LED-Tagebuch (KW 45): Neolux, Osram-Chefwechsel, neue Blog-Seite

Immer wieder sonntags: Eine Wochen-Rückschau auf die Kurzmeldungen im “Blog-Telegramm” und in der Google+-Community “LED-Beleuchtung” – als LED-Tagebuch mit aktuellen Updates und Ergänzungen.

LED-Kalender


real-Neolux-11-1402.11.: Bei 4,99 Euro beginnen jetzt die Sonderpreise für LED-Lampen der Osram-Leuchtmittel-Zweitmarke „Neolux“ bei der Warenhauskette „real,-(3. bis 8. November in den Filialen, Prospektausschnitt rechts). Im auch online erhältlichen Sortiment sind ausschließlich nicht dimmbare Retrofits mit E27-, E14-, GU10- und GU5.3-Sockeln, 2700 Kelvin Farbtemperatur und Farbwiedergabeindex Ra 80.

Los geht’s bei 4-Watt-Niedervolt-Spots mit 210 Lumen Lichtstrom sowie 4-Watt-Hochvolt-Spots mit 230 lm (Vorsicht – vertauschte Abbildungen!) und ’rauf bis zur 10-Watt-„Birne“ mit 806 lm für 6,99 Euro, die mit ihrem relativ engen Abstrahlwinkel von ca. 160 Grad weitgehend baugleich mit den früheren „LED Star Classic“-Lampen von Osram ist.

Wer schon jetzt im „real,-„-Onlineshop zuschlägt, profitiert zusätzlich von einer kurzfristigen „versandkostenfrei“-Aktion, die leider nur heute (2.11.) gilt; sonst kostet das 4,95 Euro extra.


Penny-B1-LED-11-14-gross
04.11.: „Neu im Sortiment“, jedoch keine wirklich neuen Produkte sind die nicht dimmbaren „b1 – besser sparen“-LED-Retrofits, die’s ab Donnerstag (6. November) in den „Penny“-Filialen gibt (Prospektausschnitt oben). Die vom englischen Industrie-Dienstleister „Intertek“ zertifizierten „No Name“-Lampen kennen Sie vielleicht schon aus den „toom“-Baumärkten, die wie „Penny“ zur Rewe-Gruppe gehören.

Leider erfahren Sie on- und offline nur wenige Daten – bei den GU10- und GU5.3-Spots für 3,99 Euro beispielsweise nur die Leistungsaufnahme von 2,5 Watt. Die E14-„Kerzen“ und -„Tropfen“ für 4,99 € sollen mit 4 Watt 250 Lumen Lichtstrom erzeugen, die E27-„Birnen“ für knapp 6 und 8 € haben 5 bzw. 11 Watt sowie 470 und 806 lm. Alle „b1“-Modelle sollen das EU-Ökolabel A+ tragen. Farbtemperatur, Farbwiedergabeindex, Abstrahlwinkel, Nennlebensdauer, Farbkonsistenz? Steht alles höchstens auf den Verpackungen – ein klarer Verstoß gegen die EU-Regeln.


electronica-2014-Logo-klein05.11.: Licht aus Halbleitern ist einer der Schwerpunkte der Fachmesse „electronica 2014(„Planet e“-Logo links) vom 11. bis 14. November in München. Unter den rund 2700 Ausstellern sind deshalb auch einige große Namen aus dem LED-Bereich – etwa Osram Opto Semiconductors, Toshiba, Mouser Electronics oder Cree. Zum 50jährigen Jubiläum der Messe werden über 73.000 Besucher aus ca. 80 Ländern erwartet.


Dehen-Berlien6.11.: Die Osram Licht AG hat ab 1. Januar 2015 einen neuen Vorstandsvorsitzenden. Wolfgang Dehen (im Osram-PR-Foto links) tritt vorzeitig ab und macht Platz für Olaf Berlien (rechts). Entschieden wurde das laut Pressemitteilung gestern bei einer Aufsichtsratssitzung. Dehens Vertrag wäre eigentlich noch bis April 2016 gelaufen. Sein 52jähriger Nachfolger Berlien ist erst seit diesem Jahr Geschäftsführer des Anlagenbauers „M+W Group“ und soll beim Münchener Lichtkonzern auch Technikvorstand werden.

