LED-Tagebuch (KW 47): Lichtsysteme, LED-Lampen für 50 Cent, LEDON-Pläne

Immer wieder sonntags: Eine Wochen-Rückschau auf die Kurzmeldungen im “Blog-Telegramm” und in der Google+-Community “LED-Beleuchtung” – als LED-Tagebuch mit aktuellen Updates und Ergänzungen.

CoeLux-Apples
16.11.: Einen ausführlichen Blick auf die „CoeLux„-LED-Tageslicht-Simulation (PR-Foto oben) können Sie diese Woche in London werfen: Am Mittwoch und Donnerstag (19./20.11.) stellen die Italiener am Stand D54 der Fachmesse „LuxLive“ ihr Modell „CoeLux®45“ vor. Es soll mit Hilfe von zahlreichen LED-Modulen und nanostrukturierten Streuscheiben die mediterranen Lichtverhältnisse in der Region um den 45. nördlichen Breitengrad nachempfinden und eine ausgeglichene Licht-/Schatten-Balance bieten.

„CoeLux“ ist eine der drei nominierten Erfindungen in der Kategorie „Light Source Innovation of the Year“ des „Lux Awards 2014„. Falls Sie an den Messetagen keine Zeit haben: Seit September gibt es im “Ideaworks London Experience Center” eine permanente Ausstellung, die allerdings nur nach Terminvereinbarung besichtigt werden kann (Tel. +39 02 36714394 oder via info@coelux.com).


VDI-Wissensforum-LED-Linear
17.11.: Um „intelligente Beleuchtungssysteme mit LED“ geht es nächste Woche (25./26.11.) bei einer Tagung des „VDI Wissensforum“ in Düsseldorf (das PR-Bild oben von Anders Svensson/©Luxlight Sweden zeigt ein Einkaufszentrum in Schweden mit farbsteuerbaren RGB-Lichtlinien von „LED Linear„). Zahlreiche Fachleute von renommierten Unternehmen und Institutionen der Branche sprechen unter anderem über „Human Centered Lighting“, „intelligentes dynamisches Licht„, die interaktive Echtzeit-Visualisierung in der Lichtplanung, Anforderungen an einzelne Leuchten und die konkrete Nutzung vernetzter Lichtsysteme.

Bereits am 24.11. gibt es im Maritim-Hotel Düsseldorf einen „Spezialtag“ über die „Grundlagen der Bewertung von LED-Lampen und -Leuchten“. Das „VDI Wissensforum“ ist eine von fünf Firmen aus der privatwirtschaftlich organisierten Unternehmensgruppe des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI).


Eigenwerbung Juni 2014


Google-Plus-Community18.11.: Fast zwei Jahre hat’s gedauert, bis die im Dezember 2012 gestartete, öffentliche Google+-Community „LED-Beleuchtung“ (Titelbild rechts) die 200-Mitglieder-Marke übersprungen hat. Keine Ahnung, ob dieser überschaubare Zuwachs an der mangelnden Attraktivität des Netzwerks oder des Community-Themas liegt. Scheint beides noch eine stark ausbaufähige Nische zu sein.

Dabei gibt’s hier regelmäßig Produktneuheiten, Sonderangebote, Beitragshinweise, Veranstaltungstipps, Problemlösungen und Diskussionen aus der großen, weiten Welt des Halbleiterlichts. Jede(r) kann mitmachen, schnell und unkompliziert Meldungen, Fotos, Links etc. posten. Spam und sonstiges nerviges Zeug wird allerdings sofort gelöscht.


Philips-Hornbach18.11.: Die LED-Preise purzeln weiter in ungeahnte Niederungen. Zumindest als kurzfristige „Raus damit!“-Angebote gab’s dieser Tage in diversen „Hornbach“-Filialen Philips-Auslaufmodelle für sehr, sehr kleines Geld. Eine 9,5 Watt starke, dimmbare und sehr rund strahlende E27-„Master LEDbulb“ mit 806 Lumen (Ersatz für 60-W-Glühlampe) ging beispielsweise für nur 3 Euro über den Tisch (Screenshot-Montage links).

