Im Test: Neue Megaman-„3-Step Dimming“-Lampe – ein Schalter genügt

LED-Lampen, die ihre Helligkeit ohne Dimmer verändern können, gibt’s immer häufiger. Von Megaman kommt jetzt eine Modellreihe namens „3-Step Dimming“, die das in drei Stufen erledigt. Die getestete E27-„LED Classic“-Version kann so wahlweise traditionelle Glühlampen mit 60, 40 und 15 Watt ersetzen – innerhalb von Sekundenbruchteilen und mit dem ganz normalen Lichtschalter.

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11,5 cm lang, maximal 6 cm breit, 88 Gramm leicht und bis zu knapp 9,5 Watt stark: Die neue „3-Step Dimming“-E27-LED-Lampe von Megaman (UVP 14,95 Euro) in ihrer Verpackung und „solo“. (Fotos: W. Messer)

Dass Sie sich mit der Kombination „LED-Lampe/Haushalts-Dimmer“ eventuell jede Menge Probleme aufhalsen können, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Schön, dass es jetzt immer mehr Alternativen gibt, die nur den ganz normalen Lichtschalter an der Wand brauchen, um ihre Helligkeit bedarfsabhängig reduzieren zu können.

Normalerweise wird das bei solchen Retrofits mit integriertem Stufendimmer oder „Double-Click“-Technik durch eine doppelte Schalterbetätigung innerhalb einer kurzen Zeitspanne ausgelöst. Meistens haben Sie dabei die Wahl zwischen 100 und rund 50 oder 30 Prozent der LED-Maximalleistung.

Drei Stufen mit einem normalen Schalter

Megaman-3-Step-anMegaman geht mit seiner neuen „3-Step Dimming“-Reihe einen Schritt weiter und bietet die Helligkeitsstufen 100, 60 und 20% (Foto rechts) an. Für das Testmodell „MM21098“ – eine E27-Lampe in klassischer „Birnen“-Form mit bis zu 9,5 Watt und 14,95 Euro Preisempfehlung – würde das nominell den Lichtstromwerten 810, 486 und 162 Lumen entsprechen oder der Helligkeit von herkömmlichen Glühlampen mit 60, 40 und 15 Watt.

Tatsächlich sind es jedoch etwas mehr, wie die Laborwerte meines Blog-Kooperationspartners „David Communication“ zeigen. Wichtig zu wissen: Die Lampe hat keine „Memory“-Schaltung, die sich die zuletzt gewählte Helligkeitsstufe merkt. Wenn die Megaman-„3-Step Dimming“ also mal länger als drei Sekunden stromlos ist, startet sie beim nächsten Mal immer mit 100 Prozent.

Diesmal brauchte es zwei Testexemplare

Zum Test stellte mir die Megaman/„LightMe“-Markeninhaberin IDV GmbH gratis zwei Exemplare aus der allerersten Serie zur Verfügung.
Megaman-3-step-offen1Das erste landete zwar noch wohlbehalten bei mir, seine opale Glashaube ging aber später auf dem DHL-Versandweg zum Labor nach Norddeutschland zu Bruch – trotz vermeintlich narrensicherer Verpackung.

Die „Birne“ sah anschließend so ähnlich aus wie im Bild rechts, bei dem Sie außer auf die einzelnen LEDs auch einen guten Einblick in den doppelwandigen Gehäuseaufbau aus zwei Metallhüllen mit äußerem Kunststoffüberzug bekommen. Der Luftspalt innen sorgt für die von außen nicht sichtbare Konvektions-Wärmeableitung. Wegen dieser unfreiwilligen Striptease-Einlage musste eine zweite, nachgelieferte Lampe für die Messungen herhalten – leichte Serienschwankungen können also nicht ausgeschlossen werden.

