„Livarno Lux“-LED-Woche bei Lidl: Ein paar Schnäppchen sind auch dabei

Gleich zweimal lädt uns Lidl nächste Woche zum Kauf von LED-Lampen und -Leuchten der Eigenmarke „Livarno Lux“ ein: Ab Montag, 28.9., mit gut zwei Dutzend „energiesparenden Akzenten“, ab Donnerstag, 1.10., mit „Lichtblicken für Wohnzimmer & Co.“ (Online-Screenshots unten, nachbearbeitet). Wirklich attraktiv finde ich jedoch nur ein paar dieser Sonderangebote.

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Das Wichtigste zuerst: In alter Baumarkt- und Discounter-Tradition „vergisst“ Lidl mal wieder die Nennung diverser Pflichtangaben für Leuchtmittel. So fehlen unter anderem duchweg die Ra-Werte für den Farbwiedergabeindex. Gehen Sie bis zum Beweis des Gegenteils also einfach davon aus, dass alle LED-Aktionslampen und -Leuchten höchstens etwas mehr als Ra 80 haben – der EU-Mindestwert für Innenbeleuchtung. Einige eingeschmuggelte Halogen- und Kompaktleuchtstoff-Dinosaurier ignoriere ich jetzt einfach mal.

Die jüngst angebotenen „Müller-Licht“-LED-Retrofits bei Aldi Süd sind oder waren demnach mit mindestens Ra 90 wesentlich farbtreuer und dennoch in der Relation nicht viel teurer oder ineffizienter als die entsprechenden „Livarno Lux“-LED-Modelle der Lidl-Einkaufs-Schwesterfirma OWIM in Neckarsulm. Die streckt ihre Fühler teils direkt bei asiatischen Produzenten aus, teils verhandelt sie hart mit deutschen Groß- und Zwischenhändlern, um möglichst kleine Preise und große Handelsspannen zu erzielen. „Lidl lohnt sich“? Nicht immer, aber manchmal schon.

LED-Röhren schon ab 7,99 Euro

Bei der aktuellen Aktion gilt das unter anderem für die T8/G13-LED-Röhren von „Briloner Leuchten“ (nur für KVG/VVG-Leuchten mit Starter; ein passender „Dummy“ wird mitgeliefert): Gerade mal rund 8 Euro zahlen Sie für die 60-cm-Version mit 10 Watt und 850 Lumen, 14,99 € für die 1,20-m-Variante mit 18 W und 1900 lm sowie knapp 18 € für das 1,50-m-Modell mit 22 W und 2200 lm. Alle drei sind nicht dimmbar, leuchten mit neutral-weißer Farbtemperatur 4000 Kelvin, haben eine Nennlebensdauer von ca. 25.000 Leuchtstunden und taugen gut als nüchternes, aber nicht zu kaltes Nutz- und Arbeitslicht.

Auch eine Überlegung wert: Die direkt importierte, nicht dimmbare E27-„Filament-Birne“ mit 4 Watt und 420 Lumen für 4,49 Euro (fehlt in der Druck-Werbebeilage). Ihre vier „Chip-on-Board“ (CoB)-Fäden bieten warm-weißes, wohnliches Licht mit Glühlampen-ähnlicher Anmutung und einigermaßen runder Abstrahlcharakteristik. Oder eine 11 Watt starke E27-Lampe für 5,99 €, die mit 1000 Lumen eine traditionelle 75-W-„Glühbirne“ ersetzen kann und mit einer Nennlebensdauer von 35.000 Leuchtstunden sowie 50.000 Schaltzyklen protzt. Sie hat jedoch einen wesentlich engeren Lichtkegel als die „Fadenlampe“ und mutmaßlich höchstens180 Grad Halbwertswinkel.

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Mini-Niedervolt-LED-Stiftsockellampen

Was für spezielle Anwendungen sind die Niedervolt-G4-LED-Lämpchen in Doppelpacks für knapp 5 Euro. Zum virtuellen Stückpreis von ca. 2,50 Euro kriegen Sie zwar nur 42 bis 90 Lumen (entspricht etwa einer 10-W-Glühlampe), dürfen die kleinen Stiftsockel-Retrofits aber wahlweise mit Gleich- oder Wechselspannung füttern. Diese Flexibilität ist beispielsweise beim Einsatz in Dunstabzugshauben mit eingebauten Trafos wichtig, weil die häufig nur 12-Volt-Wechselstrom liefern. Außerdem sollen die nicht dimmbaren LED-Zwerge mindestens je 30.000 Leuchtstunden und Schaltzyklen aushalten.