Wem das noch zu teuer war, der konnte sich etwa eine 4 W/250 lm-E14-„Kerze“ (Details dazu hier) oder eine 8 W/350 lm-E27-„Birne“ holen – beide nicht dimmbar, aber mit nur 50 Cent Stückpreis unfassbar billig. Bei vielen kleineren Herstellern und Händlern dürfte das düstere Vorahnungen über den LED-Markt 2015 auslösen – der drastische Preisverfall im gesamten Retrofit-Angebot mit immer kleineren Gewinnmargen und kürzeren Produktzyklen wird sich wohl unaufhaltsam fortsetzen.


20.11.: So beschrieb jetzt LEDON-Geschäftsführer Detlef Mikulsky (PR-Foto) die Marktpositionierung seines kleinen Vorarlberger Unternehmens in einem Interview mit dem österreichischen Technologie-News-Portal „futurezone.at„:

Detlef_Mikulsky-klein

„Ein Discounter wie Hofer (der ALDI-Ableger in Österreich, d. Red.) wäre kein passender Handelspartner für uns, weil wir damit in einen Preiskampf einsteigen müssten, denn wir nicht durchstehen könnten. Wir stehen für Lichtqualität, Farbwiedergabe und lange Lebensdauer bei den Lampen.“

Die verkauften Jahres-Stückzahlen lägen dennoch im Millionenbereich und stiegen Monat für Monat weiter. Dieser positiven Mengenentwicklung wirke jedoch der „extreme Preiskampf“ entgegen (siehe die Meldung eins weiter oben). Für die Zukunft gebe es unter anderem „sehr viele Überlegungen“ zum Thema „intelligente Lichtsteuerung„; es sei bereits „einiges im Köcher, wofür wir auch schon die entsprechenden Patente angemeldet haben“. Bei der Entwicklung marktreifer Produkte müsse man allerdings mit Partnern zusammenarbeiten: „Das kann LEDON allein nicht stemmen.“


Osram-Pro-Ra90-Seite-klein21.11.: Die globalen Licht-Marktführer Philips und Osram haben bisher nur wenige besonders farbtreue „Consumer“-LED-Retrofits in ihren umfangreichen Sortimenten. Lampen und Leuchten mit Farbwiedergabeindex Ra/CRI >90 gibt’s immer noch hauptsächlich im teuren Profi-Segment (links ein „Parathom Pro Advanced „-GU10-LED-Spot mit Ra 90 , Foto: W. Messer). Das könnte sich aber bald ändern.

Hermann Billmayer, bei Osram für’s europäische LED-Geschäft zuständig, erklärte in einem Interview mit dem Fastvoice-Blog die bisherige Zurückhaltung so: „Vor allem Privatkunden tun sich schwer mit dem Verständnis des CRI und der damit verbundenen höheren Kosten. Wir bauen das entsprechende Portfolio allerdings konsequent aus.“ Farbtreue-Fans dürfen also für 2015 zumindest bei Osram guter Hoffnung sein. Wie die Philips-Pläne für’s nächste Jahr aussehen, weiß ich allerdings nicht – meine schriftliche Anfrage vom Monatsanfang blieb bisher unbeantwortet.


JUNG_LED-Leselicht
22.11.: Eine platzsparende Luxus-Lichtquelle für’s Schlafzimmer gibt’s jetzt beim Schalter- und Elektrosystemspezialist Jung: Sein neues LED-Leselicht kann direkt in eine Schalterleiste der Wand oder Bettrückseite montiert werden und bietet laut Pressemitteilung zwei Helligkeitsstufen mit sechs bzw. zwölf „kalt-weißen“ Chips unter einer Streuscheibe (PR-Foto oben). Den Rahmen gibt’s in sechs Farbvarianten; die Preise liegen zwischen rund 91 und 100 Euro (UVP).

Infos zum Lichtstrom, zur Farbtemperatur oder zum Farbwiedergabeindex habe ich auf Nachfrage bisher nicht erhalten. Update 03.12.: Die heute vom Jung-Marketing nachgelieferten Daten: Etwa 29 bzw. 58 Lumen aus maximal rund 0,9 bzw. 1,8 Watt, Beleuchtungsstärke bis ca. 60 Lux in 50 cm Abstand, Farbtemperatur 4600 bis 5600 Kelvin, Farbwiedergabeindex Ra 75, 120 Grad Halbwertswinkel, 50.000 Leuchtstunden Nennlebensdauer. Zum Betrieb brauchen Sie noch eine extra Konstantstromquelle für rund 50 Euro; dafür können Sie dann Ihre alte Nachttischleuchte vermutlich in Rente schicken.


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