Hier dürfen Sie flimmerfreies Licht erwarten

Megaman-3-Step-Flicker-hellMein Exemplar startete jedenfalls in der offenen, hängenden Testfassung mit rund einer halben Sekunde Einschaltverzögerung und voller Leistung (9,4 Watt, elektrischer Leistungsfaktor 0,54), wurde nach zwei Stunden Dauerbetrieb an der heißesten Stelle oben am Sockel 69 Grad und unten an der Haube maximal 25 Grad warm. Die „Flicker Tester“-App von „Viso Systems“ attestierte mit Index 0,0 und 2% Rate nur sehr geringes Flimmern (Screenshot links); mein Kamera-Display blieb komplett flimmer- und streifenfrei.

Eine doppelte Schalterbetätigung innerhalb von maximal drei Sekunden aktiviert mit einer Reaktionszeit von etwa einer halben Sekunde die zweite Stufe (5,4 Watt); ein weiterer Aus-/Ein-Befehl die dritte Stufe (1,9 W). Auch hier stieg die Flimmer-Rate nicht über 4% – das dürften selbst sehr sensible Menschen als absolut stabiles Licht wahrnehmen.

Leider surrte die „3-Step Dimming“ etwas

Kleiner Wermutstropfen: Meine Lampe blieb nicht wirklich still – in absolut ruhiger Umgebung war in bis zu 50 (hellste Einstellung, warmgelaufen) bzw. 30 cm (dunkelste Dimmstufe) Distanz ein Surren zu hören. Solche Geräusche können durch entsprechende Leuchtengehäuse sowohl reduziert als auch verstärkt werden – manche wirken da wie ein Schalltrichter oder Resonanzkörper. Das Labor-Exemplar war dagegen in einer offenen Fassung schon in 10 cm Entfernung nicht mehr zu hören.

Auf Nachfrage erklärte mir der IDV-Pressesprecher, dass es in der ersten Serie „made in China“ tatsächlich Detail-Fertigungsschwankungen und dadurch verursachte Lautstärke-Unterschiede geben könne, man jedoch bei Bedarf nachbessern werde. Zu laute Exemplare würden selbstverständlich auf Garantie bzw. Gewährleistung ausgetauscht.

Lichtfarbe etwas „wärmer“ als angegeben

Falls jemand nach dem Blick auf die Packungsdaten oder den Lampenaufdruck (Foto rechts) skeptisch fragt:Megaman-3-Step-Aufdruck2800 Kelvin Farbtemperatur – wirkt das noch „warm“ genug? Keine Bange: Laut Labor hatte das Testexemplar 2708 K – das ist absolut auf Glühlampenhöhe, zumal der Farbort ziemlich nahe an der idealen „Schwarzkörperkurve“ liegt (pdf-Download des Messprotokolls).

Mir selbst kam die „3-Step Dimming“ sogar wesentlich farbtreuer vor, als der versprochene „allgemeine Farbwiedergabeindex“ Ra 80 nahelegte. Mein Standard-Motiv mit einem sattroten und einem tiefblauen Moped im Kleinformat auf weißem Untergrund machte ebenfalls einen ordentlichen Eindruck (Weißabgleich „Tageslicht“, ohne Nachbearbeitung):

Megaman-3-Step-Farbtreue

Klar – hier sehen Sie die für solche „warmweißen“ LED-Lampen übliche Orange-Gelb-Verschiebung, aber keinen unangenehmen Rosa- oder Grünstich – selbst das Blau kommt noch ganz gut ‘rüber. Tatsächlich liegt der gemessene Farbwiedergabindex jedoch nur bei Ra 81,7; mit einem bescheidenen Wert für die besonders heikle Zusatz-Messfarbe „Rot gesättigt“ (R9 = 5,4). So kann man sich bei der Beurteilung von Lichtqualität täuschen, selbst nach jahrelanger Erfahrung.

Nenn-Helligkeit wird klar übertroffen

Streng objektiv und unbestechlich arbeitet dagegen die Ulbricht-Kugel, die Auskunft über die tatsächliche Helligkeit der verschiedenen Dimmstufen gab: Knapp 907, gut 576 (pdf-Messprotokoll) und rund 210 Lumen (Messprotokoll) – womit der Maximal-Nennwert um über 10% übertroffen wurde. An der Farbtemperatur oder der Farbtreue änderte sich durch das Dimmen kaum etwas.