Kleiner Wermutstropfen: Da ältere Trafos für Watt-starke Halogenstrahler konzipiert wurden, ist ihre Mindestlast eventuell zu hoch für den stromsparenden LED-Ersatz. Das führt dann zu blöden Effekten wie Flackern, Blitzen, Surren oder völliger Dunkelheit. Der erfolgreiche Austausch ist also nicht selten Glückssache und klappt teilweise erst nach dem Einbau einer LED-geeigneten Stromversorgung.

Leuchte mit drei schaltbaren Farbtemperaturen

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Unter den LED-Leuchten mit fest eingebauten Modulen fiel mir ein Modell besonders auf:  Die mit 96 Einzel-Chips und integriertem Schalter bestückte Pendelleuchte für knapp 50 Euro (Prospektausschnitt oben, nachbearbeitet). Jede ihrer vier Lichtquellen leuchtet mit rund 400 Lumen sowie einem Abstrahlwinkel von mutmaßlich 120 Grad und besteht aus je zwölf LEDs mit 3000 und 5000 Kelvin. Die können per Schalter getrennt aktiviert werden („Warmweiß“ oder „Kaltweiß“) und in Kombination eine „neutralweiße“ Lichtfarbe von 4000 K liefern.

Diese Flexibilität macht die Leuchte für verschiedene Einsatzbereiche und Anlässe tauglich – ähnlich wie diverse „Double Click“-LED-Retrofits. Die Gesamthelligkeit von etwa 1600 lm übertrifft deutlich die einer 100-Watt-Glühlampe; die Lebensdauer wird mit mindestens 20.000 Leuchtstunden und 15.000 Schaltzyklen angegeben.

Starker LED-Fluter lässt keine Ecke im Dunkeln

Falls Sie nach Ihrem Montags-Großeinkauf bei Lidl noch ein paar Euro übrig haben, könnten Sie theoretisch am kommenden Donnerstag, 1. Oktober,  nochmal dort aufkreuzen. Unter den „Lichtblicken für Wohnzimmer & Co.“ posieren nämlich zwei LED-Fluter-Varianten mit Bewegungsmelder, die Sie draußen und drinnen montieren können (Screenshot-Ausschnitt, nachbearbeitet):

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Für rund 30 Euro kriegen Sie von diesen  „Livarno Lux“-Strahlern mehr Helligkeit als bei vielen anderen Angeboten dieser Art: Das mittig im schwarzen oder weißen Alu-Gehäuse montierte CoB-LED-Modul hat satte 2000 Lumen mit ca. 5000 Kelvin. Diese kalt-weiße Lichtdusche mit einem Halbwertswinkel von rund 120 Grad wirkt mindestens so kräftig wie ein warm-weißer 125-Watt-Halogenfluter und leuchtet auch aus großer Höhe Hofeinfahrten oder Treppenaufgänge taghell aus. Für gemütliche Gartenpartys würde ich so ein Teil lieber nicht nehmen.

Die Gesamt-Leistungsaufnahme wird inklusive des justierbaren Bewegungsmelders mit 32,5 W angegeben, die Lebensdauer mit über 25.000 Leuchtstunden und die Schutzart mit IP44 („spritzwassergeschützt“). Ärgerlich und ignorant, dass Lidl die für solche sehr häufig geschalteten Sensorleuchten besonders wichtige Schaltfestigkeit verschweigt. Das Fehlen eines Farbwiedergabeindex’  ist dagegen zu verschmerzen, weil die EU-Vorgabe bei Außenbeleuchtung schon mit mindestens Ra 65 zufrieden wäre. Und das schaffen selbst die übelsten kalt-weißen LEDs.

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12 Gedanken zu „„Livarno Lux“-LED-Woche bei Lidl: Ein paar Schnäppchen sind auch dabei

  1. 5000K für einen Außenstrahler finde ich schon mal gut. Das kommt dann dem Tageseindruck schon ziemlich nahe. 35W klingt schon sehr leistungsstark. Wäre eine Ablösung für die Steinel X-Led – und das gerade mal zu etwa einem Drittel des Preises.
    Aber die ist noch nicht alt genug, funktioniert noch und hat einen guten und reichweitenstarken Bewegungsmelder.
    Wenn ich ein gute Idee zur „Enblendung“ hätte, wäre das auch was für die Garage oder den Dachboden. Beides ist derzeit noch zu dunkel. Oder als mobiler Baustrahler? Dazu müßte die Lampe dimmbar sein. Die 5000K verlocken wegen der Tageslichtnähe schon.