Die aktuell präsentierten Zahlen für das im September abgelaufene Geschäftsjahr und die Prognosen für 2015 machen die Transformations-Probleme deutlich, die Osram auch weiterhin bei der Ablösung von traditionellen Lichtquellen durch die immer billiger werdende LED-Technik bewältigen muss. Bereits Ende Juni hatte Technik-Chef Peter Laier sehr kurzfristig den Lichtkonzern verlassen; Dehen übernahm zusammen mit Finanzvorstand Klaus Patzak zusätzlich dessen Job, stand aber offenbar zunehmend isoliert im Unternehmen.

Die Börsen reagierten heute auf die vorläufige Jahresbilanz und den geplanten Wechsel an der Firmenspitze mit einem kurzzeitigen Kursfeuerwerk: Die in den vergangenen Wochen arg gebeutelten „LED400“-Aktien kletterten teilweise wieder um über 4% nach oben und erreichten fast die 30-Euro-Marke.


Eigenwerbung Juni 2014


LEDON-Lichterkettenlampe06.11.: Ich habe spaßeshalber mal eins der Lämpchen (PR-Foto links) aus der neuen LEDON-Lichterkette von meinem Kooperationspartner „David Communication“ nachmessen lassen. Dabei wurden die Herstellerangaben nach zwei Stunden „Einschwingen“ bestätigt oder übertroffen (pdf-Download des kompletten Protokolls): 1,6 Watt, 130,26 Lumen, 2737 Kelvin und Ra 83,6. Der Einzelwert für die Zusatz-Referenzfarbe „Rot gesättigt“ (R9) war mit 22,6 sogar überdurchschnittlich hoch. Der Halbwertswinkel blieb mit 138,4 Grad nahe an der offiziellen Vorgabe von 130° (pdf-Download des Diagramms).

Einziger Wermutstropfen: Der elektrische Leistungsfaktor von nur 0,24 ist der schlechteste aller bisherigen LED-Tests, entspricht aber ebenfalls weitgehend dem Wert im LEDON-Datenblatt (0,20).


07.11.: Aufmerksame Blogleser haben’s sicher schon gesehen: Es gibt jetzt einen weiteren Link im Seitenkopf namens „LED-Testberichte„. Diese neue Hauptseite wird derzeit laufend ergänzt (wenn ich zwischendurch mal Zeit dafür habe) und soll einen kurzen Überblick aller Lampen- und Leuchtentests bieten. Weil’s davon aber schon fast 100 gibt, ist die Liste noch lange nicht komplett und wird am Ende dann doch ganz schön umfangreich sein.


Sebson-Neuheiten-11-14
08.11.: Gleich drei neue LED-Lampen mit 3000 Kelvin Farbtemperatur und Farbwiedergabeindex Ra >80 hat mein Blog-Werbepartner Sebson diesen Monat am Start (PR-Fotos oben, v. l. n. r, nicht maßstabsgetreu): Die nicht dimmbare „G9 frosted 69“ kostet 6,99 Euro, hat 3,8 Watt, 360 Lumen und 160 Grad Abstrahlwinkel – ist allerdings mit knapp 8 cm Länge und 3 cm Durchmesser erheblich größer als ähnlich helle Halogenlämpchen.

Die 8 W starke „E27 Cornlight“ für knapp 11 Euro hat ebenfalls eine 160°-Hauptlichtkeule und kann nicht gedimmt werden, bietet gut 810 lm und ist mit nur 4 cm Durchmesser ein sehr kompakter Ersatz für 60-W-Glühlampen. Dimmen können Sie dagegen den rund 10 Euro teuren Strahler „JDR E14 DIM 15„. Er liefert aus 5,5 W ca. 400 lm mit einem Halbwertswinkel von 110 Grad. Der Versand von Sebson ist innerhalb Deutschlands ab einem Bestellwert von 20 Euro gratis.


