfache ein Hinweis, was ihn erwartet, damit er sich entscheiden kann, ob er es haben möchte.
            Und manche möchten eben mehr Angaben. Solche Messprotokolle wie hier im Blog würde ich mir als Produktbeschreibung für jede LED-Lampe wünschen. Sicher kann nicht jeder damit etwas anfangen. Doch es kann ja auch nicht jeder mit den technischen Daten eines Computers etwas anfangen, trotzdem werden sie veröffentlicht. Wer es nicht versteht, liest es eben nicht oder fragt jemanden, der sich damit auskennt. Damit wird auch die Bedeutung der „bewussten“ LED-Käufer deutlich, die sich hier im Blog sammeln: sie sind Multiplikatoren, die von Freunden und Nachbarn gefragt werden. (Ich hoffe, es lesen ein paar Hersteller und Vertreiber mit ;-))

  31. Der Hase liegt ja bei dem Eindruck der Lichtfarbe im Pfeffer. Bei der Glühlampe hat man zu 99,9% die (angenehme) Lichtfarbe bekommen, die man beim Kauf erwartet. Bei Leuchtstoff ist sie fast immer schlecht (gewesen), weswegen sich meiner Ansicht nach die Glühlampe (inkl. Halogenvariante) bis zu ihrem „Verbot“ bzw. dem Erscheinen der LED auch stabil in den Verkaufsregalen und in den Köpfen der Kunden gehalten hat.
    Ich ärgere mich bis heute auch über diesen schrecklichen Grünstich vieler aktueller LED-Lampen. Das war schonmal besser. Hab viele billige Chinesen aus den letzten 2-4 Jahren hier, die zwar alle „kälter“ leuchten (eben eher 3000K statt der heute üblichen 2700), dafür aber auf den Grünstich verzichten. Ein Lichtfarbe wie eine kräftige Halogenlampe.

    • „Kräftige Halogenlampe“ ist interessant. Wurden irgendwo schon mal Kombiangebote für farbtreue LED-Haushaltslampen von 3000K bis 4000K mit „+X%“-Autolampen ausprobiert? Motto „Schöner fahren jetzt auch für zuhause: volles Powerweiß, kraftvolle Farben“. Die Marketingstrategien sind immer noch fixiert auf Scheinlösungen für die Durchschnittsmeinung „Licht von {Nichtglühlampe} ist irgendwie kälter, ungemütlicher“, also wird die Farbtemperatur auf teufelkommraus niedrig gehalten. Als ob alle Männer von 19:00 bis 7:00 Uhr eine Wohnhöhle mit Lagerfeuerimitat wollten, beim Mittelklasse-Dienstwagen 6000K und tagsüber im Büro unter 8000K topperformen, während die Hausfrau in der Mittagssonne beim Hausputz die diversen anthrazitgetönten Herrensockenpaare sortiert: lachhaft!
      Zusatzthese: Farbtonfehler, wärme- oder produktionsbedingt, werden vom Benutzer als erträglicher beurteilt, wenn wenn sie nicht wie bei höheren Farbtemperaturen als grün bis blau-violett auftreten, sondern wie bei tieferen Farbtemperaturen im Bereich von orange-rosa-gelb.

  32. Wollte damit auch nur den Unterschied in der Lichtfarbe zum Ausdruck bringen, den ich zwischen einer 50W 12V Stiftsockel-Halogenlampe und einer 25W G9 Halogenlampe mehrfach wahrgenommen habe.

    • Subjektive Lichtfarben-Vergleiche sind was sehr Heikles – vor allem, wenn eine Lichtquelle (die Niedervoltlampe) erheblich heller ist als die andere. Da bin ich mit einen ersten Eindrücken schon öfter auf die Nase gefallen, wie mir die später vorliegenden Laborwerte gezeigt haben.

  33. Kürzlich habe ich einige Melitec Leuchtmittel erworben und muss sagen, dass mich der Gelbstich sehr irritiert. Leute hier schreiben, dass doch auch Glühbirnen einen Gelbstich gehabt hätten – nun… ich habe hier auch noch Glühbirnen und die Melitec Leuchtmittel sind deutlich gelblicher.
    Da finde ich die Tendenz zum Magenta meiner Ledon Leuchtmittel noch angenehmer.
    Schade, dass man sich trotz Farbwiedergabeindex und Farbtemperatur offenbar keine gewisse Beleuchtung erwarten kann.
    Wäre da nicht die Wärmeentwicklung von Glühbirnen (oder Halogen – die ich auch angenehm finde), würde ich wieder darauf umsteigen.

  34. Moin David. Es wäre schön, wenn es sich um einen reinen Gelb stich handeln würde, persönlich hab ich immer das Gefühl das es sich um einen gelb-grün stich handelt. Nicht sehr ausgeprägt, aber deutlich wahrnehmbar. Hatte das weiter oben mal erwähnt, bekämpfe diesen Stich mit einer dünnen schicht hochverdünnten roten Glühlampenlackes. Das ist allerdings auch wieder Geschmacksfrage und Übertreiben darf man damit auf gar keinen Fall. Jedenfalls entspricht das Licht der so behandelten Led’s einer auf 70-80% gedimmten Glühbirne. Allerdings fahre ich weiter zweigleisig, im Wohnzimmer, wo ich ab 2 Uhr Nachts so eine art schummer-kuschel Beleuchtung haben möchte, sind weiterhin Glühlampen / Halos im Einsatz. Da sollte man kein zu schlechtes Gewisen haben, oder sich machen lassen… Irgendwo hier im Blog sind schonmal die Civilight Sunwhite Lampen getestet worden. Die sind zwar deutlich teurer, deren Licht ist aber eine gaaanz Andere Hausnummer! Ggf. mal antesten, gibt es z.B. bei ELV für Ca. 17 Euro als 60W Äquivalent.