  2. Die G4 Stiftsockel-LEDs im Doppelpack hatte ich mir vor genau einem Jahr bei Lidl zweimal geholt. Drei leuchten immer noch tadellos. Nur eine ging innerhalb von 2 Monaten kaputt. Aber nach einer Reklamation per Mail bekam ich ein neues Doppelpack zugeschickt.

    Da sie ja etwas schwächer als die alten 20-Watt-Halogen-Stiftsockel leuchten, hab ich einfach eine Halogenbirne drin gelassen und den Rest durch diese LEDs ersetzt.

  3. Was sind das eigentlich für 330° – LED-Lampen bei Norma am Mittwoch? Gibt es als Kerze, Tropfen und A60 in zwei Stärken?

  4. Kannst du die pendelleuchte im großen und ganzen empfehlen? Von der pendelleuchte ohne Schalter sollte man vmtl eher die Finger lassen? Die haben ja 2 Varianten mit unterschiedlicher Zahl im Prospekt.

    • Die Variante 1 hat auch einen integrierten Schalter, aber keine drei wechselbaren Farbtemperaturen, sondern nur 48 LEDs mit 3000 K – insofern erscheint mir die vorgestellte Version erheblich interessanter. Empfehlenswert ist aber auch sie nur für Leute, die auf den Euro schauen müssen und/oder keine sehr hohen Ansprüche an die Farbtreue und eine Glüh- oder Halogen-ähnliche Lichtfarbe stellen. Häufig haben solche günstigen Module auch einen leichten Grünstich (bringt höhere Lumen/Watt-Effizienz).

  5. Habe mir die 60cm LED-Röhre gekauft.
    Gefällt mir nicht sehr gut. Die ALU-Platine ist recht schmal und ganz unten an den Grund platziert. Die Kühlfläche ist nicht besonders groß. Selbst außen wird die Kunststoffröhre noch merklich warm.

    Flimmerfrei ist sie auch nicht, wenn auch noch etwas besser als Toshiba, aber schlechter als Philips und Aldi. Anbei meine Meßreihe mit der Flimmergröße „Schwingungsgehalt“ (s. Wikipedia). Flimmergrundfrequenz 100Hz.
    Aldi LED 120 cm (2014) 0%
    Aldi LED 120cm (2013) 0%
    Glühlampe Kerze 40W oder 25W 5%
    Philips LED 120cm 8%
    EVG Leuchtstoff 120cm 36W 10%
    KVG 36W Kompakt-Leuchtstofflampe 22%
    Toshiba LED 60cm 30%
    Toshiba LED 120cm 39%
    Mais-LED-Lampe 5630 (Kondensatornetzteil) 60%
    LED-Leiste 12V PWM-Dimmer 750Hz ca. 43% 75%
    Livarno Lux LED 60cm 16%

  6. Hallo Herr Messer,
    wir haben bei Lidl die Livarno Lux 120 cm gekauft (Arbeitsplatte Küche) und sind – auch mit dem weißen Licht- sehr zufrieden. Ich brauche noch eine mit 90 cm Länge, finde sie aber nicht mit den sonst gleichen Werten.
    Haben Sie eine Idee? Man sagte mir, das Maß ist eher für die Industrie bestimmt.
    Für Ihre Bemühungen möchte ich mich schon jetzt herzlich bedanken
    und verbleibe mit freundlichen Grüßen
    Peter Conradt

  7. Ich habe hier einige der Lidl LED-„Birnen“ im Einsatz und bin, gelinde gesagt, begeistert.

    Im Gegensatz zu allen anderen LED-Birnen von Philips und Osram, die ich bisher im Einsatz hatte, geben die Lidl-Birnen wunderbar gelblich warmes Licht ab – fast wie echte Glühbirnen. Genau wie ich es in meiner Wohnung haben möchte.

    Meine anderen LEDs wirken dagegen wie Krankenhausbeleuchtung trotz vermeintlich gleicher Farbtemperatur.

    • Sind da zufällig die klaren E27-Fadenlampen aus dem Screenshot oben gemeint oder sind’s die normalen LED-„Birnen“ mit matten Hauben?

  8. Gelöscht – ist hier falsch. Das aktuelle Lidl-Angebot wird dort diskutiert./d. Red.

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