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3 Gedanken zu „LED-Tagebuch (KW 45): Neolux, Osram-Chefwechsel, neue Blog-Seite

  1. Was mich in fast allen einschlägigen Geschäften – egal ob Kaufhaus, Baumarkt, Möbler oder Supermarkt – ärgert, ist dieses „Mehrgenerationen-Angebot“, wie ich es nenne. Da werden neben den neuesten Preis-Leistungs-Starken Modellen noch immer die abenteuerlichsten Oldies aus den letzten fünf Generationen LED-Consumer-Technik angeboten, mit verboten niedriger Leuchtstärke und Effizienz zu Preisen von Anno dunnemals: 50 Lumen aus 2 Watt für 24 Euro in Design und Technik aus der Gründerzeit harren auf den Käufer, der niemals kommen wird…
    Kann dieser Elektroschrott nicht endlich entsorgt werden? Für uns Interessierte (Blog-Leser z.B.) ist er ja leicht zu erkennen, aber jeder nicht so involvierte Kunde wird doch durch diese LED-Leichen zu überhaupt nicht mehr marktfähigen Preisen gehörig abgeschreckt und verdirbt das Bild dieser doch so hochinteressanten Lichtalternative!

  2. Ich habe mir einen 5-Watt-GU10-Strahler von Neolux bei Real für 5,99 Euro angeschafft.

    Positiv: Er arbeitet völlig geräuschfrei; auch mit meiner Kamera, die Videos mit 90 FPS aufnehmen kann, ist kein Flimmern zu erkennen; die Einschaltverzögerung ist minimal; das Nachleuchten der LEDs nach dem Ausschalten ist so gering, dass man es nur bei einem direkten Blick in die Lampe sieht.

    Mittelmaß ist hingegen die Farbwiedergabe, die Angestrahltes in einem „Creme-Orange“ wiedergibt, in etwa vergleichbar mit neueren Kompaktleuchtstofflampen. In der Nähe einer meiner Ikea-LEDs mit CRI >87 betrieben, wird der Unterschied besonders deutlich. Da ich den Strahler in einer Außenleuchte einsetzen werde, spielt die eher maue Farbwiedergabe für mich jedoch eine untergeordnete Rolle. Schade ist, dass der CRI weder auf der Packung noch auf der Lampe selbst angegeben ist. Immerhin auf der Website der Marke kann man etwas mehr Daten finden.

    Mit meinem Amateur-Pyrometer habe ich Oberflächentemperaturen von etwa 65 °C gemessen; direkt aus der komplett geschlossenen Edelstahl-Außenleuchte entnommen waren es schon an die 80 °C.

    Entgegen der Packungsangabe hat der Strahler laut meines relativ genauen Messgerätes Heitronic 46901 eine Leistungsaufnahme von etwa 4,6 statt 5 Watt. Eine Angabe zum näherungsweisen Leistungsfaktor kann ich nicht liefern; da der angezeigte Wert kontinuierlich nur um 0,1 Watt schwankt, scheint die Leistungsfaktorkorrektur akzeptabel zu funktionieren.

    Der OEM meines Strahlers ist laut UL-Nummer, die sich auf der Platine unter der mit ein wenig Geschick nichtdestruktiv entfernbaren Diffusorkappe befindet, übrigens Vilight aus Shenzhen (Link entfernt, geht nur Session-ID-bezogen, sonst gibt’s leider Error-Meldung/d. Red.).

    • Danke für die ausführlichen Infos! Ich selbst kann mir ja leider nicht jedes LED-Sonderangebot so genau vornehmen.

      Noch eine Anmerkung: Die Schwankung der angezeigten Leistungsaufnahme hat nichts mit dem elektrischen Leistungsfaktor der Lampe oder dessen „Korrektur“ zu tun, sondern ist ein gesondert zu messender Wert.

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