Sehr großzügig bemessen ist allerdings die Megaman-Angabe der Abstrahlcharakteristik: „Rundumausleuchtung bis zu 330°“ heißt es dort. Damit ist jedoch nicht der Halbwertswinkel gemeint – der liegt laut Labor nur bei ca. 155 Grad (pdf-Diagramm). Wie rund sieht das in der Praxis aus? Hier mein Standard-Leuchtbild:

Megaman-3-Step-Leuchtbild

Sie sehen schon: Viel Helligkeit nach oben und zu den Seiten, deutlich weniger nach unten. Kann man natürlich „Rundumausleuchtung“ nennen, muss es aber nicht, wenn andere rundstrahlende LED-Lampen zurecht mit über 300 Grad Halbwertswinkel protzen können.

Hauben-/Gehäusenaht nicht sauber verarbeitet

Noch ‘ne kleine Meckerei: Die Verarbeitung schien mir teils auf Vorserien-Niveau zu sein. Der Übergang Gehäuse/Haube akzentuierte sich nämlich durch vorwitzige, unregelmäßige Silikonreste in der Naht, die besonders bei eingeschalteter Lampe auffielen:

Megaman-3-Step-Naht

Das bemerken Sie natürlich nur, wenn die „3-Step Dimming“-Lampe offen werkelt – ein Leuchtenschirm verbirgt das normalerweise. Auf der Plus-Seite stehen das zweitbeste EU-Ökolabel A+ und die Nennlebensdauer von 25.000 Leuchtstunden bzw. einer Million Schaltzyklen (siehe die Angaben auf der Packungsrückseite unten). Damit dürfte auch einem professionellen, gewerblichen Einsatz nichts im Weg stehen. Vorerst umfasst die Modellreihe allerdings nur zwei Varianten: Neben der E27-Testlampe ist es ein 6 Watt starker E14-„Tropfen“ mit bis zu 470 Lumen für 10,95 Euro (UVP).

Megaman-3-Step-Pack-hinten

Mein Testurteil:

Die neue „3-Step Dimming“-Lampe von Megaman für 14,95 Euro (UVP) könnte zwar noch ein bisschen Modellpflege oder bessere Produktionskonsistenz vertragen – vor allem im Hinblick auf die Geräuschentwicklung, übertrifft aber schon in ihrer ersten Fertigungs-Charge die offizielle Leistungsangabe: Bis zu rund 906 Lumen aus ca. 9,4 Watt bedeuten gut 96 lm/W Effizienz. Dazu kommt die problemlose, flacker- und flimmerfreie Stufen-Dimmbarkeit auf etwa 60 und 20 Prozent der Maximalhelligkeit – ganz ohne teuren Spezial-Dimmer; allein mit dem Lichtschalter, den Sie sowieso schon an der Wand haben.

Die Lichtqualität wirkt besser als versprochen und gemessen (ca. Ra 82); die Farbtemperatur ist mit echten 2700 Kelvin tatsächlich „warmweiß“. Nur bei der Abstrahlcharakteristik müssen Sie Abstriche machen, weil ein Halbwertswinkel von rund 155 Grad nun wahrlich nicht für einen runden Lichtkegel stehen kann. Insgesamt ist diese Megaman-Neuheit ein ehrliches, weitgehend zickenloses, robustes „Arbeitspferd“ für zahlreiche Basis-Einsatzgebiete, wo’s situationsabhängig einstellbare Helligkeit, aber keine besonders farbtreuen Ra->90-Lampen braucht. Meine strenge, bis Fünf reichende LED-Bewertungsskala würdigt das mit soliden
drei Sternen.

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2 Gedanken zu „Im Test: Neue Megaman-„3-Step Dimming“-Lampe – ein Schalter genügt

  1. Danke für den Testbericht, interessante Lampe. Schön wäre es, wenn man eine Memoryfunktion je nach Geschmack aktivieren und deaktivieren könnte.

  2. (Anm. d. Red.: Kommentar gelöscht. Bitte die Kommentarrichtlinien beachten – dort steht ganz oben:
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    „Luminaire“ geht also nicht.)

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