    LG stefan

  35. Lebensdauer?

    Auf der Suche nach Bewertungen dieser LED Lampen bin ich auf diese Seite gestossen, sehr interesannte Beiträge!

    Ich habe im Flur zwei (schwedische) „Kronleuchter“ mit jeweils 5 Kerzenlampen drin, die ich Anfang 2014 durch MeLiTec LED Lampen in Kerzenform (L63) ersetzt habe. Als ich noch normale „Glühbirnen“ drin hatte, habe ich jeden Monat ca. 1 bis 2 Lampen ersetzen müssen (im Winter besonders schlimm, ich nehme an wegen ständig wechselnder Temperatur bei geöffneter/geschlossener Tür).

    Am 6.1.2014 habe ich mir dann zwölf L63 gekauft (damals 6,99€ bei Aldi Nord) und war begeistert. Das Licht war/ist angenehm und die Stromersparnis deutlich.

    Jetzt (heute) ist die zweite Lampe kaputt gegangen, die Erste gab vor ca. 1 Monat den Geist auf. Wenn man das mal gegenrechnet (25.000h Betriebsstunden) und mich meine Mathematik nicht ganz verlässt, hätte die Lampe rein rechnerisch 25,3h pro Tag brennen müssen. Kommt also nicht mal annähernd hin. Realistischer sind da wohl eher 3000-4000h Betriebsdauer.

    Das lasse ich jetzt mal so stehen 😉

    • Nicht schön, aber halb so wild. Die wurden doch damals mit drei Jahren Garantie verkauft. Also einfach einen Rücksendeschein online ausfüllen,’runterladen und ausdrucken, die defekten Lampen portofrei an MeLiTec schicken und gratis neue bekommen. Klappt nach den Erfahrungen anderer Leser hier eigentlich problemlos.

      Übrigens kosten diese „Kerzen“ inzwischen regulär im MeLiTec-Shop nur noch 3,99 Euro. 😉

      • Danke für den Hinweis Wolfgang! Brauche ich dazu eine Auftragsnummer? Oder einfach „blank“ schicken?

        Eine der beiden defekten Lampen habe ich schon auseinander gebaut und „Rückwärts Engineered“. Einfach nur aus Neugier um zu sehen, was denn da kaputt gegangen sei. Sieht für mich so aus, als ob am Ausgang eine (Zener?) Diode sitzt, die den Strom begrenzt. Diese hat wahrscheinlich den Geist aufgegeben. Ich kann das leider nicht wirklich testen. Zweite Möglichkeit wäre ein Defekt des Driver ICs, der drin sitzt. Die Diode ist mit „ES1J“ beschriftet, der IC mit „SRZY 1332B“. Zu beiden Bauteilen kann ich keine Referenz finden. Nunja, ersetzen kann ich sie eh nicht und die Lampen sind auch nicht zerstörungsfrei zu öffnen … von daher habe ich jetzt wenigstens eine nette, nackte LED zum spielen 😉

        • Auftragsnummer kann man wohl frei lassen. Aber in den FAQ steht das hier:

          „Gerne können Sie sich einen DHL-Rücksendeschein herunterladen und ausdrucken. Die Rücksendung ist in diesem Fall für Sie kostenlos.

          Wichtig: Bitte legen Sie Ihrer Einsendung

          – ein Begleitschreiben mit Fehlerbeschreibung

          – eine Kopie des Kaufbeleges bei.

          Kommentarlose Einsendungen können nicht bearbeitet werden!“

  36. Hallo Herr Messer,

    großen Dank für Ihren ausführlichen Test. Eine Frage – Sie schrieben:
    „Nach zwei Stunden Dauerleuchten in meiner offenen, hängenden Testfassung habe ich an der heißesten Gehäusestelle nahe des Sockels 72 Grad gemessen, … “

    Bei dieser (ungesund) hohen Temperatur der Elektronik bezweifele ich die geschätzten 25.000 Betriebsstunden der Lampe, weil die Elektronik vorher ausfallen sollte. Liege ich damit falsch oder wie sehen Sie das?

    MfG
    Robert Fein, Bonn

    • Ohne Kenntnis des inneren Aufbaus sagen die Oberflächentemperaturen wenig.
      Eine hohe Oberflächentemperatur kann auch durch eine gute Wärmeleitung zwischen LED und Gehäuse entstehen. Und das wäre dann deutlich besser, als mit einer schlechten Wärmeleitung die Oberflächentemperatur niedrig zu halten und dafür die Innentemperatur zu steigern.
      Die meisten meiner China-Maiskolbenlampen sind ausgefallen, weil der Kühlkörper zu kühl (z.T auch aus Kunststoff) war und die LEDs stattdessen zu heiß.

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